Di-Boxen, worin Liegt der Unterschied, welche sind Gut/Schlecht, Vodoo oder Physik ?

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Hallo beisammen...
derzeit bin ich Dabei für mein Homestudio einwenig equipment zusammen zu kaufen, nun fehlt noch eine DI-Boxen, egal ob aktiv oder Passiv, gesucht ist was um die 100€
Das einzigste was zählt ist der Klang

Nur hier tun sich mir einige fragen auf, ist es technisch überhaupts begründbar dass eine DI-box den klang verschlechtern kann ? bzw. die eine das besser macht als die andre, denn schließlich sind ja alle ähnlich bzw. gleich aufgebaut.

Um mir schon eine meinung zu bilden habe ich mir mal diese test angesehen:
https://www.thomann.de/de/prod_pdfr...ringer-ultra-di_di600p_und_ultra-di_di100.pdf
http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=3075

Nun, so sachen wie Filter oder ähnliches brauch ich garnicht, das einzigste was ich brauche ist ein gerät was meine Mono bzw. Stereoklinke symmetriert und auf XLR oder Balanced Klinke bringt
sowie nen Groundlift-schalter...

ich hoffe jemand hat sich mit dem thema schonmal außeinandergesetzt und kann mir auch die Physikalischen hintergrunde evtl. für die verschiedenen qualitäten erklären
MFG
 
Eigenschaft
 
Was möchtest du mit der DI denn machen?
Wenn es um die reine Symmetrierung geht, wäre vielleicht ein Line-Übertrager besser. Für ein passives Tonabnehmersignal wie E-Gitarre oder E-Bass solltest du dir aktive DIs zumindest mal ansehen.
 
etwas zur Physik

Eine DI-Box ist erst mal nichts anderes als ein Übertrager (Trafo), also 2 Spulen auf einem gemeinsamen Kern. Wichtig ist, dass die Impedanzen von Primär- (Eingang) und Sekundär- (Ausgang) Spule zu der Anwendung passen. Daher muß man auf die Ein- und Ausgangsimpedanz schauen, damit diese der Anwendung entsprechen - wird auch oft zusätzlich als Übertragungsverhältnis angegeben.

Die Qualität der Übertragung ist dann im wesentlichen vom Aufbau und Material der Spulen und des Kerns abhängig - wieviele Windungen hat die Spule, welcher Drahtdurchmesser wird verwendet, wann geht der Kern in die Sättigung ... all das hat dann einen Einfluss auf den Frequenzgang bzw. die Linearität. siehe auch -> http://de.wikipedia.org/wiki/Übertrager

Ich habe gute Erfahrungen mit Palmer und ART dPDB
gemacht - die billigen sind oft nicht so linear. Groundlift und ein schaltbarer Abschwächer sollte schon vorhanden sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine passive DI Box kann den Klang rein physikalisch tatsächlich nur verschlechtern, es handelt sich schließlich nur ein paar Buchsen, einen Übertrager (was unzählige Meter sehr dünnen Draht bedeutet) und womöglich noch Widerstände und Koppelkondensatoren und Schaltkontakte, alles in einer mehr oder weniger EM festen Büchse. Daher sollte ein Purist sowas nur verwenden, wenn damit gröbere Fehlanpassungen von Impedanzen angepasst oder längere Kabelwege durch "störungsreiches Gebiet" symmetriert werden sollen.
Nun, das ist die Theorie, und in diesem Fall begründet. Allerdings ist es eine ganz andere Frage, ob die Abstriche im Klang sich auch im hörbaren Bereich abspielen, was für die Mehrzahl der Signale wohl kaum von Bedeutung ist. Und dann ist da noch das individuelle Klangempfinden: für viele Menschen klingt ein Signal mit mehr Obertönen (Verzerrungen) "voller" und leichten Frequenzbereichsbeschneidungen "wärmer", beides genau Dinge, die ein Übertrager zwangsläufig mit sich bringt. So wird der technisch bessere Klang ohne DI Box oftmals garnicht als solcher wahrgenommen, bzw fällt die technische Verschlechterung mit Box bisweilen eher positiv auf. Naja, Menschen eben. :rolleyes: :D
In der Tat gibt es aber auch bei etwas so einfach aufgebautem wie einer passiven Di Box Unterschiede: die Qualitätsmerkmale eines Übertragers sind vielfältig (Kupferqualität/Innenwiderstand, Kernmaterial/Sättigungsgrenze, Wicklungsdichte, Serienkonstanz, Abschirmung, mechanische Festigkeit, ...), und ein Gehäuse das stabil ist und eine wirksame Abschirmung bietet ist auch wichtig. Selbst so einfache Dinge wie die Qualität der Schalter und Buchsen können sich bemerkbar machen, doch dann eher negativ durch Fehlfunktionen, heutzutage ist da kaum noch mit Problemen zu rechnen.

Ohne großes Voodoo aber wirklich gut und zigtausendfach bewährt sind die Teile von Radial, und ein wenig günstiger, Palmer. Hier hat man gute Serienkonstanz und saubere Verarbeitung.
Bei den meisten billigen Chinaprodukten wird es dann doch schon eher abenteuerlich, zumindest wenn man mehrere Exemplare nebeneinanderstellt. Da habe ich schon Übertrager gemessen, die für Stereobetrieb paarweise laufen sollten und eine abweichende Impedanz von rund 40% hatten, mit verbogenen/losen Kernblechen, schief eingelötet, und Abschirmung völlige Fehlanzeige. Und solche Haumichtot-Übertrager findet man dann auch in den meisten anderen Low Budget Kisten. Sicher, einzeln betrachtet funktioniert das schon und hat keine auffälligen Auswirkungen (siehe oben...), aber schön ist was anderes, und ein Mikro oder Gitarre würde ich an so etwas nicht betreiben wollen.
Was für ein Signal willst du denn überhaupt für welchen Zweck symmetrieren?

PS: Und ich schreib und schreib...... derweil hat pico das nötigste schon zusammengefasst. ;)
 
Okay, danke erstmal für eure zahl-und hilfreichen antworten :great:
also ich möchte ein Gitarrensignal Symmetrieren, und zwar das von meiner 12-seiter Westerngitarre, doch da dort ein Vorverstärker von B-band eingebaut ist gehe ich mal stark davon aus dass ich keinen hochohmigen eingang brauch...
Das Problem mit dem Gerät ist folgendes:
Es rauscht wie sau, es hat zwar auch einen symmetrischen XLR ausgang, jedoch rauscht dieser genauso, dies ist übrigens auch in unserem bandraum der fall... also liegts wohl nicht an meinem Stromkreis
Bei mikas Studio haben wir aber damals am Klinkenausgang eine DI-Box dazwischen getan, und siehe da, kein rauschen war mehr zu hören, garkeins...
dafür brauche ich also diesen Überträger :)
Jedoch kanns auchmal sein dass ich ein Keyboard symmetrieren möchte (je nach dem obs probleme gibt oder nicht)
deshalb wäre eine Stereoausführung notwendig

noch zum verständniss: also ein Überträger ist das selbe wie eine passive Di-box ? denn beide haben ja Transformatoren zur übertragung drinn... ? oder bring ich da mal wieder was durcheinander ? :)
danke soweit erstmal für eure hilfe :great:
 
noch zum verständniss: also ein Überträger ist das selbe wie eine passive Di-box ? denn beide haben ja Transformatoren zur übertragung drinn... ?
ich zitiere mich mal selbst :D
Eine DI-Box ist erst mal nichts anderes als ein Übertrager (
also ja

für Deine Anwendung, also die Gitarre mir Preamp und Keyboard geht die Art dPDB (50KOhm:600Ohm) oder die Palmer PAN04 (68KOhm:600Ohm) - beide haben ein Übertragungsverhältnis von 10:1. Wichtig ist, dass Du sie an einen Mic-Eingang und nicht an einen Line-Eingang des Interface anschließt (600Ohm).

Deine Gitarre müsstest Du an einen Line-In anschließen und nicht an einen HighZ/Gitarren/Inst.-Eingang !!! der ist zu Hochohmig
 
Für Keyboards bin ich mit der erwähnten ART PDB DI-Box
ebenfalls zufrieden, Ähnliches trifft für die Stageline DIB100 und ihre verschiedenen baugleichen Geschwister zu. Gut ist auch die Palmer PDI-01 :)
Oft muss man aber bei Keyboards in kleinen Studios oder Proberäumen gar nichts machen. Über kurze Distanzen (also ein paar Meter) und abseits von vielen Stromkabeln sind unsymmetrische Klinkenkabel ausreichend. Klangverluste oder Probleme durch Einstreuungen gibt es mit guten Kabeln normalerweise keine.

Anders sieht es aus bei Keyboard-Veteranen wie Rhodes und Wurlitzer etc. - aufgrund deren schwacher Ausgangssignale und der beim Rhodes kritischen Ausgangsimpedanz sollte da eine gescheite aktive DI her.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also an dieser stelle möchte ich mich auch mal bedanken für eure hilfe, ihr seid wirklich klasse :great:

@ pico..
tut mir leid dass ich manchmal deine geschriebenen sachen so "überlese"
dass selbe hatten wir ja auchmal in mikas studio wo du mich gefragt hast ob ich überhaupts zuhöre... ab und zu schaltet sich mein hirn einfach aus ^^
altsheimer lässt grüßen :D

also ich werde mir jetzt auch den ART PDB zulegen, das ding scheint genau richtig für mich zu sein

@andi, dass das signal stark genug sein dürfte hab ich mir auch schon gedacht, aber wenn ich mir schon ne di-box kaufe möchte ich gegen alle eventuallitäten gerüstet sein :)
aber schön dass du dass nochmal erwähnst...

also danke an alle für die tolle hilfe nochmals :great:
 

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