Datenwelt

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hi!
wird mal wieder zeit was zu posten... habe in letzter zeit ein paar texte geschrieben, die nicht wirklich ins forum passen denke ich, aber hier ist mal wieder einer, der nen bissl gemäßigter ist.
musikalisch wie immer hart und rau. allerdings nicht unbedingt übertrieben schnell.
ich freue mich natürlich über kritiken genauso wie über lob :)

so, viel spaß damit

Datenwelt

Mit den ersten Sonnenstrahlen schmeisse ich den Rechner an
Ich schließe alle Rollos schließ die Tür und schließe ab
In meinem kleinen Reich werde ich der König sein
Schließe ich euch aus oder schließe ich mich ein?

Wenn Datencodes die Welt schifrieren
Wenn Bits und Bytes das Hirn blockieren...

Ich leb in meiner eigenen Welt die vom Monitor regiert
Es gibt keinen anderen Menschen der sich jemals her verirrt
Wer immer einsam war wird auch immer einsam sein
Das ist nun mal die Wahrheit und kein blöder Märchenreim

Wenn Datencodes die Welt schifrieren
Wenn Bits und Bytes das Hirn blockieren...

Ja dann biete ich es heute bei Ebay an
Das Leben eines Mannes der nicht mehr leben kann
Ich krieg nicht einen einzigen Cent dafür
Ein Leben ohne Freude- was nützt es mir

[Break]
Meine Freunde hab ich nie gesehen
Vor Jahren hab ich resigniert
Ich wird mich niemals ändern können
Ein Mann der jeden Kampf verliert
[Break]

Wenn Datencodes die Welt schifrieren
Wenn Bits und Bytes das Hirn blockieren...

Ja dann biete ich es heute bei Ebay an
Das Leben eines Mannes der nicht mehr leben kann
Ich krieg nicht einen einzigen Cent dafür
Ein Leben ohne Freude- was nützt es mir
 
Eigenschaft
 
Hi Kornhulio,
wieder ein gutes, aktuelles und wichtiges Thema, dem sich auch alle Forum- Djunkies stellen sollten (Wo ist meine Nase?)
Dein Text ist sprachlich fast durchweg gut gelungen. Und Du hast auch gute Ideen eingebracht, wie die Überleitungen "Wenn Datencodes..."

Doch mir fehlt´s wieder an Emotionalität.
Das Lyrische Ich scheint wieder so abgeklärt und hat diesen definitiven Überblick, was man eher von einem Aussenstehenden erwarten würde, der das Schicksal beobachtet und beurteilt.
Kann der Betroffene, der PC-Abhängige seine Sucht und die Folgen so klar sehen und einschätzen und das resignative Resümee ziehen?
Das wirkt auf mich nicht sehr glaubwürdig, nicht authentisch.

Ich finde, Du lässt zu wenig Raum für Interpretation, Assoziation, eigene Bilder.
Es fehlt der Identifikationsspielraum. Bei diesem Thema ist das imo besonders wichtig, weil viele von uns davon betroffen sind, und der Gefährdung täglich in die Mattscheibe gucken, vielleicht sogar auch in diese Einsamkeitsspirale abzurutschen.

Deshalb muss der Text einen bei den Eiern packen und auch mehr Angst machen, bedrohlicher sein.
Das müsstest Du doch locker schaffen.
Eine Zeile ist faul:
" Ich leb in meiner eigenen Welt, die der Monitor regiert."

Grüße
Willy
 
hey kornhulio, warum sind deine andere texte nicht fürs forum geeignet? jetzt hast du mich aber neugierig gemacht. gerne per pm
 
hi
erstmal muss ich sagen, dass mir der gut gefällt, sehr gutes thema und vor allem ein sehr ehrlicher text, sehr ehrlich geschrieben. besonders ansprechend finde ich deinen deinen chorus, break und refrain. allerdings habe ich das gefühl, dass die strophen qulitativ ein bisschen hinterherhinken, besonders die erste. diese verbitterung und ironie, die in dem text deutlich wird, kommt da nicht so ganz rüber, es wirkt mehr wie eine bestandsaufnahme, die aber nicht so ganz passen mag. die zweite strophe hat da schon wieder mehr aussage.

gruß
 
ja, die strophen können nicht ganz mithalten, das stimmt... liegt aber auch daran, dass ich zuerst den übergang und refrain im kopf hatte und die strophen halt mehr oder weniger dazu geschrieben habe.

diese recht objektiv wirkende perspektive ist aber durchaus gewollt. es geht mir dabei auch mehr um den aspekt des aufgebens und sich nicht mehr verbessern wollens, als um computerspielsucht. das mit der echten welt nicht mehr klarkommen steht (oder soll zumindest) mehr im vordergrund für mich.
 
Hi Kornhulio,
ein nett geschriebener Text, der sicher zu einem schnellen Punklied o.ä. passt :) Einen Kritikpunkt habe ich allerdings:


Mit den ersten Sonnenstrahlen schmeisse ich den Rechner an
Ich schließe alle Rollos schließ die Tür und schließe ab
In meinem kleinen Reich werde ich der König sein
Schließe ich euch aus oder schließe ich mich ein?

Wenn Datencodes die Welt schifrieren
Wenn Bits und Bytes das Hirn blockieren...

Ich leb in meiner eigenen Welt die vom Monitor regiert Wer regiert denn jetzt? Bist du der König (Strophe 1) oder der Monitor? Du widersprichst dir hier selbst.

Ansonsten ein guter Text :great: Weiter so!

Ein schönes Wochenende
Xeon
 
Hey,
guter Text zu einem interessanten aktuellen Thema wie ich finde. Weiter so!

LG
p0wl
 
Mit den ersten Sonnenstrahlen schmeisse ich den Rechner an
Ich schließe alle Rollos schließ die Tür und schließe ab
In meinem kleinen Reich werde ich der König sein
Schließe ich euch aus oder schließe ich mich ein?

Wenn Datencodes die Welt schifrieren
Wenn Bits und Bytes das Hirn blockieren...

Ich leb in meiner eigenen Welt die vom Monitor regiert Wer regiert denn jetzt? Bist du der König (Strophe 1) oder der Monitor? Du widersprichst dir hier selbst.

ich finde schon, dass es klar wird: er ist der könig in seiner eigenen, abgeschotteten welt, aber er wird trotzdem von jemand anderem beherrscht. schönes paradoxon, an und für sich, was sich meiner meinung nach aber gut erklärt.

zu dem beginn der 2. strophe ist mir noch aufgefallen: ich würde vielleicht ein komma setzen und noch etwas ergänzen, ansonsten steht es grammatikalisch etwas verloren und inkorrekt da:

Ich leb in meiner eigenen Welt, die vom Monitor regiert wird/ist

oder:

Ich leb in meiner eigenen Welt, vom Monitor regiert

das zweite gefällt mir persönlich besser.

gruß
 

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