Candy Dulfer Sound

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Hallo!

Ich frage mich immer wieder wenn ich sehr erfahrene Saxofonisten höre, wie die es schaffen so einen wahnsinns Sound aus ihrem Instrument rauszuholen.
Ich will endlich diesen braven Alt-Sax sound loswerden und das scheint ziemlich schwer zu sein.
Natürlich liegt es am Sax, Candy Dulfer spielt soweit ich weiß irgendeine unbekannte Edelmarke von der ich noch nie was gehört habe.
Abgesehen davon hoffe ich, dass ich hier zumindestens erfahren kann wie man ansatzweise so einen sound erzeugen kann. Liegt es vielleicht am Mundstück? Ich spiele zurzeit das Selmer c* aus Kunststoff...würde ein Metallmundstück zu einem knackigen, rauchigen, souligem Sound beitragen? Gibt es vielleicht Methoden um seinen Ansatz zu trainieren?

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen!:screwy:
 
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Hi,

also Instrument und Mundstück sind "Spielereien" und "Assecoires", die einem helfen/unterstützen zum eigenen Klangideal zu kommen. Aber der Hauptpart kommt von der Person, die das Sax bläst. Ansatz - Stütze - Resonanzkörper...

Charlie Parker hat sich so oft ein Sax ausgeliehen, das gerade da war, weil er keines hatte ... und es hat immer nach Charlie Parker geklungen!!

LG saxycb
 
Hey hey,

da will aber einer hoch hinaus ;)

Funky wie Candy Dulfer, soulig wie Gerald Albright, cool wie Paul Desmond,
abgefahren wie Sonny Rollins oder weich wie Ben Webster ...
Jeder hat doch seinen Traum-Sound vor Augen. Allerdings ist die Soundgestaltung
mit nem Haufen Arbeit verbunden. Arbeit, die meistens die ganze Karriere über
anhält, denn wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. So probieren
auch Profi's, bei denen uns nur die Kinnlade runterklappen kann, immer noch neues
Equipment aus und feilen weiter an ihrer Klangvorstellung.
A propos Equip, Candy spielt ein Inderbinen-Sax ( http://www.inderbinen.com/ ) Die Hörner sind tatsächlich der Hammer, ich durfte mich schon an einem von grade mal 20 hergestellten vergewissern :) aber sie machen nur den "groben" Teil des Sounds aus.
Ein gutes Saxophon sehe ich als eine Art Grundlage, aber wesentlich tiefergehende Faktoren für den Sound sind Mundstück und Blatt. Das Selmer C* ist ein Super Allrounder,aber für funkige Musik, wie die von Candy sicherlich ein bisschen "zahm" :D
Allerdings kommt der Größte Teil des Sounds nicht von deinem Equip, sondern von dir ;)
Das Wichtigste ist der Spieler und desto besser der ist, desto mehr kann er mit gutem
Equipment anfangen.

Soviel zum Gelaber, nun zu konkreten Tips :D ;)

Wenn du klingen willst wie Candy, dann find erstmal raus, wie Candy eigentlich klingt.
Sprich :
Hör Candy.
Hör außerdem Gerald Albright,Maceo Parker,Tower of Power-Saxer und Torsten Skringer !
Hör dir an, wie sie klingen, wie sie artikulieren, phrasieren, intonieren und wie sie ihre
Improvisationen aufbauen.

Ein guter Lehrer ist sehr viel wert ! Wenn du jemanden hast, der Ahnung von der Materie
und Spaß an dieser Musik hat und dir diese beiden Sachen beibringen kann, hast du schon
viel gewonnen.

Probieren geht über Studieren ! Erfahrungen sind unendlich viel wert.
Wenn du, am Besten mit oben genanntem Lehrer, einige Basics erarbeitet hast, dann
fang an, selber auszuprobieren. Spiel in Bands/Big Bands, Ensembles, kauf dir ein paar gute Play-Along-Bücher (es gibt dazu hier im Forum einige Threads), probier verschiedene Mundstück-Blatt-(evtl. auch Blattschrauben-) Kombinationen aus etc.
Hierbei lernst du unheimlich viel, neben Ensemble-Spiel auch verschiedenste Rhythmen,
Techniken und Stilrichtungen. :great:

Zu deinen Fragen :
Metall auf dem Altsax halte ich immer für eine gewagte Sache. Candy spielt tatsächlich
ein Metall-MPC und klingt dabei fantastisch. Aber Candy ist Candy ... :rolleyes:
Probier lieber mal ein paar Jazz-MPC's aus Kautschuk aus, z.b. von Mayer, Berg Larsen
oder Otto Link.

Der Ansatz ist mit einer der wichtigsten Parts zur Sound-Erzeugung. Es gibt hierbei
sehr viel zu beachten, um nichts falsches zu lernen. Hierzu solltest du deinen Lehrer
fragen, über's Internet kann man sowas nicht anschaulich machen.

*pfuh* mal wieder einen roman verfasst :D
In der Hoffnung, dir "ein wenig geholfen zu haben", eine gute Nacht und bis dann
Wenn du fragen hast, stell sie einfach oder schreib ne pm :great:
 
Also wenn ich sowas wie den ersten Beitrag lese, weiß ich nie, ob das wirklich ernst gemeint ist.
Das kann doch gar nicht sein, dass jemand wirklich denkt, er kauft sich das Instrument, und klingt dann so, oder?

Um wie so ein Profi zu klingen braucht es vor allem eines. Jahrelange Übung und noch mehr Übung.

Wenn du wirklich etwas reißen willst, dann bitte scheint dann geht das zu 95% der Fälle nur mit Lehrer und die Fragestellung läßt ahnen, dass du nicht zu diesen übrigen 5% gehörst.
Die Vorposter haben ja schon angedeutet, was auch noch alles reinspielt.

Ich weiß nie so recht, was die Leute alle mit der Dulfer haben. Persönlich halte ich sie für eine schlechte Maceo Kopie.
Man muß sich nur mal dieses Video zu gut führen, dann wird einem klar, dass sie doch eher nur 2. Liga ist.
http://de.youtube.com/watch?v=1myqKecqHVM
Vielleicht ist das der Brustfaktor.

Was den braven Sound angeht, ich könnte dir sagen, welche Mundstücke sie spielt (zZ Lebayle Jazz, davor lange Saxworks (ein von Sandborn refacedest Dukhoff)), ich könnte dir auch Tipps geben, kaufe ein Jazzmundstück mit enger Kammer, großer Stufe, und riesen Öffnung mit Jazzblätter und Blattschrauben für 100Euro.
Und klar würdest du dann laut und schneidet klingen. Aber schneidend ist nur ein anderes wort für viele Obertöne und dünn, und das heißt sch*** klingen.
Diese Art Setup ist eigentlich sehr schwer zu kontrollieren und beherrschen und ich habe mich damit lange genug abgemüht. Und viele verwechseln Klangqualität mit Lautstärke.
Ich kenne genug Beispiele die sch*** aber laut klingen, aber mega teures Equipment haben.

Was ich dir raten kann, was dauerhaft zum Erfolg führt, such dir einen Lehrer, der sich mit Soundgestalltung auskennt.
Mach Longtones, Obertonübunegn und Tonematching. Wenn du etwas Gehör, Ansatz, Stütze, Ton und eigenen Geschmack entwickelt hast, dann kann man nochmal über Equipment reden.

Verzeih den etwas rüden Ton, aber persönlich fühl ich micher verar**** wenn ich jeden Tag zwei Stunden übe um gut zu klingt und dann jemand ernsthaft fragt, was er kaufen müßte um so gut wie xy zu klingen.

Das Saxophon ist ein schwereres Instrument, als allgemein vermutet. Vor allem einen guten Sound zu entwickeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok alles klar erstmal vielen Dank für die Antworten...

Zunächst zu freelancer:
Ich glaube du hast mich ziemlich falsch verstanden. Es war vielleicht mein Fehler, wie ich mich ausgedrückt habe, ich hätte besser schreiben sollen *Natürlich liegt es AUCH am Sax* aber trotzdem hatte ich bei deiner Antwort das Gefühl, dass du meinen Beitrag nicht richtig gelesen hast. :screwy:
Ich habe in keinster Weise erwähnt das ich versuchen will durch den Kauf von neuem Equ. meinen Sound zu verbessern.
Ich habe ledeglich gefragt ob ein anderes Mundstück dazu beitragen könnte und außerdem nach Übungsmethoden gesucht.
Und zu der "Maceo Kopie" kann ich mich nur auf Saxofreak berufen: Jeder hat einen Traum-Sound vor Augen und jeder hat ein anderes Idol, was wohl Gescmackssache ist.
Aber letzlich sollte man denke ich sowieso seine eigene Art finden, das Sax zu spielen.
Candy Dulfer war auch nur eins von vielen, meiner Meinung nach guten Beispielen.
Und außerdem denke ich das hier im Board keiner den Grund hat sich verarscht zu fühlen, da es sich hier nunmal größtenteils um Anfänger handelt, die ein paar gute Tipps mit auf ihrem Weg zum Musiker haben wollen.

zu Saxofreak:
Dankeschön für den Kurzworkshop ;)
Wobei ich denke das ich da auf gar keinem falschen Weg bin...Ich habe mehrere Cd´s von Maceo, Tower of Power und co. Torsten Skringer habe ich sogar schon mehrmals live gehört.
Spiele auch schon in der Schul-Big Band.
Also das Fazit deines Beitrags ist wohl: Üben, üben, üben und ausprobieren, ausprobiern, ausprobieren. :D

Danke nochmal....und wenn Jemand noch was beitragen will: Nur zu! ;)
 
Ok, aber nur zu ergänzung. Es liegt NICHT am Sax.
Wer gut spielen kann, klingt auch auf einem Chinateil gut.
Mundstücke, wie dulfer sie spielen, überfordern viele angehende Saxophonisten. Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass diese Extremen Stufenmundstücke eigentlich nen abstrusum sind, die sich durch den extremen Brecksound und dem Verlangen der lauteste zu sein entwickelt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Freelancer :
Wenn richtig gute Spieler auch auf Chinakannen gut klingen, wieso zahlen
sie dann 3500 statt 350 Flocken ?

Nikki's Dream

Schon die kleine Kadenz am Anfang zeigt was die Dame drauf hat, in Sachen Sound.
Erst weich, luftig, aber nicht brüchig oder dünn, dann geht die Phrase hoch, v.a. die
2., da klingt sie oben echt schneidend, original metallsäge aus der schlosserei ...
und genau so muss es in dem moment auch klingen.
Aber naja, Sound ist Geschmackssache und über Geschmäcker kann man nicht streiten :rolleyes:

Schwer zu kontrollieren sind solche Setups allerdings wirklich. Man muss ja nicht immer gleich mit
den extremsten anfangen.

@Sax4ever :

Gern geschehen =)
 
gibt noch andere aspekte, freak (mechanik, handling, intonation etc). aber dennoch ist es ungleich schwerer einen guten sound auf einer billigkanne zu bekommen, verglichen mit nem richtig guten saxophon(aber möglich).
 
Es geht hier nur um den Punkt.
Für einen richtig geilen sound wie die Profis, da ist es unerheblich welche Kanne, weil die Leute einach spielen können.
Die Kanne hat schon einfluß auf den Sound. aber bei so einem Profi sind das keine 10%. Zudem unterscheide ich noch zwischen Soundfarbe und Soundqualität.
Vorallem bei der Soundfarbe spielen MPC und Blatt ne entscheidendere rolle.
Dann gibt es noch aspekte, wie wiese schon erwähnte, wie intonation, qualität, handling und mythos.

Aber wovon man sich absolut lösen muß ist der Gedanke, dass Leute in irgendeiner Weise, durch ihr Instrument gut klingen.

Für mein Sax habe ich nur 1900 gezahlt und habe dafür mein Selmer, dass ich für über 3000 gekauft habe, in die Ecke gestellt. Und ob ich es gegen ein Inderbinen eintauschen würde (wenn man den finaziellen aspekt außen vorläßt) müßte ich mir zweimal überlegen.
 
Hallo liebes Forum,


vieles Richtige wurde hier schon geschrieben. Grundsätzlich sagt man, dass das Saxophon ca. 30% und das Mundstück 60% des Sounds ausmacht. Das ist natürlich stark pauschalisiert! So bekommst du aber mal von den Relationen einen Eindruck. Weiter wird der Sound vom Blatt, Blattschraube, Lippenstellung, Zahnstellung, Rachenraum und Kieferstellung beeinflusst.
Wenn dir also ein ganz bestimmter Sound vorschwebt, kannst du diesen natürlich mit dem entsprechenden Equipment deines Vorbilds leichter erreichen, allerdings kannst du als Anfänger bestimmte Mundstücke und Blätter noch nicht spielen. Candy, eine der besten Saxophonistin unserer Zeit, hat , wie schon gesagt ein 8er Lebayle Jazz Munstück ein Rico select Jazz medium filed. Da brauchst du schon einen gefestigten Ansatz und den erreichst du natürlich nur durch üben. (Tonhalteübungen: z.B. Thorsten Skringer: Sax clinics)

Saxofreak hat es schon geschrieben. Für einen Sound wie Candy, kannst du mit einem C* nichts anfangen. Was saycb da schreibt ist natürlich nicht ganz falsch, aber du kannst mit einem ganz bestimmten Mundstück deinen von dir gewünschten Sound besser erreichen als auf einem anderen.
Laß´ dir bei der Mundstücksuche viel Zeit. Probier Metall und Kautschuk aus. Der Preis sagt nichts über die Qualität. Letztendlich entscheidet dein Ohr. Nimm verschiedene Blätter und Blattstärken.
Aber wie gesagt, üben, üben, üben. Allerdings um deinen „eigenen“ Sound zu finden, reichen zwei Stunden am Tag nicht aus. Mit eigenen Sound meine ich, das man „deine CD“ auflegt und sagt: Hey, man das ist doch Saxofon 4 ever! Profis üben meist vier Stunden und länger und arbeiten immer wieder an ihrem Sound. Und sein wir mal ehrlich, viele Weltklassesaxophonisten erkennt man selten an ihrem Ton. Es sei denn man heißt Candy Dulfer oder Maceo Parker, David Sanborn, Kirk Whalum oder Eric Marienthal um ein paar zu nennen. Ich spreche vom Sound nicht von der Art, was sie spielen.


Wenn du dann vielleicht irgendwann das richtige Mundstück gefunden hast und du vielleicht ein besseres Sax haben willst, kann es dir passieren, das das MPC nicht mehr zum Sax passt. Eventuell ist sogar das mitglieferte Billigmundstück besser, wobei man hier auch nicht mehr von Billigware sprechen kann, denn viele Hersteller bieten zu ihren Saxophonen heute schon Markenmundstücke an, die auf ihr Sax am besten passen. (Mein Tipp: Brancher Mundstücke, der helle Wahnsinn ) Solltes du in der finanziellen Lage sein, dir ein Inderbinen Sax leisten zu können(6700Euro), warum nicht? Es gibt nichts besseres. Grund dafür ist die Materialverarbeitung (siehe http://www.inderbinen.com/Page/SaxAlto_d.html)
Es gibt aber auch heute schon sehr gute Saxophone in der Preisklasse ab 1500 Euro. Hier drängen die Taiwaner immer mehr auf den Markt. Modelle wie das Jupiter Artist oder System 54 zeigen, dass Saxophone in dieser Preisklasse mit den etablierten Herstellern (Yamaha, Yanagisawa, Keilwerth, Selmer) sehr gut mithalten können. Ich frage mich, wie z.B. Selmer die Preise für ihre Saxophone rechtfertigt. Das es hier natürlich ein ganz anderes Lohnniveau gibt ist mir schon klar, aber dennoch. Lies am besten mal die Testberichte in der Sonic, denn die sind eine große Hilfe und neutral geschrieben.
Um dieses Thema abzurunden vielleicht noch der Hinweis auf Cannonball- und Brancher-Saxophne:
Cannonball ist ein amerikanischer Hersteller, der in Taiwan fertigen läßt und in den USA die Hörner dann noch nachjustier. Endorser für diese Saxophone ist Eric Darius. Kaufen kann man die Teile
z. B. bei pms (professional music shop) in Hamburg.
Brancher ist ein „Schrauber“ aus Frankreich, der zuerst nur Mundstücke hergestellt hat und seit einiger Zeit auch Saxophone anbietet. Sollen super gut sein. Ich selber hatte noch keins in der Hand.

Die Blattschraube ist auch nicht ganz unwichtig. Hier gibt es von Lederblattschrauben ( BG) über Gitterstrukturen (Olegature) und Drahtkonstruktionen (Louis) eine Fülle von Möglichkeiten.
Entscheidend ist eine guter Sitz und einfaches Handling. Ich persönlich hatte lange eine Olegature, die mehr vom Sound gut gefällt. Nachteil : beim Stimmen verrutscht sie leicht und man muss das Blatt wieder neu einspannen. Am besten du probierst auch hier viel rum.


Aber : man kann auch viel Zeit mit ewigem rum probieren vertun. Nimm dir lieber erstmal mehr Zeit zum üben.



Lass dich nicht verunsichern, du hast in Candy schon das richtige Vorbild. Auf bestimmte Leute musst du nicht hören. Die reden so viel Quatsch und das schlimmste ist, sie sind auch noch davon überzeugt, dass sie recht haben mit ihren Äußerungen. Solche Leute muss es aber auch geben! Man nennt sie Looser!

Was soll eigentlich dieses Video von Candy und Gerald Albright aussagen? Das hier Gerald Albright , ähnlich wie andere Leute auch, unter seinen Minderwertigkeitskomplexen leidet und so schnell spielen muss, das musikalische Einfälle Mangelware bleiben liegt auf der Hand. Es kommt häufig unter Musikern vor, das wenn es um ein Duell geht, der eine den anderen in Schnelligkeit übertreffen will. Hier heißt es, für den anderen souverän bleiben und sich zurückhalten. Das können nur wenige, Candy kann es, das hab´ ich schon öfter gesehen. Hier zu behaupten, sie wäre nur 2. Liga ist völliger Blödsinn. Es gibt kaum einen Saxophonisten, der so schnell ein musikalisches Feuerwerk entfachen kann und die man nach ein paar gespielten Noten an ihrem Sound erkennt.
Sie mit Maceo zu vergleichen, ist natürlich totaler Blödsinn. Sie hat zwar ihre Vorbilder in Maceo und David Sanborn, musikalisch hat sie jedoch schon längst ihren eigenen Weg gefunden. Jedes Konzert, was ich gesehen habe, war der absolute Wahnsinn .
Ein gutes Beispiel ist hier „Pick up the pieces“ Es gibt eine DVD von Phil Collins und der Phil Collins Big Band wo u.a. Klaus Doldinger, Pee Wee Ellis, James Carter, Gerald Albright und Sado Watanabe einen Solopart haben. Da sind schon wahnsinnige Soli dabei, aber ich finde da kommt keiner mit der solistischen Vielfalt von Candy auf „Live in Amsterdam“ ran. (Eventuell Pee Wee Ellis!!) Letztendlich ist es Geschmackssache!
Mag sein, dass es ihr schwer fällt, so schnell wie Charlie Parker zu spielen, was sie ja auch selber sagt, aber hat das jetzt was mit ihrer Qualität zu tun? Das verwechseln Jazzer sehr leicht. Je schneller, je besser, aber emotional null Aussage. Vergiß es!Selbst unter Jazzkritikern ist sie als Saxophonistin anerkannt. Kein Wunder!!
Könnte es sein, dass ich mich eventuell als Candy-Fan geoutet habe?
So, dass mußte ich mal los werden,denn ich kann dieses dumme Gelöhre von sogenannten „Experten“ manchmal nicht mehr ertragen.

Hoffe ich konnte dir helfen

Viele Grüße
Holger
 
Moin Holger,
was saycb sagt ist nicht nur nicht ganz falsch, sondern sehr richtig. Je besser man wird, desto weniger hört man das Equipment.
Die Anatomischen faktoren butters du einfach weg. Gerade Rachen- Zungen und Lippenstellungen sind hauptfaktoren für einen guten Sound. Sie richitg zu benutzen dauert Jahre.
Zudem durch die anatomischen Gegebenheiten, haben manche menschen einfach einen anderen Grundsound, alleine das heißt schon, dass man mit dem gleichen Equipmnet anders klingt.
Selbst die gesprochene Spache, ja sogar der Dialket wirkt sich auf den Sound aus.

Zudem, wenn wir und ganz genau Anschauen, was das Sax und das Mundstück und der Rest ausmacht, wirds frimelig. Mundstück und Sax sind für verschiedene Aspekte des Sounds recht unterschiedlich vergleichbar. Und bei Profis kommt 90% vom Spieler und 10% vom Sound. Bei Anfängern ist das eher 50ty/50ty. (deshalb finde ich die begriffe anfänger und profikanne nicht so gut, als ob Merzedes nur für Profifahrer wäre)

Ob INderbinen wirklich die besten Hörner sind weiß ich nicht. Ohne Frage sind sie gut, aber ob über jeden Zweifel erhaben...
Zumindest sind sie laut, das ist ihre auffälligste Eigenschaft. Aber ich hatte noch nicht die gelegenheit ein Inderbinen mal über einen längeren Zeitraum anzutesten. Nur immer mal angespielt.

Man merkt, dass du Candy fan bist, du scheinst sie durch eine gewisse Brille zu sehen.
Albright spielt nicht nur schnell (macht candy übrigens auch), und auch das mit den Ideen sehe ich ganz anders. Aber Albright klingt erstmal deutlich fetter (daneben klingt die gute Candy recht dünn, trotz Inderbinen sax) und dann, was ganz markant ist, Albright ist deutlich konkretere, er ist tighter, er groovt mehr. Bei Candy verwäscht sehr viel, bei ihm gehts hoch, klingt voller, geht über die bluespentatonic hinaus und ist alles sehr klar. Für mich sind das zwei verschiedene Ligen.
Aber ist doch klar: weiße Frau gegen fetten schwarzen Mann, da ist doch klar, wer mehr groovt. Das ist irgendwie eine Art Naturgesetz
 
(...)Candy Dulfer oder Maceo Parker, David Sanborn, Kirk Whalum oder Eric Marienthal um ein paar zu nennen.(...)

Servus,
ich fnde Holgers Beitrag auch sehr durch Smooth Jazz Brille gesehen und sehe speziell seinen Kommentar zum Sound der o.g. Leute anders. Dass Candy, Maceo etc spielen können steht außer Frage, aber klanglich ist das für mich 08/15 und gerade als junger Musiker tut man sich vielleicht keinen Gefallen sich an solchen Leuten zu orientieren.

Mir persönlich hat es extrem geholfen, die "Oldtimer" mit einem "schönen" warmen Ton anzuhören. Carney, Fowlkes, Chaloff, Gullin usw...

Für das Publikum ist der viele Lärm, sowieso oft eher unpassend.

Wenn du dir zB ein offenes Stufen Mundstück kaufst, kannst du gleich noch ein zweites konservativeres für Musik im Satz oder in der Combo mitkaufen.

Saxofreak hat es schon geschrieben. Für einen Sound wie Candy, kannst du mit einem C* nichts anfangen

Würd' ich auch so nicht unterschreiben! Hab' gestern erst mit einem Saxer gespielt, er hatte so ein Teil und hatte einen tollen Smooth Ton, vielleicht eher wie Grover Washington oder wie Jay Beckenstein aber auf jeden Fall in die Richtung!

Viele Grüße

Chris
 
Zustimmung, obwohl ich Maceos Sound mag, wirkt sehr männlich. Aber gerade Maceos Stärke ist nicht sein überragender Sound, oder sein Virtuoses Spiel oder seine tollen Ideen. Um ehrlich zu sein, von dem braucht man nur eine Platte, die zweite ist ähnlich. Aber er groovt wie Sau. Spielweise hat auch sehr viel mit dem Individuellen Sound zu tun. Maceo ist unglaublich tight, aber sein Tonmaterial zieht sich auch zu großem aus der Bluespentatonic.
Was Ideenreichtum angeht, würde ich immer bei einem anderem Parker suchen. Und wo wir gerade bei Altisten sind, einer der Parade Beispiele eines geilen Altosounds ist Cannonball Adderly.

Und ganz ehrlich von Candy Sound ist es nur noch ein kleiner Schritt zu diesem PopPornoSound.
 
Nenene, das ist keine Meinung, sondern fast Tatsache.
Mit Michael Brecker und David Sanborn (und auch ein paar anderen vorher) wurde in den 70/80ern dieser Sound mit den vielen hohen Frequenzen und dazu die Stufenmundstücke von Dukhoff und Guaradala.
Dieser helle Sound (oft auch mit einer kitschigen weichen Note) fand großen Anklang im Pop/Smoothjazzbereih. Und zu 80% läuft bei Softpronos Smoothjazz (bzw irgendein ein poppiges Jazzgedudel a la Kenny G) im Hintergrund. Daher der Pegriff Pornosound.

Diejenigen die sich gerne selber so als "echte Jazz" sehen, bevorzugen den "charakteristischen" Oldschoolsound und blicken etwas auf diesen Popsound herab.

Persönlich bin ich kein Fan von dem Popsound, da er mir oft zu dünn und zu kitschig ist. Sanborn hat noch eine deutliche Jazznote im Sound (ähnlich wie Candy) durch den sehr cahrakteristischen "Buzz".

Diese Entwicklung ist unübersehbar und wurde durch die Verwechlung von Lautstärke mit Klangqualität begünstigt.

Viel ist Geschmacksfrage, aber zu einem gewissen Punkt meine ich, dass dieser StufenMPC und der Lauteristgeilersound eine leichte Fehlentwicklung sind.

Diese Erkenntnis kam bei mir allerdings auch erst vor kurzem, muß ich gestehen.
 
Lass es Marc,

dem ist nicht mehr zu helfen!

Holger
 
Wer verwechselt denn Lautstärke mit Klangqualität?
 
Freelancer

Brecker als Pornopopsound zu bezeichnen und mit Sanborn und Kenny G. in einen Topf zu werfen

ist ne harte Nummer.

K.
 
Ich habe nie gesagt, dass Brecker nen Popsound hat. Aber wer die Entwicklung und Verwandschaft nicht erkennt muß taub sein.

@Holger: So ein Kommentar ist ganz schön unverschämt.
 
Gentlemen, es reicht definitiv.
Keine weiteren Meta-Hickhack-Diskussionen mehr oder es hagelt Verwarnungen.
 

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