Dass mit der Metalgeschichte halte ich für wenig passend. Denkt mal an all die alten Thriller und Gangsterfilme aus den 50ern bis 70ern. Die Soundtracks arbeiten fast immer mit Orchestern bzw. BigBands sowie mit Klassik und Jazz-Elementen. Oft wurden sie sogar von Jazz-Arrangeuren geschrieben.
Kennst Du Dich ein wenig mit Harmonik aus? Oder hast Du zumindest eine Akkordtabelle?
[Falls Du keine besorgen kannst, suche mal im Netz. Bei Fragen kannst mir auch ne PM senden]
Versuche es mal mit
Kombinationen aus (alterierten) Dominantakkorden, also 7er mit (atonalen) Anreicherungen. So "schräge" Jazzakkorde wie z.B.
7-b9,
7#9 (düster, typisch für Jimi Hendrix) oder
moll9(maj7).
Neben den Nonen würden sich hier auch kleine Quinten als Erweiterung der 7er-Akkorde anbieten, also
7b5 bzw. #11, was im Prinzip das Gleiche ist. Das ist der Ton, der unsere normale Oktave genau halbiert. Hört sich immer irgendwie "schräg" und "bedrohlich" an.
Auch schön in Verbindung mit Moll:
m7b5. Das wäre dann der
Halbverminderte.
Ebenso gut geeignet wären die voll
Verminderten. Dazu passt dann z.B. die Ganztonskala (vom Grundton immer 2 Halbtonschritte/Bünde höher gehen).
Versuche auch mal folgendes! Die Familie der
Verminderten läßt sich sehr gut übers Griffbrett
schieben. Immer in
Schritten von 3 Bünden den Hals rauf und wieder runter. Der Akkord bleibt dabei immer gleich, es handelt sich nur um Umstellungen!
Das
Verschieben kann auch mit den oben genannten
Dominanten ganz gut klingen. Probiere mal, einen Akkord zügig Halbton für Halbton höher rutschen zu lassen. Bringt sehr viel Spannung. Einfach mal damit experimentieren!
Die
meisten dieser Jazzakkorde sind keine Barrés und können universell auf dem gesamten Griffbrett gebraucht werden. Am besten klingen immer die mittleren vier Saiten. Der Grundton (Bass) kann auch mal auf der tiefen E-Saite platziert werden.
Wichtig: Es sollte immer der Grundton (sofern er nicht vom Bass kommt) sowie die Septime (klein für Dominanten, groß für Major-Akkorde) und die alterierten Töne (große und kleine 5, 6, 9, 11, 13) dabei sein. Die Terz bestimmt ob Moll- oder Durcharakter, kann aber auch mal fehlen. Die Quinte wird in der Regel weggelassen.
Check einfach mal ein paar Kombinationen der verschiedenen Griffbilder aus. Akkorde bzw. Voicings wechseln und hin und her wandern. Töne bekannter Griffbilder mal einzeln erhöhen oder erniedrigen. Oft ändert nur ein Halbton auf einer Saite den gesamten Klang. Mit Experimentieren kommst Du schon in die richtige Richtung.
Hier mein Minisoundtrack für ein Spannungsszenario:
Single-Notes kleine Quinten:
E (tiefe Seite offen), danach
bB (auf der A-Saite), E (auf der D-Saite) und
bB (auf der G-Saite). Alle Töne schön lange klingen lassen und nicht zu schnell nacheinander spielen.
Dann den Akkord
bEm Maj7-9 anschlagen und stehen lassen mit leichtem Vibrato (nur ein wenig eiern lassen durch bewegen des Halses oder ganz vorsichtig mit dem Tremelobügel).
Tab:
E x--------------------------- nicht anschlagen
B ----------------VI---------- Ringfinger (None)
G -------------------VII------ kleiner Finger (major 7)
D ---------IV----------------- Zeigefinger (Mollterz)
A ----------------VI---------- Mittelfinger (Grundton
bE)
E x--------------------------- nicht anschlagen
Klingt wie aus einem alten James Bond-Film!
Zum
Sound:
Die Gitarre muss für sowas natürlich clean sein, also keine Distortiontreter oder sowas. Die matschen diese schönen Klänge kaputt. Am besten mit viel Hall, evtl. mit leichtem Phasing.
Viel Spaß damit!
selim