einteiliger Hals vs. dreiteiliger Hals

  • Ersteller sabineaa
  • Erstellt am
S
sabineaa
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
17.08.12
Registriert
01.11.11
Beiträge
52
Kekse
0
Welchen Unterschied macht das in Bezug auf Klang, Haptik, Stabilität usw. bei einer Westerngitarre?
 
Eigenschaft
 
- Klang: relativ nebensächlich. Das Gewicht des Halses spielt da wohl eine gewisse Rolle, aber das könnte bei einem einteiligen und einem dreiteiligen Hals auch genau gleich sein

- Haptik: der Unterschied dürfte gegen Null tendieren. Der Hals wird ja eh lackiert/gewachst. Da spielt es eine größere Rolle ob ein matter oder Hochglanzlack genommen wird (und welcher), als welches Holz nun drunter ist.

- Stabilität: kommt auf die verwendeten Hölzer an. Manchmal werden feste Hölzer in die Mitte eingeleimt. Meine Hanika hat z.B. einen Ebenholzstreifen, der den Halz stabilisieren soll.
Bei Westerngitarren hast du aber eigentlich eh immer nen Halsstab drinnen. Generell: der dreiteilige ist eher stabiler als der einteilige. Muss aber nicht sein.
Wenn es immer dasselbe Holz ist, ist es mMn eher eine Frage der Kostenersparnis, als sonstiger Kriterien.

--> Mir persönlich ist's vollkommen egal ob der Hals nun ein- oder dreiteilig ist, wenn die Gitarre gut klingt.
 
ich würde es weniger an der allgemeinen technischen Beschreibung festmachen, als an der individuellen Ausführung.
beim Bass zähle ich eindeutig zu den Hals-Fetischisten (falls es so was gibt), die A-Gitarre wirkt da toleranter...
(wie Disgracer schon andeutet)
Alllerdings scheint mir der Stratabond (=ultrastabile) Hals meiner Billig-Martin einen enormen Einfluss auf die Ton-Entwicklung zu haben.
also weniger auf die Klangfarbe, als das 'Anspringen' des Tons (da hat das Teil meinen anderen beiden Akustischen einiges voraus)
dass sich der Hals angenehm anfühlen sollte ist selbstverständlich - aber die Masse habe auch grossen Einfluss auf die Haptik.
Eigentlich alles Kriterien, die sich nur am konkreten Objekt feststellen lassen... also das übliche... testen ;)

cheers, Tom
 
beim Bass zähle ich eindeutig zu den Hals-Fetischisten (falls es so was gibt), die A-Gitarre wirkt da toleranter...

Meinst du E-Bässe?
Wenn ja: E- und A-Instrumente sind zwei völlig verschiedene Konstruktionsprinzipien! Da haben dieselben Teile manchmal entgegengesetzte Aufgaben.
 
ja, der Unterschied ist mir bewusst - dennoch fand ich die Wirkung des Halses in dem speziellen Fall bemerkenswert.
Ganz unabhängig von den sonstigen Klangeigenschaften. Vorher hab ich dem nie besondere Beachtung geschenkt.
(bis auf das normale 'fühlt sich gut oder nicht gut an')
wenn ich es nebenbei bemerken darf: ich hab mir sofort einen A-Bass mit so einem Hals gewünscht.
(aber den hat Martin nicht im Programm, bzw hatten sie zu der Zeit nicht)
um den Bogen zurück zu bekommen:
die Stratabond Hälse bestehen aus vielen schmalen Streifen, die sehr stabil gegen die Saiten zu arbeiten scheinen.
Bei einem Holz mit ähnlichen Eigenschaften würde ich keinen (wesentlicher) Unterschied erwarten.
Vermutlich ist das aber teurer in der Beschaffung und/oder schwieriger von der Konstanz der Qualität zu realisieren.

cheers, Tom
 
Leutz, vielleicht sollte man die Frage anders verstehen:

dreiteilig längs gesperrt ist in punkto Verwindungssteifigkeit fast nicht zu übertreffen und war vor langer, langer Zeit mal Standard, bis man draufkam, daß einteilige Hälse fast genauso stabil sind.

Was man heute aber oft oder fast immer bei akustischen Gitarren antrifft, also sowohl bei Nylon-, wie bei Stahlsaitengitarren, sind dreiteilige Hälse, bei denen der Halsfuß einen Teil bildet (bei Taylor ist auch bei den hochpreisigen Modellen auch der aus vielen Teilen zusammengesetzt, um nochmals Verschnitt zu sparen), dann der eigentliche Hals vom Korpusrand bis zur Kopfplatte, und ebendiese. Macht nach Adam Riese drei Teile, drei Klebestellen und mindestens eine Sollbruchstelle, wenn der Hals geschäftet ist, also die Kopfplatte und der Teil des Halses unter den ersten drei, vier Bünden angesetzt ist. Ist der Hals bis unter die erste Mechanik durchgeführt, ist die Angelegenheit stabiler.

Was den Klang angeht: eine ununterbrochene Holzfaser kann anders arbeiten als mehrere, die aneinandergeklebt sind. Auch wenn jetzt wieder die Diskussion losgeht, es muss schon seinen Grund haben, daß Martin zumindest bei den normalen Modellen seit eh und je durchgehende einteilige Hälse verbaut und es mittlerweile wieder einige Hersteller gibt, die dieses Feature auch groß in der Werbung wieder herausstellen.

Wer mal erleben konnte, wie bei einer eingespielten und/oder höherpreisigen Gitarre mit durchgehendem Hals die ganze Konstruktion arbeitet, der weiß dann auch, warum und wieso.

Und meine persönliche Meinung ist die, daß ich einen angesetzten Halsfuß notgedrungen akzeptiere, aber angesetzte Kopfplatten oder geschäftete Hälse sind für mich ein Grund, die Gitarre sofort wieder aus der Hand zu legen, bzw. nicht zu kaufen.

Nebenbei ist meines Wissens Ibanez bei den E-Gitarren der große Vorreiter in Bezug auf geschäftete Hälse gewesen, während jetzt entweder längsgesperrte oder einteilige Hälse verbaut werden. Bei Fender gab's sowas meines Wissens nach noch nie, und bei Gibson weder bei den E-, wie auch den Akustikgitarren auch nicht. Und bei beiden Herstellern wird zwar permanent mit dem Korpus hantiert bzw. experimentiert, nur an die Hälse gehen beide Hersteller nicht. Irgendeinen Grund muß das wohl haben.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben