Drei Standards...

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Hi,
ich hab hier mal drei Standards mit Gitarre + Band in a Box aufgenommen, die ich im September bei nem Auftritt spielen werde. Insbesondere im Hinblick auf die Improvisation würde ich die Jazzkundigen über eine Bewertung und um Verbesserungstipps bitten. Ich möchte mich ausdrücklich für die schlechte Aufnahmequalittät, die verstimmte Gitarre und die zahlreichen Spielfehler entschuldigen ;) Auch was das Timing angeht, sind einige grobe Fehler drin, es geht mir aber nur um den generellen Eindruck.

Hörproben
 
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Och kommt, Leute, neun Klicks aber keine Antwort ;)
 
Ich bin kein "Jazz-Kundiger". Trotzdem:

"Genereller" Eindruck: den hast Du eigentlich selbst abgearbeitet.
Klangqualität der Aufnahme ist so lala (na und?)
Du verspielst dich gelegentlich (pffft...shit happens)
Die Gitarre ist verstimmt (Für Demos ein absolutes NO-NO! NIE präsentiert man sich ohne astreines Tuning! Niemals und nirgendwo!!!).

Aber die Band klingt für mich gut, die Mucke kann man sich entspannt anhören.

en Detail fällt mir an Deinem Spiel auf, dass du die Enden Deiner Phrasen "verhuscht". Du brichst zu schnell ab. Dadurch wirkt es etwas wurschtig, unentschieden und schlecht getimed.

Du solltest darauf hinarbeiten, dem jeweils letzten Ton jeder Phrase Wirkung zu verschaffen. Lass ihn einen Hauch länger stehen als notwendig, forme ihn mit Vibrati, Bendings, slides, etc. aus.

Das ist nur eine Kleinigkeit, damit setzt Du aber die Sahnehäubchen an den richtigen Stellen drauf. Das Ende jeder Phrase entscheidet - das muss man zelebrieren.

Zwei Links:
improvisation-lernen-durch-verschmelzen-tonleitern-auf-basis-pentatonik
improvisation-als-konzept
 
es geht mir aber nur um den generellen Eindruck.

Ich höre da generell, dass Du zwischendurch immer mal wieder suchst und überlegst. So klingt vieles etwas unentschlossen, auch dann, wenn es eigentlich "richtig" gespielt ist. Man spürt es irgendwie und hört es auch am Anschlag, dass da eine Zurückhaltung dabei ist, so als hättest Du manchmal Angst vor der eigenen Courage. Da wäre es ganz gut, wenn Du nicht ständig versuchst, neue Licks zu finden, sondern mehr mit Motiven arbeitest, die Du beim Spielen variieren und ausbauen kannst.

Versuch zudem, Deine Mittel gezielter einzusetzen. Dabei kann es ganz hilfreich sein, wenn Du Dir Deine bislang zur Verfügung stehenden Zutaten bewusster machst und diese einfach mal auflistest. Z.B.

- Double Stops inkl. Oktaven
- Slides
- Vibrato
- Bending
- Hammer on / PO
- Trlller
- Akkordbegleitung
- Arpeggien
- Motiv-/Melodiebildung
- Outside Playing
- Rhythmik
- Dispersion
- Modes

usw. usw.

Da kommt dann eine ganze Menge zusammen, wo Du dann auch gleich prüfen kritisch prüfen kannst, wie weit Du das in der Praxis beherrscht und jederzeit einsetzen kannst.

Gute Übungen sind z.B., mal ein komplettes Stück

nur mit Oktaven zu bespielen
überwiegend mit Arpeggien zu spielen
mit besonders vielen Slides oder anderen Spieltechniken zu spielen
ausschließlich unter dem Blickpunkt "Motive finden und variieren" zu bespielen
 
Danke für die Tipps!
 
hallo!

mir ist auch aufgefallen, dass die musik halt so "vor sich hinplätschert". ich konnte es mir gut anhören, aber es war wenig wiedererkennungswert dabei. also, dass bestimmte phrasen häufiger auftauchen (sei es sequenziert oder gleich oder leicht variiert, etc.), so dass der zuhörer sich anhand dieser anhaltspunkte durch das lied "tasten" kann.
manchmal ist weniger mehr :)

(wahrscheinlich hat Hans_3 das mit motiven gemeint.)


mfg
 
Mal so ne frage; bei all the things you are, hast du dich da nur nach dem akkordschema gerichtet oder war es deine idee von dir, es so zu nennen? Weil wenn du ein Lied nimmst, könntest du mindestens den Refrain in deine Impro leicht abgewandelt einbauen. Sowas geht dann schon super als motiv. und dann immer mal anspielen, dass der zuhörer noch weiß "ah ok wir sind noch bei all the things you are".
Maybe bin ich auch falsch und du hast nur deine Impro ins netzt gestellt und den rest weggelassen, aber ich denke das könntest du noch in deine impro einbauen.
gz [Zeibər]
 
(wahrscheinlich hat Hans_3 das mit motiven gemeint.

Durchaus ;), denn das ist ja feststehender musikalischer Begriff hier gut erklärt

Wikipedia schrieb:
In der musikalischen Formenlehre bezeichnet der Begriff Motiv (v. lat.: movere = bewegen; spätlat.: motivus = beweglich) die kleinste, meistens melodische Sinneinheit. Sie ist ein typisches, herausgehobenes und einprägsames Gebilde, das als charakteristische Tonfolge für eine Komposition oder einen ihrer Formteile von Bedeutung ist und auch vom Hörer so wahrgenommen werden kann.

(...) Die Abgrenzung des Motivs ist meistens durch Phrasierungseinschnitte, Pausen und andere Zäsuren hörbar gemacht.

Ein Motiv hat die Kraft zur Verselbstständigung: Es kann im weiteren Verlauf der Komposition wiederholt, auf andere Tonstufen versetzt, verändert oder mit anderen Motiven verbunden werden.

(...)

Man kann zwischen primär melodisch, rhythmisch und harmonisch geprägten Motiven unterscheiden.

usw.

Der Artikel dort ist übrigens lang und sehr lesenswert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Motiv_(Musik)
 
Durchaus , denn das ist ja feststehender musikalischer Begriff

das war mir schon klar, nur kommt es halt bisschen blöd, wenn ich nur schreibe "Hans_3 hat recht!" deshalb habe ich die gleiche aussage so formuliert, wie ich es wahrgenommen habe :p;)

edit: danke für den artikel :great:
 
;2426775']Mal so ne frage; bei all the things you are, hast du dich da nur nach dem akkordschema gerichtet oder war es deine idee von dir, es so zu nennen? Weil wenn du ein Lied nimmst, könntest du mindestens den Refrain in deine Impro leicht abgewandelt einbauen. Sowas geht dann schon super als motiv. und dann immer mal anspielen, dass der zuhörer noch weiß "ah ok wir sind noch bei all the things you are".
Maybe bin ich auch falsch und du hast nur deine Impro ins netzt gestellt und den rest weggelassen, aber ich denke das könntest du noch in deine impro einbauen.
gz [Zeibər]

Mag sein, dass ich Dich falsch verstehe aber das Thema spiele ich doch am Anfang der Aufnahme!?
 
Oo... hab ich da geschlafen?
Verzeihe mir, dann hab ich das schlichtweg verhört.
Allerdings zu meinem 2. teil, dass du es öfters anspielen könntest, denke ich dass ich recht habe.
Das Lied war insgesamt sehr gut gespielt. Ich habs mir nochmal angehört, du hast recht.. sry
 
Hi,

erstmal klingt das wirklich ganz cool was du spielst.
Aber wie bereits gesagt würde versuche mehr Stilmittel zu benutzen (Hans_3s Liste ist im Grunde mehr als ausreichend). Ich vermisse vor allem ein paar mehr Akkord-Arpeggios (ist das der richtige Plural), du könntest z.B. in kleinen Terzen aufsteigende verminderte Arpeggios benutzen. Ansonsten könntest du z.B. ein paar Takte lang die Begleitungsakkorde mitspielen am besten in Umkehrungen die ehr auf den höchsten 4 Saiten liegen [am besten dann nur ein Downstroke und stehlen lassen oder triolisch zerlegen]. Du benutzt zwar gelegentlich Oktaven könntest diese jedoch etwas gezielter einsetzen.
Die einzelnen Phrasen klingen zwar schon ziemlich gut, es wär aber noch besser wenn du das Solo über die ganzen Zeit die dir zur Verfügung steht stärker strukturieren und steigern könntest [Vor allem dynamisch hast du noch durchaus Spielraum].

Aber wie gesagt klingt echt schon ganz gut, beachte meine Tipps und es wird noch besser ;).

Es grüßt
Django
 

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