Der Schwanenhals: eine Fehlkonstruktion? Wofür setzt ihr ihn ein?

suckspeed
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Hallo Leute,

ich bin mal wieder frustriert! Vor einigen Jahren hatte ich mir einen Schwanenhals gekauft. Extra einen recht guten von einem namhaften Hersteller, nicht zu lang, damit eine gewisse Stabilität erwartet werden kann usw...
Aber das Ding hat mich bis heute nur entäuscht. Warum?
  1. Bei dem Versuch, das Ding so einzustellen, dass das Mikrofon oder was auch immer drauf montiert ist so positioniert ist, wie ich es brauche, dreht sich der Schwanenhals wieder an dem Stativgewinde los, wo er eingeschraubt ist.
  2. Geht es über ein wirklich leichtes Mikrofon oder Zubehörteil hinaus, ist der Schwanenhals nicht in der Lage, es zu halten: er biegt sich in Richtung Erdanziehungskraft weg. Schon ein Shure SM58 wird kaum in Position gehalten.
Klar werden die Teile tatsächlich oft und auch erfolgreich gerade mit kleineren Mikrofonen, Mikrofonkapseln usw. eingesetzt und funktionieren da auch sehr flexibel und gut.
Aber wozu lassen sich die Teile sonst noch benutzen? Ich habe es über die Jahre immer wieder versucht, meinen Schwanenhals in verschiedenen Situationen einzusetzen, aber immer stehen vor allem die beiden vorgenannten Punkte meinem Plan im Weg.

Lasst mich wissen, wozu ihr so ein Ding benutzt. Wenn ihr Bilder davon habt, zeigt sie gerne. Vielleicht komme ich dadurch ja auf eine Idee, was ich mit dem Ding doch noch sinnvoll anstellen könnte! ;)

Das hier ist übrigens mein Exemplar:

 
Eigenschaft
 
unser Sänger hat so ein Teil auf seinem geraden Stativ, quasi als Verlängerung, da er auch Gitarre spielt und ein FX-Board vor sich liegen hat. Er wollte halt kein Galgen. Da steckt bei ihm ein Beta57 drauf und das funktioniert so seit mehren Jahren, da verstellt sich eigentlich gar nichts.

p.S.: am Donnerstag bin ich wieder im Raum und könnte dann ein Foto nachliefern, wenn gewünscht.
 
Klar, Fotos sind immer gut, um Details zu verstehen. Z. B. auch die Länge und Ausrichtung. Ich kann mir vorstellen, dass ein Schwanenhals an einem vertikalen Anschluss am besten funktioniert. Wenn es dann wie auch bei Rednerpulten hauptsächlich darum geht, den Schwanenhals leicht nach vorne zu biegen, dann klappt es vermutlich am besten.

Ich wollte gerade gestern meinen Schwanenhals an einer Tischklemme benutzen, die mit Gewinde nach unten an einem Regalboden über meiner Box befestigt ist.
Dann sollte das SM58 dran und flexibel positioniert werden können. Dabei bleibt der Schwanenhals aber nicht in Position, dreht sich weg und löst sich dadurch aus der Verschraubung mit der Klemme. Außerdem hält der Hals nicht so und das Mikrofon sinkt nach unten weg. Also nicht zu gebrauchen...

Am Ende habe ich diesen flexiblen Arm an die Tischklemme montiert und das hält und ist sehr gut einstellbar:


 
Der Vorteil von so einem Schwanenhals ist IMO, dass es ein "schlanker" Aufbau ist, den man leicht verändern kann, ohne "schrauben" zu müssen.
Der Anwendungszweck, wo ich das "praktisch" finde, ist die Mikrophonabnahme von Instrumenten. Aber es ist schon so, wie es beschrieben wurde: Ein Stativ mit Gelenken, die mit Schrauben fixiert werden, ist stabiler und sicherer.
Für Gesangsmikrofone nehmen wir ausschließlich welche mit Galgen. Für Gitarristen/Pedalboardnutzer ist das IMO aus Platzgründen besser, als eine einfache "Stange". Optik auf der Bühne ist dann natürlich auch ein Thema, aber da würde ich immer der Sicherheit und Stabilität den Vorrang geben.

...aber auch Galgen Stative können Kummer machen und unter der Mikrofonlast "zusammenknicken".
Da kann man sich auch mit unkonventionellen Mitteln helfen.
 
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Bei meinen Mikrofonen verbiegt sich das Ding auch, mittlerweile verwende ich ein bombensicheres Tischstativ, das dem Schwanenhals eindeutig überlegen ist.
Der Schwanenhals eignet sich z.B. für eine leichte GoPro, damit hat man dann ideale Ausrichtungsmöglichkeiten.
 
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... das hängt natürlich auch etwas vom Mikrofon ab. ;)
 
hmm ... ich hab zwei Schwanenhälse von Gravity, diese Länge und den langen. So schwer zu biegen, dass da kaum was passieren kann. Die von K&M kenn ich nicht, aber zumindest ein gängiges Bühnenmikrofon muss der doch halten können. Nutzt ein befreundeter Drummer auch für seinen Backing-Gesang
 
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Ich nutze einen kleine Schwanenhals für die Mikroabnahme der Gitarrenbox. (Leider habe ich kein Foto davon)

Ich habe ein ca. 30cm langes Flacheisen mit einem Loch für die Gegenmutter am Schwanenhals. Das Flacheisen liegt auf der Box (links oder rechts - egal) und der Amp steht auf der einen Seite mit seinen Füßen auf dem Flacheisen und hält es mit seinem Gewicht fest. Das Flacheisen steht über die Front der Box hinaus und am beschriebenen Loch wird von unten der Schwanenhals montiert.
Daran das Mikro und etwas ausgerichtet - voila, das Mikro hängt stabil vor der Membran und kann nicht verrutschen und versehentlich um geschmissen werden. Nebenbei steht auch kein Stativ im Wege über das jeder zweite auf der Bühne stolpert.

Gruß
 
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Naja, an der Tischklemme ist ein Gewinde:


Darauf wird der Schwanenhals (Bild siehe oben) aufgeschraubt. Da gibt es gar keine Option, eine Kontermutter zu verwenden... Und insgesamt ist so ein Schwanenhals mit einem Innen- und einem Außengewinde doch so "gedacht", dass das Außengewinde für einen Mikrofonhalter oder Ähnliches benutzt wird. D. h. man befestigt den Schwanenhals mit dem Innengewinde irgendwo, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
 
teste mal ne passende Gummischeibe auf dem Gewinde o.ä.
Eigentlich™ sollte sowas auch ohne Hilfe halten ...

Oder vielleicht lässt sich der Aufbau spiegelbildlich realisieren - nur in eine Richtung löst sich der Schwanenhals selbst ;)
 
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Ich benutze zwei K&M Schwanenhälse (20+30 cm) an dieser Supportrail:



Die Supportrail ist am Mikrofonstativ befestigt und ich hab auf dem Schwanenhals ein e614 für die Gitarre. Das benutze ich so für Liveauftritte und es funktioniert super.
 
Hm, ich habe schon versucht, den Schwanenhals so zu positionieren, dass das Gewinde nicht aufgeschraubt wird durch die Schwerkraft, aber beim Verstellen der Position passiert es doch immer wieder... Zwischen dem E614 und dem SM58 gibt es auch einen entscheidenden Unterschied:
  • Sennheiser E614: 93 g
  • Shure SM58: 298 g
Das zusätzliche Gewicht macht eine Menge aus. Auch wenn sich der Schwanenhals mit dem Mikro nicht von dem Gewinde löst/losschraubt, dann hält er dennoch nicht das Mikro in der Position wie ich es haben will. Ich denke, dass es einfach für die Art der Ausrichtung, d. h. von oben nach unten hängend, nicht ideal geeignet ist. Unten befestigt und nach oben "schauend" ist wohl eher angesagt. Mag sein, dass es noch stabilere Schwanenhälse gibt als meinen, aber der ist schon relativ fest und durch die kurze Ausführung eigentlich auch nicht übermäßig anfällig für Instabilität.

Das mit der Gummischeibe ist eine gute Idee, die ich sicher mal ausprobieren werde, aber bei einem relativ hohen Gewicht wie beim SM58 wird auch das zu einer gewissen "Variabilität" bzgl. der Position führen. Gerade beim Abnehmen eines Gitarren-Lautsprechers ist eine sehr genaue Positionierung essenziell und dafür scheint ein Schwanenhals eben nicht gemacht zu sein...

Ursprünglich hatte ich den Schwanenhals auch zur Befestigung und Positionierung eines Blitzes zum Fotografieren angeschafft. Der wiegt aber mit Akkus bestückt auch nicht weniger als das SM58 und dann hält der Schwanenhals auch nicht wirklich gut und biegt sich gerne nach unten...

Ich habe wohl einfach noch nicht die richtige Anwendung für das Teil gefunden. Ich bleibe dran... :cool:
 
Tja, ich hatte an meinem 20cm Schwanenhals, der auf einer Tischklemme montiert war, auch schon ein Rode NT1A. Das wiegt 326g. Das ging auch ohne Probleme.
 
Ich habe das Ding gerade mal mit einem flachen Tischstativ ausprobiert und mit dem SM58. Das funktioniert tadellos. Aber Kopfüber hängend taugt das nicht für die genaue Positionierung.
Habe den Tipp mit einer Gummi-Unterlegscheibe eben auch ausprobiert und das hat schon sehr geholfen. Aber dann trat nur noch mehr die Unfähigkeit des Halses zu Tage, die Position so zu halten. Ich denke, dass ich es in Kombination mit dem Tischstativ gut benutzen könnte. Das war es dann aber vermutlich auch schon... Für "Über-Kopf"-Aufgaben werde ich den einstellbaren Arm verwenden, den ich oben schon gezeigt hatte. Damit klappt das einfach besser.
 

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