Beschichtung offenporig, hauchdünn, Maserung betonend - Schellack, Beize, Alternativen?

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Gast174516
Guest
Nach eher durchwachsenen Erfahrungen mit Wudtone (ungleichmäßige Ergebnisse) suche ich nach einer besseren Färbemethode unter dem von mir favorisierten Tru Oil-Finish für einen Telehals.

Ich suche also eine offenporige, hauchdünne Beschichtung, die gleichmäßig färbt und die Maserung fett anfeuert. Welche Beize könnt ihr empfehlen? Was wäre alternativ von Schellack zu halten, was sind die Vorteile? Ist über Schellack noch eine finale Schicht nötig? Habe diesen „gebrauchsfertigen“ Schellack gefunden:

http://moebelwerkstatt-shop.de/tisc...vierlack-schellack-fernand-freres-frankreich/

Funktioniert Schellack auch ohne Filler/Sealer (ich möchte ja Holzporen erhalten)?
Fragen über Fragen- danke für Tipps!
 
Eigenschaft
 
Was wäre alternativ von Schellack zu halten, was sind die Vorteile?
Man kann leicht ausbessern, Schellack ist relativ schweißresistent und braucht (im Gegensatz zu Wachs und Öl) kaum nachgepflegt zu werden.

Ist über Schellack noch eine finale Schicht nötig?
Das weiß ich nicht genau - wahrscheinlich nicht: Mein 1987er Bass ist nur mit Schellack eingelassen, hat keine "finale Schicht" und sieht immer noch so aus:
Dotzauer.JPG


Allerdings: Das sind 27 (hauchdünne) Schichten Schellack, vom Gitarrenbauer aufgetragen. Da ist Geduld und Muskelschmalz gefragt (wie im Film Karate-Kid: "...auftragen ... polieren ... auftragen ... polieren...")

Ich habe bei einem geölten/gewachsten Warwick-Hals Öl und Wachs entfernt (Aceton und schleifen) und Schellack-Politur (Baumarkt / Möbelschreiner) selbst aufgetragen, 20 Schichten: Das hält jetzt auch schon 8 Jahre ohne Probleme...

Funktioniert Schellack auch ohne Filler/Sealer (ich möchte ja Holzporen erhalten)?
Bei mir funktioniert's. :)

Aber vielleicht haben die Instrumentenbau- und -veredelungsprofis noch andere Erfahrungen und bessere Tipps?

Bässte Grüße
Hauself Zwo
 
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Moin!

Wenn du richtig Schellack willst, solltest du dich vorher genau informieren wie das geht. Klar braucht man auch hier Füller. Dann gibt es noch verschiedene Anmischungen die man als Grundierung bis hin zum Finish benötigt. Daher ist es mit dem Fertig-Shellack nicht so wirklich getan. Bimsmehl, Isopropanol und den Ballen selbst braucht man noch. Der Ballen besteht aus Schafswolle umhüllt mit einem groben Baumwollstoff umhüllt von feinem Leinen. Getränkt wird nur die Wolle und zwischen Bauwolle und Leinen kommt das Bimsmehl. Dann trägt man das ganze am Besten noch mit einem Öltropfen auf, damit es nicht klebt. Zudem muss man echt schnell sein, damit der Schellack nass ineinander fließen kann. Der Alkohol verdunstet sehr schnell. Wenn man das nicht kann, bekommt man schlieren. Das Bimsmehl ist der Füller für die Grundierung und verteilt sich durch das Leinen hindurch auf das Holz. Je nach Holzsorte muss man dann schauen wie viel Bimsmehl man braucht.

Aber 30 Schichten bekommt man schnell hin. Man braucht eine Minute Trockenzeit zwischen den Schichten. An paar Tagen verteilt bekommt man ein gutes Finish hin.

Für Genaueres würde ich dir den YouTube Kanal Tischlerarbeiten, Handwerk, Restaurierungen, Antiquitäten empfehlen. Er wirkt in vielen Videos recht dröge, aber er teilt dir alles mit was du über Schellach wissen musst.

Schicken Gruß,
Etna

P.S.: Seitdem ich Bimsmehl habe, nehme ich nur noch das als Filler auch bei anderen Lacken. Es ist nach dem Abbinden und Trocknen absolut durchsichtig richtig schick.
 
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@Etna :

Wow, das ist ja mal 'ne profunde Arbeitsanleitung! Alle Achtung, da würde ich mich trotz zweier linker Hände auch drüber trauen... :great:
 
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Ich gehe mal davon aus, daß der Hals aus Ahorn ist. Ich würde ihn mit Clou Wasserbeize beizen, dann mit mit meinem Lieblingsöl, dem WOCA Fußbodenöl ölen, True-Oil als finish.
 
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