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Der Plugin-Masterplan

Fastel
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Es geht um kostenpflichtige Plugins.

Angenommen 2 Personen sind beteiligt. Person 1 hat eine Auftragsarbeit fertiggestellt: Klavierkomposition - möchte diese als Soundtrack verkaufen.
Person 2 hat unabhängig davon ein super teures Klavierplugin gekauft.

Der Masterplan zwischen den beiden:
- Person 1 schickt die vollkommen ausgearbeitete Mididatei der Komposition an Person 2.
- Person 2 importiert diese, schaltet sein Plugin ein und erstellt eine Wave und schickt diese an Person 1 zuzrück
- Person 1 bedankt sich bei einem Bierchen für die 3 Minuten Arbeitsaufwand für Person 2.

Dürfte in einem solchen Fall die Herstellerfirma des Plugins klagen? Immerhin hat der, der den Soundtrack verkauft (Person 1) ja das Programm gar nicht erworben...
 
Eigenschaft
 
dürfte steinway klagen wenn man sich an einen d-grand setzt, eine aufnahme macht, diese verkauft, obwohl man den steinway gar nicht gekauft hat, sondern die stadt in deren musikschule er steht, welche mir wiederum erlaubt hat den flügel zu nutzen?
ehrlich: der menschenverstand sagt mir das sollte keine rolle spielen aber ich bin ja kein experte.

je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zum ergebnis, dass das wirklich keine rolle spielen kann.
man nehme mal an man spielt einen auftritt auf einem geliehenen instrument. das interessiert doch den hersteller des instruments nicht die bohne, oder??
 
Genau das dachte ich mir auch. Ich kann ja auch als Dienstleister die MIDI-Daten von anderen vertonen.

Wenn jemand jetzt öffentlich nach jemanden mit solchen Plugins sucht und seine im Gegenzug "anbietet"...

Jemand hat etwa die Demo von Absynth - die ist voll funktionsfähig (nur abspeichern lässt sich nicht). Dann könnte dieser jemand einfach alle Factory presets (weit über 1000) nutzen und verkaufen und sich im Zweifelsfalle darauf berufen: "Das hat ein Freund von mir vertont der Absynth gekauft hat."
Das gleiche mit Cubase. Und so weiter...

Ich meine ich will hier keine Lücken offenlegen. Nur rein theoretisch könnte man sich ne Gruppe von 10 Leuten suchen. Jeder kauft sich ein Softwareinstrument / Plugin und die Gruppe wäre komplett ausgerüstet.

Oder jemand stellt eine Internetpräsenz her, auf der er öffentlich anbietet kostenlos dieses Vorgehen mit allen, die ihm ne MIDI schicken, durchzuführen.
"Ihr braucht Euch nicht mehr Vienna Imperial kaufen. Schickt mir eine Mail an xyz@abc.com, mit der MIDI im Anhang. Dafür abonniert meinen Youtubechannel" oder soetwas. Da scheinen den Herstellerfirmen die Hände gebunden?
 
Nur rein theoretisch könnte man sich ne Gruppe von 10 Leuten suchen. Jeder kauft sich ein Softwareinstrument / Plugin und die Gruppe wäre komplett ausgerüstet.
Es kann sich auch einer einen Stichsäge, einer eine Oberfräse, einer einen Hobel, einer einen Hammer,... kaufen, und die Gruppe wäre komplett mit hochwertigen Werkzeugen ausgerüstet, und es müsste sich nicht jeder alles kaufen. Meinst du Bosch oder Festo würden da klagen? Oder bekomme ich auch Ärger, wenn ich meine Oberfräse an meinen Nachbar verleihe?

Oder jemand stellt eine Internetpräsenz her, auf der er öffentlich anbietet kostenlos dieses Vorgehen mit allen, die ihm ne MIDI schicken, durchzuführen.
"Ihr braucht Euch nicht mehr Vienna Imperial kaufen. Schickt mir eine Mail an xyz@abc.com, mit der MIDI im Anhang. Dafür abonniert meinen Youtubechannel" oder soetwas.
Oder man stelle sich gar vor, man kauft sich eine DAW, stellt eine Internetpräsenz her "Ihr braucht euch kein Cubase/PRoTools/Logic/... kaufen, ich nehme den Kram für euch auf. Oder Ihr schickt mir eure Spuren und ich mische das ab". Ach so, sowas gibt es ja und nennt sich professionelles Tonstudio :D Oder man kauft sich einen Drucker und schaltet Werbung "Ihr braucht euch keinen eigenen Drucker kaufen, ihr könnt eure Diplomarbeiten bei mir ausdrucken". Hmm, gibt es glaube ich auch durchaus und ganz legal ;)

Ein wenig kann ich deine Gedankengänge nachvollziehen, liegt vielleicht daran, dass bei Software und digitaler Ware alles noch einfacher erscheint, speziell bei der Nutzung von Software-Instrumenten. Aber auch wenn so manche Lizenzverträge bei Software sehr speziell sind, so wüsste ich nicht, wie man das in Deutschland verhindern sollte. Wie oben beschrieben ist es völlig normal, dass gewisse Werkzeuge nur im Besitz von einigen sind, die dann aber eben für viele andere benutzen. Unser gesamtes Wirtschaftssystem beruht doch im Grunde auf dieser Idee. Man muss da auch gar nicht so weit hergeholte Beispiele wie den Copyshop nehmen (oder eigentlich jedes andere Dienstleistungsunterhmen - das benutzt immer Werkzeuge, die man sich nicht selbst kauft), sondern kann beim Tonstudio bleiben. Es ist ja wie gesagt völlig normal, dass Leute das Mixing von vorhandenen Spuren anbieten, die man vielleicht zuhause aufgenommen hat. Und das kann der jenige auch für ein Bierchen machen, während man den Song dann selbst verkauft. Ich wüsste jetzt nicht inwiefern man da einen Unterschied machen kann zwischen VSTis die MIDI-Spuren vertonen, AMpModelling-VSTs zum Gitarren-ReAmpen, oder der DAW-Software an sich.
 

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