Bedrohlicher Sound

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Washburn WI 64
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Hi,
ich muss für ein Theaterstück "bedrohlich" spielen. Auf die Bühne kommt ein ganz böser König und bei seinem Auftritt sollen stark verzerrte Gitarrenklänge deutlich machen (max. 20 sec.), dass das auch ein ganz böser König ist.

Meine Frage ist nun, ob euch etwas einfällt, was ich an "klängen" spielen kann, um ihn böse darzustellen.

Würde ich einfach drauf losspielen, würden alle denken, dass der ein Rocker ist und kein böser König.
Ich bitte um Ideen :)
Washburn
 
Eigenschaft
 
Es ist deine Aufgabe, setze dich mit der Klampfe hin,
mach dir Gedanken, lass deiner Fantasie freien lauf
und setze es anschließend um.
 
Bedrohlicher Sound :D Nette Überschrift.
Tja, ich denke, dass "konventionelle" Riffs, Licks, Melodielines sich nicht so gut eignen würden, denn wie du schon selbst schriebst, wäre dann der Showeffekt dahin. Welches Equipment steht dir zur Verfügung? Ich würde dir vorschlagen, etwas mit disharmonischen Klängen und eher "ungewohnten" Tonfolgen/leitern herumzuexperimentieren(z.B. Tiefe Powerchords einfaden -> Anschlagen, und dann Volume an der Gitarre aufdrehen) . Eventuell darf es ja auch ein abgefahrener Effekt (Flanger, Octaver usw.) sein?

"Bedrohlich" ist ja auch irgendwo Ansichtssache, für den einen klingt dies bedrohlich, für den anderen jenes. Wenn du denn mal etwas gefunden haben solltest, wäre es sinnvoll, die Meinung von jemand anderem einzuholen. :)

Wie gesagt, spiel einfach mal ein bisschen herum, du kannst ja auch mal versuchen, z.b. aus Klassikstücken (Motive aus Programmmusik würden sich evtl auch gut eignen) Sachen, die dir besonders bedrohlich erscheinen, rauszuhören oder nachzuspielen.

Ich hoffe, ich konnte helfen,

Cheers
 
ich würde sagen...
pinch harmonics, mit disharmonischen sachen...
klingt immer wieder toll ;)
aber ansonsten, du musst selbst rum experimentieren was passt, du müsstest mehr von der handlung sagen, dann kann man auch mehr draus machen ;)
lg
holger
 
Ja, die Puristen werden mich steinigen, aber eine ordentlich tiefergestimmte Gitarre macht in Verbindung mit dem richtigen Riff schon ordentlich was her in Sachen bedrohlicher Klang.

Riffs a la Immortal oder auch diverse Cleanparts aus diesem Hause haben IMHO eine düstere Aura.


Hoff ich konnt ein bisschen helfen.


Grüße, Edlennon
 
Rage - Straight to Hell :p

Nee ernsthaft, ich würd auch mit fade-in rumspielen...eventuell Tremolo Einsatz (kleine dives) und das schon im Thread genannte :)
 
Dass mit der Metalgeschichte halte ich für wenig passend. Denkt mal an all die alten Thriller und Gangsterfilme aus den 50ern bis 70ern. Die Soundtracks arbeiten fast immer mit Orchestern bzw. BigBands sowie mit Klassik und Jazz-Elementen. Oft wurden sie sogar von Jazz-Arrangeuren geschrieben.

Kennst Du Dich ein wenig mit Harmonik aus? Oder hast Du zumindest eine Akkordtabelle?
[Falls Du keine besorgen kannst, suche mal im Netz. Bei Fragen kannst mir auch ne PM senden]

Versuche es mal mit Kombinationen aus (alterierten) Dominantakkorden, also 7er mit (atonalen) Anreicherungen. So "schräge" Jazzakkorde wie z.B.
7-b9,
7#9
(düster, typisch für Jimi Hendrix) oder
moll9(maj7).

Neben den Nonen würden sich hier auch kleine Quinten als Erweiterung der 7er-Akkorde anbieten, also
7b5 bzw. #11, was im Prinzip das Gleiche ist. Das ist der Ton, der unsere normale Oktave genau halbiert. Hört sich immer irgendwie "schräg" und "bedrohlich" an. :eek:

Auch schön in Verbindung mit Moll:
m7b5. Das wäre dann der Halbverminderte.

Ebenso gut geeignet wären die voll Verminderten. Dazu passt dann z.B. die Ganztonskala (vom Grundton immer 2 Halbtonschritte/Bünde höher gehen).

Versuche auch mal folgendes! Die Familie der Verminderten läßt sich sehr gut übers Griffbrett schieben. Immer in Schritten von 3 Bünden den Hals rauf und wieder runter. Der Akkord bleibt dabei immer gleich, es handelt sich nur um Umstellungen!

Das Verschieben kann auch mit den oben genannten Dominanten ganz gut klingen. Probiere mal, einen Akkord zügig Halbton für Halbton höher rutschen zu lassen. Bringt sehr viel Spannung. Einfach mal damit experimentieren!

Die meisten dieser Jazzakkorde sind keine Barrés und können universell auf dem gesamten Griffbrett gebraucht werden. Am besten klingen immer die mittleren vier Saiten. Der Grundton (Bass) kann auch mal auf der tiefen E-Saite platziert werden.
Wichtig: Es sollte immer der Grundton (sofern er nicht vom Bass kommt) sowie die Septime (klein für Dominanten, groß für Major-Akkorde) und die alterierten Töne (große und kleine 5, 6, 9, 11, 13) dabei sein. Die Terz bestimmt ob Moll- oder Durcharakter, kann aber auch mal fehlen. Die Quinte wird in der Regel weggelassen.
Check einfach mal ein paar Kombinationen der verschiedenen Griffbilder aus. Akkorde bzw. Voicings wechseln und hin und her wandern. Töne bekannter Griffbilder mal einzeln erhöhen oder erniedrigen. Oft ändert nur ein Halbton auf einer Saite den gesamten Klang. Mit Experimentieren kommst Du schon in die richtige Richtung.

Hier mein Minisoundtrack für ein Spannungsszenario:
Single-Notes kleine Quinten:
E (tiefe Seite offen), danach bB (auf der A-Saite), E (auf der D-Saite) und bB (auf der G-Saite). Alle Töne schön lange klingen lassen und nicht zu schnell nacheinander spielen.
Dann den Akkord bEm Maj7-9 anschlagen und stehen lassen mit leichtem Vibrato (nur ein wenig eiern lassen durch bewegen des Halses oder ganz vorsichtig mit dem Tremelobügel).

Tab:
E x--------------------------- nicht anschlagen
B ----------------VI---------- Ringfinger (None)
G -------------------VII------ kleiner Finger (major 7)
D ---------IV----------------- Zeigefinger (Mollterz)
A ----------------VI---------- Mittelfinger (Grundton bE)
E x--------------------------- nicht anschlagen

Klingt wie aus einem alten James Bond-Film! :cool: :)

Zum Sound:
Die Gitarre muss für sowas natürlich clean sein, also keine Distortiontreter oder sowas. Die matschen diese schönen Klänge kaputt. Am besten mit viel Hall, evtl. mit leichtem Phasing.

Viel Spaß damit!
selim
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die Puristen werden mich steinigen, aber eine ordentlich tiefergestimmte Gitarre macht in Verbindung mit dem richtigen Riff schon ordentlich was her in Sachen bedrohlicher Klang.

Riffs a la Immortal oder auch diverse Cleanparts aus diesem Hause haben IMHO eine düstere Aura.

Das ist cool den Immortal spielt ja nichtmal wirklich tiefer :D

Du kannst die gitarre ruhig normal gestimmt lassen und des teufels intervall spielen *lach*
in tabs:

---------
--------
----3---
-2--3----
-2--1----
-0-------

Sehr langsamer träger rythmus spielen , mit viel abgedämpften noten und 1-2 zwichentönen(gerne vollchromatisch) dürften schon ausreichen!

Zum Sound:
Die Gitarre muss für sowas natürlich clean sein, also keine Distortiontreter oder sowas. Die matschen diese schönen Klänge kaputt. Am besten mit viel Hall, evtl. mit leichtem Phasing.
Deine theoriekenntnise und der jazz in allen ehren (ich stehe drauf *g*) - er hat nunmal nachwas verzertem gefragt!
Aber toller beitrag - übrigens auch jazz akkorde muss man nicht clean spielen ;-) - mit dem richtigen phrasing geht alles!

Grüßle
Maxi
 
Du kannst die gitarre ruhig normal gestimmt lassen und des teufels intervall spielen *lach*
in tabs:

---------
--------
----3---
-2--3----
-2--1----
-0-------

Was ja nichts anderes ist als die von mir erwähnte Folge kleiner Quinten - nur als Powerchords. Das "Purple Haze"-Riff von Hendrix nutzt übrigens auch die Spannung dieses Intervalls.
Deine theoriekenntnise und der jazz in allen ehren (ich stehe drauf *g*) - er hat nunmal nachwas verzertem gefragt!
und auch Zweifel daran durchblicken lassen...
Die Frage ist doch, ob Verzerrung denn wirklich eine verpflichtende Vorgabe, oder diese Idee im ersten Moment einfach nur naheliegend war.
Aber toller beitrag - übrigens auch jazz akkorde muss man nicht clean spielen ;-) - mit dem richtigen phrasing geht alles!
Ja, selbstverständlich. Ab ca. 69/70 fing das auch im Jazz an (z.B. John McLaughlin/Mahavishnu Orchestra/Larry Coryell u.a.). Die von mir vorgeschlagenen Horror- und Suspense-Sounds sind aber nicht Jazzrock. Distortion und Fuzz machen die Sache nur schwieriger. Und wir wollen es ja auch nicht gleich zu kompliziert machen.

Es ging nur um 2-3 Akkorde, die er sich aus einer Tabelle abguckt oder irgendwie konstruiert und mehr nicht. Hauptsache, diese klingen schön schräg und schauerlich.

Gruß
selim
 
Es ging nur um 2-3 Akkorde, die er sich aus einer Tabelle abguckt oder irgendwie konstruiert und mehr nicht. Hauptsache, diese klingen schön schräg und schauerlich.
Ich habe da eine ganz andere herangehensweise. Was bringt dieses
Bausteinprinzip, wenn man sich die Szene nicht vorstellen und darauf
basierend auch passend untermalen kann ?
 
Uff, eine regelrechte überflutung. Ich fang dann mal an:
Es ist deine Aufgabe, setze dich mit der Klampfe hin,
mach dir Gedanken, lass deiner Fantasie freien lauf
und setze es anschließend um.
Ja, das habe ich ja gemacht, nur etwas passendes, für die Szene geeignetes ist daraus nicht geworden.

Welches Equipment steht dir zur Verfügung? Ich würde dir vorschlagen, etwas mit disharmonischen Klängen und eher "ungewohnten" Tonfolgen/leitern herumzuexperimentieren(z.B. Tiefe Powerchords einfaden -> Anschlagen, und dann Volume an der Gitarre aufdrehen) . Eventuell darf es ja auch ein abgefahrener Effekt (Flanger, Octaver usw.) sein?

Wie gesagt, spiel einfach mal ein bisschen herum, du kannst ja auch mal versuchen, z.b. aus Klassikstücken (Motive aus Programmmusik würden sich evtl auch gut eignen) Sachen, die dir besonders bedrohlich erscheinen, rauszuhören oder nachzuspielen.

Equipment besteht in dieser Situation auf einem Marshallverstärker ohne erwähnenswerde Effekte. Es soll möglichst verzerrt sein, nach der Regie. Ungewohnte Tonfolgen....ist in jedem Fall ein Versuch wert. Klassiketüden sind bestimmt interressant, jedoch kenn ich keine Klassische Melodieführung, die nur mit einem Instrument erzeugt wird, was sich auf einer Verzerrten Gitarre nachspielen lässt. Aber für die Tonabfolgen ist das interressant!

ich würde sagen...
pinch harmonics, mit disharmonischen sachen...

Habe ich schon ein bisschen mit rumexperimentiert, aber bedrohlich klingt das nicht, aber vielleicht spiele ich dafür nicht die richtigen Tonabfolgen...muss mal überprüfen.

Ja, die Puristen werden mich steinigen, aber eine ordentlich tiefergestimmte Gitarre macht in Verbindung mit dem richtigen Riff schon ordentlich was her in Sachen bedrohlicher Klang.

Riffs a la Immortal oder auch diverse Cleanparts aus diesem Hause haben IMHO eine düstere Aura.

Ist technisch nicht drin, ich kann nicht umstimmen, bevor ich mit der selben Gitarre Love me Tender von Elvis Presley spielen muss. Clean ist nicht im Interesse des Regisseurs. Ich glaube nicht, dass es mir hilft diverse Metalrifft nachzuspielen, um fündig zu werden.

Rage - Straight to Hell

Nee ernsthaft, ich würd auch mit fade-in rumspielen...eventuell Tremolo Einsatz (kleine dives) und das schon im Thread genannte

Das Lied ist wohl weniger bedrohlich als rockig^^ ich glaube ich brauche eher Spielerisch ideen, als Technische Hilfsmittel.

Dass mit der Metalgeschichte halte ich für wenig passend. Denkt mal an all die alten Thriller und Gangsterfilme aus den 50ern bis 70ern. Die Soundtracks arbeiten fast immer mit Orchestern bzw. BigBands sowie mit Klassik und Jazz-Elementen. Oft wurden sie sogar von Jazz-Arrangeuren geschrieben.

Kennst Du Dich ein wenig mit Harmonik aus? Oder hast Du zumindest eine Akkordtabelle?
[Falls Du keine besorgen kannst, suche mal im Netz. Bei Fragen kannst mir auch ne PM senden]

Versuche es mal mit Kombinationen aus (alterierten) Dominantakkorden, also 7er mit (atonalen) Anreicherungen. So "schräge" Jazzakkorde wie z.B.
7-b9,
7#9 (düster, typisch für Jimi Hendrix) oder
moll9(maj7).

Neben den Nonen würden sich hier auch kleine Quinten als Erweiterung der 7er-Akkorde anbieten, also
7b5 bzw. #11, was im Prinzip das Gleiche ist. Das ist der Ton, der unsere normale Oktave genau halbiert. Hört sich immer irgendwie "schräg" und "bedrohlich" an.

Auch schön in Verbindung mit Moll:
m7b5. Das wäre dann der Halbverminderte.

Ebenso gut geeignet wären die voll Verminderten. Dazu passt dann z.B. die Ganztonskala (vom Grundton immer 2 Halbtonschritte/Bünde höher gehen).

Versuche auch mal folgendes! Die Familie der Verminderten läßt sich sehr gut übers Griffbrett schieben. Immer in Schritten von 3 Bünden den Hals rauf und wieder runter. Der Akkord bleibt dabei immer gleich, es handelt sich nur um Umstellungen!

Das Verschieben kann auch mit den oben genannten Dominanten ganz gut klingen. Probiere mal, einen Akkord zügig Halbton für Halbton höher rutschen zu lassen. Bringt sehr viel Spannung. Einfach mal damit experimentieren!

Die meisten dieser Jazzakkorde sind keine Barrés und können universell auf dem gesamten Griffbrett gebraucht werden. Am besten klingen immer die mittleren vier Saiten. Der Grundton (Bass) kann auch mal auf der tiefen E-Saite platziert werden.
Wichtig: Es sollte immer der Grundton (sofern er nicht vom Bass kommt) sowie die Septime (klein für Dominanten, groß für Major-Akkorde) und die alterierten Töne (große und kleine 5, 6, 9, 11, 13) dabei sein. Die Terz bestimmt ob Moll- oder Durcharakter, kann aber auch mal fehlen. Die Quinte wird in der Regel weggelassen.
Check einfach mal ein paar Kombinationen der verschiedenen Griffbilder aus. Akkorde bzw. Voicings wechseln und hin und her wandern. Töne bekannter Griffbilder mal einzeln erhöhen oder erniedrigen. Oft ändert nur ein Halbton auf einer Saite den gesamten Klang. Mit Experimentieren kommst Du schon in die richtige Richtung.

Hier mein Minisoundtrack für ein Spannungsszenario:
Single-Notes kleine Quinten:
E (tiefe Seite offen), danach bB (auf der A-Saite), E (auf der D-Saite) und bB (auf der G-Saite). Alle Töne schön lange klingen lassen und nicht zu schnell nacheinander spielen.
Dann den Akkord bEm Maj7-9 anschlagen und stehen lassen mit leichtem Vibrato (nur ein wenig eiern lassen durch bewegen des Halses oder ganz vorsichtig mit dem Tremelobügel).

Tab:
E x--------------------------- nicht anschlagen
B ----------------VI---------- Ringfinger (None)
G -------------------VII------ kleiner Finger (major 7)
D ---------IV----------------- Zeigefinger (Mollterz)
A ----------------VI---------- Mittelfinger (Grundton bE)
E x--------------------------- nicht anschlagen

Klingt wie aus einem alten James Bond-Film!

Zum Sound:
Die Gitarre muss für sowas natürlich clean sein, also keine Distortiontreter oder sowas. Die matschen diese schönen Klänge kaputt. Am besten mit viel Hall, evtl. mit leichtem Phasing.

Super Beitrag! Das wird meine spielerischen Möglichkeiten generell mit sicherheit erweitern! Metal ist wohl eher das, was ich mit einer verzerrten Gitarre besser machen kann, aber das hier will mir in jedem Fall auch aneignen. Ich spiele seit 8 Jahren Gitarre, Jazztheorie (Akkorde) habe ich bisher aber eher oberflächlich gemacht (Stufen, 2-5-1-4-Verbindungen usw.) Der Jimi Hendrix Akkord klingt zwar angenehm schräg, aber nicht bedrohlich. Was ganz passend klingt ist zum beispiel ein Verminderten Akkord, wo man die Saiten langsam nacheinaner anschlägt und ein langsames sarkes Vibrato draufpackt. Wenn ich die verminderten verschiebe habe ich immer den "TV-Wetten-das-Wette-verloren-Sound :p aufbau von Jazzakkorden ist mir bekannt, muss aber immer erst überlegen, wo nun die 11 sitzt und kann sie nicht einfach vom Blatt spielen. Deswegen spiele ich fast immer lieber Barré, das war im grunde das erste, was ich auf Gitarre gelernt habe :) Gutes Beispiele übrigens! Ich werde mal damit rumexperimentieren. Verzerrung ist dabei natürlich falsch. Bedrohung durch verzerrung darzustellen ist ja eine ganz andere Art.

Sehr langsamer träger rythmus spielen , mit viel abgedämpften noten und 1-2 zwichentönen(gerne vollchromatisch) dürften schon ausreichen!

Aber toller beitrag - übrigens auch jazz akkorde muss man nicht clean spielen ;-) - mit dem richtigen phrasing geht alles!
Ich habe nicht das gefühl, dass das schon ausreicht. Wahllose langsame tonabfolgen klingen eher wie ein Kind, was das erste mal eine Gitarre in der Hand hält, als was bedrohliches. Ich denke schon, dass man die Jazzakkorde in diesem Fall clean spielen sollte. Höchstens angezerrt, aber Vollverzerrung macht die Dissonanzen kaputt und es gibt nur ein Klangbrei (jedenfalls bei mir), oder meinst du das anders?

Distortion und Fuzz machen die Sache nur schwieriger. Und wir wollen es ja auch nicht gleich zu kompliziert machen.

Es ging nur um 2-3 Akkorde, die er sich aus einer Tabelle abguckt oder irgendwie konstruiert und mehr nicht. Hauptsache, diese klingen schön schräg und schauerlich.

Schauerliche Jazzakkorde mit Verzerrung? Könntet ihr mir dafür ein Klangbeispiel geben, ich kann mir das gerade nicht vorstellen. Und des darf ruhig komplizierter werden, ich will ja auch etwas lernen.
Ich werde mal mit deinen Vorschlägen rumprobieren und wenn ich etwas brauchbares bekommen sollte, spiele ich einfach was cleanes. Wenn den das nicht gefällt können sie mir das ja sagen.

Ich habe da eine ganz andere herangehensweise. Was bringt dieses
Bausteinprinzip, wenn man sich die Szene nicht vorstellen und darauf
basierend auch passend untermalen kann ?

Das Prinzip bringt mich vielleicht technisch weiter.
Die Szene ist so: An einer glücklichen Stelle kommt ein plötzlicher Abriss, weil der böse König (von seinen Sklaven gezogen) langsam ins bild geschoben wird. Der König kommt zum ersten mal vor und das er eben ein schreckensherrscher ist soll durch die Gitarre beim Einzug verdeutlicht werden.


Das ist mal garkeine schlechte Idee! Ich habe von Tenacious D bisher nur Master Exploder gespielt. Auf dem, was der da spielt kann ich bestimmt aufbauen, das mir die Stelle nicht eher eingefallen ist!

So puh, danke für die ausführlichen Posts und die Anregungen. Morgen werde ich anfangen was daraus zu machen. Anregungen habe ich jetzt ja einige!
LG
Washburn
 
Hmm, also ich weis net wie wäre es z.B. mit dem imperial march?? ist extrem einfach zu spielen und man erkennt direkt dass was "böses" kommt, und bringt auch noch n bisschen humor in die sache rein??
 
Ums mal ganz einfach zu halten:

Nimm dir ein Beispiel an Black Sabbath - die haben dieses Bedrohliche Setting fast schon erfunden: Sehr gut - weil bedrohlich - kommen ungewöhnliche Intervalle. Also diejenigen, die in Dur und Moll nicht benutzt werden.
Die wirkungsvollsten wären

die kleine Sekunde - also einen Halbtonschritt höher als der Grundton (http://www.youtube.com/watch?v=MeZ8uVIOIhM - ca bei 1:08)

der Tritonus / die verminderte Quinte (http://www.youtube.com/watch?v=7BkhtJM8CqE - bei 2:07 und http://www.youtube.com/watch?v=qdhYuzkKdII - von Anfang an).

Das ist nicht allzu schwer & sehr wirkungsvoll. Einfach ein bischen mit aufgerissenem Verstärker rumspielen - irgendwann machts dann klick! (also im Kopf, nicht im Verstärker^^ Nicht zu viele höhen verwenden & ordentlich Mitten rein :)
 
Nunja.. ich sage es mal.. Bei Nur einer verzerrten Gitarre,
ohne jegliche Begleitung.. Da fehlt Fläche, Schlagzeug.. etc.
Da ist es Clean noch am ordentlichsten umzusetzen.

Dass hier jedoch ständig in irgendwelche ollen Metal und
Rockbands abgedriftet wird.. An deiner Stelle würde ich mir
mal einige ordentliche Soundtracks zu Gemüte führen.
 
Also mir gings in meinem Post nicht darum, dass er Black Sabbath spielen soll, sondern die Links waren als Soundbeispiele gedacht. Vor allem, weil sie sehr einfach und effektvoll sind und sich mit eigentlich jedem halbwegs brauchbarem Equipment umsetzen lässt ;)
 
Joa, ist ja alles in Ordnung. Meine herangehensweise an solche Dinge
ist halt einfach etwas anders. Vielleicht habe ich auch eine etwas andere
Auffassung von "bedrohlich". Was sicherlich aber auch nicht uninteressant
ist.. Was ist das für ein König ? Sklaven tragen den ? Handelt es sich um ein
chinesisch, ein ägyptisch oder sonstig angehauchtes Stück ? Bewegen wir
uns im antiken Rom- und im mitteleuropäischem Raum ? Das sind alles Dinge
die m.M.n. genauso wichtig zu wissen sind.

Wenn alles nix hilft.. das Thema von Cape Fear (Kap der Angst) in Form einiger
Akkorde etwas langsamer, aber schön verzerrt mit dem ersten Erscheinen des
Protagonisten auf der E-Gitarre schrammeln. Oder einfach ein fertiges Lied mit
der E-Gitarre begleiten. Div. Carpenter Stücke z.B. Oder Klasikker..

http://www.youtube.com/watch?v=9E-yYkVQmg8
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist halt auch die Frage, was realisierbar ist & in welcher Zeit. Und wies aussieht ist nur Gitarre und Amp im Spiel - das schränkt die Möglichkeiten ein.
 
Letzlich stimme ich Uncle Reaper zu und ich würde das Thema ähnlich wie er angehen.
Ob das dem Fragesteller hilft, wage ich zu bezweifeln, wenn der Regisseur sich in den Kopf gesetzt hat, an der Stelle eine verzerrte Gitarre ertönen zu lassen.

Ich habe mal 4 Beispiele aufgenommen.


1) Nur eine einzige popelige Quinte, aber durch die einleitenden Synthies sehr gut in Szene gesetzt.
http://www.zshare.net/audio/54094685c10002d3/
Leider ist mir bei der Midi Aufnahme das Signal verzerrt und es klingt auch stark nach Phasenauslöschung...

2) Zwei Töne reingeblendet, zwei Intervalle (kleine Sechs und verminderte Quinte) und ein Oberton.
http://www.zshare.net/audio/5409470226dc65ed/

3) Ein paar verzerrte Akkorde mit jeweils 3 Tönen (kurz auch 4). Bei viel Verzerrung dürfen die Klänge nicht zu komplex werden.
http://www.zshare.net/audio/54094715c644327d/

4) Könnte von Killing Joke sein :)
Leicht verzerrt mit Chorus und Delay.
Ein bisschen Chromatik mit offenen Akkorden.
http://www.zshare.net/audio/54094730fb189e24/


In allen Beispielen werden düstere oder dissonante Intervalle wie kleine Terz, kleine Sexte bzw. verminderte Quinte oder kleine None verwendet und die Akkorde werden fast nur in Halbtonschritten verschoben.
 

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