Bassdrum 100Hz oder lieber 50Hz?

F
Fii
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.08.14
Registriert
05.04.13
Beiträge
42
Kekse
0
Hallo ! :)

ich möchte euch gerne etwas bezüglich des bassbereichs beim mixing fragen. undzwar frage ich mich, ob der mix voller klingt, wenn man die bassdrum im tiefen bassbereich boostet (ca. 50 oder 60Hz) und den bass seinen bereich lieber in der 100Hz Region lässt?

Zurzeit ist es bei mir immer so, dass ich die bassdrum bei 90Hz booste und danach alles cutte, denn dann kommt der bass, welcher aber eine absenkung im bereich von 90Hz hat.
Ich frage mich halt, ob der mix dann auf kopfhörern zum beispiel auch besser klingt, denn dort reicht ja eigentlich nur der beater der bassdrum (~2000Khz oderso), denn die bassgitarre sollte dann ja durch etwas harmonic distortion besser zur geltung kommen, als wenn sie ihren hauptpunkt bei 50-80Hz besitzt.

Täuschen mich meine ohren oder denkt ihr da ist etwas dran? wie macht ihr das und wie sind eure erfahrungen?

Nur als kleine info, der bass ist auf drop D also nicht unbedingt so besonders tief, d.h. ich merke wirklich wie er bei 80Hz - 120Hz am besten sitzt.

MfG ;)
 
Eigenschaft
 
Das hängt ziemlich stark vom Musikstil und den darin etablierten Mixes ab, und auch vom persönlichen Geschmack.

Bei Metal liegt die Kickdrum zB oft in der Gegend von 40-60 Hz, und der Bass kommt erst bei 80-120 Hz ins Spiel.
Bei Drum & Bass kann der Bass-Synth auch bis ganz runter reichen, und die Kickdrum bei 100 Hz liegen.


Mit der Tonhöhe selbst hat das nur bedingt etwas zu tun, aber die Frage ob man den Bass über oder unter die Kickdrum legt, sollte schon sehr früh beim Recording entschieden werden, um die Kickdrum entsprechend stimmen zu können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Das ist vom Musikstil, dem Genre, der Spielart der Musiker, etc.p.p. abhängig. Eine allgemeine Lösung gibt es nicht.

Ganz generell habe ich für mich allerdings festgestellt, dass man sich nicht zu sehr auf den Bassbereich konzentrieren darf (Stichwort Scheuklappen). Es ist ja nicht so, dass ein Instrument plötzlich über einer bestimmten Frequenz keine Spektralanteile mehr hat. Oder anders gesagt: Der Überganz zu den tiefen Mitten ist fliessend.

Während eine Kickdrum bei 200-400 Hz oftmals "pappig" klingen kann, ist dieser Frequenzbereich für einen knurrigen Bass wiederum ganz hilfreich.

Ein Trick der mir beim abhören auch oft hilft: In der Stereosumme einen HighCut einbinden und mit dem dann langsam abwärts fahren. Geht mit einem LowCut natürlich auch in die andere Richtung. Damit kann man ganz gut raushören, ob bestimmte Instrumente in Frequenzbereichen arbeiten, in denen sie eigentlich nichts verloren haben.

So Far...
Laguna
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Wie die anderen bereits erwähnt haben, kommt das immer auf das jeweilige Lied an. Bass und Kickdrum streiten sich fast immer im Bereich der tiefen Frequenzen. Schieß dich nicht auf eine Regel ein wie "Bassdrum immer 50Hz boosten". Versuch genau hinzuhören und mit der Zeit wird sich dein Gehör verbessern und diese Fragen werden in deinem Kopf immer intuitiver gelöst => Übung macht den Meister. Bei Kickdrums auch immer an den perkussiven Anschlagklang achten, der im Mix extrem hilft die Kickdrum schläge zu orten. Der kann wirklich je nach Trommel und Mikrofonierung irgendwo zwischen 800Hz und 3kHz liegen (ganz grob gesagt).

Gruß,
Matthias
 
... Während eine Kickdrum bei 200-400 Hz oftmals "pappig" klingen kann, ist dieser Frequenzbereich für einen knurrigen Bass wiederum ganz hilfreich.
für einen Precision Bass ist dieser Bereich geradezu essentiell - dort liegen die charakteristischen Frequenzen
(dabei klingt das Spektrum nicht homogen aus, sondern einige Frequenzen schneller, andere langsamer)
zusammen ergibt das den typischen Splitcoil Sound, der sich unaufdringlich einfügt, dabei aber gut ortbar bleibt
bei dreckigem Rocksound ist der Bereicht von 2-3khz für das 'Anschlags-Dengeln' zuständig

cheers, Tom
 
Es ist nicht ganz soooo einfach.

Zwischen Bass und Kickdrum gibt es einen gewaltigen Unterschied. Die Kickdrum ist auf einen bestimmten Grundton gestimmt, der immer gleich bleibt. Der Bass hingegen wechselt seinen Grundton permanent während verschiedene Töne gespielt werden!

Es gilt daher mal als erstes zu identifizieren wo der Grundton der Kickdrum liegt. Den kann man im Mix nämlich im Prinzip nicht verschieben. Deshalb macht es halt auch Sinn, dass der Schlagwerker seine große Trommel schon vor der Aufnahme so stimmt dass es für den Mix dienlich ist.

Angenommen wir haben nun mit einem schmalbandigen Bell-EQ herausgefunden dass der Grundton der Kickdrum bei 80Hz liegt, dann wissen wir auch, dass harmonische Obertöne der Kickdrum bei 160Hz und 240Hz liegen. Das sind ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz. Wenn ich die Kick also in einem bestimmten Bereich nicht so prominent haben will, dann kann ich einfach den entsprechenden Oberton (oder den Grundton) relativ schmalbandig mit dem EQ rausziehen.

Beim Bass ist das eher problematisch. Wenn ich eine Frequenz schmalbandig ziehe, dann kann es sein dass ein bestimmter Ton dünn klingt, weil die Grundfrequenz fehlt. Ein benachbarter Ton wird aber normal klingen. Bei einem Basslauf ist sowas unerwünscht.

Also Ohren auf!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gräusche (und da gehören die typischen Sounds eine Rockschlagzeugs dazu) haben aber kein harmonisches Obertonspektrum.
Daher kann man die fx = f0 * (1+x) Regel nicht anwenden.

LG Jakob
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Das stimmt. Aber eine Kick besteht ja (je nach Stimmung) nicht nur aus Geräusch, sondern auch aus Ton.
 
je nachdem, wie resonant das Ding ist.. aber so viele Obertöne sind da meiner Erfahrung nach normalerweise nicht.. wenn du das Ding wirklich tonal einsetzen willst, pack nen Lowcut drauf und triggere einen Sinus an (oder gleich 2 mit doppelter Frequenz), um den Bass wieder aufzufüllen.
DANN kannst du die BD sogar tatsächlich mit dem Grundton des Songs mitbewegen..

Aber für den Normalfall ist das eigentlich unnötig.
Muss dem generellen Konsens zustimmen: Es gibt keine Faustregel, was fetter klingt, denn das hängt vom jeweiligen Songmaterial ab.

Wie schon erwähnt wurde, ist Drum&Bass ein Paradebeispiel dafür, wo es quasi 'gesetzt ist', die BD bei 100Hz dominieren zu lassen, das ist das erwartete Klangbild in dem Bereich. In anderen Stilen (und je nach BD-Klang) passt das jedoch überhaupt nicht.
Ebenso wenn deine vorliegende Bassaufnahme im Bereich unterhalb von 80Hz nichts hergibt (bspw. durch ungünstige Preamp-Einstellungen), macht es wenig Sinn, zu versuchen, den Bass tiefer zu quetschen.. dann nimm lieber die BD, wenn die dort ordentlich Schub liefert.. (oder den Bass neu auf)

Fazit: Auf die Frage gibt es keine richtige Antwort.

edit: Aber was ich nicht verstehe, sind deine Ausführungen über Kopfhörer, kannst du das nochmal genauer beschreiben?
 
Tee lieber mit einem Löffel Zucker oder mit zwei? Wäre tragisch, wenns ne Regel gäbe, das hängt neben dem eigenen Gaumen doch auch ganz stark vom Tee selbst ab...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben