Digi-Piano verstärken in kleiner Kirche: Mit oder ohne Sub?

[marcel71]

Hallo liebes Forum,

normalerweise bin ich eher in der Bass-Ecke unterwegs, aber nun brauche ich ein Einschätzung von den PA-Experten.

Mein Schwager heiratet im April und ein Freund von ihm möchte in der Kirche ein Klavierstück vorspielen; es gab die Anfrage, ob wir unser Digitalpiano zur Verfügung stellen können. Da nach PA gar nicht erst gefragt wurde, gehe ich erstmal davon aus, dass dieser Freund zwar Klavierspielen kann, aber sich nicht mit Tontechnik auskennt. Daher bleibt das wohl bei mir hängen.

Gespielt wird auf einem Roland FP-4; ich habe als Verstärkung 2x Yamaha DBR10 (natürlich aufgeständert).

Die Kirche habe ich selbst noch nicht gesehen; hinfahren wird auch nicht mehr zu organisieren sein. Von den Bildern her ist es eine eher kleine "Durchschnittsdorfkirche". Gäste max. ca. 80 P. Die werden wohl auch leise sein während des Vorspiels.

Kann man sowas auch ohne Subwofer machen?
Reicht das ohne Subwofer?

Die DBR10 fangen laut Datenblatt bei ca. 55Hz an; meine eigenen Tests haben gezeigt, dass sie beim tiefen E auf dem E-Bass deutlich an Lautstärke verlieren (und das liegt ja bei knapp 42Hz).
Ich würde mich über eine Experten-Einschätzung freuen.

Schonmal vielen Dank!
Gruß,
M.

 

[s0ul23]

guten Morgen,
das sollte ohne Sub funktionieren. Die meisten Kirchen sind sehr hallig. Da kann ein Sub sogar störend wirken. Wenn die Kirche voll wird, ist eine Delayline ratsamer.
Grüße

 

[LoboMix]

Tiefe Frequenzen wabern in den halligen Kirchen gerne ziemlich undefiniert herum und bringen mehr Mulm im Klang als schönes Fundament. Nicht umsonst sind die typischen Lautsprecher für die Predigten in den Kirchen diese schlanken Stäbchen, denen man unten herum frequenzmäßig alles abschneidet, damit die Sprache verständlich bleibt.
Wenn es nicht aus musikalischen Gründen die Absicht sein sollte, Bass-Wummern und Dröhnen erzeugen zu wollen, sollte bzw. kann deshalb auf einen Sub ganz verzichtet werden.

Wenn es wirklich eine kleine Kirche ist und nicht mehr als rund 80 Gäste kommen, und, wie ich jetzt mal spekulieren will, das vorgetragene Stück eher ruhig, lyrisch-balladenhaft ist und weder der "Mephisto-Walzer" noch Heavy-Metal, dann können sogar die eingebauten Lautsprecher des Roland ausreichen.

Ich schätze, dass hier ein guter Kompromiss möglich ist mit nur einer der Yamaha-Boxen (üblicherweise wird ja auf dem Linken Kanal bei den E-Pianos Mono ausgegeben, wenn der Rechte Kanal nicht gesteckt ist). Wenn man sie auf den Boden stellt, kann man das Volumen im Bass durch die Bodenreflexion etwas verstärken (wobei die Definition aber etwas leidet).
Du kannst ja den Pianisten fragen, ob er nennenswert tiefer spielt als das Kontra-A (das ist das 2. A von links auf der Klaviatur), das hat genau 55 Hz.

 

[Dauphin]

Das funktioniert locker ohne Sub. Machen wir bei unseren Gospel-Auftritten auch immer ohne (je nach Größe mit zwei Dynacord D12-3 oder Yamaha Stagepas 300).

Und wenn das FP-4 auch so gute eingebaute LS hat wie unser FP-7F, dann könnte das für einen Liedvortrag tatsächlich komplett ohne auch funktionieren - die Gäste sind leise und die Akustik einer kleinen Kirche ist da hilfreich.

Grüße, Bernd

 

[Harry]

Seh ich genauso: ein Subwoofer drunter wäre hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Also: kein Problem.
Da sag ich sogar: auch EINE Box wäre in Ordnung. Und bitte kommt mir jetzt bloß nicht schon wieder mit dem Stereo-Märchen..... Das ist Nonsens.
Das funktioniert zu Hause mit der Stereo-Anlage wenn ihr zufällig im korrekten Winkel vor den beiden Boxen sitzt, ansonsten ist das in einer Live-Situation eher kontraproduktiv.

 

[marcel71]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Hinweise; dann komme ich in jedem Fall mit dem vorhandenen Equipment aus.

Die eingebauten Lautsprecher des FP-4 sind zwar fürs Wohnzimmer sehr gut, aber für die Kirche (die ich noch nicht selbst in Augenschein nehmen konnte) werde ich die Aktivboxen zur Sicherheit mitnehmen. Ich werde versuchen, vorher Boden vs. Ständer zu vergleichen.

Gruß,
M.