Autodidakt: Wie schnell neuen Stoff dazunehmen?

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Hi,

ich weiß, es gibt unzählige Themen zum autodidaktischen Lernen, vielleicht könnt ihr mir trotzdem weiterhelfen. Ich versuch meine Frage knapp zu formulieren:

Ich spiele nun seit ca. einem Jahr, dabei jedoch erst seit ein paar Monaten regelmäßig. Nun habe ich den Kurs von Justin Sandercoe entdeckt, und will mich in Zukunft daran orientieren (also: den Kurs durchmachen). In den ersten Lektionen gehts dabei v.a. um Offene Akkorde. Meine Frage: Wie sicher muss ich mich bei einem bestimmten Stoff (also z.B. einem bestimmten Akkord) fühlen, bis ich etwas Neues zu lernen anfange?

Ich kann nämlich die meisten der offenen Akkorde schon greifen, auch halbwegs (!) gut wechseln, aber ich fühle mich eben nicht besonders sicher dabei, und je schneller ich spiele desto unsauberer werden die Akkorde. Und deshalb nochmal die Frage: Wie lange sollte ich einen bestimmten Akkord(wechsel) üben, bis ich mich an was neues wage?

Oder ich frag noch anders: Wie kann ich neuen Stoff dazu nehmen, und trotzdem die absoluten Basics (--> Akkordwechsel) weiter verbessern?

Please help!
Kobe
 
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Weitergehen kannst Du, wenn Du Dich damit wohlfühlst. Genauer kann Dir das sicher niemand sagen.

Aber Du kannst Dir Lieder vornehmen, wo Du das Gelernte anwendest. Immer viel spielen, auch ein Bißchen experimentieren, alles, was Spaß macht. Dann wird das schon. :great:

geka
 
Wie gut du irgendwas wirklich beherrschst, merkst du ganz schnell wenn du dein Geklampfe aufnimmst und abhörst - aber bitte clean und mit Metronom. Die Sicherheit kommt ganz von alleine, wenn du irgendwann feststellst, das der rote Aufnahmeknopf dich nicht mehr nervös macht.
 
Akkorde sind so ne Sache.Da kannst du nebenbei gern andere Dinge lernen,du wirst Akkorde nicht einfach so verlernen oder wesentlich schlechter werden,wenn du was anderes übst.Das mit der Sicherheit kommt v.a. bei Akkorden mit der Zeit sowieso.Das gezielt zu üben (Akkordwechsel etc.),bringt dich aber viel schneller voran.Du solltest einigermassen abwechslungsreich üben,aber immer auch irgendwie dieselben Sachen,damit du schneller und sicherer wirst.Akkorde eignen sich z.B. auch prima um ne Pause zu überbrücken,du kannst z.B. 3min lang den Akkordwechsel von A auf E üben,aber bitte konzentriert ;)
Generell gilt,dass du eine Sache so sicher beherrschen musst,dass sie dich fast schon unterfordert/langweilt,weil du sie wirklich gut beherrschst.Natürlich muss alles absolut sauber und ökonomisch sein,und du darfst nicht verkrampfen und solltest genau wissen,was tu spielst.Dann kannst du entweder das Tempo noch höher schrauben oder die Übung leicht abändern und "von vorne" anfangen,z.B. auf ne Zählzeit ne Akzentuierung setzen.Oder was Anderes und Neues üben.
 
Hey.
Das liegt daran wohin du willst. Du kannst einen Akkord lernen ihn ein paar Stunden üben und dann vielleicht ein paar Songs üben. Dann kannst du ihn solide. Am besten kannst du ihn im Schlaf und natürlich schnelles entspanntes Umgreifen.
Dann kannst du dir sagen "ok die Songakkorde sind z.B. G-D-C" jetzt lernen die meisten stumpf die 3 Akkorde vllt. noch als Barré. Wenn du dir z.B dann den Akkord C anguckst dann kannst du den schon als Dreiklang spielen und hast damit 16 Versionen diesen Akkord zu spielen. C Vollklingend entspräche dann nochmal 18. Das ganze ist dem Voicing eines Songs dienlich. Du kannst also ein tiefklingenden C-Akkord spielen oder einen hohen.
Als Anfänger kannst du dir auch damit helfen einen Lernplan zu machen. Darin kannst du dann neues und altes festhalten und üben.
So ein Plan sieht dann z.B. so aus.
Übungseinheit Montag. (2 Stunden)
1. Fingerübungen/ warm machen (10 Min)
2. Akkorde üben: G-D-C (je 2 Voicings) (30 Min)
3. Song üben: beliebiger mit einem oder mehreren der geübten Akkorde (30 Min)
4. Neue Sachen, z.B Pentatoniken (50 Min)

Das kann man alles nochmal ein wenig genauer gestalten z.B verschiedene Spieltechniken und so einbinden. (z.B 5. Bendings für 10 Min) auch die Zeit ein wenig verkürzen. 2 Stunden durch üben kann auch nach einem Jahr noch ziemlich anstrengend sein für die Finger.

mfg KG
 
Ich hab mal wieder einen sehr irreführenden Titel gewählt. Ich meinte das ein wenig anders:

Ich bin, was (Akkord-)Technik angeht, ein kleiner Perfektionist. Mir ist wichtig, dass ich von Anfang an die Akkorde sauber greife, also mit den Fingerkuppen, in einer unverkrampften Haltung. Und das ist genau meine Angst: Wenn ich jetzt neue Dinge lerne (da gäbs eine Menge!), dann fallen Akkordwechsel ja deswegen nicht weg. Die tauchen ja immer weiter auf. Und das ist, was mir Sorgen macht. Dass ich dann anfange, die Akkorde unsauber zu spielen, weil ich nicht mehr 100% Fokus drauf lege sie sauber zu spielen.

Das klingt vielleicht für manche ein wenig übertrieben, aber mir ist das echt wichtig.
 
Dann empfehle ich dir eindeutig nochmal die Lernmethode mit dem Zeitplan.
Den gestaltest du dir ja selbst und kannst deinen Fokus auf jeden einzelnen Punkt legen.
Nur weil man ja etwas neues dazulernt, heißt es ja nicht dass du das "Alte" danach nicht mehr so spielen kannst. Man sollte es natürlich nicht vernachlässigen und durch so einen Plan kannst du das sehr gut verbinden.

mfg KG
 
Ich hab mal wieder einen sehr irreführenden Titel gewählt. Ich meinte das ein wenig anders:

Ich bin, was (Akkord-)Technik angeht, ein kleiner Perfektionist. Mir ist wichtig, dass ich von Anfang an die Akkorde sauber greife, also mit den Fingerkuppen, in einer unverkrampften Haltung. Und das ist genau meine Angst: Wenn ich jetzt neue Dinge lerne (da gäbs eine Menge!), dann fallen Akkordwechsel ja deswegen nicht weg. Die tauchen ja immer weiter auf. Und das ist, was mir Sorgen macht. Dass ich dann anfange, die Akkorde unsauber zu spielen, weil ich nicht mehr 100% Fokus drauf lege sie sauber zu spielen.

Das klingt vielleicht für manche ein wenig übertrieben, aber mir ist das echt wichtig.

Auch wenn ich mich wiederhole: nimm dein Spiel auf und hör dir das an. Wenn du dir dein Gegurke anhörst ohne selber die Gitarre in der Hand zu haben, weisst du auch ganz genau was du üben mußt. Da braucht dir keiner mehr einen Übungsplan aufzustellen. Der stellt sich dann von alleine auf. Manchmal meine ich, es üben zwar alle wie bekloppt aber keiner kontrolliert den Erfolg.
 
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Gerade für Perfektioniste wichtig: Mit dem Metronom üben oder zu Backing Tracks. Darauf achten, dass die Akkordwechsel möglichst exakt auf dem Rhythmus kommen. Ganz nebenbei übt man so, in einer Band auf die anderen zu hören. Auch wichtig: Regelmäßig neue Stücke lernen, um die Akkorde in einem anderen Rhythmus anzuwenden. Du kommst nur weiter, wenn Du das Gelernte immer wieder in neuen Varianten anwendest.
 
Hi,

Ich glaube, man muss beim Lernen grudsätzlich mal 2 (oder eigentlich drei) Aspekte unterscheiden (zumindest entspricht das meiner Erfahrung der letzten Wochen):

Das erste ist das grundsätzliche Wissen um etwas. Bei Akkorden also: Auf welchen Bund lege ich welchen Finger. Zu diesem Punkt würde ich auch dazu zählen, den Bewegungsablauf ansich zu beherrschen, sprich: wenn du z.B. von G zu D wechselst, wandern deine Finger nicht irgendwo hin, sondern der Ringfinger bleibt (mehr oder weniger) am dritten Bund der h-Saite liegen usw.
Ziel auf der Ebene ist es also, die Sachen theoretisch zu können und die Bewegungsabläufe grob zu können. Charaktertisch für diese Art des Lernens ist es, dass man die Dinge sehr schnell drauf hat (wie viele Sekunden hast du tatsächlich gebraucht, bis du gewusst hast, wie man A-Dur greift?), dass man sich hier aber nicht mit zu viel Neuem überfordern darf, weil hier besonders stark die Gefahr des Vergessens besteht.

In Phase 2 geht es dann vor allem um die technischen Aspekte. Du weißt, wie man z.B. F-Dur greift. Du kannst den Wechsel von Akkord x zu Akkord y bei langsamem Tempo ansich. Hier übst du also vor allem daran, die Dinger auch spielen zu können. Wirklich neues Wissen eignest du dir eigentlich nicht an, dennoch hilft dir dieses regelmäßige Üben der Sachen aus Phase 1 dabei, ebene jene zu verinnerlichen.
Im Vergleich zu Phase 1 wirst du hier wahrscheinlich nur viel langsamer Erfolge erzielen. 10 Akkorde auswendig zu lernen geht nun mal schneller, als 10 Akkorde sauber greifen und wechseln zu lernen. Dafür spricht hier nichts dagegen, viele verschiedene Sachen an einem Tag zu üben, zumal du ja nicht wirklich was Neues lernst.

Der letzte Punkt besteht dann, mMn darin, das Gelernte auch anwenden zu können, sei es bei Improvisationen und Interpretationen, bei eigenen Songs usw. Hier mag ich gar nicht viel mehr dazu schreiben - einerseits bin ich auf dem Gebiet selbst noch eher unerfahren, andererseits ist das, glaube ich, auch eine sehr individuelle Sache, wie man hier übt.

Was sagen dir diese theoretischen Ausführungen nun für deine Übungszeit:

Zuerst einmal: alle drei Phasen kannst du locker kombinieren, ohne das du Gefahr läufst, dadurch etwas zu vergessen. Wenn du an einem Tag 3 Akkorde lernst und dir dann noch einen vierten anschaust, ist die Gefahr viel größer, dass du Nr. 1 wieder vergisst, laos wenn du dir 3 Akkorde anschauscht und dann die bereits gelernten (!) Akkorde des Vortags wiederholst.

Zweitens: Um einen ausgewogenen und interessanten Übungsplan zu haben, ist es mMn unumgänglich alle 3 Aspekte zu berücksichtigen:
Wenn du nur neue Sachen lernst ohne sie auch zu üben, wirst du auch nur in der Theorie besser werden. Wenn du nie neue Sachen lernst, trittst du auf der Stelle.
Wenn du nur Technik übst, wirst du maximal ein guter Sportler. Wenn du nie deine technischen Fertigkeiten übst, wirst du nie was "ordentliches" spielen können.
Wenn du nur "Kreatives" übst, wirst du irgendwann kaum noch weiter kommen. Wenn du sowas nie übst, wird das Gitarre spielen bald langweilig und du nie ein guter Musiker werden.

Um also deine Ausgangsfrage zu beantworten (wie sicher muss ich mir sein, um weiter zu arbeiten): Du kannst, mMn recht bald wieder weiter machen, solltest aber schauen, dass ein gewisser zeitlicher Abstand zwischen ähnlichen Dingen liegt. Du musst einen Akkord nicht perfekt spielen können, bevor du den nächsten lernst (das sind nämlich zwei verschiedene Ebennen), solltest aber schauen, dass du einen Akkord z.B. an einem Tag lernst und dann mindestens die nächsten 14 Tage übst. Nebenbei kannst du aber, wie gesagt, auch schon den nächsten Akkord lernen.

Ich hoffe, dass war jetzt soweit halbwegs verständlich und hilft dir weiter :)
Und ja, wenn man eine Mutter hat die Lernpädagogin ist (alledings für Deutsch und Mathe), dann beeinflusst einen das :rolleyes:
 
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Indem du das gerade gelernte auch richtig anwendest, vertiefst du und merkst ob du es wirklich kannst. (Wenn du selbstkritisch genug bist)

Justin gibt glaube oft Tips welche Songs man mit dem gerade gezeigten Spielen kann, ansonsten gibts ja uns hier. Frag einfach.

Wende an was du gerade lernst und wenn du dich sicher fühlst mach einfach weiter.
 
Mein Lehrer hat mir ein recht straffes Tempo vorgegeben (fand ich sehr gut) wo ich auch fragte ob es Sinn macht die Akkorde nur ne Woche oder so zu üben und dann schon weiterzugehen. Ich fand das echt sinnvoll da ich so sehr viel in kurzer Zeit gelernt habe. Das Problem war das ich z.B. einen Akkord hätte soviel üben können wie ich will aber es sich dennoch nicht soviel gebessert hätte. Was ich damit meine ist die Grundsicherheit auf dem Griffbrett, welche es auch so schwierig macht, einen Akkord irgendwann perfekt meistern zu können (gerade am Anfang). Wahrscheinlich würde ich immer noch nur Akkordwechsel üben und wäre keinen Schritt weiter.

Rückblickend aufs letzte Jahr bin ich so vorgegangen: Akkordwechsel XY aneignen und 10 mins üben. Mehr macht am ersten Tag meist keinen Sinn weil der Körper auch Zeit braucht um das zu verarbeiten, vor allem wenn es etwas neues ist. Habe ich 10 mins geübt mach ich halt meinen anderen Kram und freue mich am nächsten Tag schon über das neu erlernte. Das wiederhole ich dann 2-3 Tage oder setze es direkt in die Praxis um wo ich das ganze auf ein höheres Tempo bringe und es spieltauglich wird. Das ist meist Tag 3-5 je nachdem wie leicht oder schwer der Griff ist und ob es parallelen zu anderen Griffen gibt etc. Jo und dann gehts weiter auch wenn der Akkordgriff nicht perfekt ist was aber kein Problem ist. Greifen in einer akzeptablen Geschwindigkeit ist möglich und sinnvoll ist es dann, sich ein Stück rauszusuchen wo der Griff drin vorkommt und zu lernen bzw. auf Originaltempo zu bringen. Währenddessen bringe ich mir aber schon einen neuen Griff oder eine neue Technik bei. So komme ich stetig voran und vertiefe halt bereits gelerntes.

Was ich damit sagen will: Du verschwendest Zeit wenn du versuchst eine Übung erst perfekt hinzukriegen um dann weiterzugehen. Wichtig ist meiner Meinung nach die ganzen Basics drauf zu haben sodass dies kein Neuland mehr für dich ist. Mit drauf haben meine ich nicht perfekt sondern das du die Technik schonmal in den Grundzügen beherrschst. Nervig fand ich es am Anfang ein Stück zu lernen und in jedem Takt war Zeugs drin was ich noch nie gemacht habe also musste ich erst die Technik lernen. Hast du die ganze Technik erstmal im groben drauf kannst du ein schönes Stück lernen ohne dir erstmal das Bending o.ä. beizubringen zu müssen um in dem Stück weiter zu machen. Diesen Punkt hatte ich nach ca. einem halben Jahr und da explodierte förmlich meine Motivation. Akkordwechsel kann ich immer noch nicht perfekt aber mit jedem Stück was ich lerne wird es dann besser und besser. Gerade ein Stück auf Originaltempo zu bringen und mit dem achten auf Genauigkeit bringt dann immer mehr und mehr Sicherheit mit sich. Dies am Anfang erreichen zu wollen finde ich sehr schwer, unmotivierend weil es nicht weiter geht und einfach nur langweilig. ;)
 
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