Emil Mangelsdorff mit 96 Jahren verstorben

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Seine Begeisterung für den Jazz wurde geweckt, als Emil Mangelsdorff Mitte der 1930er-Jahre zum ersten Mal Louis Armstrong auf Radio Luxemburg hörte. Daraus entwickelte sich eine jahrzehntelange Musikerkarriere, die nicht nur Frankfurter Musikgeschichte wurde, sondern Mangelsdorff auch zu einem wichtigen Protagonisten des modernen Jazz in Deutschland machte.
Emil Mangelsdorff kam am 11. April 1925 in Frankfurt in einer musikalischen Familie zur Welt. Schon seit 1928 wurde in seiner Heimatstadt am Dr. Hoch’s Konservatorium Jazz unterrichtet, aber als 1933 die Nazis an die Macht kamen, galt diese Musikrichtung als „entartet“. Er wurde Teil der Swing-Jugend, jugendliche Jazzfans, die in Opposition zum Regime standen und ihrer Leidenschaft für den Jazz frönten, verbunden mit einem an englisch-amerikanischen Vorbildern orientierten Lebensstil. 1941 war er an der Gründung des Hot Club Frankfurt beteiligt, wurde aber 1943 von der Gestapo verhaftet, später in die Wehrmacht eingezogen und in russische Kriegsgefangenschaft überführt. Nach seiner Rückkehr kaufte er 1949 mit 26 Jahren einem amerikanischen Soldaten sein Saxofon ab. Ursprünglich spielte er Akkordeon, begann später ein Klarinetten-Studium, bevor er zum Altsaxofon und zur Flöte kam. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Albert Mangelsdorff und Kollegen entwickelte er den „Frankfurt Sound“ und wurde zum vielfach ausgezeichneten Kulturbotschafter seines Landes. Er komponiert und unterrichtete und war unter anderem Mitglied im hr-Jazzensemble.
Emil Mangelsdorff trat bis zuletzt mit seinem Quartett bei einer Konzertreihe im Frankfurter Holzhausenschlösschen auf, zu dem er jeweils einen fünften Gast einlud.

Meldung Hessenschau


Emil Mangelsdorff Quartett 2021




Emil Mangelsdorff & Lorenzo Petrocca - Sophisticated Lady (Duke Ellington)

 
Eigenschaft
 
RIP Emil !

...wieder einer mit dem ich öfters persönlich zu tun hatte...

Über seine Musik muß man keine Worte verlieren, die spricht für sich.
Emil war auch ein richtig guter Mensch, bester Kollege, großer Förderer.
 
Emil Mangelsdorff, ruhe in Frieden. Danke für die Inspirationen und die Pionierarbeit für den Jazz in Deutschland.

McCoy
 
Zugegeben, bis dato wußte ich gar nichts von einem älteren Bruder Albert's. Beim Namen Mangelsdorff klingelte es jedoch bei mir!
R.I.P., Emil... :(
 
R.I.P., Emil :cry:
 
Emil Mangelsdorff gehörte wie die anderen Musiker aus der Frankfurter Szene in den 70er Jahren zu den regelmäßigen Terminen in meinem heimatlichen Jazz Club. Diese Konzerte waren seinerzeit neben Platten und der "Pflichlektüre" Joachim Ernst Behrendt meine ersten Kontakte zum Jazz.
Schön, dass Emil Mangelsdorff selbst noch vor einem Jahr gut genug bei Gesundheit war, um spielen zu können.



R.I.P., Emil Mangelsdorff
 
Ein großér Name im deutschen Jazz ...

Ruhe in Frieden, Emil ... und grüße ... :(
 
So ein langes aktives Dasein als Musiker - und trotzdem irgendwie zu früh gegangen... :cry:

RIP
 
Gerade vor wenigen Tagen habe ich mich informiert gehabt, ob er überhaupt noch lebt und war erstaunt - und plötzlich ist's vorbei. Ich habe ihn noch persönlich erleben können in einer von der Schule organisierten Veranstaltung, in der er von der Jazz-Musik zur NS-Zeit geredet hat. Das muss vor ca. 15 Jahren gewesen sein. Sehr, sehr schade. Und sehr, sehr beeindruckend, was er so alles erlebt, überlebt und erreicht hat! Ansonsten habe ich mit Jazz nicht so viel am Hut, aber das trifft mich schon. Eine sehr starke Persönlichkeit hat sich verabschiedet und darf jetzt mit der Kapelle der Großmeister musizieren!
 
🥺..die letzten echten Helden gehen ....
 

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