Country and Rock - welche Harps brauche ich?

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aaadabei
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Hi alle,

wir spielen in unsere Band Zeugs von Alanis Morisette, Gretchen Wilson, Dixie Chicks, Sherryl Crowe, Hayseed Dixie, Norah Jones, Shania Twain - also eher modern-countrylastig. Ich bin die Banjospielerin und möchte nun Harp dazunehmen. Ich kanns schon bisschen, aber habe sonst null Ahnung - also von der Harp:D

Es gibt von Hohner diese "Special 20" in Country-Stimmung. WAS IST DAS? Macht das Sinn für uns oder soll ich mir einfach die extrem geile Marine Band Crossover in allen möglichen Stimungen leisten??

Wär toll, wenn ihr mir weiterhelfen könntet!!!!:great::confused:

Aaadabei
 
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Ja, das ist mal so eine Frage...;)

Mal möglichst einfach erklärt: In aller Regel bist du mit einer "normalen" Blues-Harp - will sagen: einer diatonischen Mundharmonika in Richter-Stimmung - bei allem von Blues bis Heavy Metal schonmal ganz gut bedient. Die Richter-Stimmung ist ja insbesondere "unschlagbar" zur Liedbegleitung, weil sie immer und überall die passenden Akkorde bereithält - vorausgesetzt du hast die richtige Tonart ausgesucht...

Die sogenannte "Country-Stimmung" fügt hier auf Kanal 5 einen Ziehton bei, der einen Halbton höher als in der Richter-Stimmung ist. Dadurch wird ein Sept-Akkord möglich, der in der klassischen Country-Musik gern verwendet wird - beim Solo-Spiel dann allerdings auch fehlen kann bzw. in anderen Musikrichtungen eher schlecht aufgehoben ist.

Der Akkordaufbau der Richter-Harp führt auch dazu, dass z. B. im Kanal 2 der Ziehton identisch mit dem Blaston auf Kanal 3 ist - im Solospiel also eine überflüssige Doppelung. Diesen "Fehler" behebt die Paddy-Richter-Stimmung, die gern im Folk eingesetzt wird, indem sie den Blaston auf Kanal 3 um einen Ganzton anhebt.

Und um die Verwirrung komplett zu machen: Lee Oskar hat aus der Country- und der Paddy-Richter-Stimmung die sogenannten Melody Maker entwickelt: Kanal 3 Blasen ist einen Ganzton höher, Kanal 5 und 9 Ziehen sind einen Halbton höher als im Richter-System. Die Melody-Maker spiele ich gern bei bestimmten Blues-Stücken anstelle einer Moll-Stimmung oder auch, wenn es mal etwas jazziger wird.

Neben den beschriebenen Stimmungen gibt es aber auch noch weitere Sonderstimmungen - quasi für jeden Feiertag einen andere..;):D

Was will uns das also alles sagen? Im Grunde würde ich an deiner Stelle mit einer gewöhnlichen Richter-Stimmung in Dur anfangen - schon, weil der Löwenanteil der einschlägigen Lehrbücher sich fast ausschließlich damit beschäftigt. Anstelle der "extrem geilen Marine Band Crossover" würde ich allerdings zu einer wesentlich günstigeren und trotzdem fast ebenso guten Hohner Special 20 oder einer Lee Oskar Major Diatonic (meiner Lieblingsharp). Zum Lernen bietet sich außerdem ein gutes Lehrbuch (z. B. Perry Letsch - Mundharmonika spielen, mein schönstes Hobby) an. Da fast alle Lehrbücher auf eine Harp in C-Dur referenzieren (eine Stimmung, die als "Mittellage" für den Anfang auch leichter zu spielen ist), wäre das auch die erste Wahl für den Einstieg.

Über alles weitere (auch Sonderstimmungen) würde ich mir erst nach den "Basics" weitere Gedanken machen...

Gruß
Matz
 
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