Drahtlossystem t.bone GigA Pro Body Set: Clipping beim Anschlag

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Mr Crowley
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Hallo Freunde des Fernfunks,

habe mir das "t.bone GigA Pro Body Set" gekauft und da es mein erstes Drahtlossystem ist, denke ich, dass mein derzeitige Problem mit einem bedienfehler zusammenhängen könnte. Wenn ich unter verschiedensten Randbedingungen der Hardware teste, kommt es immer zum gleichen Problem: bei jedem Anschlag knackt es hochfrequent und sehr prägnant. So, als ob immer ein kurzes Clipping entsteht. Das ist total inakzeptabel und ich hoffe, das ist nicht bei jedem Drahtlossystem so. Könnt ihr das Problem nachvollziehen?

Ein anderes Problem, das mir begegnet, ist, dass extrem viel Tone beigewürzt wird. Die Höhen scheppern extrem schlimm, der Equalizer kann da allerdings nicht viel tun. Wenn ich den Tone-Regler am Amp zurücknehme, bekomme ich das Problem bei cleanem Sound in den Griff, sobald ich verzerrt spielen will, fehlt mir das wieder. Ist das der kabellosen Übertragung geschuldet?

Der Empfänger hat 12 Kanäle mit 64 IDs. Was die IDs bezwecken, steht leider nicht in der Anleitung. Mir ist auch nicht klar, warum der Pegel des Funksignales zwischen low und high wechselbar sein müsste. Hat das etwa einen Zusammenhang mit aktiven und passiven Tonabnehmern?

Vielleicht hat jemand andere Drahtlosempfänger aus der t.bone-Familie und kann mir helfen.

https://whyp.it/tracks/42911/test-giga-pro?token=ntBKR

Grüße
Yolo

 
Hmmm, das klingt merkwürdig und nicht so, wie es klingen sollte. Ich habe mir als Zweit System das GigA Pro Street besorgt, das genauso gut arbeitet, wie mein wesentlich teurere Shure System, was auf meinem Live Board werkelt (aber da auch fest integriert ist). Doch das GigA Pro Body Set und das „Street“ unterscheiden sich von der Hardware schon deutlich.
Allerdings sind diese Wireless Systeme eigentlich von Haus aus ziemlich narrensicher. Wenn man Sender und Empfänger einschaltet, suchen und finden die sich erstmal von alleine. Erst wenn mehrere Geräte in Spiel kommen, muss man die Frequenzen festlegen.
Bei dem Sound Clip klingt es für mich auch eher nach einem „Gate“, das aber auch nicht richtig mutet aber wenn genug Pegel kommt, dann funktioniert es.
Die Fehlerursachen können manigfaltig sein:
  1. Gerät ist defekt
  2. Extremer WLAN Traffic in der Nähe, der die Übertragung stört (was bei digitaler Übertragung zu den merkwürdigsten Artefakten führen kann)
  3. Das Ausgangssignal vom Empfänger verträgt sich nicht mit den nachfolgenden Geräten (Fehlanpassung bei Pegel oder Impedanz)
  4. Der Sender verträgt sich nicht mit den Gitarren Signal (aktive oder sehr outputschwache PUs?)
Ich würde damit aber nicht lange rummachen und den Krempel zurückschicken. Wenn man da erst Tricks und Klimmzüge machen muss, um das befriedigend zum Laufen zu bekommen, ist das schon zu fragil. Wie gesagt, Wire Less Systeme sind normaler Weise Plug and Play!
 
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Hallo,

danke für die Erklärung. Danke für deine Anregungen. Ich kann die Punkte 2 und 4 mal angehen, habe aber parallel auch schon an Thomann geschrieben. Danke für deine Hilfe.

Grüße
 
Ich hatte das System zurück an Thomann gesendet und auch die Sounddatei vorher per E-Mail in die Werkstatt geschickt. Thomann meldete sich dann und sagte, sie können keinerlei Nebengeräusche feststellen. Ich hatte betont, dass ich das System an zwei verschiedenen Systemen und sogar Umgebungen (Stromnetz, Interferenzen, ...) getestet habe und beide Male diese Nebengeräusche auftreten. Ein letztes Mal bat ich eindringlich darum, sich wenigstens zur Soundaufnahme zu äußern, ob sie denn auf der Aufnahme diese Nebengeräusche als normal einschätzen oder diese als Störungen auffassen. Hätten sie gesagt, dass es normal ist, dann hätte ich jedenfalls gewusst, dass ich anscheinend mit falschen Erwartungen an das System gehe und dann wäre das Thema für mich durch. Aber da kam dann nur als Antwort zurück, dass der Kaufpresi erstattet wird. Ärgerlich. Enttäuschend sowieso, in vielerlei Hinsicht.
 
Hallo!
Mich würde echt die Seriennummer Deines Bodypacks interessieren!

Kurzantwort: Es gibt einen bekannten Serienfehler, der zumindest das Knacksen bewirkt. Deine anderen Fehler treten bei mir nicht auf.
Ich verwende die Bodypacks allerdings nicht für Instrumente, sondern mit Headsetmikros im Theaterbereich.

Langantwort:

Ich habe vier Stück und nur eines arbeitet zu meiner Zufriedenheit.
Dieses erste habe ich am 17.7.2022 gekauft, getestet, war begeistert und habe dann am 6.10.2022 noch drei Stück gekauft. Die drei letzeren haben alle seltsame Knacksgeräusche bei mittlerer Aussteuerung (lange bevor sie Clippen).
Ich habe alle Kombinationen (Sender/Empfänger) durchprobiert und eindeutig festgestellt, dass der Fehler mit den Sendern (Bodypacks) mitwandert.
Der Fehler hat eindeutig NICHTS mit Wlan, Bluetooth oder ähnlichen Störungen zu tun, da unser Tonstudio mitten im Wald ist (min. 1km zum nächsten Nachbarn) und ich bei den Tests selbstverständlich ALLES andere (Wlan, Mobiltelefone...) deaktiviert hatte (Ich bin Entwickler im Bereich digitale Signalübertragung per Funk im 5GHz Bereich, daher wusste ich genau, was ich tue).
Der Fehler tritt auch auf, wenn ich nur ein einziges Bodypack im Betrieb habe.

Nachdem ich ein Testprotokoll geschrieben habe (mit Beispiel WAV Datei und ganz genauer Beschreibung, was ich wie gemacht habe) und zu Thomann geschickt habe, kam mal die Antwort, dass ich wahrscheinlich die Kanäle zu knapp gewählt hätte und sich die Bodypacks gegenseitig stören.
Nach meinem Hinweis, man möge doch meinen Fehlerbericht genau lesen (dass ich nur ein Bodypack im Betrieb hatte), kam als Antwort, dass es wahrscheinlich eine Wlan Störung ist.
Schon etwas verärgert, aber immer noch höflich, habe ich nocheinmal betont, dass ganz sicher keine Störung von außen vorhanden war.
Auch habe ich von Anfang an darauf hingewiesen, dass mein erstes Bodypack eine ganz andere Seriennummer hat, als die drei später gekauften.

Nach längerem Hin und Her und Einschicken der Bodypacks an Thomann, wurde mir bestätigt, dass es sich um einen Serienfehler handelt, es aber zur Zeit keine Lösung dafür gibt.
Das war am 20. 6.2023.
Wir hatten dann im August wieder Theateraufführungen und haben mit Zähne Zusammenbeißen die Knackser ausgesessen (das Publikum auch...). Thomann versprach in der Zwischenzeit nach einer Lösung zu suchen.
Die letzte Information von Thomann (25.8.2023) ist, dass noch keine Lösung in Sicht ist.

Auf den Bodypacks sind je zwei Seriennummern aufgedruckt. Ich besitze folgende:

Das „Gute“:
(21) 72477BEG00021 887123077E

Die „Bösen“:
(21) 72477CBI00141 877113559E
(21) 72477CBI00142 877113560E
(21) 72477CBI00117 877113535E

Bitte schreib doch mal Deine Seriennummer(n) hier ins Forum und auch, was sich zwischenzeitlich bei Dir in Sachen Lösung getan hat!

LG, Dilbert
PS: Das mit den IDs ist eine zusätzliche Sicherheit, damit ein Empfänger wirklich nur Datenpakete von "seinem" Bodypack verarbeitet. Wenn aus irgendeinem Grund (Kanäle zu nah beisammen, oder sogar der selbe Kanal programmiert) ein Datenpaket eines "fremden" Bodypacks in den Empfänger kommt, dann wird es verworfen, wenn die ID nicht zusammenpasst. So kannst Du theoretisch bei zwei Bodypacks sogar den selben Kanal verwenden. Sie werden sich zwar höchstwahrscheinlich gegenseitig stören, weil sie ihre Pakete zufällig gleichzeitig senden könnten und dadurch die Pakete zerstört würden und dann dem Empfänger Samples fehlen, aber die Empfänger werden keine Samples des fremden Bodypacks verarbeiten....
 
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Ach ja, bzgl. Pegel des Funksignals:

Da die Bodypacks im Frequenzband von 2GHz Wlan arbeiten, haben sie natürlich fast überall mit Konkurrenz zu tun. Wlan arbeitet höflich, wie wenn Du in einem Raum bist, wo andere Leute miteinander reden. Da wartest Du höflich bis grad niemand redet, und beginnst erst dann zu sprechen. So macht das Wlan auch, es wird gewartet, bis kein anderer etwas sendet. Andernfalls, wenn alle gleichzeitig reden/senden, versteht man nur schwer etwas.

Die Bodypacks sind nicht höflich. Die haben gar keinen Empfänger eingebaut, sie können also gar nicht überprüfen ob gerade Funkstille herrscht oder nicht. Wenn sie ein neues Sample haben, wird es einfach rausgeblasen. Die Bodypacks können auch nicht wissen, ob sie gehört wurden, weil sie keine Antwort von der Empfängerstation bekommen (Ein sog. Acknowledge (=Danke)).

Durch dieses einfach Losbrüllen kann das Bodypack natürlich WLAN Datenpakete zerstören, gleichzeitig wird es selbst dann auch nicht gut gehört, wenn es sendet während jemand anders auch gerade sendet...

Es ist en gewisses Trade off. Will ich möglichst wenig stören --> Sendeleistung runter. Will ich selbst eine möglichst stabile Verbindung --> Sendeleistung rauf.
Ich persönlich lasse sie immer auf "High" da mir eine ungestörte Theateraufführung heilig ist und (ich will ehrlich sein) mir in dem Moment die umliegenden Wlans egal sind. WLAN hat sowieso Retransmission Mechanismen.

Allerdings Achtung: Wenn Du die Sendeleistung verstellst (das geschieht ja im Menü am Empfänger), musst Du das BodyPack neu synchronisieren (über die Infrarot Schnittstelle), da dies die einzige Möglichkeit ist, dass Information von der Empfangseinheit zum Bodypack gelangen kann...

LG, D
 

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