Hallo Bluestime,
die vierstimmigen Akkorde in der rechten Hand haben alle das Staccato-Zeichen und sollten kurz gespielt werde, daher würde ich da kein Pedal verwenden.
Barenboim verwendet allerdings Pedal ab dem 2. Takt jeweils auf Zählzeit 1 oder kurz danach, um das Apeggio in der linken Hand, das über eine Oktave geht, gleichmäßiger erklingen zu lassen. Daher ist bei ihm der jeweils dritte der Akkorde (der auf Zählzeit 1 kommt) immer etwas länger zu hören.
Richter macht das so ähnlich: Manchmal gant trocken, manchmal Pedal auf dem 3. Akkord. Er spielt sozusagen mit der Artikulation:
Interessant ist, daß in der Erstausgabe in der Wiederholung der Akkorde ab Takt 3 die Staccatopunkte fehlen. Warum die fehlen, ist wohl Interpretationssache.
In dem Notenbeispiel der Erklärung Czernys, der ja Beethovens Schüler war, fehlen dagegen auf den Forte-Akkorden in Takt 2und 3 die Staccatopunkte. Du siehst, es gib Interpretationspielräume ...
Ein allgemeines Statement zum Pedalgebrauch bei Beethoven zu geben, finde ich schwer. Da muß man je nach Stück anders verfahren. Insgesamt würde ich auf in den frühen Sonaten, die ja Haydn gewidmet sind, das Pedal eher sparsam einsetzen. Auf keinen Fall darf etwas verschwimmen oder mumpfig klingen, die Harmonien sollten deutlich getrennt sein. Pedal einsetzen ja, aber so, daß man es fast nicht merkt.
Viele Grüße,
McCoy