Elektrikfrage: Piezo und Humbucker auf einen Ausgang

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Ich habe heute auf dem Flohmarkt eine halbakustische Telekasterkopie mit Piezo Tonabnehmer gerettet. Da sich die Steghalterung etwas von der Decke gelöst hat, aber der Hals sehr schön ist, will ich das gute Stück als Basis für eine Solidbody mit Minihumbucker und Piezo verwenden. Den Minihumbucker habe ich noch hier rumliegen, Holz für den Body auch. Soweit alles kein Problem.
Jetzt zu meiner Frage: Kann ich den Piezo (ein Preamp ist dabei) und den Humbucker zusammen auf eine Klinkenbuchse leiten?
Folgende Möglichkeiten kommen mir da in den Sinn:
1. Einfach per Schalter zwischen beiden umschalten
2. beide per Poti mischen

Ersteres wird wohl kein Problem sein mit dem passenden Schalter. Aber wie ist das mit dem Mischen? Was brauche ich da und geht das prinzipell überhaupt?
 
Eigenschaft
 
Aber wie ist das mit dem Mischen? Was brauche ich da und geht das prinzipell überhaupt?

Beide einfach hart "aufeinanderzunageln" ist keine gute Idee, und auch über einen Poti vermutlich nicht optimal. Jeder Ausgang "sieht" in diesem Fall den anderen als zusätzliche Last, womit sie sich gegenseitig beeinflussen. Bei separat erhältlichen Piezo-Preamps ist oft ein Eingang für die magnetischen Pickups mit vorgesehen, und die Mischung bzw. Umschaltung erfolgt über das Board. Vielleicht ist ja bei deinem Preamp auch so eine Option vorgesehen? Oder hatte die Gitarre gar keine magnetischen Pickups?

Bernd
 
Ne, die hatte nur den Piezo mit Preamp.

Mit umschalten meinte ich übrigens, so schalten dass entweder der Piezo oder der Humbucker an der Buchse hängt aber nicht beide zusammen. (falls das geht)
 
Mit umschalten meinte ich übrigens, so schalten dass entweder der Piezo oder der Humbucker an der Buchse hängt aber nicht beide zusammen. (falls das geht)

Das sollte problemlos funktionieren. Ist nicht anders als bei normalen Pickups auch (die ja manchmal auch vorverstärkt = aktiv) daherkommen. Eventuell wäre es sinnvoll, die Umschaltung vor dem Volume-Poti einzubauen, dann hängt der Ausgang während des Umschaltvorganges nicht kurz "in der Luft", was zu Knackgeräuschen führen kann. Im Idealfall kann der Piezo mit einem ganz normalen Gitarrenpoti arbeiten (250-500k).

Grüße,
Bernd
 
Warum nimmst Du keine Stereobuchse mit zusätzlichem Schaltkontakt (Für die Stromversorgung vom Piezo)? Masse zusammen, Heiß Magnetisch an Spitze, und Heiß Piezo an Ring. Dann kannst Du mit einem normalen Klinkenstecker auf der Gitarre mischen, und bei Verwendung eines Stero- oder Y-Kabels zwei Amps ansteuern. Solche Klinkenbuchsen gibt es mit 8 Kontakten plus Masse, z.B. von der Firma Shadow. Die verwende ich bei meinen Hybridgitarren.
 
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Danke schon mal für die Antworten.
Hier noch ein paar Bilder von der Basis

basis.jpg
Die Basis vom Flohmarkt

Preamp.jpg
Der Preamp

Hals.jpg
Der Hals den ich verwenden will

bluescalimba.jpg

Der Minihumbucker stammt von einem früheren Projekt, einer elektrischen Bluescalimba.
Der neue Korpus soll mehr in Richtung Crafter SA gehen.

@ Murle: Das mit der Stereobuchse verstehe ich noch nicht so ganz, was meinst Du mit "Dann kannst Du mit einem normalen Klinkenstecker auf der Gitarre mischen"?
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Murle: Das mit der Stereobuchse verstehe ich noch nicht so ganz, was meinst Du mit "Dann kannst Du mit einem normalen Klinkenstecker auf der Gitarre mischen"?

Wenn ich das richtig verstehe, meint Murle: verwende einen Stereo-Klinkenstecker, um magnetischen und Piezo-Output getrennt aus der Gitarre herauszuführen. Was insofern Sinn macht, als die üblichen Gitarrenamp-Einstellungen selten ein schönes Ergebnis mit Piezos bringen, ein separater Amp wäre da besser. Alternativ müsstest du evtl. komplett unterschiedliche Presets benutzen (in einem Modeler oder einem anderen Amp-Kanal), um den Piezo hübsch klingen zu lassen.

Darüber hinaus meint er wohl eine Stereo-Klinke mit komplett vom Signalweg entkoppelten Schaltkontakten, um die Batterieversorgung beim Einstecken einzuschalten. Daher die vielen (8) Kontakte, die er erwähnt. Ich hoffe, ich habe das richtig wiedergegeben :)

Bernd
 
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Ah, ja das erschließt sich mir jetzt. Danke.

Wenn ich darüber nachdenke werde ich einen schnellen Wechsel zwischen den beiden Tonabnehmern eher nicht benötigen. Auch mit zwei Amps zu arbeiten kommt sicherlich selten vor, auch wenn sich das interessant anhört.
Eher mit zwei unterschiedlichen Ausgängen in einen Mixer und dann in den Looper.
 
Eher mit zwei unterschiedlichen Ausgängen in einen Mixer und dann in den Looper.

Das geht genauso. Üblicherweise hat man nur das Problem, das, was man für die magnetischen Pickups am EQ bzw. Amp-Klangregler verbogen hat, dann für die Piezos wieder glattzubügeln. Das ist selbst mit dem Mehrband-EQ-Preamp des Piezos nicht ganz einfach. Die Lösung mit zwei getrennten Mixer-Kanälen dürfte aber ganz gut funktionieren.

Grüße,
Bernd
 
Das ist (fast) richtig. Aber ich meinte in der Gitarre eine Stereoklinkenbuchse...mit zusätzlichem Schaltkontakten. Ich vermute, Du meinst das Gleiche? Aber es ist richtig, wenn dort ein normaler Klinkenstecker (Kabel) verwendet wird, kannst Du auf der Gitarre den Komplettsound mischen. Sofern für Piezo UND Magnetischem PU Volume und Ton vorhanden sind. Auf der Gitarre vom TE ist für den Piezo an der Seite schon so etwas vorhanden. Zum Proben habe ich das so verwendet, und zwar an einem Transistor AMP. An einem Röhren Gitarrenamp klingen Piezosounds seltsamer Weise nicht so gut. Und für Bühne und Studio wurde ein Stereokabel verwendet, an dessem anderen Ende eine Verteilerbox stand. Einfach selbst herzustellen.
Magnetisch in einen Amp, Piezo in die PA (oder Akustik Amp). Ein guter Tontechniker am Pult, kann da die tollsten Sachen "mixen". Einige bekannte Top 40 Bands verwenden so meine Hybrid Gitarren. Und im Studio: Gleichzeitig auf zwei Spuren - synchroner geht es nicht!
 
Das ist (fast) richtig. Aber ich meinte in der Gitarre eine Stereoklinkenbuchse...mit zusätzlichem Schaltkontakten. Ich vermute, Du meinst das Gleiche? !

Ooops, unentschuldbarer Fauxpas… selbstverständlich meinte ich primär die Buchse, auch wenn die spätere Anwendung mit Y-Kabel natürlich dann auch einen Stereoklinkenstecker erfordert ;)

Das direkte Mischen per Monoklinkenstecker finde ich aber wie schon erwähnt eine suboptimale Lösung, weil die Ausgangsimpedanzen von Preamp und Magnettonabnehmer sich beim "harten" Mischen gegenseitig als Last sehen und so das Ausgangssignal beeinflussen. Was natürlich nicht bedeutet, dass es nicht geht. Nur etwas anders als bei getrennten Ausgängen. Ein niederohnmiger Preamp-Ausgang kann für einen hochohmigen PU-Ausgang durchaus ein kleines Problem sein. EDIT: … und abgesehen davon… wenn ich das Piezo-Ausgangs-Signal auf den Ring der Stereo-Buchse gebe, dann landet dieses auf Masse am Monoklinkenstecker. So geht's also eh nicht. Man müsste also so oder so mit Stereo-Klinkenstecker rein und dann auf der anderen Seite Tip und Ring zusammen auf Tip des Monsteckers löten :)

Bernd
 
Ich habe auch vor zwei Jahren meine selbstgebaute E-Gitarre um zwei passive Piezos unter dem Vibratosteg von Kahler ergänzt.
Als Ausgang dient die Neutrik-Stereoklinkenbuchse mit Verriegelung. Aus der kommt an der Spitze ganz normal das Signal der Humbucker nach dem Lautstärkeregler.
Am ersten Ring kommt das Signal der Piezos raus. Ohne Lautstärkeregler.
Der Lautstärkeregler ist mit Push-Pull-Umschalter und kann beide Signale im gezogenen Zustand vertauschen. Dann kommt an der Spitze das Signal der Piezos nach dem Volumeregler und aus dem ersten Ring die Humbucker ohne Lautstärkeregler.
Somt ist beides möglich:
1. Der Betrieb im Wechsel per Mono-Kabel z. B. zum Pod HD 500
2. Der Parallelbetrieb per Stereokabel (Insertkabel) an zwei Verstärker, oder an zwei Eingänge des Pod HD500.
Ich nutze beides. Letzteres ermöglicht parallel eine "Akustikgitarre" (ungeregelt) und eine E-Gitarre, bei der mit dem Lautstärkeregler ganz normal der Verzerrgrad geregelt werden kann.
Umgekehrt ist es natürlich auch möglich, wird von mir aber nicht genutzt.

Bei dir wären die Piezos eben nicht passiv, sondern mit Vorverstärker.
 
Das ist seltsam... weil ich es so schon sehr oft gemacht habe, und es ohne Probleme funktioniert - und auch klingt...werde mir die Buchse einmal anschauen. Aber bei der wird nur verhindert, das die Stromversorgung auf dem Stecker "landet". Bin PC- technisch leider zu überfordert, um "Beweisaufnahmen" zu posten, das ich mit einem Normal- Monokabel in der Gitarre und im Amp die beiden Signale leiser und lauter getrennt regeln und hören kann.. wie auch immer.
 
Ideal fände ich ja einen kleinen Mixer zum Einbauen in die Gitarre, aber mit nur zwei Kanälen und mit 9V Stromversorgung

So wie hier vom Prinzip her:

 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stromversorgung, also der Pluspol der Batterie sollte nie an den Stecker abgegeben werden. Normalerweise bleibt Plus dauerhaft angeschlossen und die Masse wird geschaltet. Bei einer simplen Stereobuchse in die ein Monostecker gesteckt wird, geschieht dies durch die dadurch entstehende Brücke zwischen Masse und Ring.
Natürlich wird bei der von mir beschriebenen Anschlussweise bei einem Monokabel der jeweilig nicht benutzte Pickup kurzgeschlossen. Bei passiven Pickups ist das egal, ein Vorverstärker mag das nicht unbedingt. Insofern ist die Lösung dann nicht unbedingt zu empfehlen... sorry. Dann müsste zumindest immer ein Stereokabel verwendet werden um dieses Kurzschließen zu verhindern.
 
Das ist seltsam... weil ich es so schon sehr oft gemacht habe, und es ohne Probleme funktioniert - und auch klingt...werde mir die Buchse einmal anschauen. Aber bei der wird nur verhindert, das die Stromversorgung auf dem Stecker "landet". Bin PC- technisch leider zu überfordert, um "Beweisaufnahmen" zu posten, das ich mit einem Normal- Monokabel in der Gitarre und im Amp die beiden Signale leiser und lauter getrennt regeln und hören kann.. wie auch immer.

Na, Beweisaufnahmen braucht's da nicht. Das, was du beschreibst, kann funktionieren, wenn beide Signale von den separaten Potis aus direkt an den Tip (Spitze) der Buchse/des Steckers geführt werden. Es kann aber definitiv nicht funktionieren, wenn ein Signal am Ring landet, weil Ring und Ground durch einen Mono-Klinkenstecker automatisch kurzgeschlossen werden. Das ist ja das Prinzip, mit dem üblicherweise Batterie-Minus für aktive Pickups geschaltet wird. Batterie-Minus an Ring, Monostecker rein --> Minus und Ground sind verbunden, und die Pickups mit Strom versorgt. Vielleicht hast du da nur einen kleinen "Knick" in der Erinnerung, WIE das angeschlossen ist?

Grüße,
Bernd
 

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