Vorgeschichte: Ich hab' mir in einem Conrad-Schnäppchenmarkt mal eine Kapok-Westerngitarre (Dreadnought) mit Cutaway für 35 (sonst 99 ) besorgt. Den erstaunlichen guten Pickup samt Elektronik habe ich erstmal rausgerupft und beiseite gelegt. Nun zum Thema: Da ich auch Bass spiele, bin ich volles Risiko gegangen und habe Saiten folgender Stärke 105 080 065 045 032 024 aufgezogen und eine Oktave unter der Gitarrenstimmung gestimmt (quasi wie eine alte 6-saitige Fender Bass-Gitarre aus den 60er Jahren). Die Saitenspannung habe ich vorher abgeschätzt und wegen der kurzen Mensur dürfte sie deutlich niedriger (je ca. 8-12 kg) als bei einem Longscale-Bass (bis je 20 kg) sein, also in etwa wie bei üblichen Gitarren-Saiten. Man kann also noch Akkorde greifen. Da der Korpus nicht für diese Frequenzen abgestimmt ist und die Saiten schlapper als bei einem "echten" Bass gespannt sind, klingen die tiefe E und die A-Saite etwas leiser als der Rest, aber zum Üben und Rumspielen reicht es aus. Das Klang-Optimum liegt sicher noch ein Paar Halbtöne höher, so bei G Kontra, mal sehen wie weit mein Mut und die Nerven beim Hochdrehen noch reichen. Das einzige was ich anpassen musste, sind die Pin-Löcher in der Decke, damit die Ball-Ends durchpassen. Die Bass-Saiten hatten dünne Enden, die noch durch die Stimm-Mechaniken passten. Das Schalloch habe ich zu ca. 80 % abgedeckt, wodurch der Klang etwas dumpfer wird. Zum Sinn dieser Aktion: :screwy:
och. meine alte vollgesperrte yamaha hat sich nach einem genickbruch auch in einen fretless-A-bass verwandelt. klang für nen dreadnought-bass, (den umständen entsprechend) ganz passabel
Ich will noch mal kurz berichten: Ich habe nach Berechnung der Saitenspannungen (nach dem tension_chart.pdf von www.daddario.com) das Tuning von E' auf Fis' erhöht, womit ich auf eine berechnete Gesamtspannung von ca. 82 kg komme. (Ein 012-052 Satz hat ca. 70 kg, 013-056 liegt bei 85,6 kg im Standart-Tuning.) Das ist noch spielbar aber deutlich kräftiger im Klang als in der E'-Stimmung. Am meisten Spaß macht Fingerpicking und Melodiespiel; voll "gestrummte" Akkorde kommen recht mulmig. Bei stäkerem Anschlag schnarrt es in den höheren Bünden bei den dickeren Saiten - mal sehen ob mir dagegen noch was einfällt (evtl. den Steg etwas erhöhen oder den Stab lockern). Die Bundreinheit ist mangels Einstellungsmöglichkeiten erwartungsgemäß bescheiden, aber damit lässt es sich leben. Trotzdem: PS: Damit dürfte ich tiefer kommen als die ganzen 7-Saiter
Die Schalllochabdeckung müsst ihr übrigens nicht kommentieren aber dadurch wird der Klang etwas tiefenreicher. Die hohen Saiten stammen aus einem anderen Satz und haben deshalb eine andere Farbe. Mit der Gitarre kann man die Fingerkraft übrigens auf Fingerkuppen schonende Art trainieren - die dicken Saiten schneiden nicht so ein, wie dünnere mit gleicher Spannung.
da hat ja mal einer das gleiche Problem mit der daumenhaltung wie ich, mh...Ich greif die Chords nah an der Kopfplatte auch immer so... Aber zurück zur Topic. Doch hübsch! .greez.
Joa ich wünsch dir denn ma viel Glück das das denn auch alles so hällt und hinterher nicht wie ne geschälte Banane aussieht... Sachma, kannste auch Tonbeispiele reinstellen???? Würd mich ja wohl ma interessieren!
Also wenn Interesse besteht, werde ich mal was aufnehmen. Das geht aber frühestens Freitag Abend. Mein Hör-Eindruck ist: die hohen Saiten klingen schön warm mit viel Sustain. Bei den tiefen Saiten treten die Obertöne stärker hervor, ganz anders als bei einem klassischen Kontrabass. Mit einem Tonabnehmer könnte man aber sicher einiges an "Tiefbass" herauskitzeln. Zum Slappen ist das Ganze denkbar ungeeignet, da dafür die Saiten (zumindest für mich) zu eng nebeneinander liegen und die Nebengeräusche zu laut/metallisch klingen.
So, ich habe mal was zusammengeklimpert und mit einfachster Technik (Kondensatormikro vor dem Schalloch) aufgenommen. Alle Files sind vollkommen unbearbeitet (ohne Effekte oder Klangbearbeitung) und klingen ziemlich bescheiden. @Thorn: Du wolltest es nicht anders Die MP3s sind nur ein Paar Sekunden kurz, also keine Angst! Von Tief nach Hoch und runter. Zweistimmig gezupft Simon and Garfunkel rock! Nothing Else Matters - ähnliches - Gezupfe Gaanz alt Der Klang der Stille Bass-Riff, im Original auf einem Fretless Akkorde mit dünnem Plektrum gespielt Fröhliche Weihnacht 2005 Hmm ... ich dachte immer, ich würde besser spielen, aber die Aufnahmen lügen wohl nicht.
Ich weiss, was ich mir demnächst aus einer 20 Euro Klampfe zusammenbauen werde. Wollte schon immer einen billigen Übungsbass ) PS: mit nem neuen Sattel kannste ja nen 4-saiter draus machen, dann steht dem Slappen nix mehr im Wege...
Huch erst jetzt gesehen Hehe ist aber cool geworden Du bist jetzt auch mal einer der richtig behaupten kann, dass er seinen eigenen Sound hat Bau mal mehr so dolle Instrumente...
Villeicht hiermit? Bin auch schon am Überlegen (meinen yamaha gibts ja nicht mehr) die Bünde würde ich allerdings rausnehmen, da dieses Teil garantiert nicht bundrein ist, sein kann, wird. :screwy:
ich denke das Problem wird eher die gesamte Bridge sein. mal sehn, löcher komplett zuleimen, 4 neue rein, hm. Scheint schon wieder ne fixe Idee geworden zu sein
Ich werd die Gitarre erstmal so lassen. Ich wäre aber gespannt ob der Leim hält. Es gibt übrigens sogar reguläre 4-Saiter Akustikbässe mit der normalen Gitarrenmensur (25,5 Inch) z.B. von Ovation. Doch vermute ich mal, dass die nicht gerade durchsetzungsfähig sind, da die meisten Longscale (34') Akustikbässe schon eher leise sind. Da hab ich noch eine Idee (Wer das macht wird entweder berühmt oder kommt in die ...): Downtuning eines 5-Saiter E-Basses um eine Oktave. Nötige Saitenstärke ca. 300 (->762 mm) - 120: nehmt doch einfach Saiten von einem Klavier oder Flügel. Lautsprecher kann man sich bei Frequenzen von ca. 15 Hz sparen, man braucht nur noch einen Shaker aus der Car-Hifi-Ecke oder so was. Aber im Ernst, mir hat das Basteln und Spielen viel Spaß gemacht. Und der Aufwand war sehr gering.