Chor für die PA abnehmen

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Hallo.

Wenn z.B. ein Gospelchor etwas PA-Unterstüttzung bekommen soll, wird das vielfach gemacht, indem man 4-8 Kondensator-Miks mit ausreichendem Abstand und nach oben ragend (damit sich alles gut mischt und man den 3-4-reihig stehenden Chor auch in der Tiefe abbildet) aufbaut.

Nachteil ist oft, dass man dann die Miks nur sparsam aufmachen kann, bis man die ersten Feedbacks bekommt.

Was halten die Fachleute unter euch von der Idee, stattdessen bis zu 16 kleine Kondensator-Miks dezent so in die Reihen zu stellen, dass etwa 3 Chorsänger mehr oder weniger ein Mik abbekommen? Meine Überlegung ist, dass man dann wegen des geringeren Abstands mehr Lautstärke von den Sängern einfangen könnte, bis das Feedback zuschlägt - weil man die Miks nicht so weit ausziehen muss.

Ist diese Überlegung falsch? Was macht man ggf. besser/anders? Jedem ein eigenes dynamisches Mik in die Hand zu drücken, kommt wegen der Menge der Leute (45-50) nicht in Frage (auch, weil viele sich nicht als Solisten fühlen und dann Panik bekommen würden).

Für Tipps und Anregungen wäre ich dankbar.

Uwe
 
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Ich mache das meist so dass ich, wenns geht, Mikros in der nähe der starken Stimmen in den einzelenen Lagen positioniere und den Rest mit Mikros etwas über und etwas vor dem Chor, Ausrichtung in die 2., 3. Reihe, abnehme. Die Mikros für die starken Stimmen können dann hin und wieder auch klassische Gesangsmikro sein.

Ab einer gewissen Größe des Chors ist der dann eh mehr oder weniger 'selbsttragend' oder?
 
Na ja, ich hätte schon ganz gerne möglichst den ganzen Chor abgebildet. Und selbsttragend ist für a capella oder mit Piano sicher stimmig, aber wenn eine fette Band hinzu kommt und/oder das ganze in einer trockenen Messehalle mit Teppichboden stattfindet, wünscht man sich schon gerne etwas mehr Druck vom Chor...
 
Das mach ich ja auch, nur habe ich die stärkeren Stimmen gerne als Stütze um die notwendige Information definierter zu bekommen. Nur "Overhead" kann schnell dünn werden. Gemischt mit den Stützen wirds dann was.
 
Closeup Mikrofonierung ist hier eine gute Wahl. Am besten jedem Mitglied sein Mikro (Headset). Hatte ich auch schon bei 60 Personen. Allerdings brauchts dann auch das entsprechende Pult um die hohe Anzahl an Quellen zu verwalten.

Je näher ein Mikro an der Quelle ist, desto besser ist das GbF, desto direkter ist der Sound. Das kann allerdings bei einem Chor auch kontraproduktiv sein. Deswegen immer auch Ambiente Mikros mit größerem Abstand einsetzen.

GbF bekommt man durch gute Mikros, beste Positionierung und gutes, intelligentes EQing. Eine gute, gerichtete PA ist ebenso zuträglich.

Ein guter Kompromiss hat Kollege Mfk0815 beschrieben.
 
Hallo,

Was halten die Fachleute unter euch von der Idee, stattdessen bis zu 16 kleine Kondensator-Miks dezent so in die Reihen zu stellen, dass etwa 3 Chorsänger mehr oder weniger ein Mik abbekommen?

...haben wir früher in dem einen "meiner" damaligen Chöre oft so gehandhabt, wenn wir mit bis zu 55 Leuten relativ "tief" auf der Bühne stehen konnten. Da kam z. B. vorne auf die Bühnenpodeste eine Reihe Choristen, dahinter die Mic-Stative für die Folgereihe, die eine Stufe höher stand etc. etc. Ist bei Bühnenpodesten allerdings ziemlich tödlich, wenn sich der Chor viel bewegt, was bei einem "mitgehenden" Gospelchor wohl kaum zu vermeiden ist, da hilft nur probieren. Wir hatten dann immer noch zusätzlich vorne in der Front zwei bis vier Mics auf hohen Stativen, die von oben mitten in den Chor zielten. Insgesamt ging das erstaunlich gut.
Einen konkret anderen Fall hatte ich mal mit unserem Kammerchor, damals 16 Köpfe stark, da ging es um einige Stücke zusammen mit einem etwa 30-köpfigen Blasorchester. Das ging nicht anders als auf je zwei Sänger ein Mic zu setzen, bei Plazierung des Chores hinter das Blasorchester, da es sonst keine Chance auf irgendeine Hörbarkeit des Chores gegeben hätte (das war ein tolles Blasorchester, aber einfach höllenlaut...). So angeordnet ging die Sache allerdings sehr problemlos ab.

Viele Grüße
Klaus
 
Danke für die Hinweise zur Anfrage.

Eine kurze Rückmeldung: Ich habe am Wochenende bei den betreffenden Gospelchorkonzerten (mit starker Band) in einer Kirche den Chor mit 16 kleinen Kondensator-Miks bestückt. Also in etwa 4-5 Miks in insgesamt 4 Reihen. Ich habe den Hinweis befolgt, ruhig starke Stimmen ein wenig zu "bevorzugen". Das war ein guter Tipp, es hat für den Gesamtklang hervorragend funktioniert.

Um das Feedback nochmal zu minimieren, lief der ganze Sound nochmal über eine Stereo-"Sabine". Das ganze dann (auch die Band) über eine HK-Audio-Elements-PA (die große mit insgesamt 4200 Watt). War zum Schluss fast am Anschlag... Trotzdem kein Feedback, alles sehr transparet und crisp, der Chor hatte richtig Druck.

Viel Aufwand, der sich aber wirklich gelohnt hat. Danke nochmal den fachkundigen Beiträgen.

Uwe
 
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