Effekte im X32 - u.a. Precison Limiter

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Hallo,
der Limiter in X32 sieht doch etwas anders aus, also die einfachen Dinger, die ich kenne.

Wenn ich zum Beispiel der Sub Group Drums den Limiter einsetzen möchte (um die Drums insgesamt lauter aussteuern zu können), wie sähe denn die Einstellung dann aus - würded Ihr Input Gain auf 0dB setzen? Was bedeutet hier "Squeeze und Knee". Sorry, dass ich frage, bin vornehmlich Gitarrist und mache die PA Seite nur "nebenbei".
 
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Hallo Reiner,

irgendwie habe ich Deinen Fred hier übersehen; die Kollegen wohl auch ;).

Die Einstellung von Kompressoren und Limitern hier zu beschreiben, würde bei etwa 300 Seiten liegen. Ich versuche trotzdem, einige Tipps zu geben, auf die Gefahr hin, dass jeder Kollege hier eine andere Meinung hat und man es so oder so ausdrücken kann. Ich versuche es verständlich auszudrücken.

Der Einsatz eines LIMITERS ist eher das "letzte Mittel", um Eine Übersteuerung zu verhindern. Das Signal wird hart abgeschnitten und ist ein heftiger Eingriff in die Musik.

Du solltest an den richtigen Stellen einen Kompressor einsetzen. Hier würde ich mit dem normalen Kanalkompressor anfangen. Die Kompressoren aus der Effektabteilung kommen dann, wenn DIR die Möglichkeiten des Kanalkomp. nicht mehr ausreichen. Da bei einem X32 für jeden Kanal ein Kompressor zur Verfügung steht, solltest Du jeden Drum- Kanal einzeln einstellen und nicht direkt das ganze Set.

Wo liegt der Sinn eines Kompressors? Der Dynamikumfang einer Stimme oder eines Instruments ist sehr hoch. Das schafft unsere Technik nicht. Beim Flüstern kannst Du Gain und Fader hochziehen, beim Schreien gehen dann alle roten LEDs an. Hier kann man den Umfang der Erhöhung durch einen Kompressor reduzieren. Sänger lieben einen Kompressor zunächst, da sie mühelos laut sind, wollen sie aber lauter werden, legst Du Ihnen einen Stein auf die Brust! Also vorsichtig einsetzen.

Zurück zum Thema. Fang mit der Bassdrum an. Schalte den Komp ein und beobachte die Kurve. Du kannst zunächst den Automatikmodus nehmen, besser Du wählst per Hand krurze Attack und Releasezeiten. Er soll also bei jedem Kick schnell zugreifen und zügig wieder freigeben. Nun den Threshold graphisch! nach unten ziehen, den Kanalgain kannst du ggf. ein wenig erhöhen. Die Knee- Einstellung verändert den Winkel der Kurve. Also wie heftig er eingreift, wenn der Punkt erreicht ist. Du kannst ruhig mal das obere Drittel der Scala herunterfahren und hören, wie es klingt. Bei anderen Kanälen würde ich mal mit 10-20% Reduktion auf der Scala beginnen ( also 80 % offen lassen!)

Ich stelle den Komp beim ganzen Set einzeln sehr gering ein (damit nichts durchschlagen kann) und schaue dann, welches Instrument überhaupt hörbar gebremst werden muß. In erster Linie die BD, sowie Snare und Toms kommen in Frage, Hihat und Overheads eher nicht.

Warum nicht das ganze Set auf einmal? Dann würde ein Bassdrumschlag das ganze Set für die Dauer des Kicks drücken! Hierbei und bei zu langen Releasezeiten kann es zu dem gefüchteten Pumpen kommen.

Gruß Jürgen
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Es ist noch zu ergänzen, dass der Einsatz von Limitern und Kompressoren in der Summe als Endstufen und Boxenschutz wichtig ist - siehe die Diskussion unter dem Thread Tipps und Tricks beim X 32. Auch werden Komps. beim Mastern auf die Summe angewendet.
 
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Beispiel meiner BD Einstellung
 
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Zum Testhören hier noch die passenden EQ-Einstellungen (über die Stellung der 3 und der 4 denke ich nochmal nach :gruebel:, akkustisch ist es aber so in Ordnung)
 

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Die Gate spielt auch noch eine Rolle, obwohl sie ja nicht Thema ist.
 
Mh, ich mache das alles sehr viel anders und würde dem Threadsteller eine komplett andere, weniger technische und eher klangorientierte Vorgehensweise nahelegen:

Kompressor Ratio maximal, Attack und Release Minimal. Threshold von 0db langsam runterziehen, bis man merkt, dass der Kompressor arbeitet. Dann die Attack langsam und nach Gusto soweit aufziehen, bis die Kick (die vorher sehr platt war) wieder den nötigen Punch erhält. Ich lande meist zw. 8-40ms. Danach langsam und nach Gusto Release soweit aufziehen, bis das Ausschwingverhalten gefällt. Bei minimalem Release, wie von Klangwerk vorgeschlagen hört man die Kick doch noch sehr nachatmen. Das entspricht eigentlich in beinahe keiner Situation meinem Geschmack. Hängt auch einfach extrem davon ab, wie die Kick klingt. Bei einer Snare zB kannst du über diesen Wert auch den Anteil des Teppichs steuern (lange Release schluckt den Teppich weg, während eine kurze Release ihn wieder schnell durchkommen lässt). Am Schluss dann die Ratio so einstellen, dass ein dynamisch konsistentes Signal rauskommt.
Gates setze ich sehr selten ein, weil mir da meist zuviele Transienten flöten gehen, bevor das Gate öffnet und ich zudem selten die Notwendigkeit sehe. EQ hängt natürlich ebenfalls stark von Instrument und Mikrofon ab. Bei ner Rock-Kick habe ich meist irgendwo zwischen 100 - 500 Hz ein Loch. Präsenz obenrum nach belieben, was den Kickanteil angeht.

Zur Eingangsfrage: Wenn du limitierst, killst du natürlich sämtliche Transienten, die Gerade für ein Schlaginstrument extrem wichtig sind. Insofern würde ich von dem Werkzeug in ner Schlagzeuggruppe so wenig Gebrauch wie möglich machen. Zum Schutz der PA ist das sinnvoll, als klangformendes Mittel habe ich es noch nie eingesetzt.
 
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Jepp, so kann man es machen. Aber ein "Nachatmen" ist bei o.g. Einstellung nicht vorhanden, ich hasse das. Versuchs mal (inkl. Gate:tongue:) und lass Deinen Drummer mal treten...

Gruß Jürgen
 
Wenn du eine totgedämpfte Kick nutzt, macht das sicherlich wenig Unterschied. Wenn die Kick einigermaßen nachklingt, ziehst du mit minimal Releasezeit nur den Attack weg, die Auskschwingphase bleibt davon unberührt (weil der Kompressor ja kurz nach dem Schlag wieder aufmacht). Damit erhöhst du die Lautstärke des Ausklingens im Vergleich zum Anschlag.
 
Ach es gibt halt nicht die richtige Einstellung. Je nach Situation gibts eine richtige Einstellung und die ist immer wieder anders.
Seit es mit den Pulten einfach ist Mehrkanalmitschnitte zu machen nehme ich das Zeug für mich immer mit auf, natürlich nach Rücksprache mit den Künstlern. Das verschafft mir die Möglichkeit zu Hause das alles 'nachzumischen'. Das mache ich immer wieder mit unterschiedlichen Aufnahmen um quasi an meinen Fähigkeiten weiter zu arbeiten. Dabei probier ich dann auch neue Wege aus um zu sehen ob und wie es meinen Sound verbessert. Durchs wiederholen bekomme ich auch noch Extra Praxis, da ich ja ein sog. Weekend Warrior bin, und da auch noch einige Wochenenden ungebucht bleiben. Da setzeich mich dann halt hin und mische eines der Konzerte oder auch nur einen Song neu. Vorteil ist, dass dieSchlepperei wegfällt;-)
 
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Hier gibts was zum Lesen:

https://www.musiker-board.de/threads/effekte-kompressor-limiter-noise-gate-enhancer-expander.57752/

Gruß Jürgen

Ergänzung: Alles perfekt, Reiner, Du siehst, es gibt unterschiedliche Meinungen zu den Releasezeiten; probiers aus und finde Deine Einstellung.

@ Jürgen/Gassen Klang - echt klasse, vielen Dank. Mir stellt sich einiges klarer dar. Ich werde es natürlich ausprobieren, um zu sehen, was für mich sinnvol ist.
 
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