Caratucay / Metal / MH adR

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Moin Leute,
nachdem ich jetzt seit knapp über einem Jahr recht regelmäßig im MB rumstöber, dachte ich, dass es an der Zeit ist selber mal was rauszuhauen.
Zu den Aufnahmen: meine ersten Aufnahme mit dieser Band. Entstanden ist (mal wieder) alles komplett im eigenen Proberaum, von den Takes bis hin zur Abmischung, entsprechend schmal ist auch der Sound... aber man lernt ja nie aus, daher bin ich davon überzeugt, dass wir das nächste Mal wieder ein winziges Stückchen besser sind :ugly:

Ministries of Death praying for War (jepp, unser Klampfer steht auf sperrige Titel :D)
relativ neu, will heißen weniger als zwei Jahre alt. Ich mag den Song recht gern, dank dem nicht übermäßig hohen Tempo gibts viele schöne Stellen um als Drummer irgendeinen Mist auszuprobieren. Zum Beispiel den sogenannten Krakenpart im hinteren Teil der Strophe (das erste Mal ab 0:33)




Nemesis for Genesis Pt. II (s. o.)
uralt, sau lang und ein Krampf, den Ablauf zu lernen. Die Geschwindigkeit ist für mich gerade in dem kritischen Bereich, der zum rumgrooven zu schnell ist, aber gerade noch langsam genug, um ihn nicht für ein paar schöne Spielereien auf Half Time droppen zu können. Folglich mag ich ihn nicht so gern.




Wie schon gesagt, die Abmischung ist nicht der Burner aber darum gehts mir auch gar nicht... dafür hätte ich die Songs im Recording- und Mischerforum gepostet. Ich will Feedback zu dem Getrommel :)
Was ich selber immer merke (und was mir wirklich stark auf die Nerven geht): sobald ich in der Studiosituation bin, spiele ich total verkrampft und uninspiriert. Es liegt nicht am Click, den habe ich auch bei den Proben meistens an. Vielmehr ist das Problem, dass ich übermäßig kritisch darauf achte möglichst exakt zu spielen, was dazu führt, dass mir die Leichtigkeit abhanden kommt. Wenn ich die Takes dann höre, denke ich mir "das war scheiße...", trotz Tightness. Wenn der ganze Rest dazu kommt gehts wieder, weil der Fokus nicht mehr auf dem Schlagzeug liegt. Irgendwie muss ich jetzt lernen, auch beim Aufnehmen zu grooven und kleine Spielfehler einfach zu ignorieren - denn spätestens mit den Gitarren hört man die nicht mehr, wenn man nicht speziell drauf achtet. Kennt ihr das auch und wie geht ihr damit um?
 
Eigenschaft
 
Also erstmal cool, dass ihr so engagiert und selbst bei der Sache seid und euer Ding macht.

Da du ja sagtest, du willst nur Feedback zu den Drums, kriegst du auch nur Feedback zu den Drums. ;)

Zu deinen Problemen, sobald der Aufnahmeknopf gedrückt ist:

Uninspiriert sein macht keinen Sinn. Denn wenn du in's Studio gehst, oder einen Song aufnehmen willst, der ja eh schon steht, hat die Phase mit der Inspiration ja schon vorher stattgefunden. Von daher musst du beim Spielen im Studio gar nicht mehr denken "hmm, wie mache ich den Part interessant", sondern spulst das ab, was du über die letzten Monate schon auswendig gelernt hast. Vor Allem: wenn du einfach das machst, was du eh schon auswendig gelernt hast, dann musst du dir auch beim Spielen keine Gedanken mehr machen und kannst dich einfach auf das konzentrieren, was du machen musst. Nicht, was du machen könntest. Das ist ein Unterschied. ;)
Dass man nervös ist beim Aufnehmen, ist normal. Ich bin da auch so, da passiert es einfach, dass man sich manchmal ein wenig zu sehr darauf versteift und Sachen falsch macht, mit denen man sonst keine Probleme hat.

Das mit der "wenn die Gitarren etc. rüber kommen, hört man es eh nicht mehr" ist nur bedingt und zu einem bestimmten Level so. Drumtracks alleine hören sich nun mal - man möge mir verzeihen - scheiße an. Ich bin mir auch zu 100% sicher, dass wenn man nicht die komplett akribisch überarbeiteten Drumtracks von manchen Musikern, die damit komplett Geld verdienen, hört, dass da kleine Fehler und Schwanker sind, die aber wie du schon sagst im Kontext verschwinden. Ich meine hör dir Lars Ulrich an. Was der live abzieht, wird wohl im Studio nicht groß anders sein... Trotzdem hört man von seinem Unvermögen auf den Alben eher nichts.

Du musst dir aber auch darüber im klaren sein, dass - vor Allem im Metal - die Drumtracks meist komplett auseinandergerupft werden. Auch in anderen Genres. Da wird alles komplett auf Click geschnitten und wenn etwas gar nicht so straight sein soll, wird es schief geschoben. Die Snare wird komplett kopiert oder überschrieben mit Triggersignalen und Samples, alles hat seinen Platz, sodass es sich perfekt anhört. Das Knowhow habt ihr dafür wahrscheinlich nicht, oder die Geduld, aber so ist das. Aber ist auch völlig egal, denn man sollte trotzdem schon ohne Bearbeitung so gut wie möglich sein.

Von daher versuch einfach immer möglichst tight das zu spielen, was du spielen musst und kannst. Neue Sachen ausprobieren klappt nicht so leicht im Studio. Wenn ihr aber mit einem Produzenten arbeitet ist das auch nochmal anders, der stachelt (im optimalen Fall) nochmal nach und versucht das beste rauszukitzeln bis zu dem Punkt wo er weiß, dass er nicht mehr viel bearbeiten muss bzw. alles recht schnell geht.

Dein Spiel:

Generell bleibst du ganz gut auf dem Click. Man hört halt aber leider öfter auch, dass nicht viel nachbearbeitet wurde, oder eben nicht gut. Deine schnellen Bassdrumfiguren werden sehr leise und gehen oft unter bzw. sind dann auch noch untereinander in der Lautstärke stark am schwanken. Ich weiß aber auch, dass das schwer ist auf den Geschwindigkeiten. Deine Snareschläge sind hier und da öfter nicht gleich laut, was beim Recorden (ohne Bearbeitung) ziemlich wichtig ist. Manchmal hast du overall einfach ein paar Timingschwanker, aber nichts absolut gravierendes. Da gibt es bei deinen Mitmusikern ein paar schlimmere Aussetzer.

Alles in Allem ist das aber schon ziemlich solide und ihr könnt stolz sein, sowas in Eigenregie auf die Beine gestellt zu haben. Da gibt es vieles, das wesentlich schlechter ist. ;)

Weiter so, liebe Grüße,
Bacchus
 
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Danke erstmal für dein ehrliches und ausführliches Feedback! Ich gehe einfach mal der Reihe nach auf deine Punkte ein.
Das Wort "Inspiration" war vielleicht unglücklich gewählt... bei Caratucay spiele ich selten das selbe Fill an der gleichen Stelle, sondern leichte Abwandlungen davon. Und die Leichtigkeit, mit der ich bei den Proben immer wieder Abwandlungen oder sogar auch mal völlig andere Übergänge aus den Handgelenken schüttle, kommt mir in dem Moment abhanden, wo ich alleine gegen die DAW spiele. Das ist vor allem bei den alten Songs so, bei denen ich froh war, den Ablauf in halbwegs kurzer Zeit draufzubekommen - für die ganz neuen Schoten wird die Saitenfraktion noch deutlich länger brauchen als ich, sodass ich Zeit habe, alles richtig reinzubekommen.

Du musst dir aber auch darüber im klaren sein, dass - vor Allem im Metal - die Drumtracks meist komplett auseinandergerupft werden. Auch in anderen Genres. Da wird alles komplett auf Click geschnitten und wenn etwas gar nicht so straight sein soll, wird es schief geschoben. Die Snare wird komplett kopiert oder überschrieben mit Triggersignalen und Samples, alles hat seinen Platz, sodass es sich perfekt anhört.
Keine Sorge, dass ist mir bekannt... mit meiner anderen Band haben wir für den aktuellen Demosong (Link, falls du Interesse hast) ein paar Euros auf den Tisch gelegt und Editing und Mix einen Profi machen lassen. Was allein schon Kick- und Snaresamples rausholen, ist der Wahnsinn (gerade dann, wenn man halt nicht das nötige Equipment, Raum und, am allerwichtigsten, Know-How hat).

Und dann war da noch die Geschichte mit der Doublebass... ich habe irgendwie mit Heel-down angefangen, Resultat war natürlich bei mir als Anfänger, dass es deutlich zu leise war. Und zu ungenau. Dafür aber schnell. Und ungenau. Und eigentlich auch etwas zu leise. Vor etwa einem Jahr habe ich dann endlich den Umstieg auf Heel-up in Angriff genommen mit dem Resultat, dass mein Bassdrumspiel auch bei schnelleren Figuren über den Krach der Anderen hörbar bleibt. Dummerweise war ich bei den Aufnahmen mitten im Transit: links Heel-down, rechts Heel-up :ugly:

Nochmal Danke für deine Wall of Text!
Cheers,
SBF
 
Na, dann weißt du ja eigentlich schon Bescheid. ;)

Das hört man, mit der anderen Aufnahme. Die ist halt komplett produziert und du weißt ja sicher, wie sich die Rohtracks angehört haben. Dass da viel geschoben wurde, dass es eben "perfekt" klingt, hört man.

Einfach weiter machen. Das mit den kleinen Schwierigkeiten legt sich schon. Aber ist auch alles halb so schlimm, denn editen muss man immer. Und offenbar lieferst du zumindest so gute Tracks, dass man sie zu dem Legion of Gomorra Songs machen kann. ;)

Liebe Grüße,
Bacchus
 
Und vor allem:

Der Profi wusste, welche Samples er mit welchem Audio-Processing (EQ/Kompressor...usw.) er wo einbetten konnte. Das ist OK.

Aber wenn ich mir die sog. "härtere Gangart" an HardRock, Metal, oder sonstwas für eine verbogene Namensgebung des Genres anhöre, kommt es oft immer wieder auf dasselbe hinaus:

Audio- und/oder Mid-aufnahmen der Band werden durch Standard-Drum-Plugins durchgejagt (nach vielen individuellen, mitunter kosten-intensiven Stundeneinsätzen des Engineers).

Und wenn eine Wuz durch das Standard-Dorf geajagt wird, kommt Standard Sound raus:

Sei es Bassdrum, Snaredrum, Toms usw.


Ein kreativer Soundansatz ist dann quasi nie vorhanden, sondern nur Einheitsbrei-Matsch, für den teuer bezahlt wurde. Naja, wem es gefällt, nach einem Standard-Metall-Drum-Computer zu klingen....:confused:
 
Ergänzung:

Der Grund, warum sich die Snare nicht so durchsetzt ist die Einstellung vom Predelay. Ich habe den Eindruck, daß das Predelay recht kurz ist und somit die Snare immer "hinter dem Orchestergraben" rumdümpelt.

Hinweis:

Bei Raumschall gibt es den direkten Schall vom Instrument und den von Wänden produzierten indirekten Schall. Da der indirekte Schall (also Reflektionen) das menschliche Ohr mit Zeitverzögerung trifft, kann es vorkommen, das wenn mehr indirekter Schall statt direkter Schall im Kanal anliegt, daß das Instrument halt weit hinten im Raum platziert ist.


Verlängert man nun im Signalweg die Laufzeit des indirekten Schalls, wird der direkte Schall nach "vorne" platziert.

So die Theorie, bei mir dahoam sieht es leider auch nicht perfekt aus....:D
 
herself
  • Gelöscht von Vali
  • Grund: Kurzkommentar, beantwortet nicht die Frage vom TE
Und wenn eine Wuz durch das Standard-Dorf geajagt wird, kommt Standard Sound raus:

Das sehe ich nicht so.

Ich benutze auch viel Superior Drummer und wenn man die Sounds noch etwas tweaked, kommt trotzdem echt gutes dabei raus.

Ich danke, das ist halt auch Geschmackssache. Metal-Produktionen müssen nunmal tight und trocken nach Metal klingen (natürlich nicht alle). Ich finde, das sollte man nicht alles in einen Topf werfen... Aber nicht jedes Drum-Plugin ist schlecht. Vor Allem weiß ich nicht was "standard" sein soll. Es gibt nunmal nur eine überschaubare Menge an DrumVSTis.
 
Klar kann man mit Nachbearbeiten die sounds individuell gestalten.
 
Wir haben aus Testgründen (16 anstatt 8 Kanäle, neue theoretischen Recordingskills in der Praxis testen und generell für etwas Aufnahmepraxis) mal einen ganz alten Song neu aufgenommen. Unser Gitarrist ist noch nicht ganz fertig, aber der kurze Teaser hier gibt schon ein ziemlich guten Eindruck, wohin die Reise geht.



Ich persönlich denke, dass zwischen Face to Face und dem vorigen Kram Welten liegen (im positiven Sinne). Zum Einen macht mir der Song viel mehr Spaß, zum Anderen ist die Aufnahme und die Abmischung in einer anderen Liga. Sicher, es gibt noch Luft nach oben, es fallen mir spontan auch wieder einige Sachen beim Mix ein, wo uns für den "richtigen" Sound einfach noch die Erfahrung fehlt, aber ich bin, anders als bei den letzten Aufnahmen, selber sehr zufrieden mit dem Ergebnis und höre es mir gerne an.

In zwei bis drei Wochen kommt der komplette Song mit Video (nix dolles, Play-through mit entsättigten Farben - schön evil - und ein bischen Klamauk :D), da werde ich nochmal ein Update bringen.
 
Und hier ist es :)



Ich bin doch schon etwas stolz darauf, dass bei den Drums nichts geschoben wurde. Anzahl der Takes ging in den mittleren Tausenderbereich :ugly:
Mir fällt bei der Topview auf, wie sehr ich die Snare bei den Blastbeats Off-Center treffe, da werde ich in Zukunft verstärkt drauf achten.

Meinungen zum Mix? Vernichtende Kritik? Ad Hominem rumgeflame (Ich mag dein Gesicht nicht!!111)? Do your worst :D
 
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Fette Sache. :)

Ist zwar nicht 100% meine Art von Metal aber sind super coole Elemente drin. Glückwunsch zum klasse Video!

Das mit den Blastbeats ist doch nicht schlimm. Da muss wie ich finde die Snare ein wenig luftiger klingen, das erreicht man gut, spielt man mehr am Rand. Am Mix ist sicher an einigen Stellen noch Verbesserungspotential, aber nicht der Rede wert, da Eigenproduktion. Generell kann es etwas "heller" klingen, bisschen mehr Hi-End quasi, aber nun gut.

Weiter so man!
Liebe Grüße,
Bacchus
 
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Danke!

Was mir jetzt auffällt, was nächstes Mal definitiv anders gemacht werden muss: das Video hat nur statische Kameraeinstellungen, zumindest einige Sequenzen aus der Bewegung heraus wären interessanter. Dazu noch etwas mehr Klamauk (Material war noch genug da, aber auf mich hört ja niemand :mad:), um die Leute über neun Minuten bei Stange zu halten. Naja, so lang sind die neuen Songs nicht mehr, nur noch um die sechs-sieben Minuten :engel:
 
Kleiner Outtake vom Videodreh :D

 
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