Das Volksmusik-Schema

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Hallo,
ich würde gerne wissen wie das "typische Volksmusik Schema" funktioniert. Kennt vermutlich jeder vom hören.

so in der Richtung:

G|--------------------------------------------------------------------------------------------------
D|3-----------3-------------3--------------3-----0--2--3--------------3--------------3----------
A|------3------------3--------------3---------3----------------3--------------3---------------3--
E|--------------------------------------------------------------------------------------------------

usw..


Ich denke, wenn man das Schema beherrscht, kann man eine Vielzahl der Volksmusik Lieder begleiten (vorausgesetzt Tonleiter ist bekannt). Liege ich damit komplett falsch?


Hat jemand Noten oder Tabs für dieses allgemeine Schema?


Vielen Dank im Voraus!
lg
 
Eigenschaft
 
Das ist so ziemlich das, was ich immer höre, wenn ich irgendwelche "volkstümliche Musik" höre, bevor ich sie ganz schnell ausmachen muss. Volksmusik ist oftmals was anderes und bei weitem nicht so einfach einzugrenzen.
Ob man damit jetzt wirklich einen Großteil dieser Musikrichtung abdecken kann, weiß ich nicht.

Passt m.E. eher in "Spieltechniken".

€ Uli:
Verschoben! danke Peter!
 
was du da getabt hast ist ein wechselbass. der wird häufig in folklore und country (und in verschiedenen rocksachen) benutzt. du nimmst dabei einfach den akkordgrundton und die quinte im wechsel...dazu kommen eben noch die (teils chromatischen) übergangstöne zwischen den akkorden.

öhm...was war jetzt noch gleich die frage?
 
Es haben ja nicht alle Volksmusik-Songs die gleiche Akkordfolge, sowas wie ein "Schema" wie beim Blues gibts nicht.
Die typische Volksmusik-Bassline ist, wie El Rabino schon gesagt hat, Grundton und Quinte im Wechsel und zum Übergang noch ein, zwei passende Tönchen. Oft wird nicht die Quinte darüber sondern die darunter gespielt, also vom Grundton aus eine Quarte nach unten (schlecht ausgedrückt... ich hoffe du verstehst was ich meine). So auch in deinem Tab.
 
Hallo,
G|--------------------------------------------------------------------------------------------------
D|3-----------3-------------3--------------3-----0--2--3--------------3--------------3----------
A|------3------------3--------------3---------3----------------3--------------3---------------3--
E|--------------------------------------------------------------------------------------------------

Uebrigens, wenn man das Rhythmisch etwas variiert (punktierte viertel + achtel), hat man schon den Samba/Bossa Nova Groove:

G|-----------------------------------------------------------------------------------------------------
D|3---------3-3-----------3-3------------3-3------0-2--3------------3-3------------3-3-----------
A|----3-3----------3-3------------3-3---------3-3------------3-3------------3-3-------------3-3--
E|-----------------------------------------------------------------------------------------------------
 
achso...genau. im latin wird das auch oft benutzt. (man höre sich mal sachen von santana an; da kommt das auch öfter mal vor)
 
Was auch oft gamcht wird ist auf die eins nicht den Grundton sondern direkt die Quint zu spielen und den Wechselbass quasi "umzudrehen". Z.b. wenn man die Akkordfolge |C |G | hat (was ja nicht sooo unüblich ist... ;) ) dann spielt man bei C einen C-G Wechselbass (also C auf die eins), bei G dann einen D-G Wechselbass (also D auf die eins). Auf diese Weise vermeidet man auch elegant dass man sonst beim Akkordwechsel zweimal denselben Ton spielen müsste, das 1-5 Schema geht ohne Unterbrechung immer durch, nur halt einmal verkehrt. :)
 
Ihr könnt mich ja hauen, wenn ich mich jetzt sehr vertue, aber ist der Wechselbass aus dem Beispiel des TE nicht Grundton und Quarte?
 
Ihr könnt mich ja hauen, wenn ich mich jetzt sehr vertue, aber ist der Wechselbass aus dem Beispiel des TE nicht Grundton und Quarte?
Wenn das F aus dem Beispiel der Grundton ist, ist die Quarte nach unten der selbe ton wie die Quinte von oben (vom Grundton aus gesehen). In beiden Fällen ists das C.

Quarte und Quinte verhalten sich komplementär, dh nimmt man beide zusammen, ergeben sie eine Oktave. Das selbe gilt zb bei Sekunde und kleiner Septime.
 
Wenn das F aus dem Beispiel der Grundton ist, ist die Quarte nach unten der selbe ton wie die Quinte von oben (vom Grundton aus gesehen). In beiden Fällen ists das C.

Quarte und Quinte verhalten sich komplementär, dh nimmt man beide zusammen, ergeben sie eine Oktave. Das selbe gilt zb bei Sekunde und kleiner Septime.

Hm, ich bin leider nicht so fitt in Musiktheorie, deshalb kann es sein, dass ich dich nicht richtig verstehe und daneben liege. Aber eine (reine) Quarte sind 5 Halbtöne. Wenn ich von F aus 5 HT zurück gehe, bin ich bei C, da stimme ich dir zu. Wenn ich von C 5 HT hoch gehe, bin ich logischerweise wieder bei F. Also Quarte.

Wenn ich jetzt vom F zum höheren C will, brauche ich die (reine) Quinte, weil die beiden sich wie du sagtest, zur Oktave ergänzen. Aber das ist dann ja nicht mehr das obige Beispiel.

Wie gesagt, kann sein, dass ich nen Denkfehler habe, so ganz bin ich mit der Theorie nicht gut Freund.

Aber um nicht ausschließlich OT zu sein: Ich würd das auch durchaus als "Volksmusikschema" anerkennen. Spätestens, wenn das ältere Publikum nervig im 4/4-Takt mitklatscht :)
 
Hm, ich bin leider nicht so fitt in Musiktheorie, deshalb kann es sein, dass ich dich nicht richtig verstehe und daneben liege. Aber eine (reine) Quarte sind 5 Halbtöne.
Das Intervall wird herkömmlicherweise vom Grundton aus nach oben benannt. Wäre hier C der Grundton, so hättest du ja auch durchaus recht... Da F hier Grundton ist, ist C die Quinte (7 Halbtonschritte nach oben) und es macht keinen Unterschied, welches C wir da nun spielen (ich glaube, größere Schritte über eine Oktave hinaus kann man unter Octave Displacement verbuchen? :gruebel:).
 
Ach Mensch, das war mein Denkfehler. Klar, vom Grundton nach oben ist das richtig, wie dumm... Jetzt hab ich´s, danke. Siehste, ist Volksmusik doch zu was nütze.
 
Das hätte man auch bei jedem anderen Musikstil lernen können :D
 
Ach Mensch, das war mein Denkfehler. Klar, vom Grundton nach oben ist das richtig, wie dumm...
Naja dumm wohl nicht, mit der Quarte hast du ja nicht unrecht ;)

Man spielt hier zwar eine Quarte im Sinne des Intervalls, sie erfüllt jedoch die tonale Funktion der Quinte (wie oben erläutert).

Falsch lagst du dann ja nicht unbedingt, nä :redface:
 
Naja dumm wohl nicht, mit der Quarte hast du ja nicht unrecht ;)

Man spielt hier zwar eine Quarte im Sinne des Intervalls, sie erfüllt jedoch die tonale Funktion der Quinte (wie oben erläutert).
Sagt man das so? Kommt mir komisch vor.... Das C ist nunmal die Quint zum F und nicht die Quart, auch nicht "im Sinne des Intervalls". Denn bei den Intervallbezeichnungen geht man nunmal (wie du oben erläutert hast) natürlicherweise davon aus dass man vom Grundton aufsteigend zählt.
In obigem Beispiel wäre es nur dann die Quart wenn man nach unten zählt, das muss man aber explizit dazusagen - wenn mans nicht tut hat man wunderbar für Verwirrung gesorgt weil alle Welt davon ausgeht dass man nach oben zählt.

Beispiel: Bei einem Stück mit einem C-Dur Akkord sagt man zu mir als Bassist "spiel mal die Quint dazu", dann spiele ich ein G auf der E-Saite 3. Bund. Oder eben auf der D-Saite 5. Bund. Egal, ist immer die Quint. Anders gesagt, wo man tonal gesehen spielt (also über oder unterhalb des Grundtons) ändert nichts an der Intervallbezeichnung.

Denn Intervalle sind relativ, es kommt darauf an was man als Ausgangspunkt (Grundton) nimmt. In obigem Beispiel also
  • F-C (F Grundton) -> Quint
  • F-C (C Grundton) -> Quart (so ist das natürlich verwirrend weil man intuitiv davon ausgeht dass der Grundton an erster Stelle steht. Ich hätte also C-F schreiben können, tue es aber nicht um die Wichtigkeit des Grundtons hervorzuheben)

lg
 
Das Intervall wird herkömmlicherweise vom Grundton aus nach oben benannt.

Nicht wirklich. Ein Intervall ist erstmal der Abstand zwischen zwei Tönen. Zwischen F und c liegt eine Quarte.
Du hast natürlich trotzdem recht, wenn du beim Wechselbass von der Quinte sprichst, allerdings ist das in dem Fall die Quinte im (F-Dur-)Akkord. Das Intervall zwischen den beiden Tönen bleibt eine Quarte. Um solche Missverständnisse zu vermeiden, kann man hier auch von der Unterquart sprechen.

Übrigens (@baert): Lieber nicht in Halbtonschritten rechnen, sondern in Tonleiterstufen denken. In der harmonischen Molltonleiter kommt z.B. eine übermäßige Sekunde vor, nicht zu verwechseln mit einer kleinen Terz (obwohl isoliert scheinbar gleich).
 
Um solche Missverständnisse zu vermeiden, kann man hier auch von der Unterquart sprechen.
Das scheint mir ein guter Kompromiss... denn wie man hier in diesem Thread sieht, scheint das Thema ja doch für Verwirrung zu sorgen.

Kudos :great:
 
Du hast hier eine der wahrscheinlich bekanntesten Bassbegleitungen aufgeschrieben...
aber nur weil du die einwandfrei spielen kannst, heißt das doch nicht dass du nun dieses
Genre "kapiert" hast.
Würdest du behaupten, dass du mit diesem Schema:

G---------------2--3--2----------
D------2---5--------------5--2----
A---3-----------------------------
E----------------------------------

über C F und G den Blues kapiert hast?

Das kannst du nun über jeden Blues spielen, aber wird dich das auch auf längere Sicht befriedigen?
Aus diesem Grund gibt es noch viele andere Möglichkeiten in einem bestimmten Genre zu begleiten.
 
Nicht wirklich. Ein Intervall ist erstmal der Abstand zwischen zwei Tönen. Zwischen F und c liegt eine Quarte.
Du hast natürlich trotzdem recht, wenn du beim Wechselbass von der Quinte sprichst, allerdings ist das in dem Fall die Quinte im (F-Dur-)Akkord. Das Intervall zwischen den beiden Tönen bleibt eine Quarte. Um solche Missverständnisse zu vermeiden, kann man hier auch von der Unterquart sprechen.
Dazu muss man aber auch wieder festlegen in welche "Richtung" man das ganze betrachtet: Vom F nach oben bis zum C (f g a b c -> Quint) oder vom F nach unten bis zum C (f e d c -> Quart). Das geht nämlich aus der Angabe "zwischen F und c" nicht hervor. Das ist im Prinzip dasselbe wie mit jedem System das sich wiederholt, wie z.b. die Uhr: Wie viele Stunden liegen zwischen 15:00 und 20:00? Dazu muss man erst einmal feststellen in welche Richtung man das ganze betrachten will, vorwärts sind es 5 Stunden, aber rückwärts sind es 19 Stunden (von 15:00 bis 20:00 am Vortag). Dieses Beispiel ist natürlich recht unhandlich da die Zeit normalerweise ;) vorwärts abläuft, d.h. die Frage nach der "Richtung" stellt sich hier nicht so offensichtlich, da man immer davon ausgeht dass die Richtung "vorwärts" ist.
In der Musik ist die Richtung zwar nicht ganz so offensichtlich, aber ich denke es herrscht die Übereinkunft dass man sich immer auf aufsteigend bezieht - solange nicht anders angegeben. Deshalb sage ich zu
Das Intervall zwischen den beiden Tönen bleibt eine Quarte.
nur: Kommt drauf an :)

Ich fand deine Ausführung jedenfalls sehr informativ, denn dadurch wurde mir bewusst dass ich wenn ich von Intervallen rede mich immer auf Intervalle innerhalb eines Akkordes beziehe. Das sind ja auch die die für uns interessant sind. Wenn da Cm7 steht dann weiß ich dass die kleine Sept das Bb ist, das Intervall zwischen Bb und C (losgelöst vom Akkord Cm7) ist mir da egal (je nach Betrachtung entweder kleine Sept oder Sekund).

Kompliziert das alles... :D und das bei Volksmusik :gruebel: :p
lg


Ah, jetzt hab ichs geschnallt, das "Unter" in Unterquart gibt die Richtung an...
Das Bassistenschwein ist ja ganz ein schlauer Kerl... :)
 
Dazu muss man aber auch wieder festlegen in welche "Richtung" man das ganze betrachtet: Vom F nach oben bis zum C (f g a b c -> Quint) oder vom F nach unten bis zum C (f e d c -> Quart). Das geht nämlich aus der Angabe "zwischen F und c" nicht hervor.

Doch: das (kleine) c liegt über dem (großen) F ;) Ich gebe zu, das war leicht zu überlesen, ich hätte vielleicht f' und c'' schreiben sollen.

In der Musik ist die Richtung zwar nicht ganz so offensichtlich, aber ich denke es herrscht die Übereinkunft dass man sich immer auf aufsteigend bezieht - solange nicht anders angegeben.

Ähm...zwischen f' und c" ist genau die gleiche Quarte wie zwischen c" und f', die Richtung ist bei Intervallen also egal...
 

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