Bewertung vom Rap bitte

[HaLeTox98]

Hi Leute ich und ein freund haben just for fun mal angefangen Raptexte zu schreiben. 2 lieder haben wir schon fertig und wir sind jetzt am 3. lied und würden uns wünschen wenn ihr zum 3. lied mal eine kleine bewertung abgibt und evtl. ein Vorschlag für den refrain und der 2. strophe habt. Danke:

Lebst dein leben als hättest du jedesmal eine zweite Chance
Doch deine ganzen Fehler bemerkst du erst wenn du in die Jahre kommst.

Mit jedem Tag belügst du dich einfach nur selbst
der Tag kommt an dem du hart auf den Boden fällst.

Ins geheimen weißt du dass aus dir nichts mehr wird
Wenn du denkst: ja, das regelt sich schon, hast du dich geirrt.
Deine Mutter und dein Vater haben die Hoffnung bei dir aufgegeben
Nur fake friends die dich ausnutzen, ...willst du so leben?

Hauptschule, kein Abschluss später dann das Arbeitsamt
Kein Geld, Hartz 4 als Plage für's Land anerkannt.

So wie du dein Leben führst hat es keinen Sinn,
Du musst dich ändern und heute ist der BeginnRefrain

:LG HaLeTox98

 

[antipasti]

Hallo und willkommen im Musikerboard,

das ist soweit ganz okay - aber für einen 3-4-minütigen kommt mir der Text doch ein bisschen kurz vor. Du kannst du sicher noch mehr draus machen. Bislang sind es hauptsächlich aneinandergereihte Phrasen. Die Figur, die du beschriebst, könnte greifbarer gezeichnet werde.

Kleiner HInweis:

Entweder "Insgeheim" oder "Im Geheimen". "Ins geheimen" gibt es mW nicht.

 

[HaLeTox98]

Danke für deine Antwort. Ich weiß, ich habe auch schon gesagt, dass das erst die 1.strophe ist und uns noch der Refrain und der 2. teil des Liedes fehlt. Deine Vorschläge und Verbesserungen werde ich mir auf jeden den Fall zu Herzen nehmen.

 

[x-Riff]

hi HaLeTox98,

das liest sich schon mal ganz gut, auch wenn ich nicht einschätzen kann, ob bei den unterschiedlichen Zeilenlängen bzw. Silbenzahlen ein dem Rap typischer Flow entsteht.

Es ist klasse, dass Ihr zu zweit an Einfällen arbeitet und oft entsteht auf Anhieb ein vielversprechender Anfang - aber dann stockt es plötzlich, die Luft der Phantasie wird dünner und der Zauber, der im Entstehen da war, verfliegt. Hier fängt die Arbeit beim Schreiben an und wer weiter macht wird mit einem fertigen songtext belohnt, auf den man stolz sein kann und auf dessen Vertonung man Bock hat.

Wie also weiter machen?
Ich will hier gar nicht an Eure Stelle treten und Euren songtext weiterschreiben, sondern eher ein paar Hinweise geben, die bei mir und anderen songschreibern funktionieren. Viel mehr dazu gibt es übrigens in einem workshop zu lesen (link in meiner Signatur).
Zunächst gibt es etliche Möglichkeiten, das Vorhandene zu bereichern, auszukleiden, mehr zu beschreiben. Im Grunde habt Ihrganz gut einen Typus skizziert: Jemand, der sich etwas vormacht, damit scheitert und nicht weiter kommt, aber irgendwie auch nichts dazulernt und sich nicht aufrafft, um etwas anders zu machen.
Wir laufen aber nicht als "Typusse" durch die Gegend, sondern als konkrete Menschen. Wer ist dieser Mensch, den Ihr beschreibt? Wie sieht er aus, was macht er oder macht er nicht, womit verbringt er seine Zeit, wie bewegt er sich, was strahlt er aus, wovon redet er und worüber schweigt er? Es hilft dabei sehr, sich wirklich einen konkreten Menschen vor das innere Auge zu führen und zu versuchen, möglichst viel Konkretes und Bezeichnendes an ihm zu entdecken.

In den Strophen ist der Typus als loser gekennzeichnet. Ein Refrain könnte hier ein Wendepunkt sein oder ein Aufruf an diesen Menschen: Erkenne Dich wie Du bist! Willst Du wirklich so weiterleben? Tu was! Tu es Jetzt! etc. Das kann auch bedeuten, an seine positiven Seiten anzuknüpfen - Dinge, die vielleicht nicht sofort zu entdecken sind, die vielleicht eher in ihm schlummern aber geweckt werden können. Kein Mensch ist nur "schwarz", jeder Mensch ist ambivaltet, hat mehrer Seiten auch noch mal jenseits des "Schwarz-Weiß"-Denkens. Der Refrain könnte dazu aufrufen, diese Perspektive einzunehmen. Ein Refrain kann auch eine Bestätigung des bisher Gesagten und Geschilderten sein, dann sollte er aber auf eine "hohere Stufe" gelegt werden, auf etwas, das nicht nur auf diesen Menschen zu münzen ist, sondern dasss sich jeder zu Herzen nehmen kann, das für alle oder zumindest für viele gilt. Ein Refrain kann auch eine völlig neue Perspektive eröffnen - beispielsweise weg vom einzelnen Menschen zur Gesellschaft? Schließ muss ein Refrain auch gar keine konkrete Position einnehmen - er kann auch Fragen stellen, hier wäre beispielsweise möglich, die Frage zu stellen: Wie lange noch? Wozu machst Du das? Was passiert in Dir? Was tust Du anderen an? etc.

Ich möchte noch etwas Drittes ansprechen: Was ist eigentlich Eure Haltung zu diesem Typus? Empfindet Ihr Verachtung? Mitleid? Wut? Wollt Ihr mit dem songtext anklagen - Ihn, den Typus, die Welt? Was wollt Ihr mit diesem songtext erreichen: Dass man Eure Gefühle ihm gegenüber teilen kann? Dass er den songtext hört und sich ändert (Erkenntnis bzw. Selbsterkenntnis)? Dass sich andere diesen Typus anschauen, um für sich zu lernen und anders zu leben? Wenn Ihr Euch diese Fragen stellt und Antworten darauf findet, wird sich die weitere Entwicklung des songs herauskristallisieren und indem Ihr wißt, worauf Ihr hinauswollt, könnt Ihr den Weg dahin beschreiben und schreibend begehen.

Herzliche Grüße

x-Riff

 

[HaLeTox98]

Hallo x-Riff,

erstmal danke für deine ausführliche Hilfe.
Ich bewundere schätze es sehr, dass sich Menschen Zeit nehmen, um Leuten wie mir zu helfen.

Zum Refrain: Deine Idee mit dem Wendepunkt habe ich schon am Anfang meiner Überlegungen in Angriff
genommen, doch leider ist mir nichts brauchbares eingefallen. Aber deine Tipps, wie man auf weitere Ideen für Verse kommt, sind wirklich überragend. Diese werde ich mir auf jeden Fall merken und anwenden.

es wäre nett wenn du mal generell bei mir auf meine Texte rüberschaust, auf meinen ersten Text und auf die weiteren die Folgen.

danke

LG Haletox98