Dummy-Coil parallel geschaltet

Ray
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Moin,

Frage an die Elektronik-Freaks:

Verändert ein parall geschalteter echter Dummy Coil (nur Spule, keine Magneten, kein Saitensignal) den Sound der anderen Spule?

Seriell (afaik Normalfall bei stacked HBs) isses ja klar. Auch wenn der Dummy kein eigenes Signal hat, muss der Saft der anderen Spule durch den Draht des Dummys. -> mehr Widerstand -> anderer Ton

Wie ist das aber parallel? Bei zwei echten Spulen ginge ja die Induktivität runter -> weniger Mitten, mehr Höhen, Strat-Mittelposition lässt grüssen.

Wirkt sich das aber auch bei ner signallosen reinen parall geschalteten Dummy-Spule irgendwie aus? Oder hat die keinen Einfluss auf die andere, signalgebende Spule?
 
Eigenschaft
 
Moin,

ich hab' zwar im anderen Thread dazu was gepostet, aber hier nochmal:

Ray schrieb:
Verändert ein parall geschalteter echter Dummy Coil (nur Spule, keine Magneten, kein Saitensignal) den Sound der anderen Spule?
Ich würde sagen nein, da keine Spannung induziert wird, die sich zu der Nutzspannung addieren bzw. substrahieren könnte. Wenn du es so willst, nur das Brummen wird beeinflusst, da nur diese auf beiden Spulen ankommt. Nach Kirchoff 2 fällt über beide Spulen die gleiche Spannung ab, angenommen es handelt sich un zwei identische, wohlgemerkt.
Seriell (afaik Normalfall bei stacked HBs) isses ja klar. Auch wenn der Dummy kein eigenes Signal hat, muss der Saft der anderen Spule durch den Draht des Dummys. -> mehr Widerstand -> anderer Ton
Ich glaube, dass kann man pauschal gar nicht so einfach sagen. Es ist kein liearer Widerstand mehr, sonden ein von der Frequenz abhängiger. Aber etwas weicher könnte er schon sein, da der komplexe Widerstand einer Spule (wegen R_i=2*pi*f*L) ja mit der steigender Frequenz zunimmt, also haben es höhere Frequenzen etwas schwerer, da durchzukommen.
Wie ist das aber parallel? Bei zwei echten Spulen ginge ja die Induktivität runter -> weniger Mitten, mehr Höhen, Strat-Mittelposition lässt grüssen.
Stimmt, aber:
Wirkt sich das aber auch bei ner signallosen reinen parall geschalteten Dummy-Spule irgendwie aus? Oder hat die keinen Einfluss auf die andere, signalgebende Spule?
Sie hat schon einen Einfluss, aber die Nutzspannung wird in der anderen Spule induziert. Ich glaube, man muss hier mit Ersatzschaltbildern und mit dem Superpositionssatz (Überlagerung von Spannungen, Kleinsignaltheorie) arbeiten, damit es einem klar wird.

Gruß,
/Ed
 
Hm, danke. Und was heisst das jetzt konkret?


PS: das mit dem seriellen Dummy hab ich auch noch nicht ganz verstanden. Nehmen wir an, ich hab nen normalen Fendercoil mit Signal. Und seriell hängt da jetzt ein Dummy mit genausoviel Draht (aber ohne Magneten, also ohne eigenes Signal) dran. Dann muss doch das Signal der ersten (echten) Spule durch diesen zusätzlichen Draht des Dummys. das ist doch ein Mehrwiderstand. Wie ein eingelöteter Widerstand im Signalweg, oder von mir aus ein langes Gitarrenkabel oder was auch immer.

Und das muss doch Auswirkungen haben. Nehmen wir als Extrembeispiel nen Dummy, der 50.000 Wickungen hätte. Würde da der Saft der ersten Spule nicht irgendwo auf der Strecke beiben? :)

PS: mich interessiert nur der Ton. Das Brummproblem lassen wir mal aussen vor. Wäre bei einer 50.000 Wicklung-Spule sicher übel :rolleyes:



Is wahrscheinlich wieder alles zu hoch für mich (HCA temporär ausschalt)
 
Ray schrieb:
PS: mich interessiert nur der Ton. Das Brummproblem lassen wir mal aussen vor. Wäre bei einer 50.000 Wicklung-Spule sicher übel
Der Widerstand einer Spule ist allein mit reellen Zahlen nicht zu beschreiben, da die Spannung und Strom im Gegensatz zu einem rein ohmschen Widerstand eine Phasendifferenz aufweisen. Der rein ohmsche Anteil ändert sich nicht, ganz egal welche Frequenz der durchfließende Strom hat. Das ist wie 2km Draht ohne Wicklung. Dazu kommt u.A. eine als ideal angesehene Induktivität, deren sog. induktiver Blindwiderstand aus 2*pi*f*L zu berechnen ist. Kurz gesagt, je mehr Wicklungen, umso mehr werden die hohen Frequenzen gedämpft. In serie geschaltet, hat das eine sehr starke Auswirkung, parallel wird der Einfluß mit zunehmender Frequenz immer geringer -> ganz im Gegenteil zu einem Kondensator, da der Widerstand der Spule mit hohen Frequenzen zunimmt. Eine Schaltung Widerstand + Kondensator in serie (unser Tone-Poti) hat genau entgegengesetzte Wirkung. Mit dem änderbaren Widerstand (Poti) kann ich den Einfluß des Kondensators verstärken oder veringern.

Was ich meine mit dem anderen Kram ist, dass die Spule für die Brummspannung eine Spannungsquelle darstellt, die Spannungen sich in dem Fall auslöschen bzw. addieren. Aber gut, das wollten wir außen vor lassen.

Gruß,
/Ed

PS: Muss grade weg...
 
Ed schrieb:
Was ich meine mit dem anderen Kram ist, dass die Spule für die Brummspannung eine Spannungsquelle darstellt, die Spannungen sich in dem Fall auslöschen bzw. addieren. Aber gut, das wollten wir außen vor lassen.

Achso, Missverständnis. Klar, das ist die übliche out of phase Geschichte.

Mich hat jetzt nur der Ton interessiert. Seriell hab ich das jetzt so halbwegs verstanden. Stand ja auch schon in diverser Literatur, dass es da Tonveränderungen v.a. bei den Höhen-Anteilen gibt.

Parallel dazugeschaltet wusst ich aber halt nicht, ob die Blind-Spule (würde man die jetzt einfach als "Induktivität" bezeichnen?) da auch ihre Auswirkungen hat. Im Gegensatz zur seriellen Schaltung liegt diese Spule (für mich als Laien) ja nicht zwingend im Signalweg.
 

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