Banjo Fender oder Gretsch OK? (genaue Modellbezeichnung im Text)

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Hallo zusammen,

ich komme aus der Harmonika-Ecke und möchte mich am Banjo versuchen,
es soll in Richtung Blue Grass gehen.

Jetzt habe ich mal so die Kleinanzeigen durchgesehen und da bin ich auf zwei Angebote
aufmerksam geworden:

Angebot 1: Fender FB 55 5String (280.-€)

Angebot 2: Getsch 9410 Broadkaster Spezial 5String (285.-€)

beide Banjos wenig bespielt.

Meine Frage an die Spezialisten hier, taugen die Banjos was und sind das evtl. sogar Schnäppchen,
oder lieber was Neues kaufen was evtl. zwar etwas teurer ist aber auch wesentlich besser?


Gruß Kurt
 
Eigenschaft
 
Hi Kurt,

beide Banjos sind soweit ok, sicherlich keine Schnäppchen aber ordentlich.

Mir sind allerdings in den günstigeren Gefilden die "Rover" Banjos immer sehr positiv aufgefallen, nicht ohne Grund sind die Teile auch im "Motherland" des Bluegrass sehr beliebt, denn nicht jeder hat mal kurz 3000 Dollar für ein Gibson...

-das hier ist schon richtig gut!:

http://www.ebay.de/itm/Used-Rover-R...283326?hash=item2375819a7e:g:zNQAAOSwUEVYEUFh

Gruss,
Bernie
 
Beide Angebote sollten für das Geld ok sein. Das sind Einsteigerinstrumente, aber nicht aus der alleruntersten Schublade. Beim fb55 solltest du aber aufpassen, es gibt ein älteres, recht einfaches FB55-Modell, das ich nicht gebraucht für 280€ kaufen würde und ein neueres Fender Concerttone FB55, das wäre für den Preis ok.

Der nächste Schritt wäre dann allerdings nicht das 3000€-Gibsson, sondern die Recording King-Modelle RK-R25 (ohne Tonring) bzw. RK-R35/36/37 mit Tonring. Die mit Tonring fangen so ab 600€ an, zum 25'er finde ich gerade keinen aktuellen Preis.

Banjo
 
Hallo zusammen,
danke für die Hilfe.

Das Rover-Angebot ist leider in USA, das ist nicht meine Welt da ich weder Paypal
noch Kreditkarte habe und auch kein Englisch kann (bin halt nicht mehr der Jüngste) :redface:
Der American Guitar Shop Berlin hat das Rover RB-45-5 für 499.-€ auf seiner Seite,
aber die Bilder dazu zeigen ein 4String Banjo,

Musikhaus Heckmann hat es nur mit unverb. Preisempfehlung 833.-€
und Hauspreis auf Anfrage als Openback auf seiner Seite stehen,
wenn Openback bedeutet daß das Banjo hinten offen ist dann ist das für mich uninteressant.

Das RK-R35-BR wird bei Thomann für 679.-€ angeboten, wobei ich jetzt nicht weiß ob es das ist
was Banjo empfohlen hat da der Zusatz BR noch dranhängt.

So wie es aussieht werde ich mich zwischen dem Rover RB-45-5 (wenn ich es für 499.-€ bekommen kann und wenn es hinten zu ist)
und dem RK-R35-BR entscheiden,
wobei noch die Frage ist ob diese zwei gleich gut sind oder eins davon besser ist wie das Andere.

Nochmals danke für die Empfehlungen :great: das hilft mir schon ein ganzes Stück weiter :)

Gruß Kurt
 
Das BR steht für "Brown", das SN beim RK-R37-SN für "Sunburst". Das sind also nur die Farben, wobei es das RK-R35 nicht als SN gibt. Ich hatte nur die Modellbezeichnungen etwas abgekürzt. Es gibt in dieser Liga von Recording King:

RK-R35-BR
RK-R36-BR
RK-R37-SN

Das RK-R36-BR hat einen Mahagonihals (und Mahagoni-Furnier auf der Rückseite), dem man einen etwas weniger brlillianten Ton zuschreibt (die Unterschiede sind aber marginal), die anderen beiden haben beide einen Ahornhals und unterscheiden sich nur in der Lackierung (RK-R35-BR Braun, satiniert, RK-R37-SN Sunburst, glänzend). Ansonsten haben diese drei Banjos die selben Features. Es sind die drei günstigsten Modelle mit Bronze-Tonring im Gegensatz zum RK-R25-BR, das keinen hat und deshalb im Anschlag etwas weniger knackig klingt und einen Tick leiser ist.

Diese drei Modelle sind vollwertige Bluegrass-Banjos mit derselben Konstruktion wie die Gibson-Vorbilder und wären dem Rover RB-45-5 deutlich vorzuziehen. Oder mit anderen Worten, der Qualitätssprung vom Rover zum RK-R35-BR ist deutlich größer als der Preisunterschied. Auf der anderen Seite kann man das Banjospielen sicher auch auf einem einfacheren Banjo lernen. Wenn das Budget begrenzt ist, dann lieber so ein Fender, Gretsch oder Rover als gar kein Banjo;)

Von den beiden ursprünglich vorgeschlagenen Modellen hätte ich übrigens dem Gretsch den Vorzug gegeben.

Banjo
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei evtl. noch ein RK-R30 in Betracht gezogen werden könnte, wenn das Konto kein 35/36/37 hergibt. Mehr als die Angaben auf der Website habe ich dazu aber nicht. :redface:
 
Das RK-R30 hat eine andere Konstruktion des Flansches und geht ebenfalls auf Gibson-Modelle der 30'er-Jahre zurück. Die Unterschiede im Klang sind subtil (zumindest bei Gibson), sicher nichts, was ein Einsteiger heraushören würde. Ansonsten ebenfalls mit dem Bronzetonring und eine interessante Alternative zu den 35/36/37'ern.

Allerdings habe ich im Gegensatz zu den 35/36/37'ern in Deutschland noch kein RK-R30 gesichtet, würde mich selber interessieren, so eines mal in die Hand zu kriegen.

Banjo
 
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Wow Mr Banjo,

grosses Lob-dieses Thema war lange Zeit (es ist immer noch so!) ein grosses Loch in dem sich niemand-am wenigsten die Verkäufer in den Mainstreamläden- auskannte. Ich wurde zu meiner Zeit bei einem grossen Musikhaus von den Kollegen aus der Heavy-Fraktion wegen meines Engagements bezüglich Mandolinen und Banjos immer belächelt....

Gruss,
Bernie
 
Hallo zusammen,

besten Dank an alle für die fundierte Hilfe :great:

einen ganz besonderen Dank an Banjo für die Erklärungen/Erläuterungen :great: :great: :great:
das hab selbst ich verstanden.

Ich habe mich jetzt entschieden und gerade das RK-R35-BR bestellt :D
bin mal gespannt ob ich das Banjo-Spielen noch erlernen kann :rolleyes:

nochmals beste Dank und Gruß Kurt
 
Dann mal viel Spaß! Dann heißt es jetzt natürlich üben, üben und üben:)

Hast Du denn schon Fingerpicks und Literatur?

Banjo
 
Hallo Banjo,

ich habe gleich einiges dazu bestellt wo ich dachte das braucht man:

-Banjo Case
-Clip Tuner
-Harley Benton Fingerpick Set
-Voggenreiter Beginner Banjo (Buch)
-Deering 5String Banjo Medium Set (Ersatzseiten)
-Banjo Gurt

ob die Picks und die Seiten das Richtige sind weiß ich nicht (aber ich hab schon mal was),
da muß ich mich hier erstmal einlesen ob ich was dazu finde.

Jetzt warte ich noch auf die Bestätigung mit Bankdaten vom Musikhaus,
dann geht Montag die Überweisung raus und bis Ende der Woche ist dann das Banjo hoffentlich da :)

Danke nochmal und Gruß Kurt


PS: ohne üben geht es halt nicht :redface:
 
Hallo zusammen,

Banjo ist da und richtig toll :)
Gestern hab ich es gestimmt (ok, eine Seite dabei gekillt) und es klingt super.

Ich habe gestern den G-Griff versucht zu greifen, ich habe es nicht geschafft den so zu greifen daß alle Seiten sauber klingen,
hab dann aufgegeben weil die Fingerspitzen nicht mehr mitmachen wollten.
Jetzt frage ich ob das für einen totalen Anfänger normal ist und das mit dem Greifen mit der Zeit kommt
oder ob ich das Banjo erlernen gleich wieder vergessen kann :redface:

Gruß Kurt


PS: hab jetzt Metallfingerpicks bestellt, mit denen aus Plastik komme ich nicht zurecht
 
Hallo zusammen,



Ich habe gestern den G-Griff versucht zu greifen, ich habe es nicht geschafft den so zu greifen daß alle Seiten sauber klingen,

Hi, Kurt,

Das kann kaum sein! Wie hast du dein Banjo gestimmt, und wo hast du den G-Akkordgriff her?

Normalerweise stimmen die Bluegrasser gDGHD - da liegt der G-Dur-Akkord einfach auf den offenen Saiten.
Die klassischen Banjoisten stimmen gCGHD - da greift man die 4. (tiefe) Saite im 2. Bund und spielt die anderen Saiten offen für den G-Dur-Akkord.

Den G-Dur gibt's natürlich auch weiter oben am Hals und ohne offene Saiten - aber G-Dur, C-Dur und D-Septim in der offenen position reichen für den Anfang und sind nicht so kompliziert.

Unsauberes Greifen kann auch von den Fingernägeln herrühren - sind die Nägel an deiner linken Hand wirklich ganz, ganz kurz? Denn nur so kannst du die Fingerspitzen richtig auf die Saiten setzen!

Cheers,
Jed
 
An sich ist das ganz normal, dass das Greifen erstmal Probleme bereitet, Übung macht den Meister.

Beim G-Griff muss ich mich allerdings auch wundern, außer Du versuchst den G-Griff vom 3. bis zum 5. Bund zu greifen, der ist jetzt nicht unbedingt was für das erste Mal.

Ich kenne das Buch nicht, deshalb kann ich auch wenig sagen, was Du da gerade versuchst. Für den Anfang sollte offenes G, ein C-Dur-Griff und D7 reichen, die sind mit ein wenig Hartnäckigkeit machbar. Mit geschlossenen Griffen, wo alle Saiten (außer der kurzen) gegriffen werden, würde ich mich jetzt noch nicht beschäftigen.

Ich persönlich habe es mit dem Buch "Bluegrass Banjo" von Peter Wernick gelernt, das ist zwar schon einige Jahrzehnte her, aber ich würde es auch heute noch empfehlen, da es didaktisch sehr gut aufgebaut ist. Man sollte allerdings des Englischen halbwegs mächtig sein.

Banjo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, da bin ich nochmal. Ich habe bei Voggenreiter mal in die ersten Seiten des Buchs reingesehen und ich muss sagen, ich bin jetzt vom didaktischen Aufbau völlig unterwältigt:bad:

Den geschlossenen G-Akkord als ersten und einzigen Akkord darzustellen, bevor es ohne weitere Erläuterung mit einer Tabulatur losgeht, überfordert einen Anfänger meiner Meinung nach total. Vorher noch Tonleitertabellen für alle 12 Akkorde, die kein Mensch in der Form braucht, um Bluegrass zu spielen, also ich weiß nicht. Danach gleich das Spiel in anderen Tonarten nach genau einer Tabulatur in G-Dur, der häufigsten und auch zugänglichsten Tonart am Banjo, didaktisch völliger Quatsch meiner Meinung nach.

ich kann Dir nur raten, Dich nach besserer Einsteigerliteratur umzusehen. Leider kenne ich auf Deutsch auch wenig anderes, auf Englisch ist die Auswahl ungleich größer. Und es gibt jede Menge Lehr-DVDs, wenn Dir das eher liegt. Bekannte Autoren im Einsteigerbereich sind zum Beispiel Bill Evans, Janet Davis, der schon erwähnte Pete Wernick oder Ross Nickerson.

Und vergiss für's erste den G-Akkord aus dem Buch.

Banjo
 
Hallo zusammen,

also ich hatte den G-Griff über dem 5. Bund gegriffen, da war der in dem Buch auch für über dem 9. und über dem 12. Bund beschrieben/abgebildet,
der kam nach viel Theorie als erstes mit Fotos im Buch (Seite 21-27).
Heute hab ich mal weitergeblättert, da geht es anscheinend erst mit Übungen und C/D7-Akkord los,
das paßt ja zu euren Antworten.
Ich hatte schon gedacht wenn ich es nicht schaffe den Griff sauber zu greifen dann könnte ich gleich mit dem Banjo lernen aufhören.

Und ja, Banjo ist richtig gestimmt und Fingernägel sind so kurz wie möglich :)
Englisch habe ich nie gelernt, gab es in meiner Jugend in der Volksschule leider noch nicht.

Danke für die fundierten Antworten :great:
da bin ich ja beruhigt daß ich als Anfänger den Griff nicht auf Anhieb hinbekommen muß :)

Gruß Kurt

noch eine Frage, kennt jemand dieses Buch, taugt das was zum Lernen ?

http://www.ebay.de/itm/Banjo-spiele...d024235&pid=100005&rk=1&rkt=6&sd=371910369003

Danke und Gruß Kurt
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hab mal die verfügbaren Seiten des Buchs hier angesehen:

https://www.dux-verlag.de/autoren/sebastian-schroeder/banjo-spielen.html

Zumindest scheint mir da der Einstieg leichter zu sein, soweit man das anhand der jeweils ersten Saite der Kapitel beurteilen kann. Es geht los mit einfacheren Akkorden und auch die wesentlichen Rolls (Zupfmuster der rechten Hand) haben ein Kapitel. Es werden wohl auch mehrere Stile vorgestellt. Vielleicht ergänzt sich das ja gut, nach dem Einstieg mit dem Schröder-Buch fällt eventuell das eine oder andere im Helbig-Buch leichter.

Schade, dass es kein richtig didaktisch gutes Bluegrass-Banjo-Buch auf Deutsch gibt. Ein Lehrer wäre natürlich auch noch eine Alternative. Aber auch die sind in D rar gesät.

Banjo
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke auch für den Link :great:

wenn jetzt nicht noch Jemand von dem Buch abrät werde ich es mir bestellen.

Lehrer tu ich mir nicht an, hab Harmonikaspielen auch ohne Lehrer gelernt :)

Gruß Kurt
 
Ich kenn ja nur die paar Seiten von der Verlags-Internetseite, da möchte ich mir kein Urteil erlauben. Einiges was da vorgestellt wird, interessiert 1rr vielleicht auch gar nicht, wie der Seeger-Stil (ähnlich wie Clawhammer, ohne Picks) oder 2-Finger-Picking.

Aber zumindest schienen mir die einfachen Dinge für den Einstieg vorne im Buch zu stehen;)

Ich hab auch nochmal auf Amazon und bei Thomann Rezensionen des Helbig-Buchs gelesen, da ist der Tenor schon, dass es für einen Saiteninstrument-Einsteiger mit dem Buch sehr schwierig wird. Außerdem teile ich auch nicht Rüdiger Helbigs Einschätzung, dass die Götter vor das Erlernen einfachster Banjostücke die Theorie gesetzt haben. Ich finde, wenn man schon ein wenig spielen kann, ergibt vieles aus der Theorie mehr Sinn (warum passen eigentlich G-, C- und D-Dur so gut zusammen, warum klingt ein Cis in G-Dur besch...). Und motivierender ist es auch, wenn man möglichst schnell an die ersten nach Musik klingenden Erfolgserlebnisse herangeführt wird statt erstmal eine Theorie büffeln zu müssen, von der man noch gar nicht weiß, wozu man sie brauchen wird.

Banjo
 
Zuletzt bearbeitet:

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