Beratung guter Studiokopfhörer

  • Ersteller danespar
  • Erstellt am
D
danespar
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.05.11
Registriert
13.05.11
Beiträge
6
Kekse
0
Ort
Mittenwald
Hallo,

Ich bin auf der Suche nach einem guten Kopfhörer im Preisbereich bis ca. 300 Euro
Sollte für allem zum Aufnehmen der Band, zum üben etc verwendet werden

Ich dachte da an etwas wie den Sennheiser HD650, AKG271 oder vergleichbares...

Er sollte jedoch auch ohne einen Verstärker auskommen, also auch am mp3 player anschließbar sein...

Vielleicht habt ihr ein paar gute Tipps auf Lager?

Danke
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

zunächst solltest du dir überlegen ob du einen Kopfhörer mit offener, halb-offener oder geschlossener Bauweise suchst.
Offene und Halb-Offene sind zB bei Gesangsaufnahmen eher unpraktisch weil du zwangsläufig die aus dem Kopfhörer dringende Musik sowie evtl. den Click auf der Aufnahme drauf hast. Offene KHs sind von außen praktisch genauso laut wie "drinnen" ;)
Für das Aufnehmen von Gitarren, Bass usw ist die Bauweise weniger wichtig, bei Drums sollte es aber jedenfalls ein geschlossener sein, am besten mit einem sehr hohen Schallisolierungswert.. sonst ist das Metronom auf den Overheads (und den anderen Mikros auch).

Zum Kontrollhören beim Mischen sind tendenziell offene Systeme etwas besser geeignet. Zum einen sind sie meist bequemer, man schwitzt nicht so schnell und bekommt später Kopfweh - zum anderen ist der Frequenzgang meist linearer, d.h. sie sind ehrlicher. Das heißt aber nicht dass man mit geschlossenen Systemen nicht kontrollieren kann ob der Mix in die richtige Richtung läuft, aber der Bass ist oft betonter als bei der offenen Variante.

Ansonsten empfehle ich dir unbedingt in einen Musikladen zu gehen und die Kopfhörer auf dem eigenen Kopf auszuprobieren. In der Preisklasse gibt es keine wirklich schlechten Kopfhörer, aber der persönliche Geschmack / Hörgewohnheiten, der Zweck sowie die Kopfform ( ;) ) spielen eine große Rolle.
Ich kann die AKG 271 mkII empfehlen, die kommen am ehesten an den Sound meiner Monitore hin. Häufiger habe ihc dann aber doch die Beyerdynamic DT 990 Pro auf den Ohren, weil ich bei den AKGs teils anfange an den Ohren zu schwitzen :D Die geschlossene Variante der Beyerdynamics sind die DT 770 Pro, wie werden oft gelobt. Etwas teurer sin dann die 880er, die auch sehr empfehlenswert sind (offen).
Von den 271 gibt es ja auch eine offene Variante: AKG K 240. Die könntest du dir auch anhören..
Ansonsten werden sehr oft die Audio Technica ATH M50 gelobt - meine kommen leider erst nächste Woche also kann ich noch nichts genaues zu denen sagen. Außer, dass du bei einem 1-Jahres Abo der Zeitschrift "Professional Audio" die M50 als Prämie bekommst - für insgesamt 62€. Das wars für mich wert, haha.

Und weil du sagst bis 300€: Vielleicht sind die K-701 bzw 702 für dich interessant. Das sind hervorragende Kopfhörer und etwas bequemeres hatte ich noch nicht auf dem Kopf. Zum Aufnehmen von Vocals / Drums aber mMn ungeeignet.
 
Ich dachte da an etwas wie den Sennheiser HD650, AKG271 oder vergleichbares...

Er sollte jedoch auch ohne einen Verstärker auskommen, also auch am mp3 player anschließbar sein...
Der HD-650 ist offen. Vor- und Nachteile siehe oben. Mit seinen 300 Ohm braucht er schon eine gute Portion Verstärkung. An meinem Mackie-Mischpult oder am Marantz-CD-Player - kein Problem. Da sind noch Reserven da. Am Audiointerface AudioFire2 von Echo bei dynamischen bzw. nicht voll ausgesteuerten Sachen mitunter auf Maximalanschlag. Am mobilen mp3-player Sansa Clip+ war er in der Standard-Konfiguration sehr leise. Durch einen Trick kann man den Sansa Clip+ auf hohen Output umstellen (Europa-Max.-Lautstärke-Schutz umgehen; BTW: erst bei dieser Einstellung kann man den KH-Ausgang des Players auch vernünftig als Line-Out nutzen). Dann kann der HD-650 auf maximaler Lautstärkestellung gerade so noch angetrieben werden. Allerdings wird der Akku dabei wahrscheinlich nicht so lange halten. Ich habe den HD-650 am Sansa Clip+ bisher nur einmal kurz getestet.

Den DT-880 gibts, wenn ich richtig verstanden habe, in "Pro", "Edition" und "Premium 600" Varianten. "Pro" und "Edition" sind 250 Ohm, wobei "Edition" angeblich etwas feiner klingen soll... Die 600 Ohm Variante soll noch feiner auflösen, braucht aber noch mehr Verstärker-Leistung. An mobilen mp3-playern kann man ihn gewiss vergessen.

K-701/K-702 sind 62 Ohm und funktionieren wahrscheinlich auch bei schwächerer Verstärker-Leistung?...

Das waren jetzt offene und halboffene.

Unter geschlossenen scheinen am populärsten DT-770 Pro (gibts als 250 Ohm und 80 Ohm), aber auch z.B. Shure SRH 440 und SRH 840 zu sein. Der relativ neue KRK KNS 8400 - da muss man schauen, wie man mit den Bässen klar kommt... Ansonsten soll der Denon AH-D5000 sehr gut sein, kostet allerdings um einiges mehr... Hat eine Impedanz von 25 Ohm...

Mit K-701 und SRH 440 hättest du z.B. zwei recht gute Kopfhörer (offen und geschlossen) unter 300 Euro. Der DT-880 wäre ein "Kompromiss" zwischen offen und geschlossen, wenn man keine all zu starke Abschirmung von der Umgebung braucht...
 
Hallo! Vielen Dank für eure Antworten!
Ich wollte noch hinzufügen, dass ich damit hauptsächlich mit meiner E-gitarre zu Hausen üben möchte (dass mit den Nachbarn Ruhe ist)... aber auch meine FLAC Sammlung endlich in guter Qualität hören möchte

Aber was mich interessieren würde, man sagt doch immer man sollte nicht zu viel mit Kopfhörern hören, gibt es da einen Unterschied zwischen offenen und geschlossenen? Welcher wäre bei längerem hören "schädlicher"? (tut mir leid für die Frage, aber ich kenne mich wirklich kaum mit der Materie aus)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte noch hinzufügen, dass ich damit hauptsächlich mit meiner E-gitarre zu Hausen üben möchte (dass mit den Nachbarn Ruhe ist)...
Die offenen muss man dann halt um einiges lauter aufdrehen, wenn man die akustischen Geräusche (z.B. das Geschramme von den Saiten) nicht mithören möchte... Für E-Gitarre würde ich keine offenen nehmen... Wobei gewöhnen kann man sich daran schon... Den Prozess mache ich gerade mit meinen HD-650 durch... ;) Der Vorteil von offenen KH ist u.A, dass man von seiner Umgebung nicht so abgeschirmt ist. Wenn man allerdings beim E-Gitarre-Spielen lauter aufdrehen muss, bekommt man auch wiederum entsprechend weniger von seiner Umgebung mit... ;)

aber auch meine FLAC Sammlung endlich in guter Qualität hören möchte
Dann schau dir vielleicht auch den Q-701 mal an. Könnte ein K-701 mit 702er Membranen sein... :twisted: ;)
 
Vielen Dank erstmals für eure Antworten ! Ich hätte noch eine Frage: Ich habe gelesen, dass bei manchen eine Impedanz von 250 Ohm, bei anderen wiederum 62Ohm angegeben wird... Bedeutet dass, dass je höher die Impedanz ist, ich dafür eher einen Kopfhörerverstärker brauche?
 
Aber was mich interessieren würde, man sagt doch immer man sollte nicht zu viel mit Kopfhörern hören, gibt es da einen Unterschied zwischen offenen und geschlossenen? Welcher wäre bei längerem hören "schädlicher"? (tut mir leid für die Frage, aber ich kenne mich wirklich kaum mit der Materie aus)
Ich bin kein Ohrenarzt aber grundsätzlich ist verantwortungsbewusstes Hören mit Kopfhörern genauso schädlich (oder nicht) wie mit Lautsprechern. Soll heißen: Wenn du laut aufdrehst bekommst du bei beiden ein Problem - bei den Kopfhörern früher da sie direkt an den Ohren sind und daher bei gleicher Lautstärke am Gerät, ein höherer Schallpegel direkt am Ohr ankommt. Hörst du also bei normalen Lautstärken kann ich mir nicht vorstellen dass es schädlich ist. Da helfen wie von Michael schon angesprochen die geschlossenen: Dort muss man nicht laut aufdrehen um die direkten Saitengeräusche / Gespräche / Lärm im Hintergrund zu übertönen -> man hört insgesamt etwas leiser.
Die offenen muss man dann halt um einiges lauter aufdrehen, wenn man die akustischen Geräusche (z.B. das Geschramme von den Saiten) nicht mithören möchte... Für E-Gitarre würde ich keine offenen nehmen... Wobei gewöhnen kann man sich daran schon... Den Prozess mache ich gerade mit meinen HD-650 durch... ;) Der Vorteil von offenen KH ist u.A, dass man von seiner Umgebung nicht so abgeschirmt ist. Wenn man allerdings beim E-Gitarre-Spielen lauter aufdrehen muss, bekommt man auch wiederum entsprechend weniger von seiner Umgebung mit... ;)
Genau, wenn du mit geschlossenen KHs Musik hörst dann merkst du nicht wenn jemand das Zimmer betritt und mit dir spricht. Wenn dir dann unvermittelt jemand an die Schulter fasst oder direkt neben dir steht kann einem schonmal das Herz in die Hose rutschen. Für schreckhafte Naturen daher vielleicht keine so gute Idee :D ;)
 
Für schreckhafte Naturen daher vielleicht keine so gute Idee :D ;)
Bzw. wenn man davor eigentlich gar nicht so schreckhaft war... Da liegt man mit geschlossenen Augen, hat man sich in die schönen Klangwelten auf eine meditativ-tranceidal-verträumte Weise vertieft, und dann kommt der berühmt-berüchtigte Griff an die Schulter + das Ziehen an einer der KH-Ohrmuscheln + gesprochener Satz, der einem gerade eigentlich so gar nicht in den Kontext passt: "Könntest du deine Musik bitte etwas leiser drehen?..." :eek: :mad: :evil: :igitt: :bang:

PS: Ach so, wegen Impedanz, Verstärkung usw. - das kann ich leider nicht so richtig fachkundig erläutern, daher lasse ich es lieber... ;)
 
Vielen Dank für eure Hilfe! Hab jetzt genug Information und nach weiterer Recherche im Netz glaub ich den richtigen für mich gefunden!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben