Emil Lamperou

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chiliesnows
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Ich hab mich bemüht nach einem Konzept ein Text zu schreiben auf englisch.
Der Text ist durch Faust und Sigmund Freud, mit seiner Theorie von Über-Ich, Das Ich und Es, inspiriert.
Um klassisch zu wirken, wollte ich dem Helden, dem Ich, einen französischen Namen geben.
Ist Leider etwas unstrukturiert ausgefallen, wollte aber gerne Kritik hören. ^^

A shadow of yourself
without a face
Your hollow eyes
are bringing disgrace

A curse of the demon
you've become
will never let you
live or go

This bitter truth
follows you forever
it haunts you down
it follows you home

Between the sky
and earth
I end day and night
In comparison to me
You're a candle light
In the darkness
I'll be waiting for you
Emil Lamperou
 
Eigenschaft
 
Hallo chiliesnows,

Ich finde es wunderschön.

Den Bezug zu Faust erkenne ich, den zu Freud (noch) nicht.

Ein super Text ist das. Machst du nen song draus?

Grüße Dug
 
Hallo DugDanger

Danke. Ja, war ursprünglich so geplannt nur fällt es mir schwer ihn zu vervollständigen. Ich möchte ihn sinnvoll mit dem Gesang verbinden. Die Instrumentalisierung würde mir leicht fallen. Das Problem ist dass wenn ich den song weiter in die Länge ziehen würde, würde es langweilig werden, wenn es sich weiter um Emil dreht aus der Sicht Gottes. Die Vervollständigung der Handlung würde das Gesamte als Stück darstellen oder es auf eine bestimmte Weise beenden wie z.B. eine Antwort. Bin aber noch unentschlossen. ^^
Der Text ist nach dem Gedanken vom Selbsthass entstanden. Der Mensch ist sein "eigener" Gott nach Freud. Seine Vorstellungen von Gott oder dem Rechtschaffenden sind sein eigenes Über-Ich. Daher ist Emil das ich und Gott das Über-Ich.

Grüße Chilie
 
Ich konnte die Option Beitrag verändern nicht finden, deswegen trage ich es hier mit einer Übersetzung nach.

A shadow of yourself / Ein Schatten deiner selbst
without a face / ohne Gesicht
Your hollow eyes / Deine leeren Augen
are bringing disgrace / bringen Schande

A curse of the demon / Der Fluch des Dämons
you've become / der du geworden bist
will never let you / wird dich nich niemals gehen
live or go / oder leben lassen

This bitter truth / Die bittere Wahrheit
follows you forever / folgt dir für immer
it haunts you down / es jagt dich
it follows you home / es folgt dir heim

Between the sky / Zwischen dem Himmel
and earth / und der Erde
I end day and night / Beende ich Tag und Nacht
In comparison to me / Im Vergleich zu mir
You're a candle light / bist du ein Kerzenlicht
In the darkness / In der Dunkelheit
I'll be waiting for you / warte ich auf dich
Emil Lamperou
 
Moin moin!

Puh, Gedankenkarussell. Mal sortieren....

Zunächst einmal mag ich deinen Text für sich genommen gut leiden. Eher knapp geschrieben, zeigt er für mich eine im LI selbst liegende Bedrohung, die im I'll be waiting for you gipfelt.

Zwei Dinge, die mich irritieren:

1. Deine Absicht, Faust und Freud einzubringen, zieht für mich mich nicht. Für solche Dimensionen bleibt mir die kleine Story zu dünn.

2. Und dein "Emil Lamperou" - um klassisch zu wirken? Öh, wie jetzt? Man nehme einen frankophonen Namen und schon wird's klassisch? Nö, wird's nicht. Dazu hätte dem ganzen ein klassischer Rahmen gegeben werden müssen, und das bringst du wiederum sprachlich nicht rüber. Fehlt's am (klassischen) Englisch? Oder sollte Emil (der auf französisch eher ein Émile sein müsste, pardon) nur das Salz in der Suppe sein?

So nehmen für mich deine Erläuterungen dem Text seine Wirkung durch schlichte Bedeutungs-Überfrachtung. Schade.

Beste Grüße,
6f
 
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Hi Chilie,

ich tu mich mit deinem Text schwer.

Mit dem Über-Ich hat Freud mMn die inneren Moralprinzipien gemeint (Eltern, Schule, Kirche, Politik, Kunst usw.) und diese dem Unterbewusstsein bzw. erwachsenen Selbstbewusstsein gegenüber gestellt.

Nun lauert also bei Dir die Moral auf das selbstbewusste Handeln.Warum nicht. Aber diese abstrakte Fragestellung... und derartig abstrakt abgehandelt ...erreicht meine Gefühle nicht. Und DARUM sollte es doch in einem Songtext gehen? Oder?

Wenn Du dein emanzipiertes Handel der Moral gegenüberstellen willst: warum nicht bildhafter? zum Beispiel über Personifikation.

Ich vermute ja, dass Deine Sympathie als Autor Deinem ICH und weniger Deinem ÜBER-ICH gehört. Denn dieses ist ist letztlich nix anderes als das Geschwätz der Anderen. - Vielleicht aber willst Du es "spannend" machen...und dem ÜBER-ICH Allmacht zusprechen. Aber was ist daran spannend. Das behauptet die Kirche seit Menschengedenken.

Also denk mal darüber nach, wem Deine Sympathie gehört. Und vor allem: Statte beide Rivalen mit gleichgroßen Kräften aus. Erst DANN würde es für mich spannend.

Von einem deutschsprachigen Text würde ich das verlangen. Und falls Du gut englisch sprichst, sollte eine weitere Bearbeitung auch kein zusätzliches Problem sein...

Gruss
 
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Hallo 6thfoot

Danke, ich kann verstehen was dich an meinem Text stört, da es zu wenig Tiefe bietet und die Begründung warum ich mich auf Faust und Freud beziehe nicht deutlich wird. Dieser kurzer Gedicht soll eigentlich Selbsthass ausdrücken. Mir waren emotionalle Texte wo das lyrische ich über sich selbst spricht langweilig geworden, daher wollte ich versuchen eine Geschichte zu schreiben. Ich hatte den Gedanken das Gewissen (Über-Ich) gegenüber der Lust/Instinkt (Es) zu stellen. Das Ich ist dem Es verfallen und wird verurteilt von Über-Ich. Im Grunde ist alles ein Ich. Eine Ausarbeitung jedes Charakters würde dann einem schizophrenen Selbstgespräch ähneln, daher denke ich weiter.

Emil ist manchmal im Netz mein Pseudonym und Lamperou ist der Nachname des Protagonisten aus dem Anime Code Geass, der sich wie er selbst sagt auf ein Handel mit dem Teufel einließ.
Goethe hatte seinen Helden Faust genannt, der von Gott und dem Teufel beeinflusst wird, daher fühlte sich mein Emil den ich mit Faust verbinde für mich "klassisch" an.
Danke vor allem für die konstruktive Kritik. Jetzt habe ich neue Ansätze gefunden, um daran weiter zu arbeiten.

Grüße
chiliesnows

- - - Aktualisiert - - -

Hallo Jongleur

Ja ich kann nachvollziehen, warum du dich mit meinem Text schwer tust. Wie ich grad merke kann er auf verschiedene Weisen interpretiert werden.

Eigentlich wollte ich Selbsthass ausdrücken, indem ich mal zur Abwechslung eine Geschichte schreibe und das lyrische Ich selbst aufteile. Sowohl das Über-Ich (Gott) und Ich (Emil) hassen und verurteilen Emil für das falsche Handeln. Es ist nicht so gemeint, dass Emil in seinem Sinne etwas Gutes bewirken wollte.

Ich glaube du hast es so verstanden, dass ich mit dem Bezug zu Faust meine, dass wie es üblich zu dieser Zeit war Texte mit einer lehrhaften Erzählung zu verbinden. Allerdings verbinde ich selbst die Handlung mit der von Faust, aber nicht Inhalt. Tut mir Leid das ich mich so irreführend ausgedrückt hab. War mein erster Versuch für etwas neues, statt einfach ein lyrisches Ich für ein Liedtext zu benutzen, um Gefühle auszudrücken. ^^ Werde auf jeden Fall nacharbeiten.

Gruß
chilie
 
Lieber chilie,

Vor ab: für mich hast Du einen abstrakten Text geschrieben, wie ich ihn von der Machart hier nicht selten lese. "Nicht besser, aber auch nicht schlechter als der Durchschnitt", sagt mein Kopf... und mein Herz schweigt ratlos. Aber DAS ist normal;)

Deine erwähnten Bezüge zu Faust und Freud finde ich nicht im Text. Mir ist das egal. Aber Dir vielleicht nicht.

Deine Erklärungsversuche animieren mich allerdings, etwas näher auf das Handwerkszeug der Schreiberei einzugehen. Was ich nachfolgend andeute, ist nichts Neues. Wird in vielen Büchern übers Schreiben genannt und näher erläutert. Vielleicht bringt Dich die Schreibtheorie weiter. Vielleicht nicht. Das ist Typen abhängig. Mich interessiert halt Poetik:) Dazu auch noch perverser Weise Wahrnehmungspsychologie und Hirnforschung ;)

Eigentlich wollte ich Selbsthass ausdrücken, indem ich mal zur Abwechslung eine Geschichte schreibe und das lyrische Ich selbst aufteile...
Das finde ich etwas kompliziert gedacht. Ein lebendiges LI lebt sowieso zwingend von der Widersprüchlichkeit seiner Gefühle. Unser Leben ist ja von vorn herein widersprüchlich: ein einziger Wettlauf um den Preis einer Nachhaltigkeit, den wir unentwegt verlieren.

Mir waren emotionalle Texte wo das lyrische ich über sich selbst spricht langweilig geworden,

Das kann ich NUR dann verstehen, wenn das LI immer nur eine angeblich eindeutige Stimmung vorgaukelt (entweder es liebt, oder es hasst oder es sehnt sich). Eindeutig ist für mich nichts auf der Welt. Höchstens der Wunsch der Menschen, DAS zu widerlegen. - Tendenziell... bis undurchsichtig - ist das, was ich wirklich fühle, wenn ich plötzlich STOP sagen und mich nach meinen Gefühlen befragen würde. Egal, wie die äußeren Umstände sind.

Würde ich mich dann in die einzelnen Gefühle weiter versenken, würde ich förmlich spüren, wie diese Billard über drei Banden mit einander spielen. - Hör ich konzentriert hin, was mir mein Mut, meine Angst, meine Traurigkeit, meine Lust, meine Enttäuschung oder meine Hoffnung ein flüstern...habe ich sie, die verschiedenen Stimmen eines LIs. Ein Gewitter an Gedanken. Ein Gewitter, das die Gehirnforschung neuerdings so schön sichtbar machen kann wie eine ewig bewegte Wetterkarte.

Wenn ich mir diesen Zusammenhang ständig vergegenwärtige (tu ich tatsächlich), begreife ich die Wirkung einer Zeile (resultierend aus der vorherigen; ausstrahlend auf die nächste ) letztlich ebenfalls als ein Spiel über drei Banden. Ein LI, das so gebaut ist, wird mMn NIE langweilig.

Dein Über-Ich kennt solche Zweifel nicht. Es wähnt sich allwissend. Aber im Über-Ich sind auch viele Weisheiten abgelagert, die sich widersprechen. Unter einander, gegen einander. Der Vater der Mutter, die Politik den Künsten, die christliche Religion dem Buddhismus usw. Auch hier gilt letztlich: Jeder gegen Jeden zum eigenen Vorteil:D

Ich glaube du hast es so verstanden, dass ich mit dem Bezug zu Faust meine, dass wie es üblich zu dieser Zeit war Texte mit einer lehrhaften Erzählung zu verbinden. Allerdings verbinde ich selbst die Handlung mit der von Faust, aber nicht Inhalt.

Ich interessiere mich eigentlich nicht für die Versuche eines Autoren, seinen eigenen Text zu interpretieren. Letztlich bedeuten Erklärungen nur Erklärungsbedarf. Der Autorselber hat meistens noch nicht die Klarheit gefunden, die ein guter Text dringend benötigt. (Ein Vorgang, den ich selber sehr oft im Kontakt mit meinen Partnern schmerzlich erlebe. Letztlich muss ein Profi seinen Text so lange bearbeiten, bis er eine entscheidende Mehrheit gefunden hat.)

Wenn Du nicht über Faust schreiben willst, nützt Dir diese Erklärung mMn nichts. - Wenn Du über Faust schreiben willst, schreib über Faust. Schreib so lange, bis Du Feuer fängst. Ich wette, bei etwas Geduld und freizügigem Denken kommt dieser Punkt. Vermutlich hast Du in diesem Augenblick Deinen Deutschlehrer endgültig vergessen (oder würgst ihn grad einen rein;))

....daher wollte ich versuchen eine Geschichte zu schreiben.

Eine Geschichte hat aber einige Merkmale: eine Idee...Anfang, Mitte, Ende... Figuren... einen Konflikt... direkte oder indirekte Dialoge....einen Lösungsversuch(im besten Falle)... Das Ganze nennt man Handlung. - Ich würde deinen Text so gesehen eher als einen Monolog sehen. Ein Monolog in einer Geschichte, die völlig im Dunklen bleibt. Ein Monolog eines LIs, dessen Motive Figuren, Konflikte völlig im Dunklen bleiben. DAS ist nicht schlimm, aber eben auch keine Geschichte;)

So. Das stelle ich jetzt mal nicht sonderlich moderat in den Raum. Vielleicht klingt was nach. Wenn nicht - widerspreche mir mit voller Wucht!

Lg
 
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