Audiointerface oder Mischpult

[Dread_Bull]

Hallo,
und zwar habe ich folgendes Anliegen. Ich möchte eine Band mit Drummer, Gitarre, Bass und Gesang (optmial 2x Gitarre, 2x Gesang) aufnehmen. Dies möchte ich auf den Laptop über eine DAW zusammenführen (am besten über Cubase, da ich mich hier einarbeiten will). Dabei ist mir wichtig für jedes Instrument/Mikrofon eine Spur in der DAW zu bekommen die ich seperat voneinander bearbeiten kann. Also nicht dass ich in der Bass Drum mehr Druck hinzufügen will und sich dass dann auch auf die Hi-Hat auswirkt. Von Thomann wurde mir folgendes Schmuckstück empfohlen https://www.thomann.de/de/presonus_audiobox_1818vsl.htm mit Kanalerweiterung für weitere 568€ und der dazu passenden DAW Presonus Studio One V2.

Ich bin jedoch absoluter Starter und kann mir keine 1000€ für ein Audiointerface leisten. Daher habe ich mich nochmal selbst auf die Suche gemacht und Folgedes gefunden: https://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_x2222_usb.htm

Als Laie würde ich jetzt sagen: Ich brauch 8 Mickanäle und 2 Instrumentenkanäle, also hat es mehr als genug. Phantomspeisung hats auch, geht per USB an den Laptop und es steht auch nichts im Weg meine Kopfhörerpreamp anzuschließen.

Also mein Frage: Gibts mit diesem Mischpult Einschränkungen in meinem Vorhaben oder bezieht sich dies einzig und allein auf die Audioqualität. Wenn ersteres der Fall ist, kann mir jemand eine Alternative empfehlen mit der ich nicht mehr als 500€ zahle? Außerdem gibt es ja auch billigere 4 kanalige Intefaces. Spricht etwas dagegen sich einfach 4 davon zu kaufen und diese gleichzeitig an den Laptop anzustöpseln?

mfg dready

 

[Trommler53842]

Hallo dready,

mehrere (USB)Interfaces gleichzeitg benutzen geht meines Wissens nach nur an einem Mac, nicht.

Das Behringer musst Du Dir (wie die meisten anderen Behringer USB-Pulte) aus dem Kopf schlagen, da sie nur eine Stereo-Gesamtsumme Richtung DAW übertragen, keine Einzelkanäle.

Du kannst entweder für 500,00 das Presonus-Teil holen und hängst das hier (für 200,00) dran via ADAT:

Behringer ADA8000 Ultragain Pro8 Digital
​

Dann wärst Du bei 700,00 und hast Ruhe. Damit hast Du 16 Kanäle Richtung DAW.

Günstiger, mit aktuell 329,00 kämst du mit den von Dir benötigten Kanälen mit dem Tascam US-1800 hin:

Tascam US-1800
​

Das hat Vorderseite 8x XLR und Rückseite 6x Line-In (plus S/PDIF), aber keine ADAT-Schnittstelle.

Die Preamps sollen natürlich beim Presonus etwas besser sein, aber das Tascam ist allemal geeignet, so lange Ihr die Aufnahmen in 24 bit mit Cubase macht (also in den Projekteinstellungen von Cubase auf 24 bit einstellen).

Für unsere Band hat (auch aus monetären Gründen) das Tascam gereicht und verrichtet nun brav seinen Dienst.

 

[Dread_Bull]

Danke für die Antwort. Du hast mir schonmal sehr weitergeholfen.
Ich werde mich dann auch für das Tascam entscheiden. Eine Frage habe ich dazu noch. Wie gesagt wollte ich in Zukunft mit Cubase arbeiten. Dazu wollte ich erst die Elements kaufen und später wenn wieder Geld da ist auf die Artist upgrade. Mir ist jedoch grade aufgefallen, dass beim Tascam auch die Cubase LE 5 mitgeliefert wird. Ist das zufällig die Elements oder ist das eine noch abgespecktere Version? Wenn ja, kann man hiermit für jede Spur einen EQ hinterlegen? Mehr würde ich für den Anfang noch gar nicht benötigen.

 

[KlausG]

Mir ist jedoch grade aufgefallen, dass beim Tascam auch die Cubase LE 5 mitgeliefert wird. Ist das zufällig die Elements oder ist das eine noch abgespecktere Version?

Die LE 5 ist eine abgespeckte Version, steht aber im Vergleich mit der Elements 6 recht gut da. Muss dazu sagen, dass es auch die LE 6 gibt und die ist wirklich sehr stark abgespeckt. Bei der LE 5 kannst du bis zu 48 Audio-Spuren anlegen und 16 Spuren gleichzeitig aufnehmen. Ausserdem kannst du 8 Instrumentenspuren anlegen. Die Elements hat auch nur 48 Audiospuren. Die Elements hat dafür eine größere Anzahl an Voices von virtuellen Instrumenten. Wenn du dies nicht benötigst bist du mit der LE 5 gut bedient.

Wenn ja, kann man hiermit für jede Spur einen EQ hinterlegen? Mehr würde ich für den Anfang noch gar nicht benötigen.

Das kannst du denn jede Spur hat eine EQ, wenn du willst kannst du auch noch zusätzliche in die Inserts laden.

Gruß
Klaus

 

[Trommler53842]

Ich gebe Klaus 100% Recht.

Falls die mitgelieferten VST-Effekte von Cubase 5 LE nicht ausreichen oder Dir zu "mau" erscheinen, gibt es jede Menge Freeware-Plugins, die man ohne Probleme installieren und einbinden kann (meistens sind das .dll-Dateien, die in den VST-Plugin-Ordner von Cubase installiert werden - einige können auch einfach nur reinkopiert werden, wenn der Effekt aus einer einzigen DLL-Datei besteht und keine Installer in Form einer Setup.exe o.ä. mitbringt.

Gutes Futter bekommst Du hier:

http://www.delamar.de/musikproduktion/free-vst-plugins-800/
(etwas weiter runterscrollen, zuerst kommen die Synthies dann die Effekte)

Ein guter Start ist auf jeden Fall das Paket von Kjaerhus, das MeldaProduction-Paket hat eine recht gewöhnungsbedürftige Oberfläche.
Ganz nett und teilweise auch recht gut sind die Plugins von Variety of Sound:
http://varietyofsound.wordpress.com/vst-effects/

Weitere Anlaufstellen für Plugins wären:

http://www.kvraudio.com/
http://www.vst4you.com/ und viele mehr....

Wir haben hier im Board ja auch noch diese Ecke, wo oben eine VST-Plugin-Liste erreichbar ist:
https://www.musiker-board.de/f599-plugin-effekte-rec/

Einige nehmen die Gitarre halt auch mal mit einem Effektplugin auf, wo Du eine Mono-Audiospur anlegst und in den Insert dann das Plguin für die Amp-Simulation (dann sollte für Mehrspurrecording bei dieser Methode der Rechner halbwegs aktuell sein). D.h. das Kabel der Gitarre wird am entsprechenden Eingang des Interfaces (HiZ genannt) angeschlossen, statt mit Mirko vor dem Amp aufzunehmen.

Viele weiter Tips haben wir hier:
https://www.musiker-board.de/recording-starter-rec/286538-knowledge-base-bitte-erst-lesen.html

Viel Spaß!

 

[Dread_Bull]

Jetzt hab ich aber doch noch eine Frage. Wenn ich mich dann für das Tascam entscheide, und ich habe mit der Zeit einen anspruchsvollen Drummer der mehr als 7 Mikrofone braucht. Spricht was dagegen, die Sachen, die etwa die gleichen Einstellungen brauchen mit kleinen 4 Kanal Mischpulten zusammenzulegen? Wie z.B. alle Toms an ein Mischpult und alle Overheads an ein anderes Mischpult und diese beiden Minipulte dann ans Interface zu schließen. Hab dann zwar nicht die Möglichkeit jede Tom einzeln zu Bearbeiten, jedoch spar ich mir dann 6 Kanäle am Interface, oder hat dies mehr Nachteile?

 

[Trommler53842]

Für die "Schmierspuraufnahme" reicht es sogar, daß Drumset mit nur 2 Overheads abzunehmen, da ohnehin die anderen Instrumente in die Drummikros einstreuen.
Also dann die zwei Drumspuren anschliessend stumm schalten, Drumset ordentlich verkabeln, neue Spuren anlegen, Inserts vom Interface entsprechende zuweisen und neu aufnehmen. So ähnlich machen wir es im Proberaum mit unserem Tascam US-1800.

Sonst hast Du keine Chance, die Drums ordentlich zu mischen, da z.B. auf der Overheadspur alles andere (Gesang, Git. usw.) mit drauf ist.