D´Frau vom Soldat (Die Frau des Soldaten)

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SoleLuna_m
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Liebe TexterInnen

Ein Text, soeben beendet. Freu mich über Rückmeldungen, Anregungen, die Uebersetztung ins Hocheutsche schreib ich dazu. Die musikalische Umsetzung möcht ich grad beifügen.



D´Frau vom Soldat

Strophe 1

Jede Tag, jede Tag, jede Tag
Lueg i abe
Uf dStrass
Und wart uf dich

Strophe 2

Jedi Nacht, jedi Nacht, jedi Nacht
Lig i wach
I mim Bett
Und fürchte mich

Strophe 3

Jede Morge, jede Morge, jede Morge
Sitz i am Tisch
Und schenk dir
Kafi i

Refrain:

Bitte lueg, bitte lueg, bitte lueg
Bitte lueg namel zrugg
Bevor du gosch.

Bitte nimm, bitte nimm, bitte nimm
Bitte nimm mi namel in Arm
Bevor du gosch.



Hochdeusch:

Die Frau des Soldaten

Strophe 1

Jeden Tag, jeden Tag, jeden Tag
Schau ich runter
Auf die Strasse
Und warte uf dich

Strophe 2

Jede Nacht, jede Nacht, jede Nacht
Lieg ich wach
In meinem Bett
Und fürchte mich

Strophe 3

Jeden Morgen, jeden Morgen, jeden Morgen
Sitz ich am Tisch
Und schenk dir
Kaffee ein

Refrain:

Bitte schau, bitte schau, bitte schau
Bitte schau nochmals zurück
Bevor du gehst.

Bitte nimm, bitte nimm, bitte nimm
Bitte nimm mi nochmals in den Arm
Bevor du gehst.

Die Idee der musikalischen Umsetzung (Text war da noch etwas verändert)

http://soundcloud.com/soleluna/dfrau-vom-soldat2-demo



Besten Dank fürs Lesen und Reinhören.

Liebe Grüsse Soleluna (krieg die Farbe bzw. Unterstreichung hier nicht weg
:gruebel:)
 
Eigenschaft
 
Ich finds schoen, gerade durch die Einfachheit.
Der musikalische Entwurf unterstuetz das auch gut. Allerdings nervt die Rhymthmusfraktion, wenn man das in dem Fall so nennen kann. (Wenn sie stoeren soll, dann wuerde ich das wahrscheinlich deutlich militaerischer gestalten. Steckt da ein bestimmter Gedanke dahinter? )

Ist das Zufall, dass z.B. "und fuerchte mich" hochdeutsch und vergleichsweise foermlich klingt?
 
Hi Tinitus

Ich danke dir für deine Gedanken. Ich mag deine Art, wie du einen Text liest und deine wohlüberlegten Kommentare bzw. Fragen ausdrückst :)

Allerdings nervt die Rhymthmusfraktion

Das höre ich oft, wenn ich einen solch nervösen Rhythmus einem Lied unterlege und frag mich dann immer, warum er mir so gefällt. Für mich ist das wie eine nervöse, stereotype Bewegung, die einen beruhigt, wenn man z.B. Angst hat. Aber vielleicht fehlt wirklich noch ein regelmässiger Beat oder eine Basslinie, die etwas Halt gibt?

Ist das Zufall, dass z.B. "und fuerchte mich" hochdeutsch und vergleichsweise foermlich klingt?

Auch hier triffst du eine zentrale Stelle, klingt im schweizerdeutsch auch eher förmlich, direkt... Ich hab einiges ausprobiert anstatt fürchten, z.B. "sorge mich", oder "drehe mich" (im Sinne von hin- und herdrehen). Bin dann beim "fürchte mich" geblieben, an zentraler Stelle, da es im Text ja einfach um diese ständig präsente Angst geht, dass der Mann, der Soldat nicht mehr zurück kommt. Wäre eine Aenderung wohl angebracht?

liebe Grüsse
Soleluna
 
Das freut mich. :)
Wäre eine Aenderung wohl angebracht?
Ich denke nicht, denn es hebt die Zeile ja hervor und das willst Du ja anscheinend.

Zum Rhythmus: Vielleicht hilft das Unterlegen eines regelmaessiger Beats, aber ich bin in der Art von Musik nicht so zuhause. Momentan kann ich halt noch nicht so viel damit anfangen und kann mir auch vorstellen, dass Du viele Hoerer damit vergraulst. (Je nachdem wen Du damit erreichen willst. ) Im Moment kann ich eben durch den stimmigen Rest vermuten, dass da Absicht dahintersteckt und nicht Unvermoegen, aber besser waere es vielleicht, wenn das leichter erkennbar waere. (Oder eben total in Richtung Zufall verschoben. )
 
ich bin in der Art von Musik nicht so zuhause

Wo bist du denn "zuhause"?

kann mir auch vorstellen, dass Du viele Hoerer damit vergraulst

Na ja, vergraulen möcht ich ja niemanden. Für mich passt der Rhythmus, aber ein Drummer könnt da bestimmt mehr rausholen, hab da einfach ne Drummaschine programmiert. Ich hab meist verschiedene Ideen, meist zu viele bei einem Song und nicht die Zeit alle auszuprobieren. Mir fehlen vielleicht einfach die kreativen Mitmusiker.
 
Lieber Sole,


Bitte schau noch nochmal zurück / bevor Du gehst

... ist mMn logisch falsch.

Man kann nur zurückschauen/ wenn man bereits geht. Oder?

Ansonsten fehlt mir in dem Text eine zweite Ebene.

Wartet die Frau lediglich geduldig wie ein Schaf? Oder hat sie weitergehende Gedanken und Gefühle... zum Sinn seines Tuns... und ihres Wartens...zum Sinn ihrer Beziehung?
So gesehen ist für mich der Refrain natürlich machbar, aber etwas zu klein...zu hilflos... zu ängstlich
Im Skat würde man sagen: Du hast das Blatt nicht ausgereizt!

Liebe Grüße
 
Man kann nur zurückschauen/ wenn man bereits geht. Oder?

Sehe ich anders man kann nämlich auch übertragen auf etwas zurückblicken. Auf die Vergangenheit oder die gemeinsame Beziehung, die man sich nochmal ansieht bevor man entscheide ob im großen und ganzen die Beziehung Mist war oder ob es Gründe gibt, warum man bleiben sollte.

Soleluna: den Text find ich gut, die Klänge nunja sie sind nicht meine Stilrichtung, sowas macht mich eher nervös. Aber das ist ohnehin eine Geschmacksfrage.:)

Luna
 
SpoleLuna schrieb:
Bitte schau noch nochmal zurück / bevor Du gehst

Jongleur schrieb:
Man kann nur zurückschauen/ wenn man bereits geht. Oder?

LunaTick schrieb:
Sehe ich anders man kann nämlich auch übertragen auf etwas zurückblicken

Ich stellte allerdings gar nicht in Frage, ob oder wie man zurückschauen kann.

Warum Du nun - unter der Überschrift des Textes - ein Beziehungsdrama witterst, überlasse ich unwidersprochen Deiner Phantasie.
 
Lieber Jongleur

Schön von dir zu lesen. Wie gewohnt lass ich mir deine Gedanken und Anregungen mit Freude und Interesse durch den Kopf gehen.


Bitte schau noch nochmal zurück / bevor Du gehst
... ist mMn logisch falsch.

Man kann nur zurückschauen/ wenn man bereits geht. Oder?

Mein lieber Mitdenker, an dieser Stelle musst ich doch schon ziemlich nachdenken über die sprachliche Logik, auf die du mich hinweist
und der ich natürlich zustimmen muss und dem Bild, das irgendwo zwischen Kopf und Gefühl in mir umherschwebt, das ich ausdrücken wollte
bzw. noch will.

Ich versuchs mal zu erläutern:
Eigentlich wollt ich ja die Situation ausdrücken, in der der Soldat geht (in den Krieg, vielleicht aus dem Urlaub wieder in den Krieg)
und die Frau an der Türe steht und sich wünscht, er drehe sich beim Weggehen (wenn er weggeht) nochmals um, schaue sie an und kehre
dann zurück um sie zu umarmen.

Geht nun nach dieser Situation der Soldat ein zweites Mal weg, wünscht sich die Frau erneut, dass er dies wiederholt.
Sie könnte nun also sagen," Bitte schau nochmals/erneut zurück bevor du (endgültig?) gehst" bzw. "Bitte nimm...".


Gesamthaft also eine Situation, die verdeutlicht, dass der Abschied sehr schwierig fällt.

Nun bin ich natürlich sehr verunsichert, ob das so nachvollziehbar ist?



Ansonsten fehlt mir in dem Text eine zweite Ebene.
Wartet die Frau lediglich geduldig wie ein Schaf? Oder hat sie weitergehende Gedanken und Gefühle...
zum Sinn seines Tuns... und ihres Wartens...zum Sinn ihrer Beziehung?
So gesehen ist für mich der Refrain natürlich machbar, aber etwas zu klein...zu hilflos... zu ängstlich
Im Skat würde man sagen: Du hast das Blatt nicht ausgereizt!

:gruebel:Ich musste mich in die Frau hineinveretzen und tatsächlich:
Es fehlt, die Wut, die Verzweiflung angefangen von der Situation des Krieges über die betroffenen Nationen bis hin zur
Haltung des Mannes, der einfach hingeht, die sie dann zu eigenem Handeln veranlasst, weil sie die Situation nicht mehr aushält und
nicht mehr bereit ist zu ertragen. Nun, wenn ich diese Frau wäre...

Heute, da die Heirat kein unwiderrufliches heiliges Versprechen bis hin zum Tode mehr ist und die Frauen sich emanzipiert haben
würden sie wohl anders reagieren ;-). Die ewige Liebe gegen die harte Realität :gruebel:
Wohingegen früher die Rolle der Frau noch eher "klein, hilflos, ängstlich" war...

Nun ja, mir persönlich sind moderne Frauenbilder auch lieber ;)

Ich überleg mir grad, wie ich den Text ergänzen könnte um die Situation/Problematik komplexer darzustellen und evt. sogar aufzulösen...

Ich verbleibe mit lieben Grüssen

Soleluna


@LunaTick
Vielen Dank für die Blumen.

sowas macht mich eher nervös

Hauptsache die Musik berührt einen irgendwie ;)

@Tinitus
Hautpsaechlich im Metal und Rock.

Na vielleicht gibts ja mal was von dir zu hören oder lesen...
 
Lieber SoleLuna,
unter Zeitdruck verzichte ich heute mal auf Zitate.

Du wiederholst Deinen Gedanken über 3 Bilder: Bett, Tisch, Straße. Reduziere versuchsweise auf eines der Bilder. Schon hättest Du Platz für 2 neue Gedanken. Erscheint Dir das unmöglich? Wirklich?

Ich weiß, dass es vorübergehend Mühe bereiten kann, eine zweite Ebene in ein fertiges Textgebäude ein zu ziehen. Aber wo steht denn geschrieben, Texten sei leicht!

Manchmal bekommt man in diesem Forum den Eindruck, Texten wäre nichts weiter als ein spontanes aus dem Ärmel schütteln.
Dem könnte ich fast zustimmen, denn die einzelnen Zeilen kommen ja tatsächlich immer mit Lichtgeschwindigkeit.

Aber ein Gedicht besteht aus vielen Zeilen. Das braucht man schon mal mehrere Einfälle. Und dann müssen die einzelnen Einfälle auch noch zueinander passen und einer vielfältigen Prüfung standhalten.

Ich schrieb es schon mal an anderer Stelle: Es gibt magische Zwischenräume zwischen den einzelnen Zeilen. Nach oben und unten. Jede Aussage will atmen! Braucht Platz zum Atmen. Gerade Du weißt sicher, was ich meine.

Diese Magie zwischen den Zeilen wird von den Autoren oft übersehen. Haben sie erst mal einen Einfall, strecken sie den gleich - sich mehrfach wiederholend - über den ganzen Text.
Dabei sind Wiederholungen oft (natürlich nicht immer) kontraproduktiv. Sie können das Neue förmlich (!) schnell ersticken. -
(Warum tragen manche Frauen ein Kleid nur einmal? - Weil sie fürchten, schon beim zweiten mal schrecklich einfallslos gekleidet zu sein.)

Dabei kann ein guter Autor einen zweiten und dritten Einfall mit dem ersten Einfall verknüpfen, ohne dass die ursprünglichen Wiederholungen fehlen würden. Im Gegenteil! Der einmalig formulierte Gedanke verlangt plötzlich, verstanden werden. Er weckt Assoziationen. man nimmt ihn mit auf die Straße, ins Café, ins Bett. Und plötzlich liebt man ihn, weil er so sperrig ist, dass man ihn nicht los werden kann.:D

Versuchs doch mal. DU kannst das! Macht es nicht gerade einem bekennenden Minimallisten Spaß, Sachverhalte bis an die Grenzen zur Unverständlichkeit zu reduzieren? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Jongleur

Du wiederholst Deinen Gedanken über 3 Bilder: Bett, Tisch, Straße.

Ich versuch grad zu verstehen, was du genau damit meinst.

Bild 1: Strasse - Gedanke: Die Frau vermisst den Soldaten und hofft, dass er jeden Moment kommt.
Bild 2: Bett - Gedanke: Die Frau fürchtet sich, dass ihm was zugestossen ist.
Bild 3: Tisch - Gedanke: Die Frau verdrängt die Situation, möchte sie nicht wahrhaben.

Gut, die Gedanken drehen sich immer um das Bild der "kleinen, hilflosen, ängstlichen" Frau. Als Zuhörer denkt man: "Nun gut, die arme Frau, aber wie gehts weiter?". Meinst du das damit?

Reduziere versuchsweise auf eines der Bilder. Schon hättest Du Platz für 2 neue Gedanken

Du würdest nun 1 Bild (Strophe) nehmen und in den andern Strophen dasselbe Bild benutzen und 2 neue Gedanken reinbringen?

Z.B. ganz spontan nur des Beispiels wegen:

Jeden Tag, jeden Tag, jeden Tag
Schau ich runter auf die Strasse
Und warte auf dich.

Jede Nacht, jede Nacht, jede Nacht
Träum ich von der Strasse (Gleiches Bild, er entfernt sich von ihr auf der Strasse)
Und hasse dich. (Neuer Gedanke, sie hasst ihn dafür, dass sie so leiden muss unter der Situation?)


Jede Morge... usw...


Liebe Grüsse
SoleLuna
 
Lieber SoleLuna,

Man könnte das Bild des Wartens auf ihn zu EINER Strophe verdampfen. Sozusagen als Einleitung zu weiteren Aussagen

In weiteren Bildern könnte sie
Nachrichten hören oder abstellen (Zukunftsangst)
Briefe schreiben ...und nicht schicken (Unsicherheit)
auf Fragen der Nachbarn antworten (Neugier, Heuchelei, Geltungsbedürfnis)
hr Geld zählen [profitiert sie eigentlich von seinem Sold] (Armut, Frust, Treue]
irgendwas Schweres schleppen (Einsamkeit, Überforderung)
Politiker reden sehen (Überdruss, Wut,Angst)
sich gegen die Avancen eines anderen Mannes erwehren (Einsamkeit, Treue)
ihre Urlaubspläne verschieben (Einsamkeit, Armut)
einen Urlaub planen....und und und!

Vielleicht bringt man das in Übereinstimmung zum Refrain, vielleicht ergeben sich eine zusätzliche Bridge oder ein neuer Refrain.

Außerdem muss z.B. "jeder Tag" nicht zwingend 3x identisch wiederholt werden. Das könnte auch heißen:
Jeden Tag, jeden ....* Tag .....................*hier ein verdeutlichendes Adjektiv einsetzen.

Wie gesagt: man könnte, um die Spannung und Tragweite zu erhöhen.... muss aber nicht.

Lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Jongleur

In weiteren Bildern könnte sie
Nachrichten hören oder abstellen (Zukunftsangst)
Briefe schreiben ...und nicht schicken (Unsicherheit)
auf Fragen der Nachbarn antworten (Neugier, Heuchelei, Geltungsbedürfnis)
hr Geld zählen [profitiert sie eigentlich von seinem Sold] (Armut, Frust, Treue]
irgendwas Schweres schleppen (Einsamkeit, Überforderung)
Politiker reden sehen (Überdruss, Wut,Angst)
sich gegen die Avancen eines anderen Mannes erwehren (Einsamkeit, Treue)
ihre Urlaubspläne verschieben (Einsamkeit, Armut)
einen Urlaub planen....und und und!

:D

Darum schreib ich gerne kurze Texte ;), aber :great:

Gerne probier ich das aus mit einem, zwei weiteren Bildern in neuen Strophen.

Muss dann auch wieder los.

Liebe Grüsse

SoleLuna
 
Lieber Soleluna,

ich hoffe, Du hast mich richtig verstanden. 3 Strophen sind ausreichend

Also nach Möglichkeit keine zusätzlichen Strophen!

Lg
 
ich hoffe, Du hast mich richtig verstanden.
:gruebel:

Ich denke mittlerweilen schon und hoffe morgen Zeit dafür zu finden.

bis bald

lg
 
Lieber Jongleur

Ich weiß, dass es vorübergehend Mühe bereiten kann, eine zweite Ebene in ein fertiges Textgebäude ein zu ziehen. Aber wo steht denn geschrieben, Texten sei leicht!

Manchmal bekommt man in diesem Forum den Eindruck, Texten wäre nichts weiter als ein spontanes aus dem Ärmel schütteln.
Dem könnte ich fast zustimmen, denn die einzelnen Zeilen kommen ja tatsächlich immer mit Lichtgeschwindigkeit.

Aber ein Gedicht besteht aus vielen Zeilen. Das braucht man schon mal mehrere Einfälle. Und dann müssen die einzelnen Einfälle auch noch zueinander passen und einer vielfältigen Prüfung standhalten.

Ich schrieb es schon mal an anderer Stelle: Es gibt magische Zwischenräume zwischen den einzelnen Zeilen. Nach oben und unten. Jede Aussage will atmen! Braucht Platz zum Atmen. Gerade Du weißt sicher, was ich meine.

Ich hab mir diese deine Zeilen sehr zu Herzen genommen und befasse mich nun schon einige Zeit mit meinem Text, wobei ich ständig befürchte, der Text könne mir entgleiten indem ich ihn zu sehr ausbaue.

Ich möchte darum hier einen "Zwischenbericht" vom Text vorweisen um dessen Wirkung zu "testen".

Um mehrere Einfälle bzw. Bilder zu erzeugen habe ich die Länge der Strophen verdoppelt und deren Anzahl aber gleich belassen.
Die Refrains wurden variabel gestaltet auf den Inhalt der jeweiligen Strophe bezogen.
Eine Bridge könnte durchaus Sinn machen aber da fehlt mir noch die zündende Idee.... Auf Wunsch kann ich die Uebersetzung auf Hochdeutsch verfassen.


Strophe 1:

Jede Tag, jede einsam, jede einsam Tag
Lueg i abe uf di leeri Strass
Und wart uf di

Und immer gseh oder i glaube und i hoffe zgseh
Wied pfiffend (ganz) hine
Em Horizont erschinsch

Refrain 1:

Oh bitte lueg, bitte lueg, bitte lueg
Bitte lueg namel zrugg
Wenn du gasch

Bitte cher, bitte cher di, bitte cher di um
Und chum wieder zrugg
Uf dere Strass


Strophe 2:

Jedi Nacht, jedi unruhig, jedi unruhig Nacht
Schmöck i swarme Brot
Us dine Verspreche

Und immer lese und i brüele und i lese brüelend
Namel alli dini Brief mit
Dine chalte Küss

Refrain 2:

Oh bitte nimm, bitte nimm, bitte chum
Und nimm mi namel in Arm
Bevor du gasch.

Bitte nimm, bitte nimm mi, oh bitte nimm mi mit
Und bring mit furt
I säb Hus am See


Strophe 3

Jede Morge, jede dunkli, jede no dunkli Morge
Ghör i us em Radio
Vo all dem Leid

Und i packe und schreie und i packe schreiend
De Griff vom Messer
Und verstech das herti Brot

Refrain 3:

Oh bitte nimm, bitte nimm, bitte chum
Und nimm mi namel in Arm
Bevor du gasch.

Oh bitte chum und bitte nimm bitte chum
Und nimm mir das Messer
Us de Händ!


Herzlichen Dank für eure Rückmeldungen.

SoleLuna
 
Lieber Sole,

JA! Das finde ich genauer und vieldeutiger...soweit ich es verstehe ;-)

Besonders die Zeile mit dem Brotmesser beruehrt mich. Mein Vater schnitt das Brot immer vor der Brust und Mutter durfte nur ans Brotmesser, wenn er nicht anwesend war. Das ist natuerlich meine Angelegenheit, aber Du hast (nicht zufaellig) meine Phantasie ins Rollen gebracht. Weil diese Zeile nicht so beliebig ist wie manch Anderes hier..

Meiner Meinung nach hat sich Deine Ueberarbeitung sehr gelohnt. Und nicht zufaellig. Nur mit Abstand bemerkt man, was letztlich bloss subjektiv wichtig ist, von banaler Tagesform abhaengig... und was hingegen so ungewoehnlich, klar, stark oder einfach nur verrueckt ist, dass es auch Andere beeindrucken kann.

Oder?

Liebe Gruesse an alle aus New York

Gerade hier sehe ich in den Clubs, wie hart und praezise man arbeiten muss, um sich individuell, und damit erfolgreich, praesentieren zu koennen. Alles wirkt sooo spielerisch, doch nix scheint hinter den Kulissen dem Zufall ueberlassen zu sein!
 
Zuletzt bearbeitet:
;)Lieber Jongleur

Herzlichen Dank wieder einmal.

Besonders die Zeile mit dem Brotmesser beruehrt mich
.

Das freut mich zu hören. Das ist mein Beweggrund zum Schreiben bzw. Musik zu machen, mich selber und schlussendlich andere damit zu berühren (oder aus mir herauszuschreiben, was für Erlebnisse/Situationen mich berührt haben und mit Dazuerfundenem passend zu verzieren) und somit etwas mit anderen teilen zu können.

Meiner Meinung nach hat sich Deine Ueberarbeitung sehr gelohnt.

Das denke ich auch, ich erlebte den Prozess des Texte(n)s (der noch nicht unbedingt fertig sein muss) als sehr wichtig.

Die erste zündende Idee, die mich berührte und die ich niederschrieb musste ich nochmals aufgreifen und aus der Ferne betrachten und weitere Assozioationen (die du mir so schön unter die Nase gerieben hast :)) dazu reinbringen. Dazu musste ich mich doch etwas überwinden. Jedoch kam dann auch die Freude am Schreiben, die Ideen, das Ausprobieren und Verwerfen wieder zurück.

Und nicht zuletzt dank dir, lieber Jongleur ist mir das gelungen! :great:

Liebe Gruesse an alle aus New York

Gerade hier sehe ich in den Clubs

Das macht bestimmt einige hier neugierig, was du dort treibst, beruflich oder privat :gruebel:? (wenn ich so neugierig sein darf, Blicke hinter die Kulissen sind ja meist die Interessantesten und Lehrreichsten ;))

liebe Grüsse

Soleluna
 
Lieber Soleluna,

habe bisher 3 Festivals und einige Shows in teilweise legenderen Clubs erlebt. Hatte auch hinter den Kulissen Kontakt. Aber wofuer ist nach getaner Arbieit noch Platz, ausser fuer ein paar nette Worte?

Mittenmang der Stars immer auch Praesentationen von Rockschulen. Da sieht man - noch und schon - den umfassenden Schliff, auf dem spaetere Kunststuecke aufgebaut sind. Koerpersprache, Gestik, Mimik, Moderation ...neben musikalischer Virtuositaet....alles ist bereits in den Ansaetzen grossartig, was am Abend dann auf den grossen Buehnen nur noch verzaubert. Das Schoene bei den Anfaengern ist, man kann die Tricks noch gut erkennen. Anders als bei den grossen Stars.

Viele Inspirationen zum Texten hole ich mir bei amerikanischen Schreiblehrern. Ich bin immer damit gut gefahren. Besonders zwischen den einzelnen Projekten hole ich mir hier Anregungen, die alle darauf hinauslaufen, dass man Einfaelle zwar nicht erzwingen kann, aber die deutsche Ehrfurcht vor dem Dichten verlieren sollte. Einfaelle sind wie Rekorde: Sensationen, die sich ohne banales Training garantiert nicht einstellen.

Hier in NY wird mir immer wieder schmerzlich klar, dass das Publikum vom Kuenstler etwas BESONDERES erwartet: nichts Beliebiges, Gewohntes, Erwartbares, aus dem Aermel Geschuetteltes !!

Wenn man diesen Gedanken konsequent verfolgt, landet man bei schwerster koerperlicher und geistiger Arbeit. Auch wenn Kunst nach purem Spass aussieht. - Das sollten sich vor allem die *Autoren* vor Augen fuehren, die mit ihrer 1. Fassung in diesem Forum auf maximale Anerkennung hoffen.
 
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