Erklärung für besseres Spiel nach kurzen Übungspausen ?

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Saitenpicker
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Hallo,

ich habe Gestern festgestellt nachdem ich die letzten zwei Tage keine Lust hatte zu üben, das auf einmal Sachen gingen die vorher nicht gingen und mein Spiel viel flüssiger war. Kann das sein das manchmal kurze Übungspausen helfen können? Gibt es dafür eine Erklärung?
 
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Dein Gehirn muss für neue Bewegungsabläufe erst einmal alle Synapsen so einstellen dass die Signale den schnellsten Weg zu den entsprechenden Muskeln finden....
Da dies meist über Nacht geschieht ist es also tatsächlich so, dass man nach kurzer Übungspause schwierigere Parts meistern kann.

Allerdings gilt hier unbedingt, das Gehirn kann nur verarbeiten was es vorher ausführlich geübt hat.
Wenn du jetzt ein Lick 3x übst und dann nach 2 Tagen wieder neu versuchst wird diese Methodik wahrscheinlich nicht funktionieren....

Dies natürlich nun sehr Laienhaft ausgedrückt.....
 
Folgende Ideen, mit viel Vodoo:

1. Beim Üben übt man auch, die eigenen Fehler zu hören. Wenn man mehrere Stunden übt und sich auf die Fehler konzentriert, dann "hört" man auch sehr gut die eigenen Fehler raus und sieht nicht unbedingt das Gute, das man aufbaut. Nach ein paar Tagen Abstand kriegt man mit frischem Blick aufs Ganze aber mit, wie gut man tatsächlich schon geworden ist.

2. Die Muskeln werden durch langes Üben schlaffer, reagieren nicht so gut. Wenn man sich dann endlich die wohlverdiente Pause gönnt, nutzt der Körper die Zeit und baut die Muskeln wieder neu auf ... und bereitet sich auf die nächste Phase vor. Was bei Sportlern funktioniert, klappt auch bei Musikern :). Muskelgedächtnis. Man wird nicht während des Übens besser, sondern vor allem danach!

Grüße
 
kein voodoo.

google suchbegriff "reminiszenzeffekt":

LEXIKON DER PSYCHOLOGIE
Remineszenz
Remineszenz - Rückerinnerung, Nachwirkung, Erinnerung, die einem etwas bedeutet;
in der Psychologie die Bezeichnung für den Lernerfolgsanstieg nach einer Ruhepause.
Der Reminiszenz-Effekt ist abhängig von der Länge der Pausen, dem vorherigen Lernniveau, dem Grad des massierten Lernens.
Möglicherweise spielen Phänomene wie Ermüdung und reaktive Hemmung eine Rolle, die während der Pause abgebaut werden.
Copyright 2000 Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
 
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..manchmal hatte man auch vorher einfach nur einen shice Tag und am nächsten ist man halt besser drauf.

... wenn ich etwas einübe, habe ich oftmals 2 Tage später, schon wieder viel davon vergessen. Die Zeit sich das wieder drauf zu schaffen, wird aber von Mal zu Mal zum Glück drastisch kürzer, bis es dann irgendwann im Kleinhirn angekommen ist und da parat steht.
 
Manchmal macht es auch einfach die gesteigerte Lust, die man nach einer Pause verspürt.
Was vorher Übungsqual war, ist nun Freude und wird zu gesteigerter Leistung.

Trifft nur bei nicht objektivierbaren Besser-Leistungen zu: die Erwartungshaltung nach einer Pause ist geringer als sie es bei vorbildlichem Üben ist. Bei gleicher Leistung wird diese dann subjektiv nach einer Ruhepause höher eingeschätzt (also etwas, das nur die Wahrnehmung betrifft). Geht es um sauberes Spielen bei nachweisbarem Tempo oder ähnliches (was also objektiv messbar ist) greift diese Erklärung also nicht.

Generell können auch mehrere Erklärungen gleichzeitig wirken - da waren schon ein paar sehr plausible dabei.

x-Riff
 
Da gabs einen netten Teddtalk zum Thema, der noch einen anderen Effek beleuchtet hat. Ich hoff ich bekomms noch einigermaßen zusammen :D

Die Myelinschicht nimmt wohl zu, wenn man Bewegungsabläufe einstudiert. Dadurch geht weniger Information auf dem Weg zum Muskel verloren. So zu mindest die Idee von Modell aus der Maus. Die Schichten bildeten sich wohl in der Ruhephase. Obendrein scheint es sogar einen Lerneffekt zu geben, wenn man sich nur vorstellt die Bewegungen auszuführen. Dabei gab es ein Experiment mit Basketballern, die haben physich geübt auf den Korb zu werfen, die anderen psychisch. Beide hatten sich verbessert, obwohl die psychische Übungsgruppe nicht Basketball gespielt hat. Ruhepausen waren in beiden Fällen wohl wichtig.
 
Wir haben sowas ähnliches letztens als Band erlebt ..Einen Song kriegen wir zum verrecken nicht hin....egal wie oft wir es versucht haben...also kam der eigentlich schon aufs Abstellgleis... Dann haben wir ihn einfach noch mal bei der übernächsten Probe rausgeholt....und direkt im ersten Anlauf fast perfekt rausgehauen.. Manchmal ist halt, wie zuvor erwähnt schon, ein shice tag, oder eben alles gemeinsam was erwähnt wurde....
 
Kann das sein das manchmal kurze Übungspausen helfen können? Gibt es dafür eine Erklärung?
Meine Erklärung ist, dass man nach so einer kleinen Pause auch wieder unverkrampfter ans Üben und Spielen rangeht. Und damit geht's flüssiger. Geht mir auch so, ich rühr die Gitarre manchmal länger nicht an. Aber dann hab ich wieder volle Lust drauf und volle Energie und es funktionieren Sachen, die vorher gar nicht geklappt haben.
 
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