Einsteigerdrum für Neffen, 10 Jahre, was beachten?

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Hallo liebe Drummer!
Mein Neffe will Drummen lernen und drum brauch ich etwas Beratung. Ich selber bin Gitarrist, entsprechend wenig Ahnung ist von der Materie vorhanden ;)

Also erstmal, er ist 10 Jahre alt und knappe 150cm groß.

Ich hab gelesen, das erste Kriterium bei Kindern wäre die Größe der Bassdrum, also 20“ vs 22“. Gefühlsmässig würd ich eher zur 22“ tendieren, die Frage ist, ob er damit nicht Mühe hätte weil zu groß???

Das zweite wäre dann ggf. eine Kaufempfehlung. Ich hab beim großen T Einsteiger-Sets gefunden bei ca 250.-€ mit guten Bewertungen. Taugen die was?
Es soll „nur“ für den Einstieg reichen.
Er hatte jetzt eine Probestunde und es gefällt ihm sehr, aber wies so bei Kindern ist, man weiss nie, ob er nach einem Jahr wieder aufhört. Es soll aber nicht so sein, dass er den Spaß verliert, weil ihm das Drum auseinanderfliegt.
Wenn er nach 2 Jahren immer noch fleissig übt, kann man upgraden.

Und drittens, keine Ahnung was drittens sein könnte bzw was noch zu beachten wäre, aber ich für Input dankbar :)

VG
 
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Ernstgemeint: Das wären gute Fragen an seinen Drum-Lehrer :giggle: Der sollte diese Art Fragen kennen und Antworten sowie Lösungen parat haben.

Meine Bassdrum ist auch nicht größer ... da fühle ich mich wieder jung :cool::D
 
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Da haste wohl recht, aber so aus der Community heraus kommt evtl auch noch guter Input.
Was bedeutet auch nicht größer? 20 oder 22“?
 
Bei 1,50 Körpergröße würde ich kein Set mit 22" Bassdrum nehmen. Da musst du die Hängetoms so schräg stellen, dass man laufend Dellen ins Fell donnert.

Selbst zum Üben sind 250€ Discounter-Drums nichts. Das Zeug ist so lumpig gemacht, dass einem da bald die Freude daran vergeht.
Die bessere Alternative: Gebrauchtkauf. Da hast du später auch kaum Verlust, falls es mit dem Junior und der Drummer-Karriere nichts wird.

Thema Lärm habt Ihr auf dem Schirm?
IMMER ein Thema. In einem Mietshaus - NO WAY! Im Eigenheim sollte man sich unbedingt mit den Nachbarn absprechen.
 
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Deswegen ... Gespräch mit der Musikschule suchen. Dann weiß man auch, wo sie so steht.

Übrigens, für die Handarbeit, egal ob an Snare, Tom, HiHat oder Becken, sind Übungspads fast ein Muss. Wenig verführerisch für einen Jugendlichen, aber nötige. Dieses hier, oder Vergleichbare, macht alles mit: https://www.thomann.de/de/real_feel_rf12g_practice_pad.htm
1630774109275.png



Jenes hier klingt und fühlt sich auf den verschiedenen Flächen immer ein wenig anders an: https://www.drum-tec.de/pworkout-mu...MIwpP8luLl8gIVGvhRCh1xaQjdEAYYAiABEgLsBvD_BwE
1630774126607.png
 
Ungefähr 90 Prozent aller auf dem Gebrauchtmarkt zu findenden günstigen Sets dürften genau diese Liga sein. Minimale Qualität bei minimalem Spielspaß und maximalem Wertverlust. Wobei ich Thomann zutraue, auch für so wenig Geld vertretbare Qualität anzubieten, denn in anderen Instrumentengruppen schaffen sie es auch. Tatsächlich denken aber die meisten, die dem Söhnchen/Töchterchen zum Beginn ein Set kaufen, wie du. Und dann läuft es oft drauf raus, dass die Kids den Spaß verlieren, und der Gebrauchtmarkt ist voll von solchen Sets, die keiner mehr haben will. (Ich frage mich dabei manchmal, was Ursache und was Wirkung ist ;) )

Ein gebrauchtes Set für sagen wir 400 bis 500 Euro mag etwas teurer sein, dafür wirst du es in ein paar Jahren quasi ohne Verlust verkaufen, sofern das Kind es nicht abgefackelt hat o.ä. Mit etwas Glück sind auf solchen Sets dann auch schon Markenfelle drauf, während du bei typischer Einsteiger-Neuware Plastikfolie drauf hast, die den Namen Fell eigentlich nicht verdienst haben und bald gewechselt werden sollten. Kosten hierfür sicher ca. 100 Euro, wenn es nur die Schlagfelle sind.

Was die Größe der Bass Drum betrifft, würde ich 20" als - Stand jetzt mit 10 Jahren - besser ansehen, halte die Frage aber generell für etwas überbewertet. So schnell wie die Kids wachsen, wachsen sie auch in eine 22er rein, und ein gutes Angebot mit 22" BD würde ich keinesfalls deshalb ablehnen. Der Bub wird seinen Aufbau sowieso seinem Längenwachstum immer wieder anpassen.
Dass die Toms vermutlich etwas hoch und steil hängen werden, spielt bei fortgeschrittenem Niveau eine Rolle, da die optimale Technik auch mit dem Winkel zwischen Stick, Fell und Spieler zusammenhängt. Aber ein Anfänger hat noch mit ganz anderen koordinativen Baustellen zu tun, als dass man sich hier gleich Sorgen machen müsste. Zumal schräge und hoch hängende Toms mal modern waren und es trotzdem herausragende Drummer gab.

Als Pad zum leisen üben nutze ich dieses. Zwar eins der teuersten, aber dafür mit echtem Fell und Spannreifen. D.h. man kann alle Techniken üben, die man auf der Snare so verwendet, Rim Click, Besen, One Handed Roll etc.
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Hi und danke erstmal für die ganzen Anregungen und Ideen. Der Musiklehrer hat an den nächsten Musikladen verwiesen, drum ist eure Einschätzung hilfreich.

Also Lärm, zumindest was die Belästigung der Nachbarn angeht, sollte kein Problem sein. Es ist ein alleinstehendes Haus mit viel Platz zum nächsten Nachbarn. Ich werde die Sache mit den Übungspads aber weiterleiten, ich weiss nicht, ob Mama und Papa die Lärmentwicklung beim Schlagzeug unterschätzen ;)

Und nach euren Empfehlungen werde wir mal Abstand nehmen von den 250.- Einsteiger-Sets und gebraucht schauen im Bereich 400.- € plus. Das macht Sinn wenn man bedenkt, dass man beim Wiederverkauf ohne oder nur wenig Verlust verkauft.
 
Die Felle sind bei den "Discounter-Drums" das kleinste Problem.
Selbst bei sog. Mittelklasse-Drums sind meist noch Felle drauf, die nicht der große Hit sind. Dafür sind bei diesen Sets die Hardwareteile schon mehr als brauchbar. Das ist bei Billigdrums leider nicht der Fall.
Da sind dann Gewinde und Schrauben nach mehrmaligem Öffnen und Schließen kaum mehr zu gebrauchen oder man muss sie so fest ziehen, dass die meist sehr dünnen Rohrwandungen der Ständer oder Tomhalter verdrückt werden. Irgendwann hält dann nichts mehr in Position und das nervt und macht keinen Spaß.

Ich finde, Klang ist am Anfang eher nebensächlich. Haltbarkeit und Funktion allerdings nicht. Gerade als Beginner hat man ja nicht so die ausgefeilte Technik und da haut man schon mal daneben. Da ist es gut, wenn man sich darauf verlassen kann, dass nichts auseinander fällt. ;)

Dieses Set bräuchte mal etwas Pflege ist aber vom Kern ein Super-Set mit dem man auch erste Gigs spielen könnte: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/sonor-force-2005-schlagzeug/1864522725-74-1321
 
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Ich finde, Klang ist am Anfang eher nebensächlich.
So denk ich auch, zumindest denke ich immer an die Zeit zurück, als ich angefangen habe, Gitarre zu spielen. Mein Gehör war einfach noch nicht gut genug geschult um qualitative Klang-Unterschiede zu hören.
 
Wo wird denn gesucht?
Ich persönlich würde nach einem gebrauchten Komplettset Ausschau halten. Sehr viele Einsteiger verlieren die Lust und bieten ihre Sets an.
Basix custom ist z.B. sehr gut bezahlbar (300€ - 400€ komplett) und absolut brauchbar.

Wenn ich gerade suchen und im weiteren Umkreis wohnen würde, würde ich auf jeden Fall genau dieses nehmen:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...ken-optimal-fuer-anfaenger/1842549966-74-8753
Ist mit dem Basix custom vergleichbar, die Größen sind auch für Kleinere passend, die Becken sind im Vergleich zu anderen Komplettsets äußerst brauchbar, Hocker dabei, die teuren Markenfelle sind noch vollkommen in Ordnung und der Preis ist absolut fair (und noch VB). Da fehlen eigentlich nur Sticks und Gehörschutz. Wenn er länger dabei bleibt, würde man wohl als erstes die Fußmaschine und vielleicht die Hihat-Maschine austauschen. Aber das geht am Anfang alles wunderbar so.

So denk ich auch, zumindest denke ich immer an die Zeit zurück, als ich angefangen habe, Gitarre zu spielen. Mein Gehör war einfach noch nicht gut genug geschult um qualitative Klang-Unterschiede zu hören.
Idealerweise trägt er ja auch Gehörschutz. Da reduzieren sich die Unterschiede zwischen gutem und mäßigen Klang noch weiter.

Die 3. Alternative der besser als gedacht Einsteigerschlagzeugen wäre das Magnum birch:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/magnum-birch-schlagzeug-set/1852570769-74-19974
Bei dem konkreten Set könnte die Bassdrum aber 22" sein. Müsste man erfragen. Auch hier macht man für den Preis nichts falsch.

Mit solchen Sets kann man lange Spaß haben. Sie dienen aber auch wunderbar als Proberaum-Sets, wenn man sich später ein Wunschset gekauft hat.


Und wenn es hochwertiger sein muss und ein wenig teurer sein darf, würde ich nach Pearl Vision suchen. Die waren tolle Mittelklasse, gehen aber gebraucht trotzdem vergleichsweise günstig weg.
Z.B. hier:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/pearl-vision-schlagzeug/1820471721-74-3030
Die Becken würde man als erstes austauschen, aber die funktionieren am Anfang auch wunderbar. Von dem Set hat man auch lange etwas, denke ich.
 
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Also es wurde jetzt ein Tama Imperialstar:
Felle sehen praktisch neu aus auf den Bildern, Paiste Becken und HiHat, Silent Practice Kit (Filze für Snare, Tombs, Becken etc), Teppich, Stul und mehrere Paar Stöcke für 360.- €
 
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Glückwunsch. Viel Spaß dem Neffen.
 
Danke, ich hoffe das Passt so.
Hab mich etwas vom Gefühl und euren Ratschlägen leiten kassen.
 
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Viel Erfolg für den Junior!

... aber auch hier wieder einmal der Hinweis, dass es durchaus hilfreich ist, zu schreiben, aus welcher Gegend man kommt. Es gibt bei schwierig zu verschickenden Sachen immer die Möglichkeit, dass in der Nähe gerade das Gesuchte angeboten wird und im Zweifel auch schnell wieder weg ist. Man kann die Info ja auch wieder `rausnehmen, wenn ein Gesuch nicht mehr aktuell ist.
 
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Tama Imperialstar ist ok für den Start. Was die Becken angeht - du lässt sich hier vll vom Markennamen blenden. Bei dem Gesamtpreis gehe ich ungesehen davon aus, dass es sich um Messing oder Pressblech Bronzebecken handelt (Unteres Niveau). Die klingen halt nicht wirklich. Für den Anfang werden die es tun aber bald wird der Junior feststellen, dass vernünftige Instrumente anders klingen. Beim Schlagzeug kann man - auch im niedrigen Preisniveau - durch Felle ne Menge machen. Das ist bei Becken eben nicht möglich.

Von daher wäre mein Tipp jetzt, immer wieder n bisschen Geld auf Seite zu legen. Irgendwann kommt nämlich der Wunsch nach besseren Becken. Zum Glück gibts da Geheimtipps, die den Geldbeutel nicht so sehr strapazieren, wie die großen Marken. (Zultan von Thomann z.B.).
 
du lässt sich hier vll vom Markennamen blenden.
Ja, leider. Paiste machen tolle Becken, keine Frage, aber dafür bist du ein paar Scheine los. ;)
Bei den "großen" Beckenmarken, die da wären Zildjian, Paiste, Sabian und Meinl, muss man schon mindestens 400 € (eher mehr) für ein brauchbares Beckenset löhnen.
Für den selben Preis gibt es bei den sog. "kleinen Türken" richtig professionelle Becken. Zultan wurde ja schon genannt.
Die Istanbul Agop Xist halten locker mit den Ziljdian As mit, kosten allerdings 300 Öcken weniger.
 
Hallo, also mein Neffe wohnt im französischen Teil der Schweiz, da ist dann die Auswahl nicht so groß. Es gab genau zwei Angebote im Umkreis von 1h Fahrzeit.

Das mit den Becken werd ich im Auge behalten, Danke.
 
M
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Forentroll

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