Ausser Atem...

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hallo

ich bin Anfänger und quäle eine Blues Harp. Ich habe dazu einige Bücher und komme eigentlich gut voran. Eigentlich, weil:
Ich komme nach ein paar (ca. 5) noten in Atemprobleme. Nicht, weil ich per se kurzatmig bin, nein, sonder weil ich irgendetwas falsch mache...
Leider habe ich weder in meinen Büchern, noch im Internet einen Hinweis darauf bekommen, was ich falsch mache.
Könnt ihr mir helfen?
 
Eigenschaft
 
Worin bestehen denn die Atemprobleme, zu viel oder wenig Luft beim Spielen?
Übst Du denn gezielt Blastechnik und was sind deine Grundübungen?

Gruß Claus
 
Leider habe ich weder in meinen Büchern, noch im Internet einen Hinweis darauf bekommen, was ich falsch mache.
Das ist auch schwierig, weil es da ganz verschiedene Ursachen geben kann.

Da auch ich keine Glaskugel habe ;-) wäre eine nähere Beschreibung dessen, was Du machst und was dann passiert, ganz gut. Der Hinweis "Atemprobleme" ist einfach zu wenig. Ist die Luft zu schnell "verbraucht" oder hast Du das Gefühl, die Lunge ist "voll". Das sind zum Beispiel zwei völlig entgegengesetzte Probleme, die ein Anfänger haben kann.

Gruß
Lisa
 
hallo

danke für die Antworten.
Meine Übung ist noch die C-Dur Tonleiter vor und zurück. Spezielle Atemübungen kenne ich nicht.
Ich komme ausser Atem, das heißt ich habe keine Luft mehr für einen nächsten Ton: weder für's blasen, noch für das ziehen, da ich bereits so ausser Atem (ohne Luft) bin, dass schnell und viel einatmen muss.
 
Versuch das "Blasen" und "Ziehen" mal zu vergessen und halte dich stattdessen mal ans Ein- und Ausatmen. Durch das Instrument hindurch ATMEN.
Ganz natürlich und in angenehmen Tempo, wie es für dich auch ohne Instrument vor der Schnauze am natürlichsten ist.
Einatmen,
Kanzelle 4: Ausatmen,
Kanzelle 4: Einatmen,
Kanzelle 5: Ausatmen,
Kanzelle 5: Einatmen,
Kanzelle 6: Ausatmen,
usw. ...
 
Auch wenn es anders erscheint, ich tippe mal auf ein zuviel und zu verkrampftes Atmen. Nur wie soll man eine natürlichere Atmung über's Board erklären?

Zur Atmung eine ganz einfach Übung:
Ist es dir möglich, dich hinzustellen, die Füße knapp unter schulterbreit parallel nach vorne zeigen zu lassen und den Hintern weder herauszustrecken noch das Becken in andere Richtung zu kippen? Du kannst das Becken bewusst ein paar mal nach vorne und hinten kippen lassen, um die entspannteste Position zu finden, in der es dem Kreuz und der weiteren Wirbelsäule eine natürliche Line erlaubt.
Der Körper ist dann aufrecht, aber entspannt und sieht aus, als ob er am Scheitelpunkt des Kopfes von einer unsichtbaren Kraft ganz leicht nach oben gezogen und aufrecht gehalten würde. Die Schultern werden wie das Becken in eine entspannte Mittelstellung gebracht, die Arme hängen dann parallel neben der senkrechten Körpermitte.

Wenn Du in dieser Haltung auf deine Atmung achtest, was passiert mit deinen Schultern, deinem Brustkorb und deinem Bauch beim Ausatmen und beim anschließenden Einatmen?

Geht es für dich, Grundübungen zu machen, bis sie schön entspannt funktionieren?
Über das Atmen muss man dabei nicht weiter nachdenken.
Ein Beispiel dafür wird hier gezeigt bis t=15:55, wie funktioniert das bei dir?



Gruß Claus
 
ist noch ausbaufähig...

Dann konzentriere Dich erst einmal auf die Grundübung

Four in - Four out

mit Kanal 1+2+3

Der Schlüssel ist wirklich das entspannte Ein- und Ausatmen.
Lass die Artikulation mit dem Zungentipp erst mal weg, damit der Klang nicht eng und verkrampft wird.

Horche auf Dein Instrument und finde heraus, wie sich der Klang bei kleinen Änderungen der Lippenspannung ändert.
Ziel ist der volle, runde Klang.

Übe in allen Lagen.
Schiebe die Mundharmonika nach mehreren Atemzügen weiter.
Je weiter Du nach rechts kommst, um so kleiner sind die Zungen und die Öffnungen durch die sie schwingen.
Fühle, wie sich dadurch der "Luftdurchsatz" ändert.
Bleibe entspannt und finde heraus, wie auch die hohen Töne einen vollen Sound bekommen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
... alles super erklärt :great:

eventuell, funktionierte bei mir zum Anfang gut mit den rechten "Quietschkanzellen" :D:

lässig mit dem Rücken aufs Sofa legen und im Liegen das Ganze.
Schon atmet es sich entspannter...:cool:

Micha
 
Man darf auch die Nase nicht vergessen!

Je nachdem, wie eine Melodie oder eine Akkordfolge verläuft, kann es sich ergeben, dass man mehr ein- als ausatmen muss. In diesem Fall kommt es zu einer Blockade, weil man bei fast gefüllter Lunge noch einatmen muss. Hier ist es notwendig, während der kurzen Ausatemphasen mehr Luft abzulassen, als für das Anblasen der Zungen nötig wäre. Dazu öffnet man einfach die Atemwege der Nase - so weit und so lange wie gerade nötig.

Wichtig dabei ist, wie einige schon geschrieben haben, dass man nicht "bläst" und "saugt", sondern aus- und einatmet. Und zwar nicht nur mit dem Brustkorb, sondern mit Brustkorb und Bauch. Wie der Posaunenlehrer meines Sohnes zu sagen pflegt, "Des isch des A ond O," und tätschelt sich am Bauch. Beim Singen ist es genauso. Kraft und Volumen sind eine Ganzkörpersache. Sänger und Bläser lernen das im Unterricht - als MuHa-Autodidakt musst du es dir selber beibringen!

Übrigens, die kleine Anglo Concertina hat die gleiche Richter-Tonleiter wie die Mundharmonika. Da wird der Balg genauso schnell ganz voll oder ganz leer, wie deine Lunge beim MuHa spielen. Dafür hat die Concertina einen Luftknopf, der leicht erreichbar unter dem rechten Daumen liegt. Flüssig spielen kann man auf der Concertina erst dann, wenn man begriffen hat, dass man während des Spiels, ohne die Lautstärke zu verändern, Luft ein- bzw. ablassen kann.

Statt eines Luftknopfes hat die MuHa deine Nase!

Cheers,
Jed
 
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