[Effekt] - Workshop - ChaosFuzz für den Bass

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Teil1 - ChaosFuzz - Allgemeines, Schaltung

Man kann beim ChaosFuzz getrost von einem im Teamwork entstandenen Gerät sprechen. Im Prinzip haben sich das erste Mal verschiedene Mitglieder des Boards interaktiv die Features eines Bass-Verzerrers erarbeitet und somit quasi einen "Custom-Effekt" kreiert.
Seinen Namen verdankt das ChaosFuzz dem geschätzten Board-Mitglied Chaos Keeper, der den Grundstein für die gesamte Idee gelegt hat.
Nachzulesen in diesem Thread:
https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=103442

In dem nun folgenden mehrteiligen Workshop geht es daran, so ein ChaosFuzz zu bauen und vielleicht auch - zumindest etwas - zu verstehen.

Das ChaosFuzz an sich…
Vorweg…die Idee ist nicht richtig neu. Verzerrung mit Dioden zu generieren steckt in vielen anderen Tretminen schon seit Jahren drin. Was das ChaosFuzz nun aber doch interessant macht, ist die Möglichkeit den Zerr-Charakter über drei Anteile frei einstellen zu können.
Frei regelbar sind die Anteile Silizium (hart), Germanium (weich) und Clean. Attraktiv für Bass ist, dass der Druck durch den Clean-Anteil erhalten bleibt und das übliche Gematsche vermieden wird, generell ist das ChaosFuzz für den Frequenzbereich des Basses ausgelegt.
Mit einem Volume-Regler lässt sich die gesamte Lautstärke für nachfolgende Geräte anpassen. Ausserdem mit an Bord sind ein Bypass, eine Status-LED und eine Buchse für ein 9V Netzteil.
Die Anleitung wird von der Leiterplattenerstellung bis zum Einbau in ein Gehäuse alles enthalten. Zusätzlich werden die Einkaufsquellen für die einzelnen Bauteile und Komponenten aufgeführt.
So nun aber los: Im ersten Teil wollen wir uns die Schaltung etwas näher anschauen.



Die ChaosFuzz-Schaltung
Auf den ersten Blick sieht das Ganze erst mal kompliziert aus (nach Chaos?!)- ist es aber eigentlich nicht.
Das Bass-Signal wird auf drei Operationsverstärkerstufen aufgeteilt. Der obere Zweig ist ein Verzerrer mit Siliziumdioden, der mittlere entsprechend mit Germaniumdioden, der untere ein einfacher Spannungsfolger für das Clean-Signal.
Über die jeweiligen Potis werden die drei Signalanteile einem Mixer zugeführt und wieder vereint. Alle drei Signalkomponenten können nach belieben gemischt werden.


chaosfuzz-schematic.jpg



Die Verzerrerschaltungen enthalten einen Verstärker und eine die Verzerrung verursachende Diodenbegrenzung. D.h. das Signal wird verstärkt aber in seiner Größe begrenzt.
Bei Si-Dioden liegt die Begrenzung bei ca. 700mV, bei Ge-Dioden bei ca. 300mV.
Die Kennlinien der Ge-Dioden sind runder was einen sanfteren Verzerrungseffekt generiert im Gegensatz dazu die Si-Dioden, die mit ihren Knickkennlinien eine harte Verzerrung produzieren.
Für eigene Modifikationen sollen folgende Angaben einen Anhaltspunkt geben:
Maximale Verzerrung erhöhen -> R6 (Si), R8 (Ge) vergrössern
Maximale Verzerrung reduzieren -> R6 (Si), R8 (Ge) verkleinern
Mehr Höhenanteile im verzerrten Signal -> C3 (Si), C5 (Ge) verkleinern
Weniger Höhenanteile im verzerrten Signal -> C3 (Si), C5 (Ge) vergrössern

Beim Mixer wurde versucht die drei Signale so zu vereinen, dass sie bei maximaler Potistellung etwa gleich groß sind, deshalb die verschieden großen Widerstände R9 (Si), R10 (Ge), R11 (Clean). Auch hier kann modifiziert werden. Zu beachten ist, dass die Verstärkung insgesamt nicht zu groß werden darf - wir haben ja auch "nur" eine 9V Batterie als Spannungsversorgung. D.h. das maximale Ausgangssignal eines OPs liegt bei ca. +/-3,5V - was heisst wenn z.B. das aktive Signal eines Basses bei 1V liegt, können wird nicht mehr als Faktor 3,5 verstärken!! Als Vorsicht, sonst bauen wir ungewollt in den Clean-Teil auch noch einen Verzerrer ein.

In der vorliegenden Dimensionierung wurde der Si-Teil greller und härter ausgelegt, während der Ge-Teil dunkler und sanfter klingt. Zu sehen an der deutlich größeren Verstärkung des Si-Teils (max. Verstärkung V=1+R6/R5=69) mit einem kleinen Kondensator C3 um viele Höhenanteile zuzulassen.
Im Gegensatz dazu der Ge-Teil mit eine viel kleineren Verstärkung (max. Verstärkung V=1+R8/R7=8) mit größerem Kondensator C5 für weniger Höhenanteile.
Das Clean-Signal wurde nicht verstärkt (nur entkoppelt).
Beim Mixer werden die einzelnen Teile mit folgenden Faktoren gemischt:
Si Anteil mit maximal V=R14/R9=0,3
Ge-Anteil mit maximal V=R14/R10=0,68
Clean-Anteil mit maximal V=R14/R11=2
Dies entspricht, wie erwähnt, in etwa gleichen Lautstärken.

Übrigens, die Bauteile Q1, Q2, D5, R15 haben nichts mit der Signalverarbeitung zu tun, sie schalten die Status-LED und ersparen uns den teuren 3fachen Umschalter.

Auf eine detaillierte Erklärung der Funktion der einzelnen Komponenten verzichte ich - wer nähereres Wissen möchte kann sich gerne melden.


Bauteileliste für die Leiterplatte

Die Potis sind mit aufgeführt, da sie ja über Lötnägel direkt auf der Platine eingebaut sind.

Standard-Widerstände, 0,25W Kohleschicht
R-Pull-Down 1MOhm
R1 68kOhm
R2 1MOhm
R3 68kOhm
R4 6,8kOhm
R5 1kOhm
R6 68kOhm (max.Verzerrung Si-Teil - größer=mehr)
R7 1kOhm
R8 6,8kOhm (max.Verzerrung Ge-Teil - größer =mehr)
R9 220kOhm (max.Lautstärke Si-Teil - größer=weniger)
R10 120kOhm (max.Lautstärke Ge-Teil - größer=weniger)
R11 33kOhm (max.Lautstärke Clean-Teil - größer=weniger)
R12 68kOhm
R13 68kOhm
R14 68kOhm (max.Lautstärker gesamt - größer=mehr)
R15 1kOhm (Vorwiderstand LED größer=dunkler)

Kondensatoren
C1 47nF
C2, C4, C6, C7, C8, C9, C10, C11, C12, C13, C15 Elko 10uF/16V
C3 100pF (Höhen Si-Teil - größer=weniger)
C5 1nF (Höhen Ge-Teil - größer=weniger)
C14 22pF (Höhen gesamt - größer=weniger)

Potis
SI, GE, CLEAN, VOLUME 10kOhm logarithmisch mit 6mm Achse

Dioden
D1, D2, D5 1N4148
D3, D4 AA119

Transistoren
Q1 BC547B
Q2 BSS170

Operationsverstärker
IC1, IC2 TL072

Lötnägel/stifte
1,3mm 20 Stück

Leiterplatte
Lochrasterplatine (15x29 Lötaugen)
Geätzte Platine (dazu kommen wir später)



Im nächsten Teil des Workshops machen wir uns daran die Leiterplatte im Lochrasterverfahren aufzubauen.
 
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Workshop ChaosFuzz – Teil 2

Aufbau der Platine im Lochrasterverfahren

Allgemeines
Obwohl handwerklich etwas aufwendiger, ist das Aufbauen einer Platine mit Lochrasterkarten das am meisten verbreitetste Verfahren, vor allem wenn es um Einzelanfertigungen handelt.
Wir wollen nun ziemlich genau auf den Aufbau eingehen, da vermutlich viele Interessierte genau dieses Verfahren wählen werden. Für geätzte Leiterplatten braucht man einfach viel mehr Equipment und läuft Gefahr, das bei eventuellen Änderungen der ganze Vorteil verloren ist. Ich werde am Ende dieses Workshopteils auch noch ein Layout posten, d.h. diejenigen die lieber selber ätzen möchten, können schon loslegen und wir treffen und dann wieder beim mechanischen Aufbau und der Verdrahtung.

Vorwissen und Werkzeug
Dazu am besten den Lötworkshop (https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=70918) lesen, prinzipiell steht da alles drin was man wissen sollte. Vorweg…das ist keine Schaltung an der man Üben sollte! Dazu hat das ChaosFuzz einfach zu viele Bauteile und ist auch entsprechend kompakt aufgebaut. Also lieber vorher an einem Stück Lochraster probieren, bis man zumindest einigermassen vernünftige Lötstellen hinbekommt.

Voll der Plan
Ich habe die Pläne stufenweise gezeichnet um die eine oder andere Verwirrung auszuschliessen. Als erstes nun das Schema für die Bestückung:

chaosfuzz-bestueckungsplan-mod.jpg

Bild1 - Bestückungsplan


Vorbereiten der Leiterplatte (Bild 2 –A)
Aus dem mit Sicherheit größeren Lochrasterplatinenstück trennen wir uns eine kleine Leiterplatte mit den Maßen 15 auf 29 Lötaugen heraus. Das macht man am besten mit einer Laubsäge, kann aber auch eine Blechschere nehmen. Aber Vorsicht, eine große Blechschere verbiegt die Platine und Hartpapiermaterial reisst dadurch sehr leicht. Wenn man etwas geübter im Umgang mit dem Material ist, kann man auch die Lötaugenseite mit einem Schraubendreher vorritzen und brechen…aber auch hier: Hartpapier bricht schon mal gerne an ungewollten Stellen. Wenn die Leiterplatte schon etwas länger herumliegt, empfiehlt sich ein Polieren des Kupfers mit feiner Stahlwolle, dadurch wird das Zinn besser angenommen – perfekt wird das Ganze, wenn man die polierten Lötaugen mit Lötlack einsprüht (einsprühen heisst nicht einsauen!). Ganz gut kommt es, wenn man die Kanten der Leiterplatte gleich etwas begradigt z.B. mit einer Feile oder Schmirgelpapier, dann sieht es nicht so aus, als hätte eine Ratte die Kanten angefressen.



Erster Schritt – Lötstifte (Bild 2 -B)
Vermutlich werden die meisten Standardlötstifte mit 1,3mm Durchmesser besorgen, da heisst es unbedingt die Löcher aufbohren. Ansonsten läuft man Gefahr, dass man vor allem bei Hartpapier die vorher so aufwendig präparierte Leiterplatte zerstört. Also zuerst aufbohren und jetzt Achtung!! – Die Lötstifte für die Potis (im Bild in grün) werden auf der Lötseite eingesetzt! Alle anderen zum Anschliessen der Kabel kommen wie gewohnt auf die Bestückungsseite – diese sind im Bild in rot eingezeichnet. Man könnte auf diese Lötstifte auch verzichten, müsste dann aber das Kabel direkt in der Platine einlöten, was wiederum hohe Gefahr birgt etwas zu verhuntzen. Noch was: die Lötstifte werden sehr heiss – holt Euch keine Brandblasen, die hindern Euch am Bass-Spielen.
Auf dem Bild sind übrigens die Standard-Lötstifte und als Alternative eine Variante mit eine Kunststoffsockel zu sehen.

chaosfuzz2a.jpg

Bild2 – Leiterplatte, Lötstifte, Drahtbrücken


Zweiter Schritt – Drahtbrücken (Bild 2 –C)
Um eine zu komplexe Leiterbahnführung und Kabelverdrahtungen zu verhindern sind im Aufbau einige Drahtbrücken enthalten. Diese werden aus blankem verzinntem Draht gemacht, man kann auch z.B den Draht eines Widerstands abzwicken und dafür missbrauchen.
Bei Bestücken genau auf die Lochrasterkoordinaten achten, sonst gibt es später Ärger. Wie im Lötworkshop erwähnt die Drähte leicht umbiegen, so kann die Leiterplatte zum Löten gedreht werden, ohne dass die Drahtbrücke wieder rausfällt.



Dritter Schritt – Die Bauteile
Bei den Bauteilen am besten immer in Kategorien bestücken. Widerstände (Bild 3-D) zuerst, dabei auf den Farbcode achten!! Falsch bestückte Bauteile können wieder entfernt werden, bei wenig geübten Lötanfängern endet das oft mit abgelösten Lötaugen, denn auch ein Kupferlötauge wird durch großzügiges herumbraten zerstört.

chaosfuzz2b.jpg

Bild3 – Bestückung der Widerstände, IC-Sockel, Dioden

Zweite Kategorie wären die IC-Sockel (die würde ich strengstens empfehlen). Auf die Codierungskerbe achten und daran denken zuviel Wärme schmiltzt den Kunststoff. (Bild 3-E)

Dritte Kategorie sind die Dioden (Bild 3-F). Auf die Polarität achten und vor allem bei den Germaniumdioden auf die empfindlichen Glaskörper aufpassen – wenn hier zu forsch am Draht gebogen wird, kann der Glaskörper entweder einfach zersplittern oder eine feinen Riss bekommen (dann hat die Diode einen fiesen schleichenden Fehler)

Als nächstes folgen die Kondensatoren (Bild 4) – hier sehr wichtig auf die Polarität der Elkos achten. Im Bild ist immer der Pluspol eingezeichnet. Auch aufpassen: Die Elkos überspannen manchmal mehr Lötaugen!! Und damit es richtig schwierig wird: Am Elko ist immer der Minus-Pin gekennzeichnet – auf dem Bild sieht man das an der weissen Markierung.

chaosfuzz2c.jpg

Bild4 – Bestückung der Widerstände, IC-Sockel, Dioden

Es folgen nur zum Schluss die beiden Tranistoren (Bild 4), aufpassen auf keinen Fall verwechseln oder verdrehten sonst ist es Essig mit der LED-Anzeige. Genau hinschauen bei einem Transistor wird ein Pin abgezwickt! Einfach dem Kerlchen ins Gesicht schauen und dann den rechten Pin entfernen. Warum tun wir das? Für den Millenium-Bypass brauchen wir eine Diode mit sehr niedrigem Sperrstrom – diese wären einzeln sehr teuer, deshalb missbrauchen wir einfach die Kollektor-Basis-Strecke eines Transistors, das ist billiger und funkt hervorragend.

Nach jeder Kategorie immer erst Löten und Drähte abzwicken, sonst wird es extrem unübersichtlich.
Wie auch immer wenn wir alles richtig bestück haben sieht unser ChaosFuzz aus wie in Bild5. Halt noch die beiden Operationsverstärker einsetzen! Dabei auf die Markierung achten! Sockelkerbe ist oben, d.h. die IC-Kerbe muss auch nach oben!!

chaosfuzz4a.jpg

Bild5– Komplett bestücktes ChaosFuzz




Vierte Kategorie – Die Leiterbahnen
Bis jetzt sollte es eigentlich einigermassen reibungslos gelaufen sein. Klar dass irgendwann mal ein so richtig fieser Arbeitsschritt kommen musste…

chaosfuzz-loetplan-mod.jpg

Bild6– Plan für die Lötung der Leiterbahnen – Platinenrückseite!!!!

Wenn alles richtig ist muss die Rückseite aussehen wie in Bild 7-A.
Ganz ehrlich: Es ist jetzt wirklich sauberes Löten erforderlich. Weniger für zwei nebeneinander liegende Lötaugen, ich meine die längeren Strecken.
Bei längern Bahnen immer zwei Lötaugen verbinden (Bild 7-B) dann die nächsten zwei usw. Wenn das Zinn erstarrt ist erst die Zweiergruppen verbinden (Bild 7-C). Wie erwähnt ist es kein Fehler an einem Stück Lochraster zu üben.

chaosfuzz3a.jpg

Bild7– Löten der Leiterbahnen

Sollte man einen Kurzschluss erzeugt haben, am besten folgendes Verfahren anwenden. Erwärmen des Zinns im Kurzschlussbereich, dann die Leiterplatte ruckartig auf den Tisch klopfen – natürlich so, dass das Zinn von der Platine wegspritzt – und dann bitte nicht so fest, dass die Leiterplatte zerbricht.

chaosfuzz3b.jpg

Bild8– Komplett gelötete Leiterbahnen



Anlöten der Potis
Um das ganze Teil möglichst kompakt zu bekommen, löten wir die Potis direkt – also ohne Kabel – an den Lötstifte an. Dabei auf keinen Fall Kurzschlüsse zwischen Potigehäusen und den Drähten bezw. Leiterbahnen der Platinenrückseite verursachen. Vor dem Einbau in das Gehäuse ist es besser zwischen den mit dem Pfeil markierten Zwischenraum eine isolierende Folie zu legen – das zeige ich aber erst später. Die von mir verwendeten Potis haben den Vorteil, dass die Pins bereits vorteilhaft für uns abgebogen sind.
Im Bild 9 sieht man wie die Potis eingebaut werden müssen.

chaosfuzz4b.jpg

Bild9– Anlöten der Potis

Der erste Test
Wer nun schon ungeduldig auf die ersten verzerrten Töne des ChaosFuzz wartet, kann jetzt mit wenigen Handgriffen den ersten Test durchführen. Einfach an Ein- und Ausgang eine Klinkenbuchse anlöten, außerdem den 9V-Clip. Batterie anschliessen. Dann wie gewohnt Bass in Eingang, Ausgang auf den Amp und vorsichtig die Lautstärke hochdrehen…wenn alles richtig gemacht wurde, kann jetzt schon mal gefetzt werden…

chaosfuzz5.jpg

Bild10– Der erste Test...


Edit: Noch eine Ergänzung - der Millenium-Bypass stammt von der Webseite von R.G.Keen. Möchte ich deshalb erwähnen, weil er eine Super-Idee hatte, die sich in vielen Amateur-Projekten wiederfindet und uns den teueren 3fach Umschalter spart!

Im dritten Teil des Workshops verpacken wir das ChaosFuzz in ein Gehäuse.
 
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Workshop ChaosFuzz Teil 3

Woher nehmen...?

Anders als angekündigt, möchte ich im dritten Teil erst Mal klären wo wir denn nun die ganzen
Zutaten zu unserem Chaos Fuzz herbekommen:


Für die Leiterplatte

Standard-Widerstände, 0,25W Kohleschicht
R1, R3, R6, R12, R13, R14 68kOhm http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=69_73&products_id=302
R2, R-P-D 1MOhm http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=56_59_89&products_id=316
R4, R8 6,8kOhm http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=69_72&products_id=290
R5, R7, R15 1kOhm http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=69_72&products_id=282
R9 220kOhm http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=69_74&products_id=308
R10 120kOhm http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=69_74&products_id=305
R11 33kOhm http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=69_73&products_id=298

Kondensatoren
C1 47nF http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=56_59_89&products_id=520
C2, C4, C6, C7, C8, C9, C10, C11, C12, C13, C15 Elko 10uF/16V http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=56_59_89&products_id=216
C3 100pF http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=56_58&products_id=422
C5 1nF http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=56_59_89&products_id=516
C14 22pF http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=56_58&products_id=619

Dioden
D1, D2, D5 1N4148 http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=46_49&products_id=145
D3, D4 AA119 http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=46_48&products_id=142

Transistoren
Q1 BC547B http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=60_76&products_id=337
Q2 BSS170 http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=60_61&products_id=343

Operationsverstärker
IC1, IC2 TL072 http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=63_66&products_id=258

Lötnägel/stifte
1,3mm 20 Stück z.B. (Reichelt RTM 1,3-100) 1.35 für 100 Stück

Leiterplatte
Lochrasterplatine (15x29 Lötaugen) http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=80_91&products_id=358

IC Sockel 8 Polig für OPs http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=63_65&products_id=244

Potis
SI, GE, CLEAN, VOLUME 10kOhm logarithmisch mit 6mm Achse http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=50_54&products_id=179


Für den Gehäuseeinbau

Neben der Leiterplatte brauchen wir letztendlich nun noch die teureren Teile. Es ist leider eine Tatsache,
daß bei solchen Projekten, Gehäuse, Buchsen, Knöpfe usw. ein Vielfaches der Bauteile kosten.
Hier ein Bild von dem Zeugs was wir noch benötigen:

chaosfuzz6.jpg

Bild - Gehäuse und elektromechanische Komponenten

Ich empfehle Euch ein stabiles Gehäuse, denn Ihr tretet das arme ChaosFuzz ja letztendlich mit Füssen.
Alu-Druckguss ist sehr stabil und trotzdem relativ preisgünstig.
Hier die Liste der weiteren Materialien:

1 Gehäuse http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=34&products_id=127

1 Klinkenbuchse Mono http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=38&products_id=193

1 Klinkenbuchse stereo http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=38&products_id=166

1 Fuss-Schalter 2xum http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=33_43&products_id=527

1 DC-Buchse http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=38&products_id=124

1 LED 5mm rot http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=46_55&products_id=572

1 LED-Fassung Conrad Elektronik

1 Batterieclip http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=38&products_id=172

4 Knöpfe http://www.musikding.de/product_info.php?cPath=36_99&products_id=208



Bis auf die Lötstifte und die LED-Fassung gibt es eigentlich alles bei www.musikding.de
Die LED kann man auch ohne Fassung einbauen, dann halt direkt in die Frontplatte, ansonsten gibt
es die Fassungen z.B. bei Conrad Elektronik oder Reichelt, ebenso wie die Lötstifte (die sind
absolut notwendig)
Ihr müsst das Zeugs natürlich nicht bei Musikding kaufen, das ist einfach nur eine von vielen
Möglichkeiten.
 
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Workshop ChaosFuzz - Teil 4

Mechanik, Verdrahten, Verpacken

Wie bei den meisten Dingen kommt es auch bei Effekten auf die Verpackung an. Selbst wenn wir eine noch so tolle Schaltung aufgebaut haben, wenn man hinterher das gute Stück nicht zuverlässig bedienen und einsetzen kann ist die ganze Arbeit umsonst.
Nehmen wir ein labiles Gehäuse, bekommt der Begriff Tretmine eine völlig neue Bedeutung - aus diesem Grund empfehle ich wie bereits erwähnt Alu-Druckguss.

Gehäusevorbereitungen
Ein toller Nebeneffekt von Alu-Druckguss ist die leichte Verarbeitbarkeit. Es lässt sich gut bohren, reisst nicht aus und ist einfach alles in allem gutmütig.
Gewisse Vorgaben haben wir bereits mit dem Aufbau unserer Leiterplatte getroffen - die Abstände der Potis. Vor dem Anzeichnen lieber noch mal nachmessen und ggf. die Potis korrigieren - Abstand sollte jeweils 20mm sein.
Es gibt nun natürlich ein paar Möglichkeiten die einzelnen Elemente anzuordnen. Ich habe mich beim Prototypen für Buchsen an der Stirnseite entschieden. D.h. die Platine muss ein gutes Stück in die Mitte gerückt werden, damit noch schön Platz für die Klinken bleibt.
Ein Nachteil - der mir bewusst war - ist die Nähe des Fuss-Schalters zu den Potis. Wer eine Gefahr sieht bei zu heftigem Ausrasten auf der Bühne die Poti-Knöpfe zu zertreten, kann die Leiterplatte nach oben verlegen und die Buchsen seitlich anordnen.
Vor dem Bohren auch bitte überlegen ob man wirklich eine DC-Buchse einbauen möchte.

Bild1 zeit die Vorlage für den Prototyp. Die Bohrungen vorher ankörnen, denn auf Guss kann ein Bohrer schon mal verlaufen. Am besten mit 3-4mm vorbohren und im zweiten Schritt auf den gewünschten Durchmesser aufbohren. Wer keinen 12mm Bohrer hat kann natürlich auch kleiner bohren und dann mit einer Rundfeile ausweiten, aber vorsicht, das gibt gerne eiförmige Löcher…

chaosfuzz7.jpg

Bild1- Vorbereiten des Gehäuses

Nach dem Bohren kann das Gehäuse aufgemotzt werden z.B. durch Lackieren. Bei Guss muss auf jeden Fall die Oberfläche angerauht werden. Beim Design sind der eigenen, kranken Phantasie keine Grenzen gesetzt. Mein Prototyp ist schwarz mit Diamanteffekt. Zur Beschriftung habe ich eine Schablone des "Bass-Schlüssel"-Entwurfes von Naturkosts genommen. Wie auch immer, wenn das Ganze schön trocken ist können wir die Komponenten einbauen.

Die Leiterplatte vorsichtig einbauen und die Potis verschrauben - dazu die eventuell vorhandenen kleinen Rast-Nasen der Potis abzwicken oder abbrechen, sonst liegen die Potis nicht plan auf! Beim Einbau auch darauf achten, dass der Volume-Regler rechts ist, sonst stimmt nämlich auch die Drehrichtung der Potis nicht!! Buchsen und Schalter sollten kein Problem sein, wie erwähnt wer keine DC-Buchse will lässt sie einfach weg. Die LED kann über eine Fassung oder aber auch direkt eingebaut werden, entsprechend ist die dazu nötige Bohrung halt eben anders. Wenn man die Anschlussdrähte der LED kürzt, vorher Anzeichnen wo Anode und Kathode sind, hinterher ist das nicht mehr so einfach. Merken: der lange Pin ist immer die Anode (+).
Wenn alles korrekt verbaut ist sieht das ChaosFuzz aus wie auf Bild 2.
Wir tun uns jetzt noch was Gutes, d.h. wir reduzieren mögliche Fehlerquellen. Durch die Sandwich-Bauweise haben wir zwei potentielle Stellen für Kurzschlüsse. Im Bild sind diese mit den roten Pfeilen angedeutet. Wir laufen einmal Gefahr, dass die Platine den Gehäuseboden berührt und andererseits können die Potigehäuse die Leiterbahnen berühren. Wir nehmen nun einfach einen alten Kunststoff-Hefter und schnippeln eine Folie für den Gehäuseboden und eine für den Zwischenraum Potis/Platine aus. Dann einfach mit etwas Tesaband an der richtigen Stelle fixieren und Ruhe ist…

chaosfuzz8.jpg

Bild2- Einbau der Komponenten

Nun ist unser ChaosFuzz bereit für den letzten produktiven Schritt


Die Verdrahtung
Für viele ist das ein ekliger Schritt, denn mit mehr als 5 Kabeln wird es schnell unübersichtlich. Der Verdrahtungsplan in Bild 3 wird das Verkabeln etwas einfacher machen.
Am besten zuerst alle Verbinden einbauen die nur im Deckel verlaufen.
Also LED (auf Polarität achten), und alle Kabels vom Schalter zur Platine. Übersichtlicher ist es, wenn man mit verschiedenen Farben arbeitet. Wenn man zwei Kabel an einem Pin anlöten muss, immer beide zugleich anlöten. Ansonsten macht man den Pin warm und das bereits verlötete Kabel springt wieder weg.
Wer keine DC-Buchse verbaut, kann vom Batterieclip direkt auf die Platine bezw. Eingangsbuchse fahren - ein Tipp: in den meisten Fällen reichen die Kabellängen des Clips nicht aus, also einfach verlängern und nicht lange herumprobieren!!

chaosfuzz9.jpg

Bild3- Verdrahtungsplan

Noch eine Bemerkung zur DC-Buchse: Wir setzen unisolierte Klinkenbuchsen ein, d.h. das Gehäuse ist unabänderlich mit Masse verbunden!! Einerseits ist das gut für uns, denn dadurch haben wir optimales Abschirmverhalten gegen Einstreuungen, hat aber einen kleinen Nachteil. Im Verdrahtungsplan ist mit dem roten Achtung angedeutet, wie die Belegung der DC-Buchse realisiert ist, nämlich Stift +!! Das ist genau umgekehrt als bei Effektgeräten der Firma Boss!!! Also aufpassen beim Netzteilanschluss. Tragisch ist das andererseits nicht, denn z.B. Korg macht es genau wie wir.
Ansonsten sorgt die Buchse dafür, dass beim Einstecken eines Netzteils die Batterie weggeschalten wird.

chaosfuzz10.jpg

Bild4- Komplett verdrahtetes ChaosFuzz


Fertig??
Nun ist es eigentlich fertig, unser ChaosFuzz - bereit ausgiebig getestet zu werden.
Aber nix mit Amp auf "so laut als möglich" drehen, sondern erst Mal vorsichtig anfangen.

1.Test Bypass ohne Amp - dazu ein Kabel in den Eingang stecken, denn ohne Kabel ist die Stromversorgung abgeschaltet. Jetzt muss sich der Effekt an- und ausschalten lassen, angezeigt durch die LED. Geht nicht? Fehler suchen.

2.Test Effekt-Bypass - dazu alle Regler auf Linksanschlag. Bass einstöpseln und mit Amp verbinden - den Amp Gain-Regler auf Null. Erst mal Effekt abschalten d.h. LED muss aus sein. Amp-Regler langsam aufmachen, jetzt sollte man ein cleanes Bass-Signal hören.

3.Test Effekt - Amp-Regler wieder zu, Clean- und Volume-Regler des Chaos Fuzz auf Mitte, Effekt einschalten, dann Amp-Regler wieder vorsichtig aufmachen - jetzt müsste es zerren. Nacheinander nun die einzelnen Teile SI, GE und Clean testen.

Wenn es nicht sofort funkt, nicht verzweifeln - wie vorher erwähnt ist es allemal besser die Leiterplatte schon zu testen bevor man sie einbaut. Hinterher kommt man sehr schlecht ran und muss das Teil wieder zerlegen.

Ansonsten wünsche ich allen viel Spass bei Basteln und natürlich noch mehr Spass beim Einsatz des ChaosFuzz beim Fetzen - denn darum geht es ja bei dem Ganzen.


So sieht übrigens mein persönliches ChaosFuzz aus:

chaosfuzz11.jpg

Bild5- ChaosFuzz - AK



Noch ein Hinweis für alle Kollegen der hohen Sechsaiter-Fraktion. Das ChaosFuzz klingt auch sehr fett mit Gitarre und wem die Härte der Verzerrung nicht reicht, kann wie im 1.Teil des Workshops erwähnt, Modifikationen in diese Richtung problemlos vornehmen.

Im nun wirklich allerletzen Teil 5 des Workshops werden noch einige Soundsamples mit verschiedenen Einstellungen vorgestellt.
 
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ChaosFuzz - Teil 5

Soundsamples

Das ChaosFuzz wird mit jedem Bass und auch jedem Amp irgendwie anders klingen - das ist nun mal das Schicksal eines jeden Effektgerätes.
Die folgenden Soundsamples sind deshalb als Anhaltspunkt zu sehen, um einen ungefähren Eindruck von dem guten Stück zu bekommen.
Alle Samples sind mit demselben Bass und identischen EQ-Einstellungen gemacht worden. Vom Bass ins ChaosFuzz und dann über einen neutralen Preamp in die Soundkarte.
Also dran denken, wenn Ihr mehr Höhen am Amp reindreht wird's auch drahtiger...


Sample1 Germanium-Teil
-Teil1 - SI=0%, GE=50%, Clean=100%
-Teil2 - SI=0%, GE=100% Clean=100%
Sample1


Sample2 Silizium-Teil
-Teil1 - SI=50%, GE=0%, Clean=100%
-Teil2 - SI=100%, GE=0% Clean=100%
Sample2
Hört Ihr das endlose Sustain!!


Sample3 Volle Verzerrung und Clean
SI=100%, GE=100%, Clean=100%
Sample3


Sample4 Volle Verzerrung ohne Clean
SI=100%, GE=100%, Clean=0%
Sample4


Sample5 Regler-Wirkungen
-Teil1 - SI=0%, GE=0%-100%, Clean=100%
-Teil2 - SI=0-100%, GE=0% Clean=100%
-Teil3 - SI=0%, GE=100% Clean=0-100%
-Teil4 - SI=100%, GE=0% Clean=0-100%
Sample5


Mehr Samples wollte ich nicht machen - man könnte noch zig-verschiedende Kombinationen produzieren. Ich denke man kann hören, daß durchaus dezente warme Zerrsounds möglich sind und eben auch etwas brachialere.

Edit: Noch ein Nachtrag - es gibt einige tolle Ideen für ChaosFuzz-Logos, daher stammt übrigens auch das Logo meines persönlichen Prototyps. Einfach mal hier auf der Seite nachschauen und den persönlichen Favoriten auswählen:
Logo


Jetzt bin ich Euch noch das Layout schuldig - das kommt Ende der Woche.
 
ChaosFuzz Teil 6

Layout

Nun noch der letzte Nachschlag zum ChaosFuzz-Projekt, das Layout.
Jeder wird sich daran wohl nicht wagen, aber es gibt sicher ein paar Elektronikbastler die gerne eine Platine für das Fuzz machen möchten.

Die folgenden Files sind mit der Freeware-Version von Eagle erstellt worden. Für Bastlerzwecke reicht diese Version locker aus - aolange man keine größeren Schaltungen erstellen möchte.

Hier der Link zur Freeware-Version:
ftp://ftp.cadsoft.de/eagle/program/6.1/eagle-win-6.1.0.exe

In Eagle gibt es immer zwei Files, einmal das Schaltungsfile:
Schaltung

und das eigentliche Layout:
Layout

edit:
... und ein Bild vom PCB-Layout (Bestückungsplan; besonders auf die Polung der Elkos achten! Die Bauteilwerte bitte dem Schaltplan in Teil 1 des Workshops entnehmen!):

chaos-fuzz_wrkshp_pcb.png



Viel Spass
 
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15.03.2006
Ein Nachtrag zur Bauanleitung.

Es hat sich leider ein kleiner Fehler in die Anleitung eingeschlichen.
Der Elko C13 muss genau anders herum eingebaut werden! Der Schaltplan stimmt, aber in den Bestückungsplänen und auch Fotos ist der Elko falsch rum drin -auch in meinem Prototypen (peinlich, und das dem Ingenieur)
C13 ist als Block- und Pufferkondensator parallel zur Betriebsspannung, deshalb wird bei einem Elko der für 16V ausgelegt ist und mit 9V betrieben wird erst mal nix passieren - allerdings kann bei Dauerbetrieb der Kerl nach und nach seinen Geist aufgeben. Deshalb bitte umpolen!!
Ich werde die Pläne in den nächsten Tagen noch korrigieren.

10.08.2007
Die Bestückungs- und Lötpläne wurden geändert, die Fotos zeigen noch die falsche Einbaurichtung von C13.

Der Kondensator C1 (10µF) in den ursprünglichen Plänen führte zu starken Knacksern beim Ein- und Ausschalten des Effektes und teilweise blieb das Tonsignal für eine kurze Zeit ganz weg.
Dieses Problem wurde nun behoben:
Statt eines Elkos mit 10µF wird dort für C1 ein Folienkondensator mit 47nF eingesetzt. Zwischen diesen und „In“ auf der Platine wird zusätzlich ein so genannter Pull-Down-Widerstand gegen Masse geschaltet.
Das Schaltungsschema wurde entsprechend abgeändert, ebenso der Bestückungs- und der Lötplan sowie die Bauteileliste und die Beschaffungsliste „Woher nehmen …?“ in Teil 3 des Workshops.
Die Fotos und der Verdrahtungsplan zeigen noch die ursprüngliche Version.
 
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Hi,
zunächstmal: Super Tutorial! Find ich echt klasse, dass sich jemand die Mühe macht soetwas zu verfassen. :great:

Habe den Fuzz selbst auch zusammengelötet, und er hört sich auch sehr geil an!

Trotzdem habe ich ein paar Frage, bzw. brauche ich Hilfe bei der Fehlersuche:

1.) Beim Einschalten des Effekts ist ein lautes Knacken zu hören. Ich habe schon das "neue" Design gelötet mit dem Folienkondensator 47nF (C1). Trotzdem ist dieses sehr laute knacksen beim ein und ein etwas leiseres beim Ausschalten zu hören. Hat jemand das Gleiche Problem? Woran könnte das liegen?

2.) Die LED ist nach einstecken des Eingangs-Klinke-Kabels dauer-an. Unabhängig davon ob der Effekt eingeschaltet ist oder nicht. Ich bin die Verkabelung nochmal im Detail durchgegangen und es scheint alles an der richtige Stelle zu sein.
Wie kann man hier am Besten vorgehen um den Fehler zu finden?

Vielleicht ist die Ursache für beide Fehler ja der Gleiche.. :gruebel:

Greetz,
RamNow
 
- Wenn der Pulldown (1M) am Input vorhanden ist, kann das Knacken eigentlich kaum aus der Audio-Schaltung stammen. Am Ausgang bildet ja das Volume-Poti quasi den Pulldownwiderstand. Evtl trotzdem mal den 10µF am Ausgang prüfen / auf gut Glück ersetzen.

- LED erstmal rausnehmen - ist das Knacken dann auch noch da?
Dann Verkabelung von LED und Fußschalter prüfen. Wenn die LED dann ordentlich mitschaltet und es immernoch knackt, könntest du mal dieses versuchen:
http://www.muzique.com/lab/led.htm

mfg, Immo


EDIT: Ups, is ja Millenium-Bypass... Sind beide Transistoren richtig gepolt und funktionieren? Evtl zuerst den BS170 mal austauschen, zB gegen einen 2n7000 (Achtung: Pinbelegung genau andersrum).

Evtl steht hier mehr: http://www.freestompboxes.org/viewtopic.php?f=13&t=6246&p=78257&sid=e5e2b2c6ba518a229b5acf7bb8ca0347

Für alles, was viel Gain hat, würde ich aber eh die erweiterte Version "Millenium 2plus" empfehlen, die den Eingang der Schaltung im Bypass auf Masse zieht: http://www.geofex.com/article_folders/mill2extn/mil2plus.htm

NOCH ein EDIT:
Erstaunlich, dass in diesem Thread nach 7 Jahren noch immer kein einfacher zu bauendes Layout steht, zB auf Streifenraster und mit nur einem TL074 - und mit besagtem Millenium 2plus oder mit simplem True Bypass per 3pdt...
Evtl mag sich da mal jemand ranwagen?
 
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Ihr Schänder ihr..... :D
Man könnte in dem Zusammenhang auch auf den seit laaaaaangem existierenden Bausatz hinweisen, sofern man kein Bock auf Leiterbahnenlöten hat.
 
- Wenn der Pulldown (1M) am Input vorhanden ist, kann das Knacken eigentlich kaum aus der Audio-Schaltung stammen. Am Ausgang bildet ja das Volume-Poti quasi den Pulldownwiderstand. Evtl trotzdem mal den 10µF am Ausgang prüfen / auf gut Glück ersetzen.
Also der Pulldown ist vorhanden. Ersetzen kann ich ihn gerade nicht, da kein Ersatzteil vorhanden. Würd ich dann später noch versuchen, wenn sonst nix hilft.

- LED erstmal rausnehmen - ist das Knacken dann auch noch da?
Dann Verkabelung von LED und Fußschalter prüfen. Wenn die LED dann ordentlich mitschaltet und es immernoch knackt, könntest du mal dieses versuchen:
http://www.muzique.com/lab/led.htm
LED hab ich rausgenommen. Knacken ist immernoch da... Nach einbau leuchtet diese wieder dauerhaft. Am Knacken ändert sich nix.

EDIT: Ups, is ja Millenium-Bypass... Sind beide Transistoren richtig gepolt und funktionieren? Evtl zuerst den BS170 mal austauschen, zB gegen einen 2n7000 (Achtung: Pinbelegung genau andersrum).

Evtl steht hier mehr: http://www.freestompboxes.org/viewtopic.php?f=13&t=6246&p=78257&sid=e5e2b2c6ba518a229b5acf7bb8ca0347

Für alles, was viel Gain hat, würde ich aber eh die erweiterte Version "Millenium 2plus" empfehlen, die den Eingang der Schaltung im Bypass auf Masse zieht: http://www.geofex.com/article_folders/mill2extn/mil2plus.htm

NOCH ein EDIT:
Erstaunlich, dass in diesem Thread nach 7 Jahren noch immer kein einfacher zu bauendes Layout steht, zB auf Streifenraster und mit nur einem TL074 - und mit besagtem Millenium 2plus oder mit simplem True Bypass per 3pdt...
Evtl mag sich da mal jemand ranwagen?
Hier verstehe ich zum Teil nicht genau wovon du sprichts. Bin nicht so tief in der Materie mit selber gebauten Effektgeräten. Auch von den Details der Schaltungen versteh ich nur wenig. Ich kann löten und verstehe die Baupläne. Viel mehr leider nicht. :rolleyes:

Ich hatte auch nicht vor das Grundsätzlich Design von dem Effekt zu verändern (oder verbessern). Möchte nur gern den Fehler beheben.

Danke für deine Antwort!
 
Ich habe mir jetzt auch den Bausatz von musikding besorgt und nach dem PCB-Layout zusammengelötet.

Bypass funktioniert. Aber sobald der Effekt aktiviert wird herrscht Stille. Komischerweise leuchtet die LED immer, sobald der Volumen-Poti auch nur minimal geöffnet ist... unabhängig von der Fußschalterstellung. Ist der Vol-Regler komplett zu, schaltet der Fußschalter allerdings korrekt die LED ein/aus.

Lötstellen sind alle noch mal geprüft- keine Überbrückung erkennbar. Position der Bauteile habe ich auch nochmal mit Layout und Schaltplan abgeglichen ....
C13 ist wie im PCB-Layout eingezeichnet eingebaut (Bezug auf Änderung 10.08.2007), aber daran sollte es ja nicht liegen.


Vielleicht hat einer von Euch ja einen Tipp, an welcher Stelle sich eine mögliche Ursache finden lassen könnte.:nix:


Update: Hab grad mal schalter und Led abgelötet und die Konfiguration vom Ende Post 2 zusammengebastelt:
Jetzt kommt ein Signal durch bei richtig kräftiger Verstärkung und wenn nur der Volumenregler gedreht wird. Allerdings übersteuert es schnell, mit einem aktiven Bass hat man da keine Chance ein cleanes Signal zu bekommen. Durch Regeln am Poti für Silizium und Clean ändert sich nichts. Drehe Ich den Germanium-Poti auf, kommt aber der entsprechende Fuzz-Effekt dazu....

Naja, ich probiers mal weiter.:confused:

Update 2:
Schalter und LED wieder dran gelötet. Zustand wie am Anfang, sowie bei lauter Verstärkung Verhalten wie im 1. Update.
Die geringe Lautstärke könnte an den ICs liegen, oder? Aber was soll das mit der Beeinflussung der LED über den Volumenpoti....
 
Zuletzt bearbeitet:
Update 3:
Nachdem Ich einfach mal eine paar schlecht-aussehende Lötstellen erneuert habe funktioniert zwar jetzt der Effekt, aber das Problem mit der LED bleibt bestehen....:confused:

Komischerweise leuchtet die LED immer, sobald der Volumen-Poti auch nur minimal geöffnet ist... unabhängig von der Fußschalterstellung. Ist der Vol-Regler komplett zu, schaltet der Fußschalter allerdings korrekt die LED ein/aus.
 
Es ist bloß ein 2PDT Schalter verbaut, da ist eine 90° Verdrehung bei 3 Kabeln pro Seite nicht so einfach;) und 180° sind ja egal,oder?

Trotzdem danke.
 
Hi,

achso, nee, bei einem 2pdt sollte ein Verdrehen um 90° ... schwierig sein.

Haben die beiden Schalterlötpins mit der Litze, die von "Out" kommt, und der Litze, die zu "Switch" führt, einen Kurzschluss? Miss doch mal in beiden Schalterstellungen mit einem Multimeter nach (Widerstandsmessung). Notfalls auch mal an den beiden Schalterlötpins nachmessen, nachdem Du beide Litzen abgelötet hast!

Gruß
Ulrich
 
Mmhh... einen Kurzschluss gibt es nicht...
 
Gerade habe ich zusätzlich beim Anschließen an den Amp das selbe Problem wie von RamNow weiter oben beschrieben festgestellt: ein lautstark hörbares Knacken beim Einschalten.

Das könnte doch beides mit den Transistoren zusammen hängen, oder?
Ich habe bloß keine Ahnung wie/wo/was ich Messen muss um deren Funktion zu überprüfen:nix:
 
Hi, merkwürdig, dass das Vol.-Poti auf die LED wirkt, wenn keine Verbindung am Schalter besteht.
Ich würde nochmal die Platine komplett vom Schalter ablöten und dann den Effekt ohne Schalter und LED testen.
Wenn er dann tatsächlich völlig korrekt funktioniert nochmal neu verkabeln!

Gruß U.

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