Autodidakten: Wie kontrolliert Ihr Eure Spielweise?

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geka
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Ein Lehrer wäre schön, geht aber manchmal nicht.
Trotzdem möchte man ja doch irgendwie kontrollieren, ob man einigermaßen ansprechend spielt.
Da denkt man, ein kleines Melodiechen einigermaßen zu können, taped mal mit und hört sich die Sache hinterher nochmal an. *GRRRRRRRRRRRRRRRRRRR*
Die Töne stimmen, das Tempo auch, und trotzdem klingt es, als hätte man die Gitte erst 3 Tage....
Da kommen Töne viel zu heftig, andere werden fast verschluckt, das Plek kratzt, eine Saite pfeift- von Artikulation oder Ansätzen von Groove keine Spur. Usw.

OK, üben, ist klar. Aber etwas deprimierend ist das schon. Ich übe seit ungefähr einem halben Jahr mit System und habe tatsächlich eine ganze Menge gelernt. Und wo ich die Fehler bei der Aufnahme höre, kann ich daran arbeiten.

Trotzdem (ich bin ja auch ungeduldig) würde mich mal interessieren:

Wie lange habt Ihr so gebraucht, bis Ihr Euch nicht mehr wie Totalanfänger angehört habt?
Oder kontrolliert Ihr gar nicht und spielt munter drauflos?

Danke im Voraus für Erfahrungsberichte!

Angelika
 
Eigenschaft
 
Vorneweg: Ich habe keine Ahnung in wessen Ohren ich mich noch als Anfänger anhöre und in wessen als Fortgeschrittener

Am Anfang hab ich einfach immer viel gespielt. Aufgenommen erst in den letzten Wochen. Da hab ich dann auch gemerkt, wie unsauber und schlecht das teilweise klingt. Wenn du deine Sachen von (Fach)leuten probehören lässt bekommst du aber natürlich auch immer ein härteres Urteil (und vereinzelt auch konstruktive Kritik ;) ) als wenn du am Lagerfeuer spielst oder eine kleine Privataudienz mit Freund/Freundin...

Um mal ne Zahl zu nennen, ich spiele seit knapp einem halben Jahr und freue mich über mein Können (ohne Lehrer) und meinen Sound. Zufrieden bin ich aber noch nicht.
Kontrolliert wird durch Aufnahmen und den Mitbewohner im andren Zimmer ;)
Andere Musiker haben mir beim Spielen im Proberaum gesagt, dass es schon mal ganz gut klingt, auch wenns mehr oder weniger nur Powerchords waren - aber selbst die kann man ja "vergreifen" :D

Hoffe ich konnte dir irgendwie weiterhelfen und hab nich nur Stuss geschrieben, falls doch sag mir das ruhig ;)
lg,
t.
 
geka schrieb:

Das ist schon mal eine sehr gute Methode, denn viele Macken nimmt man Spielen gar nicht wahr. Da ist oft erstmal der Frust groß, wenn man "gut drauf" war, und man dann beim Anhören jede Menge Kritikpunkte hört.


Die Töne stimmen, das Tempo auch, und trotzdem klingt es, als hätte man die Gitte erst 3 Tage....Da kommen Töne viel zu heftig, andere werden fast verschluckt, das Plek kratzt, eine Saite pfeift- von Artikulation oder Ansätzen von Groove keine Spur. Usw.

.. und die Bendings sind verzogen, das Vibrato meckert ungleichmäßig vor sich hin, das Tempo gleicht einer Achterbahn...

Man darf dann nur nicht den Fehler machen, alles gleichzeitig verbessern zu wollen. Also erstmal ein, zwei Punkte rausnehmen,die einen am meisten nerven, und da mal 1 - 2 Stunden bewusst schwerpunktmäßig dran arbeiten. So kann man sich mit der ZEit langsam weiterhangeln.

Weitere Frustfaktor: Man übt und übt und hat trotzdem das Gefühl, nicht besser, sondern sogar schlechter zu werden. Sowas ist VÖLLIG NORMAL. Warum?

1. Kann das Gehirn nicht alles sofort und spontan reproduzieren, was es frisch gelernt hat. Informationen überlagern sich chaotisch und müssen sich erstmal eingraben.

2. Spielen physische Dinge eine Rolle. Vor der Hornhaut, die einem das Spielen erleichtern, kommt erstmal der Schmerz. Und damit spielt sich's erstmal weniger gut.

Und die Muskeln der Hand und des Unterarms müssen sich auch erstmal an ihre Anforderungen gewöhnen. Jeder Leistungssportler weiß: Trainigserfolge kommen nicht jeden Tag, sondern etappenweise. Wenn eine Fußballmannschaft 2 Wochen hartes Trainigslager hinter sich hat, sind die Jungs erstmal platter als vorher. Der Leistungssprung setzt erst später ein, wenn der Körper in der Regenerationsphase ist.

Wen man das alles weiß, übersteht man solche Frustpahsen besser. Vor allem, wenn man nach 1/4 Jahr mal eine alte Aufnahem mit einer neuen kritisch vergleicht - da merkt man meist erst, was sich wirklich getant hat.
 
geka schrieb:
Wie lange habt Ihr so gebraucht, bis Ihr Euch nicht mehr wie Totalanfänger angehört habt?
Oder kontrolliert Ihr gar nicht und spielt munter drauflos?
das hat bei mir ne ganze weile gedauert... ganau genommen bis ich meine band gefunden hab. ab da gings los. ich hab in einem monat mehr an meiner technik verbessern können als in 2 jahren (klingt übertrieben, is aber so).
 
Ja stimmt ich spiele jetzt 2 1/2 Jahre und seit 1 1/2 in einer Band, das bringts total!
Ich sach jetzt ma so ich kann nach 2 1/2 Jahren ein parr songs von Satriani spielen( Stresst mich nicht an von wegen das ist unmöglich, ihr habt ja keine ahnung wieviel ich übe ! *g*!)! Warum erzähl ich euch das ?
-ganz einfach: ich hab mich an sachen gesetzt die eigentlich viel zu schwer für mich sind ;-) und irgendwann hats klick gemacht und ich konnte den kack.... als beispiel: Ich war totall der Taping noob (das war winter 2004/ 05) ich hab in einer nacht das stück Midnight von Satch kommplet gelernt.... was dammals ein riesen sprung für mich war: ich hab das aufgenommen und es hat wirklich wie das orginal geklungen(nach etlichen versuchen) :-D!
Wenn du so taping sachen üben willst empfehele ich dir das lied, das ist auch eine gute übung um im takt zu bleiben! Ich weiß nicht mehr wieviele stunden ich das damals geübt hab, aber es war lange.... *g*
-Ich bin Krank SO! ;-)
 
@tuzz: Nee, war kein Stuß. Wenn man weiß, daß andere Leute genauso zu kämpfen haben, hilft das moralisch schon weiter.

@[E]vil und Maxi: Ja, ein kollegiales "Ey, klingt das $%%&&&" ist durch nichts zu ersetzen. ;-))))
Leider bin ich aus dem Alter raus, wo man alle paar Wochen mal ne Band gründet. Ich übe spät abends alleine. Sogar der Kater haut ab.......(der mag das Brummen vom Verstärker nicht).
Aber auch, wenn´s keiner hört, habe ich einen gewissen Anspruch und möchte nicht nur Mist dudeln.

@Hans_3: Hilfreiche Tips, wie so oft schon hier.

Also, die Zeit der Schmerzen habe ich hinter mir. Nur wenn ich eine neue Kleinigkeit übe und verkrampfe, kann es schon mal passieren, daß was weh tut. Ich weiß inzwischen, wie ich damit umzugehen habe.

Der Ratschlag, nicht alles auf einmal verbessern zu wollen, ist auch gut.
Naja, ich habe schwerpunktmäßig an meiner Betonung gearbeitet............und damit ca. 80% der Probleme auf einen Schlag gelöst. Dazu leider erst mal das Tempo stark verringert. Aber selbst so springt plötzlich der Rhythmus über! Und sauberer wird es so ganz automatisch.

Also, ich sehe wieder Land!
Große Lehre meinerseits: Beim Einüben neuer Sachen *gleich* die richtige Betonung und nicht nur die Noten antrainieren.

Danke!

Angelika
 
guitar pro finde ich einen recht brauchbaren band"ersatz"... es hat mir geholfen rythmischer zu werden und auch wenn ich mal den takt verloren habe sauber wieder rein zu kommen. wenn man keine band hat dann kann man mit dem programm recht viel anfangen (nicht nur für die darstellung der tabs die man spielen will ;) )
 
Ich hab seit ungefähr 1 1/2 Jahren gespielt (das war im Sommer 05:p )... hab täglich meine Standardlieder runteergeschrammelt aber auch immer mal was neues gelernt, aber halt nur akkorde. LEtzten Sommer meinte nen Kumopel halt mal wir sollten zusammen zocken. Gesagt, getan ich hab mich in einem Monat 2 mal mit ihm getroffen und das hat so viel gebracht. Er hat Unterricht und konnte mir Techniken wie tapping, hamering und tralala zeigen. Nur alleine, dass ich es schonmal gesehen hatte, reichte schon, üben konnte ich ja zu Hause. Mein erstes Solo (wenn man es als ein solches bezeichnen kann) war someday von Nickelback... was war ich stolz als ich das konnte, jetzt, eingesetzt mit fingervibrato und allem drumherum, klingt das gleich 3mal so geil und es macht wieder Bock mehr zu lernen.
So dumm es auch klingt, ich bin immer wieder stolz wie Oscar wenn ich wieder ein Solo, auch wenn nicht perfekt, gelernt habe.
mfg
 
Naja ich zogg erst seit 2 Monaten, also großer Anfänger aber war auch voller Stolz als ich letzte Woche in der Nacht vom Samstag auf Sonntag stundenlang da saß und das Solo von "Nichts in der Welt" von den Ärzten lernte und es endlich spääät in der Nacht klappte. Man war ich stolz, ich könnt das sooooo oft immer und immer wieder spielen.

Ja, "für so ein bisschen Sche**e so lange?" (geht nur 16 sek)...stimmt, aber es hat sich in meinen Augen sehr gelohnt.
 
also ich mach neuerdings alles übers recording, wenn ich einen solopart lernen möchte, höre ich mir das original an und bügl dann mein solo drüber. beim abhören hört mann dann ziemlich genau, wo es noch nicht so passt. eine sehr effektive methode wie ich finde. ich nütz das homerecording in aller erster linie zum üben und lernen, in zweiter linie um sachen aufzunehmen usw
 

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