Bin ich auf der richtigen musikalischen Spur??

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makloeckner
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Hallo zusammen

Ich suche gerade meinen Wiedereinstieg in die aktive Musik. In meiner Jugend war ich als Tambour aktiv und habe mich in dem Zusammenhang in erster Linie mit der sog. "Basler Trommel" beschäftigt. Und natürlich mit allem anderen was sich in Sachen Rythmus irgendwie dazu kombinieren lässt. Irgendwann mit etwa 22 war das dann erledigt und ich habe mich an der E-Gitarre versucht. Allerdings mit mässigem Erfolg. Irgendwie wollte der Funke nie so richtig springen und alles Stunden nehmen hat nix gebracht ausser Geld für den Lehrer. In den letzten Jahren habe ich dann nur noch gaaaaanz selten mal die E-Gitarre oder die akustische in die Hand genommen und dann irgendwann auch gemerkt was mich dabei stört: Eine Gitarre alleine macht in vielen Fällen alleine einfach noch keine Musik. Nagelt mich daran nicht fest bitte. Wer lange genug spielt kann sich mit der Gitarre sicher auch alleine Ausdruck verschaffen. Aber das ganze Zeugs mit den Grundakkorden macht einfach nicht viel her wenn man nicht a) singen kann oder b) eine Band dabei hat. (Liebe Gitaristen steinigt mich nicht, ich weiss, dass das verallgemeinert ist!)

Vor etwa einem Jahr oder so habe ich dann gefunden: Eigentlich würde ich halt schon gerne wieder Musik machen. Vielleicht später auch mal in einer Band oder so aber fürs Erste einfach nur mal so für mich. Ausserdem zeigt sich dass mein Sohn (2 Jahre) seeeehr gerne singt. Ich bin erstaunt, dass der schon ganze Kinderlieder auswendig kann in seinem Alter! Auch meine Frau singt gerne. Und ich? Ich behaupte, dass ich es nicht kann :D

Ich hatte dann erst mal die Idee vom Klavier weil ich mir dachte: Das Ding "hat" einen Ton und wenn man Noten lesen lernt und weiss welche Taste zu welcher Note gehört reicht das doch für ein paar Kinderlieder locker aus. (Auch hier, stark vereinfacht *gg*) Unter dem Strich gesehen gibt das dann aber bestimmt kein vernünftiges Klavierspiel sondern eher ein geklimper.

Nun, die neuste Überlegung: Ein Keyboard muss her. Aber wenn dann etwas schlaues und sicher auch mit Stunden. Wenn ich was mache dann richtig. Was ist hier die Überlegung? Ganz klar: Der Ton ist da, eine Anschlagsdynamik (sofern vorhanden) lässt sich vermutlich ausschalten und damit kann ich ziemlich schnell, wie oben angedeutet ein paar einfach Kinderlieder einigermassen sauber spielen. Und darauf kann ich dann aufbauen...

Sind diese Gedankengänge halbwegs stimmig?? Ist es wahr, dass ich beim Keyboard relativ schnell erste Erfolge verzeichnen kann die mich zu einfachen Melodien bringen welche dann doch einigermassen vernünftig klingen?? Und wenn ich später doch noch aufs Klavier will kann ich wenigstens die Geschichte mit den Noten schon und weiss ungefähr wo die Finger hin gehören...

Ach ja, nach/neben den Kinderliedern bin ich v.a. im Rock/Blues/Folk und ein bisschen New Country daheim. Das sind für mich die wichtigsten Stilrichtungen wobei ich auch gar nichts gegen Klassik habe. Aber halt eher so am Rand.

Und nun dürft ihr mich zerlegen, steinigen oder mir sonst wie erklären, dass diese Ideen alle falsch sind :D Und ja, ich weiss, dass ohne Üben bei keinem Instrument etwas vernünftiges rauskommt :great:

LG
Martin
 
Eigenschaft
 
Klingt gut würde ich mal sagen :D Um auch mal alleine etwas spielen zu können ist das Keyboard/Klavier auf jeden Fall perfekt. So bin ich auch nachdem mir das Schlagzeugspiel für mich alleine langweilig geworden ist zum Klavier gekommen (Anfang diesen Jahres), vor kurzem habe ich mir noch ein Keyboard geholt. Da du ja sagst dass du aus der "Percussionwelt" schon rhythmische Kenntnisse hast wirst du sehr schnell "mit der rechten Hand" einfache Melodien spielen können. Wenn dir das Spaß machst wirst du auch bald die linke Hand und Anschlagsdynamik dazunehmen wollen ;).
Versuch am besten ein paar Instrumente anzuspieln, besonders in Hinblick darauf ob du ein Keyboard (ungewichtete Tasten, evtl. mit Begleitautomatik), ein Digitalpiano oder ein richtiges Klavier haben willst. Die Auswahl aus massenhaft Stimmen beim Keyboard ist zwar ein Vorteil, wenn ich alleine Lieder spiele komme ich aber doch zu 90% zum Klavier zurück. Die Auswahl an Sounds wird vor allem dann von Vorteil wenn man in einer Band spielt oder Aufnahmen mit verschiedenen Instrumenten einspielen will. Ein Digitalpiano ist da ein guter Kompromiss, da man einerseits eine gewichtete Tastatur für das "Klavierspielgefühl" hat, auf der anderen Seite hat man doch eine gewisse Anzahl von Sounds.
 
Juhu, der Erste steinigt mich nicht :)

Im Ernst: Was waren bei dir so die ersten Melodien die du halbwegs vernünftig spielen konntest??

Und was das Instrument angeht: Ein richtiges Klavier kommt schon mal nicht in Frage. Wenn es überhaupt Platz hätte dann nur im oberen Stockwerk. Und die einzige Chance bei uns ein Ding in der Grösse dort hin zu bekommen wäre durchs Dach und zwei Etagen Dachboden :)
Ich bin zwar noch lange nicht so weit aber du meinst lieber ein D-Piano/Stagepiano als ein Keyboard? Ich dachte an ein Keyboard mit Anschlagsdynamik. Dann habe ich zwar eine gewisse Kontrolle über den Anschlag aber halt keine Mechanik was das Teil sicher einiges günstiger machen würde für den Einstieg. Ich will ja etwas das auch robust genug ist falls der Kleine mal drauf rum hämmert :)
 
Aber wenn dann etwas schlaues und sicher auch mit Stunden. Wenn ich was mache dann richtig.
Das ist schonmal ein Ansatz, den ich persönlich sehr begrüße, und der sich sehr positiv von vielen Fragestellern der letzten Wochen abhebt. Ich bin auch der Meinung, dass wenn man schon ein Instrument lernen möchte, man das gleich richtig tun sollte - oder es eben einfach sein lässt.

Was ist hier die Überlegung? Ganz klar: Der Ton ist da, eine Anschlagsdynamik (sofern vorhanden) lässt sich vermutlich ausschalten und damit kann ich ziemlich schnell, wie oben angedeutet ein paar einfach Kinderlieder einigermassen sauber spielen. Und darauf kann ich dann aufbauen...
Mit dem Abschalten der Anschlagdynamik etc. wäre ich sehr vorsichtig. Sowas bietet keinerlei Vorteile, sondern macht es dir nur schwieriger, später "richtig" zu spielen. Es spricht aber auch nichts dagegen, direkt mit Anschlagdynamik anzufangen, denn es wird dadurch nicht wirklich schwieriger - schwierig ist nur die Umstellung, wenn man erst ohne, aber später mit Anschlagdynamik spielen möchte. Und auf Dauer wirst du ohne Anschlagdynamik ohnehin nicht auskommen. Stell dir einfach vor, das Gaspedal in deinem Auto könnte nur "nix" und "Vollgas" - das macht dann nicht nur wenig Spass, sondern ist auch ziemlich unangenehm... ;)
Wenn du eine vernünftige Grundlage schaffen willst, um darauf aufbauen zu können, solltest du jedenfalls mit möglichst vollständiger Ausstattung (mehr dazu im Folgenden) beginnen.

Sind diese Gedankengänge halbwegs stimmig?? Ist es wahr, dass ich beim Keyboard relativ schnell erste Erfolge verzeichnen kann die mich zu einfachen Melodien bringen welche dann doch einigermassen vernünftig klingen?? Und wenn ich später doch noch aufs Klavier will kann ich wenigstens die Geschichte mit den Noten schon und weiss ungefähr wo die Finger hin gehören...
Man muss beachten, dass Keyboard und Klavier zwei unterschiedliche Instrumente sind. Sie haben zwar beide Tastaturen, die auf ähnliche Weise mit den Fingern gespielt werden, aber die Spielweise unterscheidet sich deutlich. Das ist ähnlich wie beim Akkordeon, das zwar auch Tasten hat, sich aber grundlegend von einem Klavier oder Keyboard unterscheidet - nur dass man es bei Keyboard vs. Klavier nicht auf den ersten Blick sieht.

Der Hintergrund ist der: Bei einem typischen Keyboard spielt man normalerweise mit Begleitautomatik, d.h. man steuert mit der linken Hand eine virtuelle Begleitband aus der Dose, während die rechte Hand Melodien darüber spielt. Beim Klavier hingegen spielt man üblicherweise selbst die Begleitung und ist auch für alle Töne selbst zuständig. Das ist auch der Grund, warum es einen riesigen Unterschied zwischen Klavier- und Keyboardunterricht gibt, denn zumeist findet man dort eine Ausrichtung auf die jeweilige Spieltechnik.
Außerdem gibt es aber auch schon auf mechanischer Ebene große Unterschiede. Ein Klavier (und auch eine digitale Nachbildung eines solchen, also Digitalpiano) verfügt über eine Tastatur mit Hammermechanik, d.h. dort werden mit dem Tastenanschlag Hämmer bewegt, die (falls vorhanden) die Saiten anschlagen. Außerdem sind die Tasten deutlich schwerer, weil sie aus Holz sind, oder zumindest ihr Gewicht nachgebildet wird. Keyboards verfügen hingegen nur über eine einfache Federmechanik, die sich deutlich anders spielt. Insbesondere ist es auf einer Klaviertastatur viel einfacher, die Spieldynamik zu dosieren, d.h. du kannst viel feinere Abstufungen zwischen "laut" und "leise" spielen, was dir viel mehr Möglichkeiten zum musikalischen Ausdruck bietet.

Kommt man auf einem Keyboard schneller zum Erfolg? Das kommt darauf an, wie man Erfolg definiert. Natürlich klingt auf einem Keyboard mit laufender Begleitautomatik selbst "Alle meine Entchen" viel beeindruckender, als wenn man es nur allein auf dem Klavier spielt. Das ist ja ganz klar, es passiert schließlich musikalisch gesehen einfach viel mehr. Aber abgesehen davon, dass das für meine Ohren meist ziemlich künstlich klingt (ist aber Geschmackssache), würde ich das auch nicht als Erfolg empfinden, denn der Spieler hat ja nur einen geringen Beitrag geleistet - es kommt schließlich fast alles aus der Konserve.
Für die Entwicklung des Spielers im Hinblick auf Spieltechnik, musikalisches Verständnis, Gefühl für Klang und Rhythmus usw. ist ein Klavier (oder Digitalpiano) deutlich besser geeignet, weil es dem Spieler eben keine Aufgaben abnimmt - was er nicht kann, muss er erstmal lernen. Das bedeutet natürlich umgekehrt, dass man länger braucht, bis ein Stück beeindruckend klingt, aber dafür hat man dann auch neue Fähigkeiten erlangt, wenn es soweit ist. Allerdings kann man am Klavier eben auch eine Menge Dinge erreichen, die einem am Keyboard teilweise oder vollständig verwehrt bleiben, egal wie lange man sich damit beschäftigt. Man wird beispielsweise auf einem Keyboard allein wegen der Tastatur kaum eine Chance haben, jemals ein klassisches Stück ernsthaft zu interpretieren.

Es ist auch weitgehend akzeptierter Konsens, dass man vom Klavier sehr viel leichter zum Keyboard kommt als umgekehrt. Das liegt daran, dass das Spiel auf einem Klavier und der zugehörige Unterricht schon viele Dinge abdecken, die man beim Keyboardspiel benötigt, wohingegen beim Keyboardspiel und -unterricht einige Dinge häufig vernachlässigt werden. Dazu gehören z.B. spieltechnische Dinge wie die Unabhängigkeit der Hände oder die Flexibilität der linken Hand, aber auch die Musiktheorie wird meiner Erfahrung nach beim Keyboard viel zu oft nur stiefmütterlich behandelt. Auch dort könnte man also wieder sagen, dass das Keyboard auf den schnellen, einfachen Erfolg abzielt, wobei aber das Verständnis und die musikalische Entwicklung auf der Strecke bleiben. Beim Klavier is der Fortschritt langsamer, aber dafür legt man solide spieltechnische und theoretische Grundlagen.

Du siehst also schon, ich bin ein Verfechter des Klavierspiels und -unterrichts. Das liegt übrigens daran, dass ich selbst einige Jahre Keyboardunterricht "genossen" habe und beim Wechsel aufs Klavier dann ziemlich auf die Nase gefallen bin. Inzwischen ist das viele Jahre her, aber es gibt immer noch "Folgeschäden", die ich bis heute nicht komplett weg bekommen habe.
Meiner Meinung nach gibt es nur zwei Gründe, warum man anfangen sollte, "Keyboard" zu spielen: Entweder, wenn man sich von vorn herein sicher ist, dass man nur als Alleinunterhalter spielen möchte, oder wenn man weiß, dass das Spiel über ein wenig Klimperei ohnehin nicht hinausgehen wird. Wenn man keins von beidem mit einem vollkommen überzeugten "JA!" beantworten kann, fährt man meiner Meinung nach mit dem Klavier oder Digitalpiano besser. Wechseln, bzw. sich für eine bestimmte Richtung entscheiden, kann man dann nämlich immer noch.
 
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Ich kann Distance in allem was er geschrieben hat, 100% zustimmen. Auch wenn es auf dem Klavier etwas länger dauert, bis man mit beiden Händen ein Lied begleiten kann (eigentlich auch nicht länger als bei der Gitarre), ist das Ergebnis ein ehrlicheres, wertvolleres und deutlich befriedigenderes.
Du bekommst z.B. mit einem Yamaha P-35 für unter 500EUR neu ein vernünftiges Einsteiger Digitalpiano, das Du auch ohne Probleme alleine in den obersten Stock deines Hauses "wuchten" kannst. Stecker in die Steckdose, Einschalten und Loslegen.
Das ist auch so robust, dass Du Dir keine Sorgen machen musst, wenn Dein Sohn darauf rumklimpert. Und siehe es vor allem auch als eine Anschaffung nicht nur für jetzt und Dich, sondern auch für die Zukunft. Wenn Dein Sohn jetzt bereits Freude am Singen hat, und entsprechend weiter gefördert wird, weil du und Deine Frau auch musikbegeistert ist, gibst Du ihm mit so einem Teil auch Anreize, Klavier zu lernen.
 
Hey Distance

Danke für die Ausführungen!! So geschrieben, dass sogar der "Ahnungslose" etwas damit anfangen kann. Nur noch kurz zum Nachfragen damit ich kein Begriffschaos veranstallte: D-Piano ich nicht gleich Stage Piano oder??

Und nun muss ich den Rest erst noch "verdauen"... :gruebel:

LG
Martin
 
Kurz zum Unterschied: Ein Stagepiano ist ein Digitalpiano für die Bühne, also meistens ohne eingebaute Lautsprecher (gibt aber auch welche mit, so wie das von mir empfohlene). Ein Digitalpiano ist üblicherweise für den Hausgebrauch, daher meistens mit Holzgehäuse und mit passendem robustem Ständer. Was die Technik und Sound angeht, gibt es eigentlich keinen Unterschied.

Achso, schau mal hier ein Review zu dem P35 - hab ich gerade zufällig entdeckt.
 
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Nur noch kurz zum Nachfragen damit ich kein Begriffschaos veranstallte: D-Piano ich nicht gleich Stage Piano oder??
Eigentlich ist Digitalpiano der Oberbegriff, denn er bezeichnet ja alle Geräte mit digitaler Klangerzeugung, die auf die Nachbildung eines Flügels ausgelegt sind. Unterscheiden kann man dann nochmal die Stagepianos für den Bühneneinsatz und die Homepianos für den Heimeinsatz, wie dr_rollo schon angerissen hat. Leider werden diese Begriffe an vielen Stellen falsch benutzt, z.B. in vielen Webshops - dort werden Stagepianos dann fälschlicherweise von "Digitalpianos" unterschieden, nicht von "Homepianos".

Technisch gesehen gibt es zwischen Home- und Stagepianos nicht viele Unterschiede. Wie schon erwähnt wurde verfügen Stagepianos, zumindest ab der Mittelklasse aufwärts, meist nicht über interne Lautsprecher, dafür aber üblicherweise über eine etwas größere Soundauswahl, einen größeren Funktionsumfang (Line-Ausgänge, Einstellmöglichkeiten, Steuerung anderer Instrumente per MIDI usw.) und mehr Bedienelemente. Homepianos hingegen haben meist nur einige wenige Sounds, wenige Einstellmöglichkeiten, aber dafür (mehr oder weniger gut klingende) interne Lautsprecher, ein (mehr oder weniger hochwertiges) Holzgehäuse, und häufig mehrere Kopfhörerausgänge. Die wichtigen Dinge, nämlich die Tastatur und die Klangerzeugung bzw. Grundklänge, unterscheiden sich zwischen Home- und Stagepianos üblicherweise nicht.
Es ist allerdings so, dass Homepianos im Vergleich mit Stagepianos gleicher Ausstattung (sprich: gleiches Modell der Tastatur und gleiche Klangerzeugung) teurer sind. Das zieht sich auch durch alle Preisklassen. Beispiel: Das Yamaha P-105 ist ein Einsteiger-Stagepiano und kostet rund 650€. Das vergleichbare Homepiano YDP-142 kostet jedoch schon rund 790€, bei gleicher Tastatur und Klangerzeugung. Das ist irgendwo aber auch verständlich, denn das ganze Holz muss ja auch bezahlt werden.
Übrigens: Zum bereits erwähnten P-35 gibt es derzeit kein Homepiano-Gegenstück, da es noch eine Klangerzeugung einer früheren Generation hat. Deshalb der Vergleich mit dem nächst höheren P-105. Trotzdem bleibt das P-35 die absolute Empfehlung für Einsteiger, die möglichst wenig ausgeben wollen, denn es ist das günstigste Gerät, das den Namen "Instrument" verdient. Falls du nicht jeden Euro zwei mal umdrehen musst, gibt es aber auch ein paar andere Geräte, auf die du mal einen Blick werfen könntest (z.B. Korg SP-170, SP-280 oder das bereits erwähnte Yamaha P-105). Doch das nur nebenbei...

Um noch meine persönliche(!) Meinung anzuhängen: Ich mag Stagepianos deutlich lieber. Für mich selbst sowieso, da ich hauptsächlich in Bands spiele, aber auch allgemein. Das liegt im Wesentlichen daran, dass mich noch kein Homepiano klanglich überzeugen konnte, selbst die ganz teuren (>3000€) nicht. Die Lautsprechersysteme, die dort verbaut werden, können einfach nicht mit einem vernünftigen Paar Studio-Lautsprecher mithalten - aber die liegen preislich durchaus in der Größenordnung des Preisunterschieds zwischen einem Oberklasse-Stagepiano und einem Oberklasse-Homepiano. Bleibt natürlich die Frage nach der Holzoptik, aber auch da kann ich ganz gut drauf verzichten. Ich sehe zwar irgendwie ein, dass man im Wohnzimmer nicht unbedingt so ein "Gerät" mit Kabeln usw. rumstehen haben will, aber ganz ehrlich: So toll sehen die Homepianos dann auch wieder nicht aus. Ein Stagepiano kann man im Zweifel auch einfach wegräumen, meinetwegen wenn Gäste kommen oder sowas.
Diese Überlegungen lassen sich mehr oder weniger auf die Einsteigerklasse übertragen, allerdings mit dem Unterschied, dass man dabei für ein Stagepiano keine externen Lautsprecher einplanen muss. Somit bleibt eine recht deutliche Preisdifferenz, die m.E. durch nichts gerechtfertigt wird. Ich sehe deshalb gerade im Einsteigerbereich, in dem du dich ja vermutlich umsehen wirst, überhaupt keine Veranlassung, ein Homepiano zu kaufen. Außer vielleicht, es ist die einzige Möglichkeit, einem handfesten Ehestreit zu entkommen... ;)
 
Ich sehe schon, das deckt sich alles ungefähr mit meinen Überlegungen. Schon alleine wegen der Treppe kommt eigentlich nur ein Stage Piano in Frage. Zudem ist der Platz im oberen Stockwerk ziemlich begrenzt. Und weil das Wohnzimmer im Erdgeschoss ist, gibt das dann auch keinen Ehestreit. Ausser wenn "Mann" dann gar nicht mehr runter kommt zum Fernsehen oder so :D
Eines noch: Ich hatte/habe immer mal wieder ein paar Problemchen mit meinem rechten Unterarm. Ich vermute ein leichtes RSI (Mausarm) vom vielen CAD Konstruieren in der Vergangenheit. Muss ich mir da Gedanken machen? Also ev. Instrument nur mieten falls sich das als Problem herauskristalisieren sollte?
 
Die einzigen mit internen ls die mich überzeugen sind Roland fp...f Reihe und Nachfolger, Yamaha p 155, kawai es 7 und Yamaha cp 300 bzw gebraucht p 250 (bei ebay letztens für 680)

Sind ja doch ne Menge, aber nicht die typischen homies, sondern hybride sozusagen.

Bei den zwei letztgenannten sind die ls wahnsinnig gut auf den pianoklang abgestimmt. Bei den anderen auch, aber beim yammi extrem wuchtig mit viel Reserve (30 Watt)
 
Eines noch: Ich hatte/habe immer mal wieder ein paar Problemchen mit meinem rechten Unterarm. Ich vermute ein leichtes RSI (Mausarm) vom vielen CAD Konstruieren in der Vergangenheit. Muss ich mir da Gedanken machen? Also ev. Instrument nur mieten falls sich das als Problem herauskristalisieren sollte?

Da würde ich dir Klavierunterricht empfehlen und dem Lehrer von deinem Problem berichten. So kann er darauf achten, dass du deine Arme richtig hältst, während des spielens. Du kannst ja nach Probestunden fragen (auch wenn sie was kosten), dann kannst du sehen worauf der KL Wert legt. Wenn er nicht auf die Hand-und Armhaltung achtet, such dir einen anderen. Nicht sofort stundenlang üben, sondern langsam anfangen, es sind ja noch ungewohnte Bewegungen der Arme, Hände und Finger.

Mein voriger KL hat z.B. nicht darauf geachtet, meine jetzige KLin dagegen schon. Dies bringt mir auch was im Arbeitsleben. Sie arbeitet hin und wieder auch am Klang mit mir. Dies ist von Vorteil, wenn man mal die Möglichkeit hat auf einen schönen Flügel zu spielen, wie ich während meines Urlaubs bei Verwandten :) . Dort hatte ich zuerst so wie auf meinem Digitalpiano gespielt, da kam der Klang aber nicht so schön raus, wie ich erwartet habe. Daraufhin erstmal ein paar Übungen, die meine Lehrerin mit mir gemacht hat und schon hörte sich das Stück anders und schöner an. Keine Ahnung, ob Zuhörer auch diesen Unterschied hören. Gerade die Arbeit am Klang, kann man mit Digitalpianos nicht so machen wie am echten Klavier.

Vor einiger Zeit habe ich bei einem örtlichen Klavierhändler ein Anytime-Klavier von Kawai angespielt (sah aus wie ein richtiges Klavier, super Tastatur und toller Klang). Es muss auch wie ein normales Klavier gestimmt werden. Da könnte ich schon schwach werden. Zum Vergleich hatte ich ein günstigeres Modell für Anfänger angespielt (da bleib ich lieber bei meinem Kawai ES6 ;) ) Es kommt ja auch darauf an, was du in erster Linie später spielen möchtest. Wenn es mehr in Richtung Klassik geht, wäre ein akustisches schon schöner. Aber ein Stagepiano kannst du überall mit hin nehmen, vielleicht sofort ein Gutes, an dem du auch noch nach einigen Jahren deine Freude hast. Wenn es dann doch mal irgendwann ein akustisches gibt, hast du immer noch die Möglichkeit zu spielen, an Zeiten an denen du nicht am akustischen nicht geht (Nachts, Mittags oder bei eintönigen Übungen um andere nicht zu nerven).

Am besten spielst du die verschiedenen Stagepianos mal an, damit du entscheiden kannst, welche Tastatur und welcher Klang dir am besten gefällt.

Viele Grüße
Musicanne
 
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Das mit den Stunden scheint mir noch ein kleines Problem zu sein. Ich dachte ich mache das über die örtliche Musikschule, angefangen bei 30 Minuten pro Woche. Aufgrund einiger Gegebenheiten wäre der Mittwoch am besten aber da scheinen die gut ausgebucht zu sein. Ich muss jetzt mal schauen ob ich das über Einzelstunden (einiges teurer als Semesterweise) oder mit einem individuellen "Stundenplan" irgendwie hinbekomme.

Was das Instrument angeht ist es halt sehr schwer eine Auswahl zu treffen wenn man es nicht spielen kann. Das ist wie Auto kaufen ohne Probefahren zu können. Eigentlich ein ziemlicher Blindflug und man ist stark vom Händler abhängig... Bzw. von dessen Beratung. Bei der E-Gitarre hatte ich damals das Glück, dass mein Lehrer zeitweise in dem Musikgeschäft gearbeitet hat. Er konnte mir dann beim Kauf behilflich sein und wusste auch ungefähr was Sinn macht für das was ich wollte. Aber ich gehe davon aus, dass einem ein Lehrer da ebenfalls ein bisschen helfen kann. Jedenfalls dürfte er die guten und die schlechten Geschäfter kennen :)

*offtopic* Welche Pianisten im Blues/Rock/Folk Bereich "muss" man denn nun eigentlich so kennen? Bzw. nach wem muss man googeln um ein paar Eindrücke über die Möglichkeiten zu bekommen?
 
*offtopic* Welche Pianisten im Blues/Rock/Folk Bereich "muss" man denn nun eigentlich so kennen? Bzw. nach wem muss man googeln um ein paar Eindrücke über die Möglichkeiten zu bekommen?

Na, um zum Beispiel mal einige sehr bekannte zu nennen (total subjektive Auswahl):

Elton John
Billy Joel
Freddie Mercury


Gut gefallen mir auch folgende Keyboarder, die auch Piano oder elektro-mechanische Keyboards einsetzen:

Tony Banks (Genesis)
Steve Walsh (Kansas)
Rick Davies (Supertramp)

Du siehst schon, ich stehe, was Keyboards/Piano angeht, eher auf die 70er... :)

Chris
 
Die ersten drei sind mir bekannt wobei ich nicht wusste bzw. mir nicht bewusst war, dass FM auch Pianist war. Bei den Unteren dreien kenne ich Genesis und Supertramp ein bisschen aber die Namen sind mir bisher alle kein Begriff :)
 

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