Basslastige PU's

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Herr B.
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Also, folgendes Problem:
Ich hab ne Gitarre Marke Eigenbau (SSH) gebraucht bekommen, bin auch voll zufrieden, AUßER mit dem Humbucker, der ist mir zu schrill und hoch.
Soundmäßig sollte es so ein bisschen Richtung Kyuss und QOTSA gehen, also fetter Bass, allerdings will ich schon noch genug Saft für ein "schneidendes" Solo haben.
Dachte, ein Seymor Duncan SH-8 wäre dafür gut (hat Troy van Leuween/QOTSA), aber der scheint ja nicht so auf Begeisterung zu stoßen.

Also?
Danke im Vorraus
 
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Herr B. schrieb:
Also, folgendes Problem:
Ich hab ne Gitarre Marke Eigenbau (SSH) gebraucht bekommen, bin auch voll zufrieden, AUßER mit dem Humbucker, der ist mir zu schrill und hoch.
Soundmäßig sollte es so ein bisschen Richtung Kyuss und QOTSA gehen, also fetter Bass, allerdings will ich schon noch genug Saft für ein "schneidendes" Solo haben.
Dachte, ein Seymor Duncan SH-8 wäre dafür gut (hat Troy van Leuween/QOTSA), aber der scheint ja nicht so auf Begeisterung zu stoßen.

Also?
Danke im Vorraus
Es gibt eigentlich keine baßlastigen PU, da die Übertragungscharakteristik an dieser Stelle (50Hz-1kHz) typischerweise 0dB beträgt. Der einzige Unterschied ergibt sich in der Lage und Ausprägung der Resonanzfrequenz. Verringert man die Güte (geht mit dem Tone) dann scheint es so, als ob die Bässe etwas lauter werden, aber das ist eben nur relativ.

Allgemein sagt man PU's mit geringer Resonanzausprägung eine bessere Baßübertragung nach, aber das stimmt definitiv nicht!

Zu dem Thema empfehle ich die Lektüre von Guitar-Letter II.

Ulf
 
Ich empfehle jetzt einfach mal den laut Herstellerangaben basslastigen DiMarzio ToneZone.
Ist auch Klasse für Solos, hab das Ding selber.

mfg röhre
 
MetalRöhre schrieb:
Ich empfehle jetzt einfach mal den laut Herstellerangaben basslastigen DiMarzio ToneZone.
Ist auch Klasse für Solos, hab das Ding selber.

Hätt ich jetzt auch spontan gesagt. Völlig egal, ob physikalisch erklärbar oder nur "Fake für die Ohren", am Ende klingt der Tone Zone halt schon bassiger und wummiger als ein Humbucker from Hell....

Interessieren würde mich die Theorie dahinter aber doch mal. Der Onkel hat ja mit seinen 0db im Bassbereich ja nicht unrecht.......
 
MetalRöhre schrieb:
Ich empfehle jetzt einfach mal den laut Herstellerangaben basslastigen DiMarzio ToneZone.
Welche Aussage des Herstellers stützt diese Behauptung? Die sogenannten Tone-Charts, die ohne Referenz schön bunt daher kommen?

Als Techniker kann ich da nur den Kopf schütteln. :screwy:

Ulf
 
DerOnkel schrieb:
Welche Aussage des Herstellers stützt diese Aussage? Die sogenannten Tone-Charts, die ohne Referenz schön bunt daher kommen?

Als Techniker kann ich da nur den Kopf schütteln. :screwy:

Ulf

Um mich vor deiner Attacke zu schützen habe ich den Satz vorsichtig formuliert :p

Ich weiss zwar nicht was dahinter steckt, aber ich finde diese Tone Charts meist sehr hilfreich. Ich kann zwar nicht sagen ob der Tonezone viel oder wenig Bässe hat, verglichen mit einem Evolution hat er aber hörbar mehr "Wumms".

mfg röhre
 
MetalRöhre schrieb:
Um mich vor deiner Attacke zu schützen habe ich den Satz vorsichtig formuliert :p

Ich weiss zwar nicht was dahinter steckt, aber ich finde diese Tone Charts meist sehr hilfreich. Ich kann zwar nicht sagen ob der Tonezone viel oder wenig Bässe hat, verglichen mit einem Evolution hat er aber hörbar mehr "Wumms".

mfg röhre
Ich attackiere nicht Dich, sondern die Hersteller und deren mangelnde technische Spezifikation ihrer Produkte! DM spielt da leider in der vordersten Liga mit, denn mit deren Angaben kann man schlechterdings nichts vernünftiges Anfangen. :(

Der von Dir empfohlenen Tonabnehmer ist vermutlich "heißer" gewickelt. Das hat Folgen:

1. Größere Ausgangsspannung (PU ist lauter)
2. Größerer Widerstand (Resonanz ist stark gedämpft)
3. Größere Induktivität (tiefe Resonanzfrequenz)

Setzt man die Bässe in Relation zu den Höhen, so sind die Bässe im Verhältnis lauter, da die Höhen tatsächlich leiser sind. Deshalb gesteht man solchen Tonabnehmern eine bessere Baßwidergabe zu.

Hier noch einmal die normale Übertragungscharakteristik eines elektromagnetischen Tonabnehmers:

500_250.gif


In diesem Fall handelt es sich um einen Single-Coil mit einer Resonanz bei 3,7kHz für Potis mit 500kOhm (Blau) und 250kOhm (Rot). Für andere PUs gilt ein qualitativ gleicher Verlauf der Kurve.

Baßanhebung? Wenn das bei DM geht, dann benutzt dieser Hersteller ein mir unbekanntes Prinzip für elektromagnetische Tonabnehmer. Ich behaupte jedoch, daß ich sie alle kenne.

Ulf
 
Vielleicht sollten wir den Begriff "Bässe" gegen "Tiefmitten" tauschen....

Wenn ich sehe, dass ein Super Distortion bei ner externen Lastkapazität von 2,2 nF seine Resonanzfrequenz bei 1,3 kHz hat, dann ist das ja schon ganz schön weit unten. Ein Tone Zone wird womöglich noch knapp drunter liegen.

Ob man das dann in den Katalog schreibt (womit wohl die wenigsten was anfangen können) oder ob man das in "Tone Charts" übersetzt, ist Ansichtssache.

Beim unmittelbaren Vergleich von PUs (DiMarzio PAF Pro, Paf Classic, Evolution, H from Hell) konnte ich jedenfalss feststellen, dass die Angaben bei DiMarzio für den Laien halbwegs Sinn ergeben. Man kann sich ungefähr vorstellen, was einen erwartet.


Induktivität, Resonanzfrequenz, Überhöhung, Widerstand etc. sind mit Sicherheit genauer für den Fachmann, der das Know How hat, aber ob Otto Normalverbraucher damit viel anfangen kann....?


Onkelchen hat's ja leicht, der kapiert das alles :D
 
Ray schrieb:
Vielleicht sollten wir den Begriff "Bässe" gegen "Tiefmitten" tauschen....
Das würde aber bedeuten, daß die Höhen komplett weg sind. Außerdem sind Tiefmitten eben keine Bässe. Warum drücken wir Gitarristen uns immer nur so unklar aus?
Ray schrieb:
Wenn ich sehe, dass ein Super Distortion bei ner externen Lastkapazität von 2,2 nF seine Resonanzfrequenz bei 1,3 kHz hat, dann ist das ja schon ganz schön weit unten. Ein Tone Zone wird womöglich noch knapp drunter liegen.
Solche Lasten sind aber schon sehr ungewöhnlich.
Ray schrieb:
Ob man das dann in den Katalog schreibt (womit wohl die wenigsten was anfangen können) oder ob man das in "Tone Charts" übersetzt, ist Ansichtssache.
Induktivität, Resonanzfrequenz, Überhöhung, Widerstand etc. sind mit Sicherheit genauer für den Fachmann, der das Know How hat, aber ob Otto Normalverbraucher damit viel anfangen kann....?
So eine Kurve beschreibt die Übertragungscharakteristik eines PU eindeutig:

500_250.gif


Bei Laustprechern oder Equalizern können wir Gitarristen damit doch auch umgehen, oder?
Mit L, C und R braucht sich dann wirklich keiner zu beschäftigen.

Ulf
 
DerOnkel schrieb:
Bei Laustprechern oder Equalizern können wir Gitarristen damit doch auch umgehen, oder?

Naja.....eher der Mann am Pult. Gitarristen neigen dazu, auch EQ-Regler hochzuziehen, in denen ihre Gitarre gar nicht mehr überträgt. :D

Mit L, C und R braucht sich dann wirklich keiner zu beschäftigen.

Also so ein Bild alleine würde mir ohne jede Vorkenntnis sagen: der PU hat bei 3,5 kHz irgendwie ne "Spitze". Was das bedeuten sollte.......who knows. Ich könnte diesen Wert ja nicht mal einordnen...

Sollte ich soviele Kenntnisse haben, dass ich mich mit Hertz- UND Dezibel-Zahlen halbwegs auskenne, würde ich sagen: dat Ding ist um die Bässe rum (<100 Hertz oder auch mal bissel mehr) schlapp, in den Höhen noch viel schlapper (die liegen klischeemässig doch eher so zwischen 5 k und 20 k ;) ), das Ding ist also ein einziges seltsames Mittenband-Teil. KLANGLICH (oder sagen wir besser: die Übertragungscharakteristik betreffend) könnte ich damit gar nix anfangen. Zudem bräuchte ich auf alle Fälle für jeden PU dann so ein Bild.

Also ehrlich: mit einer relativen Angabe von Bässen, Mitten und Höhen (auch wenn eigentlich keine Bässe und Höhen ernsthaft beteiligt sind) kann man als "Ersatz-Bild" durchaus ganz gut leben. Auch wenn das physikalisch inkorrekt sein mag. Plus und Minus ist bei ner Schaltung auch inkorrekt, aber man kann sehr gut damit umgehen als Laie.



Mit der Kurve da oben jedenfalls konnte ich erst was anfangen, nachdem DU mir das seinerzeit erklärt hattest :rolleyes:

Und hey, du hast das studiert. Für dich ist sowas glasklar. Für jemanden, der einfach nur nen PU sucht, ist das aber erst mal wirres zeug. Dat is so, als würde ich dir nen arabischen Satz hinwerfen und sagen "ey, auch diese Schrift ist mit lateinisch verwandt, das ist doch alles ganz klar". :D
 
DerOnkel schrieb:
Ich attackiere nicht Dich, sondern die Hersteller und deren mangelnde technische Spezifikation ihrer Produkte! DM spielt da leider in der vordersten Liga mit, denn mit deren Angaben kann man schlechterdings nichts vernünftiges Anfangen. :(

Der von Dir empfohlenen Tonabnehmer ist vermutlich "heißer" gewickelt. Das hat Folgen:

1. Größere Ausgangsspannung (PU ist lauter)
2. Größerer Widerstand (Resonanz ist stark gedämpft)
3. Größere Induktivität (tiefe Resonanzfrequenz)

Setzt man die Bässe in Relation zu den Höhen, so sind die Bässe im Verhältnis lauter, da die Höhen tatsächlich leiser sind. Deshalb gesteht man solchen Tonabnehmern eine bessere Baßwidergabe zu.

Hier noch einmal die normale Übertragungscharakteristik eines elektromagnetischen Tonabnehmers:

500_250.gif


In diesem Fall handelt es sich um einen Single-Coil mit einer Resonanz bei 3,7kHz für Potis mit 500kOhm (Blau) und 250kOhm (Rot). Für andere PUs gilt ein qualitativ gleicher Verlauf der Kurve.

Baßanhebung? Wenn das bei DM geht, dann benutzt dieser Hersteller ein mir unbekanntes Prinzip für elektromagnetische Tonabnehmer. Ich behaupte jedoch, daß ich sie alle kenne.

Ulf

Der Evolution hat sogar mehr Output als der TZ.

Was ich mir noch vorstellen könnte, ist das Material der Polepieces, welche bei den EVOs recht klein ausfallen und anderes aussehen als die vom Tonezone.

mfg röhre
 
Aber wie hilft mir das alles?
Welchen PU würdet ihr empfehlen, damit das klangliche Ergebnis bei hoher Verzerrung und viel Bass und Mitten nicht dumpf, schrill oder ähnlich bescheiden ausfällt?
 
ich find die standard b.c.rich humbucker von ner NJ haben einen solchen sound wie du ihn beschreibst.

musst dann nur noch bissel am abstand zu den saiten rumdrehen und fertig.
 
Herr B. schrieb:
Aber wie hilft mir das alles?
Welchen PU würdet ihr empfehlen, damit das klangliche Ergebnis bei hoher Verzerrung und viel Bass und Mitten nicht dumpf, schrill oder ähnlich bescheiden ausfällt?

Wie schon geschrieben der DiMarzio Tonezone.
Mit der extra Portion Bässe und Mitten.

mfg röhre
 
Und was ist mit dem SH-8?
 
Ähm, Onkel, könnte ich mit der Guitar Letter Technik, also den Widerständen auch einen zu schrillen Humbucker "tiefer" oder weicher oder wie auch immer klingen lassen?
 
Herr B. schrieb:
Ähm, Onkel, könnte ich mit der Guitar Letter Technik, also den Widerständen auch einen zu schrillen Humbucker "tiefer" oder weicher oder wie auch immer klingen lassen?
Wie in Guitar-Letter II dargelegt, kann man mit zusätzlichen Kondensatoren parallel zum jeweiligen Tonabnehmer die Resonanzfrequenz verringern. Das bedeutet, daß z.B. ein "brilliant" klingendes PU dann in Richtung "warm" und "weich" rutscht.

Schau Dir mal Tabelle 2-1 an und versuche abzuschätzen, wo Dein PU jetzt liegt. Mit zusätzlichen Kapazitäten bewegst Du Dich dann in der Tabelle weiter nach oben.

Ulf
 
Ataca del Rasha schrieb:
ich find die standard b.c.rich humbucker von ner NJ haben einen solchen sound wie du ihn beschreibst.

musst dann nur noch bissel am abstand zu den saiten rumdrehen und fertig.

Hm ich kann dir da glaub ich zustimmen, und falls wer Interesse hat hab ich meinen Bridge-PU noch daheim sauber ausgelötet und funktionsfähig rumliegen und wäre auch bereit für eine kleine Spende zu verkaufen ;).
 
Das ist das Problem, ich hab keine Ahnung, wo mein PU jetzt liegt. Außerdem könnte es bei mir auch noch mit dem Holz zusammenhängen, mein Korpus ist Ahorn (höhenreich). Bullshit.
 
Herr B. schrieb:
Das ist das Problem, ich hab keine Ahnung, wo mein PU jetzt liegt. Außerdem könnte es bei mir auch noch mit dem Holz zusammenhängen, mein Korpus ist Ahorn (höhenreich). Bullshit.
Du kannst doch hören, wie Dein PU klingt, oder?

Wenn Dir zu viele Höhen im Klang sind, bringt ein zusätzlicher Kondensator immer eine Änderung. Kauf Dir einfach ein paar und probier es aus. Es ist alle mal billiger als ein neues PU.

Sollte das Resultat Dir nicht zusagen, kannst Du imer noch einen neuen Tonabnehmer kaufen.

Nebenbei bemerkt, ist ein neuer Tonabnehmer immer ein gewisses Risiko, denn keiner kann Dir wirklich sagen, wie das Ergebnis auf Deiner Gitarre sein wird. Da hilft auch nur ausprobieren, was aber leider mit höheren Kosten verbunden ist.

Ulf
 

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