Cover: "A Smart Kid" von Porcupine Tree

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So, habe mich mal an einen meiner Lieblings-Songs rangetraut. Ist soziemlich das komplizierteste was ich in meiner kurzen Recording/Mixing-Zeit je gemacht habe.
Ursprünglich hatte ich nur eine Frage zu Reverb/Delay gestellt und den Song dann als Bsp. genommen, allerdings scheint es jetzt so, dass es doch eine ganze Reihe von weiteren Kritikpunkten gibt - wie immer ^^. man wird halt selbst für vieles taub und blind wenn man sich zu lange mit etwas beschäftigt. Drum stelle ich mein Cover doch mal hier für neutrale Hörer rein.

da bin ich mal gespannt und "ganz Ohr".

 
Eigenschaft
 
Hey,

krasses Teil! Ich kannte den Song vorher nicht und hab mir auch mal das Original angehört. Das Grund-theme ist Dir echt gut gelungen, also Respekt! War bestimmt ne Heidenarbeit. Anbei was mir spontan aufgefallen ist, das versteht sich natürlich alles als konstruktive Hinweise ne? ;).

Ich mag Nylon Saiten, ist schon cool. Die haben halt nur bei den durchgeschalgenen Parts nicht son "Glitter" wie Stahl, aber Deine Version will ja scheinbar ohnehin noch ruhiger sein als das Original. Ab und zu hort man mal ein Surren der Saiten raus. Im Vergleich recht trocken/direkt und eher etwas lauter als im Original, anfang s zumindest. Solo am Ende könne lauter.

Vocals sind auch eher trocken. Können meiner Meinung nach später etwas lauter wenn beim Rest auch mehr abgeht. Performance kommt recht zurückhaltend vllt auch nen Spur unsicher rüber.

Beim Bass bin ich mir nicht sicher ob alle Töne mit dem rest zsuammenpassen, oder liegt das an der Gitti? Keine Ahnung, aber irgenwo hab ich das Gefühl da ist was verstimmt. Der tiefe Anteil vom Bass könnte evtl nen Tick lauter.

Drums sind mir vereinzelt zu deutlich weg vom Takt. Snare ist recht komprimiert, vorallem am Ende sehr platt und hart. Bei so nem langsamen Stück könnte doch das Release vllt einiges kürzer und bissel effektvoller Hall dazu. Die Bassdrum geht ziemlich unter finde ich. Chrashbecken vllt nen Hauch mehr reverb, und /oder nen Overdrive als Send. Dieser Effekt später ist vllt etwas üppig eingestellt, sowohl vom Hall, als auch von den Frequenzen.

Synthies sind hier und da etwas harsch obenrum, insbes am Anfang. Mittig/Tiefmittig fehlt vllt bissel Gehalt/Volumen.


So jetzt hab ichs Dir gegeben, ich hoff Du kannst was damit anfangen. :D Gruß
 
Du hast definitiv alle die Sachen aufgezählt mit denen ich am meisten zu kämpfen hatte.

Ja, ich habe das alles rausgehört und/oder selbst irgendwie hingeboden, kann also sein, das es nicht überall korrekt ist. Also die Streicher und die Bassline. Ich glaube aber eher das mein Bass doch stellenweise nicht optimal gestimmt war. Aber es musste nicht perfekt sein, war so schon viel Arbeit für mich. habe daran sicherlich über ein halbes Jahr hinweg nebenbei dran herumgefrickelt.
Findest Du das echt trocken???

Ich tuhe mich mit dem Singen etwas schwer, bin froh das ich wenigstens die Töne treffe ^^. Ist auch irgendwie eine Oktave zu tief bzw. tiefer. Vielleicht wirkt es deswegen auch NOCH zurückhaltender. Die Drums sind identisch mit dem Original. Habe sie Schlag für Schlag übertragen. Das mit der Snare kann sein. Habe sie im Prinzip so gemixt wie ich es bei einem härteren Song gemacht hätte. Macht der Gewohnheit. Ist auch glaube ich parallel komprimiert, das könnte ich natürlich ganz leicht reduzieren. tatsächlich ist das meiste daran aber ein transient shaper gewesen. Mit der Kick tuhe ich mich immer schwer - leider ;-(

Das mit den "unterwasser drums" war übelst kompliziert... keine Ahnung wie man das so hinkriegt wie Steven Wilson. finde es auch eher unangenehm wenn ich den part über Kopfhörer höre.

Danke für Deine Hinweise!
 
Hallo,

ich kenne das Original nicht, habe es mir auch noch nicht angehört.
Ich möchte es also nicht im Vergleich zum Original bewerten, sondern an und für sich, was vielleicht auch ganz gut sein kann.

Bis zum Einsetzen des Schlagzeugs ist es für mich fast perfekt...
Gitarren könnten mMn nach hier ruhig etwas mehr Hall vertragen... das ist natürlich auch Geschmackssache.
Hab aber keine Angst vor etwas mehr Hall, wenn es der Mix zulässt... du kannst ihn ja später per Automation etwas zurücknehmen, falls es zu viel des Guten sein sollte.

Ok, man hört natürlich, dass Singen nicht deine Stärke ist, und dass es auch zu tief ist.
Frage: wieso hast du den Song nicht etwas nach oben transponiert? Wolltest du es unbedingt in der Originaltonart nachspielen?
Ab und zu gibt es auch leichte Intonationsprobleme.

Vielleicht könntest du mit Dopplungen experimentieren, um die Stimme etwas mehr zu stützen, und/oder auch stärker komprimieren.
Der Gesang ist nach dem Intro generell etwas zu leise.

Auch das Gitarrensolo kann etwas lauter sein; vielleicht wäre auch ein Sound mit etwas mehr Sustain besser.

Was mir überhaupt nicht gefällt, ist der Sound vom Schlagzeug.
Es klingt für mich total Low-Fi, und zieht damit auch den gesamten Track (der ansonsten gut klingt) runter. Für mich würden zu dem Song total cleane und kristallklare Drums passen.

Das komische Geräusch links während der extrem verhallten Drums ist gewöhnungsbedürftig, um nicht zu sagen, nervend. Aber wird wohl auch im Original so sein.

Die Streicher sind vor dem Solo etwas zu laut.

So das wär's mal...
Alles in allem hast du aber eine super Arbeit abgeliefert :great:

Mit den nötigen Fein-tunings wird das ein Track, den man nach dem Motto "seht her, was im Home-recording möglich ist" herzeigen kann :)
 
Also erstmal danke für das Lob!

Um mal Deine PM und deinen Post kombiniert zu beantworten:

das Links im "unterwasserdrumspart" ist ein GeigerMüllerZähler - wie im Original. Das Panning ist da aber glaube ich etwas anders.
Also Ihr meint geschlossen, die Drums sind zu stark komprimiert und die Kick ist noch nicht gut genug im Mix - ok. Um die Drums klarer zu kriegen denkst Du wohl an EQ Veränderungen? wüsste gerne wie ich die Drums mehr "HiFi" kriege.
Das Delay auf den Vocals ist von der Zeit her wie im Original finde ich, aber etwas leiser, deswegen hört man woghl den linken Ping (PingPong Delay ^^) nicht deutlich. eigentlich gibt es noch zusätzlich so Delay Throws.
Das Gitarren-Solo ist vom Sound so nah am Original wie ich es eben hingekriegt habe. Auch etwas komprimiert (VoS ThrillseekerLA, vielleicht schlechte Wahl?).
Die Gitarren sind glaube ich auf 80 L/R gepannt, kann die gerne mehr ins Zentrum pannen.

Also sind meine Mixes doch zu trocken... und ich wollte noch weniger machen... ich glaube ich habe schon zu viele moderne Mixes gehört. Habe i.Ü. genauso gemixt wie Du das in Deiner PM beschrieben hast. also mit 2-Buss kompression (ungefähr 1-1,5 dB GR) von Anfang an. Limiter ist nur am Ende drauf um Peaks abzufangen (1-2 dB). Bass habe ich nach dem Gesang komprimiert. Levels und Filter erst gesetzt als alles soweit da war, Hall habe ich - wie auch die Lautstärke der 3 Streicher-Sounds (contrabass+cello, cello+viola+violine, violine), des Gesangs, der Hammondorgel und der Gitarren - durchweg automatisiert. hatte sogar 4 Räume: Synths und Special Effects ganz ganz hinten (Hall), Drums hinten, Gitarren in der Mitte und Gesang ganz vorne (letztere drei mit identischem Room, aber unterschiedlichem PreDelay und unterschiedlichen Filtern). Die Vocals, wie auch das Gitarrensolo haben danrüberhinaus noch den identischen Plate-Reverb.

Resume: Also Streicher etwas leiser, Gitarren mehr in die Mitte und leiser, mehr Reverb, mehr Brillianz, weniger Drum Kompression, weniger aggressive Synths (vom EQ her)... habe ich irgendwas vergessen?
Werde das sobald ich kann machen. Wird sicherlich erst nächste Woche. Habe momentan übelst viel um die Ohren.

Danke für die ganzen Tipps!

PS: wenn Du dir das Original angehört hast, wäre es echt phenomenal wenn Du Ideen hättest wie man den Hall-Part hinbekomen kann. Da habe ich schon Wochen mit verbracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, du verwechselst mich jetzt mit jemandem... ich habe dir keine PM mit Kritik geschrieben :nix:

Was hast du denn für das Schlagzeug verwendet?
Ist da irgend ein Saturation-PlugIn drauf?

Ich finde das Panning der Gitarren ok... über Kopfhörer hören sie sich zu stark gepannt an, aber über Monitore klingen sie gut.
 
huch, stimmt. ;-P war wer anders.

das ist Addictive Drums. Habe die Spuren nach einigem Hinundher ohne interne Effekte einzeln gerenderd und die Drums dann wie "echt" gemixt. Auf den Drums ist evtl. ein wenig Saturation. Auf dem Drumbuss ist sonst noch MOLOT im 33609 Modus (2 dB GR bei Kick und Snare Schlägen) (hier kommt auch etwas Saturation her) und, wenn ich mich nicht irre, ein EQ mit leichter Höhenanhebung.

Naja, hast du mal über Kopfhörer mit Crossfeed gehört - so kontrolliere ich das panning meiner Mixes immer mal. trotzdem sind die Seiten natürlich immernoch etwas extremer als wenn man über Speaker hört.
 
Also das Thema hat mich jetzt irgendwie mal gejuckt :). Hab mich spaßeshalber mal ganz auf die Schnelle an dem Drumeffekt versucht. Kannst mir ja mal sagen wie Du es findest, wenns Dich inspiriert geb ich dir gerne Details zu meinem Vorgehen. Bin gespannt was Du denkst. (Bitte nur den Effekt beurteilen, der Rest ist hingeschlampt, Danke ^^)

Gruß

 
wow, ich merke gerade, dass ich wohl nicht richtig hingehört habe... da ist garnicht soviel mehr reverb auf den Drums. Die Drums wirken wie schneller aufgenommen und dann langsamer abgespielt, oder? was ich gehört habe kommt wohl hauptsächlich von den Geiger-Müller-Zähler- und Gas-Masken-Samples?

Bitte, schreib mal über dein Vorgehen. :)
 
:)
Also ich hab nix langsamer abgespielt oder so, ist aber eine interessante Idee. Wobei der Time Stretch recht gut sein muss je nachdem wie extrem man wird. Evtl. könnte man die langsame Spur auch nur beimischen oder so. Dabei kommt mir noch was in den Sinn, ein Hauch Reverse Reverb könnte ebenfalls interessant sein.
Jedenfalls,.. zu meinem Vorgehen (hängt natürlich vom Grundsound des Drum Kits ab):

Reverb
Das Grundreverb ist eigentlich Standard geblieben, so wie man es am Ende halt hört. Nur die Hihat hat bissel Digital Reverb zusätzlich bekommen für mehr Decay.

EQ
Bus hat nen Dip bei 240
Kick LoShelv stark rausgedreht bei 80 und nen cut bei 320
Snare hat relativ starke Absenkung bei 150 und bissel was bei 1200
HiHat stark Abgesenkt bei 630 nen hauch raus bei 5000 und eine hiShelv Anhebung oberhalb von 5000

Effekte (Bus)
Da ist so na Art Chorus und Detune drauf, bei Snare und Hihat hab ich davon zusätzlich noch mehr reingedreht.
Weiterhin ist Tubedistortion beigemischt, die Hihat hat davon noch eine extra Portion bekommen, was ihren Charakter maßgeblich beeinflusst hat.
Dann gibt es einen Bandpassfilter von 90 bis 3000 oder so.
Einen Hauch Doubler/Haas Style
Ein Hauch Delay/Verb a la Lost in Space (weiß man da was gemeint ist? ^^)
Ein Hauch Slap Delay/Tape Echo Dingens
Und zu guter Letzt so eine Art Resonanzerzeuger, ist bissel wie eine Cap/Boxen Simulation
 
Du hast mich definitv auf ein paar neue Ideen gebracht. Ich glaube ich werde mal folgendes ausprobieren:

gleiche Sounds benutzen, aber etwas schneller abspielen, dann stretchen (habe ich z.B. noch nie gemacht, erstmal sehen wie das geht...), auf den Bus eine seltsame Speaker Simulation (IR), dann ein oder zwei Delays. Dann kommt sicherlich der Reverb auf den beiden Samples besser heraus und die Samples werden deutlicher. Der Reverb, so wie er ist, ist ja ziemlich raumfordernd.

Danke für die Inspiration!
 
Freut mich, bin gespannt was draus wird! :)
 
Hi!

mit dem langsamer-abspielen-und-dann-stretchen hat nicht funktioniert, da hätte ich die Drums komplett nochmal neu machen müssen, habe die ja schon x-mal gerendert, keine Ahnung was ich damit alles gemacht habe ^^.
Aber ich habe mich bemüht alle sonst aufgeführten Hinweise und Tipps zu verarbeiten:
Vocals und Drums neu EQt
weniger Kompression auf den Drums
andere Herangehensweise an Stereobuss-Kompression
anderes Delay, andere und neue Reverbs
Reverbs wesentlich deutlicher
Gitarren mehr nach innen gepannt
Solo lauter
Streicher etwas leiser
habe auch noch neue Automationen gebastelt ;-P

jetzt ist - ausser mir - die Leistung meines Lappys am Ende, brauchte 3 Versuche bis ich eine artefakt/knackser/ruckel-frei gerenderte File hatte...
aber ich finde das Ergebnis ganz nett ;-P

Bin gespannt was Ihr davon haltet.



PS: habe die alte Version noch online gelassen, zum vergleichshören (siehe oben).
 
Gefällt mir jetzt wesentlich besser!
Der Underwaterpart ist jetzt auf jeden Fall schicker finde ich. Auch die Snare Kompression ist nun passender. Ping Pong am Anfang ist auch top, könnte höchstens ne spur leiser imho. Hab auch allgemein das Gefühl das Reverb ist viel passerder und fügt die Vocals besser ein.

Also für mich ne klare Verbesserung.

PS: ich hätte eigentlich gedacht man bounced die Drums schnell raus und spielt sie dann ins langsame gestreched, also wieder in Normalgeschwindigkeit des Tracks, ab..., aber gut, wenn Du dich da eh schon ver-rendert hast wirds natürlich schwierig.

Gruß
 
Danke, für die Tipps! Bin dadurch erstmal drauf gekommen wie extrem mache Sachen doch EQt werdern müssen und ich glaube zumindest verstanden zu haben wie viel Reverb wirklich nötig ist bzw. sein kann.

das größte Problem von mir war wohl - so musste ich einsehen - dass ich beim Vocal Recording einfach ein kleines Tuch vor das Mic gespannt habe um das Popping zu vermindern; leider ist damit nämlich auch das Top End flöten gegangen... ich glaube ein richtiger Pop-Schutz wäre hier angebracht, oder? ^^

Ja meine Drumspuren sind einzeln gebouncet/gerendert, editiert, und teilweise samt EQ und saturation; arbeite aber deswegen jetzt an einem eigenen AD DRUMS Preset, damit ich mir das zumindest zum größten Teil sparen kann.
 
Wie hast du den Geigerzähler denn abgenommen? Das ist mal n echt cooler Sound.

So Alles in allem gefällt der Mix sehr gut, allerdings kenne ich das Original nicht und habe deshalb (bewusst) keinen Vergleich.

So Far...
Laguna
 
das ist ehrlich gesagt ein Geiger-Müller-Zählröhr-Sample das ich aus irgendeinem Video herausgeschnitten habe. Weiß ehrlich gesagt nicht ob es evtl. sogar synthetisch ist... who knows.
das Original ist noch etwas "space-iger". da sind zusätzlich verschiedene Delays auf dem Gesang und im Refrain kommen eigentlich noch E-Gitarren dazu, aber ich habe diese bewusst einfach weggelassen.

Danke!
 
Schade. Mich als Physiker hätte interessiert, wo man so Gerätschaften denn eigentlich abnimmt. ^^

So Far...
Laguna
 
könnte man nicht einfach das Signal/die Impulse aus dem Verstärker aufzeichnen? oder eben einfach den Lautsprecher mikrofonieren (ist sicherlich bei dem Beispiel so gemacht worden und klingt bestimmt authentischer)?
 
nicht zu vergessen man muss ja auch die nötige strahlung parat haben um den ausschlag zu bekommen ^^ lol...
aber nebenbei... schöne arbeit! wobei ich ein räumlich wuchtiges schlagzeug bei dem song sehr passend finde(n würde)
 

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