Pop, Rock & Co. Belting - auf dem richtigen Weg?

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cracked_copper
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...weil ja grad in einem anderen Thread Thema:

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Bin ich endlich mal auf dem richtigen Weg? Das C5 ist noch minimal eng von der Wahrnehmung her, gestern ging aber auch schon ein D5 ohne drücken :)

Funktioniert aber genau auf der Phrase bzw. mit o - gestern dann auch mal ein B4 auf i probiert und keine Chance. O funktioniert irgendwie gut, besser sogar als ä. Mach ich irgendwas falsch? Eigentlich sollte ja ä besser geeignet sein :gruebel:
 
Eigenschaft
 
Hi,

klingt schön, ist aber kein Belting, sondern Mix. Deswegen klappt´s auch auf o besser als auf ä.

Für meinen Geschmack: Mach es weiter so, klingt besser als Belting.

SSS

PS: Ich verwende die Begriffe so, wie ich sie kenne, wenn das falsch ist, tut´s mir leid ...
 
Danke für deine Antwort. Woran machst du den Unterschied fest; ich hätte Mixed für viel leichter gehalten - gefühlt ist das hier schon ziemlich Wucht für mich.
 
Ich würde auch auf Mix tippen.
 
Hi,

ich habe ja nicht gesagt, dass es keine Wucht hat.

Vom Klang her höre ich eben neben einer guten Anbindung nach unten auch schöne freie Obertöne und eine gute Kopfresonanz. Belt assoziiere ich mit einem flacheren Obertonspektrum, roher /gerufener vom Klang her.

Vielleicht ist es ja so, dass Dir bisher die Anbindung an die Brustresonanz gefehlt hat - das hast Du jedenfalls auch in dem Ton. Ich finde einen solchen Klang persönlich viel schöner als den sehr grellen Klang, den man in modernen Musicalproduktionen zu hören bekommt.
 
Es kommt immer auf die Definition von "Belt" an. Ein klassisches, männliches forte is z.B. auch vollstimmig und wuchtig. Trotzdem nennen einige das nicht "Belt". In der vocal research und aus klassischer Sicht ist ein Belt eine Koordination, die auf jeden Fall mit hohem Kehlkopf und verkürztem Ansatzrohr passiert, was in deinem Beispiel nicht der Fall ist. Und dann hat man i.d.R. auch wie SingSangSung sagt ein flacheres Obertonspektrum bzw. weniger "Resonanz" im Klang.

Es gibt aber auch unterschiedliche Definition, z.B. über die "Masse" bzw. schlichtweg die Tatsache, dass du die Vollstimme hochziehst. Das ist wahrscheinlich, was du als "wuchtig" empfindest. Du kannst im Mix relativ viel Masse mitnehmen, ähnlich viel wie im Belt, aber die Ansatzrohrstellung ist eine andere.

Ich finde übrigens, dass du dich deutlich verbessert hast :great:

Das O funktioniert wahrscheinlich deshalb besser, weil es tendenziell besser mit tieferem Kehlkopf funktioniert. Das Ä braucht eher ein verkürztes Ansatzrohr und mehr Vordersitz.
 
@SingSangSung

Ok, das passt sowieso für mich, dann verwenden wir da einfach eine etwas andere Definition bzw. ist für mich persönlich die Mischstimme mit einem viel leichteren, kopfigeren Modus assoziert. Ich vermute, du meinst dann das, was einige als Mixed-Belt bezeichnen. Danke auf jeden Fall :)
Und es war eher umgekehrt: meine früheren 'Belt'-Versuche waren viel zu wenig Kopfresonanz und ziemlich eng und flach, weil ich den Ton über Enge und Kraft erzeugt hab und mir eben die Schwingung oben fast komplett abgegangen ist, gefühlt.
 
@SingSangSung

Ok, das passt sowieso für mich, dann verwenden wir da einfach eine etwas andere Definition bzw. ist für mich persönlich die Mischstimme mit einem viel leichteren, kopfigeren Modus assoziert. Ich vermute, du meinst dann das, was einige als Mixed-Belt bezeichnen. Danke auf jeden Fall :)
Und es war eher umgekehrt: meine früheren 'Belt'-Versuche waren viel zu wenig Kopfresonanz und ziemlich eng und flach, weil ich den Ton über Enge und Kraft erzeugt hab und mir eben die Schwingung oben fast komplett abgegangen ist, gefühlt.
In der vocal research werden häufiger die Begriffe "chestmix" und "headmix" verwendet. Der Unterschied in der "Masse" zwischen den beiden ist ziemlich deutlich. "headmix" kommt halt eher vom Falsett her bzw. von der weiblichen Klassik-Kopfstimme, der "chestmix" eher von der Bruststimme her.
 
@broeschies

Ok, danke für die Erklärung. Wie 'müsste' ich was mit dem Ansatzrohr machen, damit es quasi 'echter' Belt wäre? Rein interessehalber, nicht, weils mir so nicht gefällt oder so.
Das Steigen des Kehlkopfes verhindere ich übrigens gefühlt glaube ich damit, dass ich mich stärker 'nach unten' lehne und mehr in die Nase singe, passt das so? Sobald ich da nicht höllisch aufpasse und mich konzentriere, knallt mir der Kehlkopf hoch und ich singe gefühlt senkrecht von unten gegen meinen weichen Gaumen statt in einem Bogen nach vorne. Das passiert auch generell noch ab d5.
 
@broeschies

Ok, danke für die Erklärung. Wie 'müsste' ich was mit dem Ansatzrohr machen, damit es quasi 'echter' Belt wäre? Rein interessehalber, nicht, weils mir so nicht gefällt oder so.
Das Steigen des Kehlkopfes verhindere ich übrigens gefühlt glaube ich damit, dass ich mich stärker 'nach unten' lehne und mehr in die Nase singe, passt das so? Sobald ich da nicht höllisch aufpasse und mich konzentriere, knallt mir der Kehlkopf hoch und ich singe gefühlt senkrecht von unten gegen meinen weichen Gaumen statt in einem Bogen nach vorne. Das passiert auch generell noch ab d5.
Von der Vorstellung passt das, ist bei mir so ähnlich. Falsett passiert auf der unten/oben Ebene im Bereich des weichen Gaumen. Wenn du in der Falsett-Stellung (oben/unten) viel Druck gibst, ist es normal das der Kehlkopf hochknallt, weil er nur sehr wenig "verankert" ist in dieser Stellung. Mixed voice passiert auf einer "Diagonalen" mit den Fixpunkten Nase und Nacken/hintere Rachenwand. So als ob man den Falsett-Sitz "nach vorne dreht" (in der Tat durch "nach vorne unten" denken).

Der "echte" Belt ist vordersitzig und passiert zumindest in meinem Empfinden komplett auf der Horizontalen Ebene. Das heißt du "drehst" den Stimmsitz so stark "nach vorne", dass er nicht nur in die Nase geht, sondern geradeaus in Richtung Schneidezähne/harter Gaumen. Wichtig ist dabei, dass du auch die "Biss-Stellung" machst, sonst wird das ganze instabil/gebrüllt.

Das andere Element, das du neben dem grundsätzlichen Stimmsitz (oben/unten vs. diagonal/Nase vs. hinten/vorne) verändern kannst ist eben die Masse. Die wirkt sich sehr stark auf die Wucht und Intensität aus. Im Falsett (oben/unten) die Masse zu verändern ist gefährlich (weil es nicht zu großer Masse fähig ist). Im Falsett, solltest du immer "nach unten" denken (und eben nicht hoch gegen das Gaumensegel).

Im "Mix" (Richtung Nase), kannst du die Masse verringern, indem du den Stimmsitz mehr nach "hinten" verlagerst an die hintere Rachenwand, dabei aber nicht den Sitz in der Nase komplett aufgeben, sonst kommst du sehr leicht wieder in diese "ins Gaumensegel"-Koordination.

Beim Belt kannst du auch die Masse verringern, indem du den Vordersitz (harter Gaumen) mehr und mehr wegnimmst und den Stimmsitz nach hinten verlagerst (Rachenwand), dann wird daraus irgendwann ein "Fake-Belt".

Ich selber singe viel mit dem Stimmsitz im Bereich der Rachenwand, darüber komme ich relativ leicht in die anderen Stimmsitze.

Ich hoffe diese bildlichen Vorstellungen klingen nicht völlig absurd.
 
Nene, ich probier mich mal durch. Mittlerweile ist mir durch Selbsterfahrung auch einiges klarer, was sich für jemanden, der nicht weiß, wie sich das anfühlt, wie esoterisches Geschwurbel anhört ;)

Mixed voice passiert auf einer "Diagonalen" mit den Fixpunkten Nase und Nacken/hintere Rachenwand.

Für mich ist das ein Bogen: hinten am weichen Gaumen kommt die Stimme raus und dann 'biege' ich sie in einem Bogen am Rachen und Gaumendach entlang bis zur Nase raus :ugly:
 
Nene, ich probier mich mal durch. Mittlerweile ist mir durch Selbsterfahrung auch einiges klarer, was sich für jemanden, der nicht weiß, wie sich das anfühlt, wie esoterisches Geschwurbel anhört ;)



Für mich ist das ein Bogen: hinten am weichen Gaumen kommt die Stimme raus und dann 'biege' ich sie in einem Bogen am Rachen und Gaumendach entlang bis zur Nase raus :ugly:
Ja, das ist ein bisschen individuell, manche beschreiben es als "c-Form". Rachenwand -> Bogen durchs Gaumensegel -> in den Nasenraum/Maske. Die Massenreduktion kriegst du über die Vorstellung die Stimme zu "schlucken" also den Schwerpunkt mehr auf den "Anfang" des Bogens zu legen.
 
Das "fourth" könnte durchaus auch Belting sein, da verschwimmen die Grenzen etwas. Der Rest davor und dahinter ist weicher.

Ob Kehlkopf hoch oder tief halte ich für schnuppe, wesentlich ist da auch der Stimmsitz. Je weiter der in Richtung Kuppel geht, umso eher ist es Mix und muss auch weicher angesetzt werden.

Übrigens sehr schöne Hörprobe! :) Um auf die Threadtitelfrage einzugehen: Ja, definitiv ein guter Weg!
 
Klingt für mich sehr nach Faltett, dass ein bisschen "auf Mix stilisiert" ist. Das ist aber schon sehr nahe an der richtigen Belt Einstellung. Vielleicht war der oberste sogar "gebettet". (Würde passen, wenn du ihn als "eng" empfindest. Ist im Vergleich zum Falsett deutlich enger) Versuch mal mit richtig Kraft einen Ton zu singen und ihn dann bisschen näher an die Bruststimme zu bringen. Irgendwo auf dem Weg wirst du dann eine Einstellung finden, die mit deutlich mehr Kraft zu singen ist, aber dennoch die gleiche Leichtigkeit besitzt wie deine Aufnahme. Viel Erfolg :)
 

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