Dynamikverhalten von Overdrive-Tretern

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Fred99
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Hallo,
da ich mit Bodentretern keine Erfahrung habe frage ich mal:
Wie verhalten sich die Overdrivetreter (Typische Kandidaten wäre da vielleicht TS, Bad Money usw.) im Dynamikverhalten? Ich will sowas als Zerre vor meinen ultracleanen Fender-Transistoramp (Princeton65) hängen um den Ton etwas schmuddeliger zu machen. Aber eben nur etwas. Ich will auf keinen Fall ein Dauerzerrton haben.

Von Röhren weiss ich, spiele ich sie mit wenig output aus der Gitarre an, dann zerrts nicht, erhöhe ich den Output (Volume-Regler, harter anschlag oder Akkorde) dann knusperts. So hat man einen guten Einfluss auf den Ton.

Zerren diese Bodentreter konstant, also unabhängig vom Outputpegel der Gitarre oder reagieren sie auf die dynamik, die ihnen geliefert wird, so wie für die Röhre oben beschrieben?
Was ich nämlich nicht gebrauchen kann ist ein Pedal, dass schon bei leisem Spiel den Ton zerrt.

Ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich machen.

Gruß,
Fred99
 
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Also die meisten Pedale sind dynamisch und durch das Vol-Poti bzw. durch den Anschlag zu beeinflussen. Sicher gibt's da unterschiede, ich kenn aber keinen, der absolut undynamisch ist.
Guck dich diesbezüglich mal auf www.guitartest.de um, da wird immer wieder auf den Dynamikumfang eingegangen. Auch viele Youtube-Videos gibt's unter diesem Aspekt.

Gruß uli
 
Es gibt da schon ziemliche Unterschiede, was Dynamik und Ton(ver)färbung angeht. Wenn man möglichst keine Färbung plus viel Dynamik will, ist der röhrenbetriebene Vox Cooltron Big Ben (bzw. der flexiblere Bruder Duel Drive zu selben Preis) erste Wahl beim Antesten. Die Teile sind nicht billig, machen aber extrem süchtig, besonders im leicht angezerrten Bereich (ich selbst spiele den Cooltron OverTheTop,wg. der von mir gewünschten AC-30-Einfärbung). Dagegen klingen die üblichen Treter von Boss, Ibanez & Co. wie Pappkisten.

http://www.guitartest.de/VOX Big Ben OD.htm

http://www.musik-service.de/Search-cooltron-SECx0xI-src0de.aspx
 
Was ich nämlich nicht gebrauchen kann ist ein Pedal, dass schon bei leisem Spiel den Ton zerrt.

Sry ich kanns mir nicht verkneifen: Fuzz Factory^^.:D
Der isses oft sogar egal ob jetz P.M. oder nicht.:evil:
 
Das ist so manchen Boss Verzerrern auch ziemlich egal.
Gerade mal der Bluesdriver zeigt sich in Sachen Dynamik nicht ganz so zickig, wie die restliche Zerrpalette.
 
Auch der gute alte SD-1 kann eigentlich ganz dynamisch.

Ganz besonders begeistert bin ich in dieser Hinsicht vom Fulltone OCD. Auch mein treuer Tech21 XXL hat ganz wunderbar auf's Poti der Gitarre reagiert - ein Fuzzsound, der sich auf beinahe-clean runterregeln lässt.

Dazu muß ich erwähnen, daß das ganze mit meiner ASAT immer besser funktioniert hat als beispielsweise mit der ES335 -

Gruß Uli
 
Ich finde, man sollte "Dynamik" differenzieren. Meines Erachtens gibt es Lautstärkedynamik und Klangdynamik und beide sind oft unterschiedlich ausgeprägt. Bei großer Lautstärkedynamik kann man sehr leise und sehr laut spielen, was sich mit einem Kompressor bei Bedarf zähmen läßt (empfehlenswert, wenn Nachbarn Casting-Jury spielen müssen ;-).

Gute Klangdynamik finde ich wesentlich wichtiger, da dies meint, wie variabel der Klang auf die Anschlagsstärke reagiert.

Beide Dynamiken finde ich nennenswert eigentlich nur bei Overdrives. Distortion clippt meistens schon so heftig, daß sich auch die Lautstärke nicht mehr viel ändern kann. Und man befindet sich dort leicht nur noch im verzerrten Klangbereich, verliert also die Klangdynamik vom cleanen zum angezerrten und übersteuerten Bereich.

Deshalb kann ich mit Distortion im Allgemeinen auch nicht viel anfangen, da es mir meist an Ausdruckskraft fehlt. Letztlich hängt es aber vom jeweiligen Anwendungsfall ab.

Nach einem Overdrive mit optimaler Klangdynamik suche ich auch noch ...
 
So sehr ein Fuzz sägen kann, so dynamisch können sie reagieren. Gerade im Bezug auf "Klangdynamik" (wenn wir mal bei dem Ausdruck bleiben wollen).
Seit ein paar Wochen kann ich eine Fuzz Face Tellermine mein Eigen nennen und ich war von anfang sehr überrascht, wie sehr das Teil doch drauf eingeht, wie ich spiele.
Selbst bei 3/4 aufgerissenem Fuzz und Volume aufgerissen klingt das Signal (gilt nur für Single Coils bei mir) vollkommen clean, wenn ich einen sehr leichten Anschlag mache. Je stärker er wird, desto fuzziger wirds natürlich.
Dynamik pur eben.

Jetzt ist ein Fuzz Face aber nicht unbedingt dafür geeignet vor einem cleanen Amp gespielt zu werden.
Ok, wer's mag.
Es sägt schon sehr ;)
Leicht angezerrt sollte er schon sein. Dafür ist das dann wirklich ein super-Sahne Sound...

sorry, bin vom Thema abgekommen
 
Wenn ich dich, Johnny Guitar, richtig verstehe bzgl der Klangdynamik, dann solltest du dir tatsächlich mal den OCD testen. Allein durch die Anschlagsstärke kann man Zerrgrad und die Klang-"Brillianz" ganz massiv beeinflussen - vllt sollte man noch den Begriff "Oberton-Dynamik" kreieren.

Von Röhren weiss ich, spiele ich sie mit wenig output aus der Gitarre an, dann zerrts nicht, erhöhe ich den Output (Volume-Regler, harter anschlag oder Akkorde) dann knusperts. So hat man einen guten Einfluss auf den Ton.

Zerren diese Bodentreter konstant, also unabhängig vom Outputpegel der Gitarre oder reagieren sie auf die dynamik, die ihnen geliefert wird, so wie für die Röhre oben beschrieben?
Was ich nämlich nicht gebrauchen kann ist ein Pedal, dass schon bei leisem Spiel den Ton zerrt.


Back to Topic: Auch in diesem Fall rat ich zum OCD. Der von dir beschriebene Charakter ist typisch für stark angesteuerte Vorstufenröhren und wird mit dem OCD sehr gut erreicht. Guck dich mal auf Youtube um.
 
Wenn ich dich, Johnny Guitar, richtig verstehe bzgl der Klangdynamik, dann solltest du dir tatsächlich mal den OCD testen. Allein durch die Anschlagsstärke kann man Zerrgrad und die Klang-"Brillianz" ganz massiv beeinflussen - vllt sollte man noch den Begriff "Oberton-Dynamik" kreieren.

Dein Begriff Oberton-Dynamik gefällt mir!
Steht OCD am Ende für OvertoneCreationDynamics? ;-)
Werde mir das Fulltone bei Gelegenheit mal ansehen (hoppla, ich bin gar nicht der Thread-Ersteller, sorry :)
 
ich melde mich mal zu dem vom threadersteller genannten tubescreamer und bad monkey zu wort, da ich beide besitze.
als allererstes vorweg: im eingeschalteten zustand bekommt man beide nicht mehr so clean, wie der amp eigentlich ist. beide färben den klang, wenn sie an sind.
der tubescreamer ist bei mir mittlerweile ausrangiert. der liefert zwar ein schönes mittenbrett, die bässe kommen aber viel zu kurz.
der bad monkey hingegen hat einen regler für bässe, einen für die höhen und ist nicht ganz so mittenbetont.
wenn ich den bad monkey vor meinen cleanen röhrenamp schalte bekomm ich mit entsprechender einstellung z.b. den sound von srv (speziell vom song texas flood) recht authentisch hin. die dynamik kann sich sehen lassen, er reagiert recht gut auf mein spielverhalten wie ich finde. man muss aber dabei auch bedenken, dass es immernoch auf den amp ankommt, der dahinter hängt. bei meinem laney lc-30 klingt es wirklich sehr gut, beim vox ad15 hingegen nicht mehr sonderlich (vorallem geht die angesprochene dynamik verloren). durch den höhenregler kann man auch noch etwas dreck in den sound bekommen, falls denn gewünscht.
hätte ich mehr geld zur verfügung für ein overdrive pedal, würde ich mich aber wohl auch in der richtung fulltone und konsorten umschauen. :)
mit 40€ hat er eben ein unschlagbares p/l verhältnis.
 
Dagegen klingen die üblichen Treter von Boss, Ibanez & Co. wie Pappkisten.

Richtig, das liegt aber auch an der Preisklasse. Nimmst du Edel-Transistor Treter, die doppelt soviel kosten wie die Boss und Ibanez Teile, klingen und reagieren die auch besser.

Ich für meinen Teil werde mich hüten nochmal eine von der unteren/mittleren Preisklasse zu kaufen. Boss bietet zwar eine nette, breite Auswahl an Tretern und die Delays von denen sind ja auch wirklich gut, aber bei Zerrpedalen sind sie leider nur mittelmaß. Man bekommt halt nunmal das was man bezahlt und dafür sind sie ja auch gut. Man bedenke nur dass ein SD-1, BD-2 etc. um die 50-70€ kostet. Das ist nichtmal die hälfte eines Zvex, Vox (Cooltron), Okko, Fulltone usw. Pedals.

Grüße
 
Also, hier fix mein Senf zum Thema.

@threadersteller: Ich habe in deinem Profil gesehen, dass du verschiedene Gitarren besitzt. Das ist gut, wenn man im Overdrive-Bereich etwas experimentieren möchte. Gerade der Unterschied zwischen SC und HB wird dir in Sachen (Anschlag-)Dynamik sofort auffallen. Es liegt grundsätzlich auch am Klangcharakter des verwendeten Pickups, was am Ende rauskommt. Immerhin ist hier der Anfang der Klangkette. Tatsächlich erst beim Bodentreter mit der Suche nach dem (für dich) perfekten Klang zu anzufangen, wäre also etwas kurzsichtig.

Grundsätzlich kann man der Regel durchaus Recht geben: Je teurer ein OD-Pedal, desto hochwertiger die Bauteile und Verarbeitung, desto "besser" der Klang.
Wenn man allerdings nicht gleich beim allerbilligsten anfängt, kann man auch recht preisgünstig zu nem ordentlichen Pedal kommen. Ein Fulltone Fulldrive 2 kostet z.B. gebraucht etwa 130 Euro. Das ist in etwa der Preis für 2 Bosstreter. Dafür hat man dann aber auch 2 Funktionen auf Abruf und das eben in wesentlich höherer Qualität.

Man kann aber auch mit kleinen Bodentretern durchaus glücklich werden. Ich habe lange Zeit einen 1980'er Boss SD-1 gespielt, den ich immernoch habe und gern spiele. Es hängt eben auch immer davon ab, was rechts (Gitarre) und links (Amp) an dem Pedal dranhängt.

Wenn wir schonmal beim Verteilen von Empfehlungsschreiben sind, dann hier noch mein Anspieltipp:
Menatone Fish Factory.
Ich weiß, dass das Pedal eigentlich nicht in Deutschland zu bekommen ist, da die Fertigung eingestellt wurde, bzw. der Nachfolger noch nicht auf dem Markt ist (sofern er überhaupt geplant ist). Aber vielleicht bietet sich doch mal die Möglichkeit eins anzutesten und dann sollte man die Chance auf jeden Fall nutzen.
Grundsätzlich ist es auch ein Doppelpedal aus dem "Red Snapper" und dem "Blue Collar", aber im Gegensatz zum Fulldrive kann man hier beide Pedale vollkommen separat schalten und sogar kaskadieren. Das macht sehr viel Spaß und spart viel Platz und Geld (im Gegensatz zum Einzelkauf beider Pedale). Der alte Red Snapper wird schon beinahe zu TS-808-Preisen gehandelt und der Blue Collar ist ebenso gesucht und teuer. Beide Pedale sind aber wieder im aktuellen Menatone-Programm und dank diverser kostensenkender Maßnahmen deutlilch günstiger als früher.

Auch dazu findet der geneigte Interessent Infos auf guitartest.de

Das war's von mir. Nun viel Spaß beim Experimentieren!
 
Hallo an alle,
vielen Dank für die Tips,
kann mich jetzt gezielter auf die Suche machen.
Viele Grüße,
Fred
 
Hi,

möchte mich hier ganz langweilig und konservativ für die Röhre starkmachen. Wenn es um dynamischen Crunch geht, sind Röhrentreterm.M.n. ungeschlagen.

Spiele allerdings auch einen Röhreneinkanaler und bin auf Treter angewiesen. Besitze und nutze einen H&K Tube Factor (für leichten Overdrive und Higain) und den Vox BigBen (für stärkeren OD) und bin sehr zufrieden. Mit den beiden habe ich die von mir benötigten drei Gainwelten mit natürlichem Sound und deutlicher Dynamik abgedeckt.
Da können alle Boss und Ibanez Treter, die ich bis jetzt probiert und besessen habe, abstinken. Irgendwie zu pappig, künstlich und "unecht" für meinen Geschmack und mit meinen Amps, vor allem eben, wenn es um Crunch und "Schmutz" geht... :D

...und jetzt krieg ich bestimmt eine aufs Dach, duck :rolleyes:

Gruss
69
 
Hi,

gute Erfahrung in Sachen Dynamik habe ich mit dem Okko Diablo gemacht. Für SingleCoil Gitarren finde ich den BOSS OD-3 auch sehr gut - was Dynamik und Bauch des Tons angeht.

Gruss
Mirco2000
 
Vielleicht kannst Du irgendwo ein Barber LTD testen? Wenn's um Low Gain OD geht, genauer gesagt, um nur ganz leichtes Anzerren an der Grenze zwischen clean und dirty, gibt's kaum ein anderes Pedal, das das so gut beherrscht; auch in Bezug auf Dynamik (Soundvariabilität durch Anschlagsstärke oder durch runterregeln am Volumenpoti der Gitarre) ist das eines der besten, und kostet noch dazu für ein "Boutique"-Pedal relativ wenig (so um die 150 Euro neu).

Wenn Du nicht soviel Geld ausgeben willst, probier den Digitech Bad Monkey - mich überzeugen meist auch nur die eher teureren Teile, aber der BM ist da echt eine Ausnahme, und kann mit einige 4 oder 5x so teuren Dingern mithalten, der ist echt ein Geheimtip!
 
Mhh mit der Treter-Dynamik ist das halt so eine Sache... Die meisten Bodentreter
(inkl mancher Röhrenschaltungen) komprimieren tatsächlich ziemlich stark (Merkt
man besonders gut beim AB-Vergleich vor einem guten Amp, wenn man zwischen
Treter+Amp und nur Amp wechselt)

Wobei Röhrenschaltungen (wenns nicht gerade Niedervolt-Betrieb ist), naturgemäss
im Vorteil sind...

Deshalb isses eigentlich am besten, wenn man das Dynamikverhalten per Poti
regelbar hat (ohne compressor versteht sich)...Bei
meinem preamp geht das:)
 
Ich bin mit dem MXR Custom Shop GT-OD bezüglich Dynamik sehr zufrieden.
Würde dir empfehlen das ebenfalls anzutesten.

Grüße
Hooker
 

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