Empfehlungen zu Beize und transparenter Neulackierung gesucht

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Hi, momentan unternehme ich Versuche, einen Gitarrenkorpus (Mahagoni/Ahorn) neu zu lackieren, und stoße dabei auf verschiedene
Unannehmlichkeiten.
Ich hatte die Oberfläche ursprünglich mit Tru Oil aufgebaut, was zu sehr guten Ergebnissen geführt hat, allerdings blieb die mechanische
Schutzfunktion unzureichend - jede Belastung dringt bis zur Holzfaser, die Beschädigungen sind zwar ganz gut aufzuarbeiten, aber insgesamt
ist mir das zu empfindlich. Und ich hatte Lust, Lackieren mal auszuprobieren.
Ich habe dann das ausgehärtete Öl runtergeschliffen und einen Lackaufbau mit 1K-PU-Alkyd (Rolle/Pinsel) begonnen. Insgesamt bin ich recht
zufrieden mit der Verarbeitung, allerdings kommen Probleme auf:
Einmal gefällt mir der Farbton des Mahagonis nicht, es ist zu blass und hell geblieben, dazu kommen Ungleichmäßigkeiten im Farbton. Ich
hatte die grundierenden Schichten pigmentiert, das sieht sehr verwaschen aus und ist an den Kanten durch zu tiefe Zwischenschliffe wieder
aufgehellt (weshalb der Lack eh nochmal runter muss).
Auf der Ahorndecke gefällt mir der natürliche Farbton (nur klar lackiert), hier habe ich aber auch Probleme mit helleren/matteren Stellen, ich
schätze auf einen Fehler beim Lackieren (24 Std. Trockenzeit je Schicht, Zwischenschliff trocken, bei ca. 20° C / 45-50 % rel. Feuchte,
laut Jansen nach 8-10 Stunden überstreichbar).
Am Problematischsten im Bereich des Übergangs in die Armauflage, "nordwestlich" der Fräsung für die Brücke, dort hat ein leichter Nasschliff
mit 800 nach einigen Schichten den Lack wie "aufquellen" lassen. Diese Bereiche sind trocken geschliffen nicht fühlbar, auch ist der Lack hart,
aber testweises Feinschleifen verstärt das Aufhellen bzw. die Mattierung.
Ich würde jetzt gerne den Lack wieder runternehmen, evt. Abbeizen (vom Schleifen hab ich langsam die Nase voll, könnt ihr einen empfehlen?),
das Mahagoni dunkel und vielleicht leicht rötlich beizen und einen neuen Versuch unternehmen.
Welche Beize ist empfehlenswert (Wasser, Alkohol, Lösungsmittel)? Ich möchte vermeiden, dass es fleckig wird, und möglichst den Holzcharakter
erhalten. Das hängt dann wahrscheinlich auch ein bisschen vom verwendeten Lack ab.
Wäre möglicherweise ein 2K-Lack weniger fehleranfällig (Feuchtigkeit)? Die Pinsellackierung von @*JEAN* sieht ja super aus (wobei ich
keinen Hochglanz möchte) und wirkt machbar, ich hatte mich allerdings für PU-Alkyd entschieden um Probleme mit dem Truoil (wenn auch
ausgehärtet) zu vermeiden. Ist eine eigene Grundierung empfehlenswert?

Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Tipps hättet.
Hier ein paar Bilder vom aktuellen Stand, ungeschliffen.
DSC_8326.JPGDSC_8327.JPGDSC_8325.JPG
 
Eigenschaft
 
Auf den Bildern kann ich nur die Helligkeitsunterschiede erkennen. Die anderen beschriebenen Mängel nicht.

Um ein fleckfreies Ergebnis zu erhalten müssen die vorhandenen Anstriche restlos entfernt werden.

Jedes der erwähnten Materialien ist nach meiner Ansicht geeignet ein gutes Resultat zu erzielen - es muss nur fachgerecht angewendet werden.
 
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Danke für deine Einschätzung. Ist leider sehr schwierig zu fotographieren. Ich werde mal ein bisschen mit Wasserbeize an Teststücken ausprobieren.
 
... Ich werde mal ein bisschen mit Wasserbeize an Teststücken ausprobieren ...
Das ist natürlich ein löbliches Vorhaben. Allerdings wird sich die Beize auf den Teststücken höchstwahrscheinlich anders verhalten, als auf dem Body. Da der Korpus nach Deinen Angaben schon in den vielfältigsten Verfahren (TrueOil, Grundierung, Lack etc.) behandelt wurde, musst Du den vollständig auf das "nackte" Holz ´runterschleifen. Überall dort, wo noch Rückstände der vorherigen Behandlung vorhanden sind (und die ziehen ja teilweise ziemlich tief in das Holz ein), wird die Beize nicht eindringen. Das kann also ziemlich fleckig werden.
Ich würde den Korpus daher grundieren (z.B. 2 Schichten Clou Schnellschleifgrund), anschließend Zwischenschliff, um schon mal grundsätzlich "glatt" zu sein. Dann 1 - 2 Schichten Farblack Deiner Wahl. Dünn aufgetragen wird das auch durchscheinend. Wieder Zwischenschliff und zum Abschluss mehrere Schichten Klarlack (je nach gewünschtem Ergebnis: matt, seidenmatt oder hochglänzend).
Aber wie gesagt, nur mein Vorschlag!
Auf alle Fälle wünsche ich viel Erfolg!!!

jidiel
 
Danke für deinen Vorschlag, das ist natürlich richtig. Weißt du, ob über den Schnellschleifgrund (NC-Basis) ein lösungsmittelhaltiger Alkydlack kann?
 
Weißt du, ob über den Schnellschleifgrund (NC-Basis) ein lösungsmittelhaltiger Alkydlack kann?
Habe ich noch nie probiert - kann ich also nichts zu sagen.
Ich nehme immer wasserlöslichen Acryllack, schlicht und ergreifen aus dem Baumarkt, und ich lackiere grundsätzlich mit der Rolle - also keine Dosen, kein Sprühnebel o.ä.
Hatte damit noch nie Probleme!

jidiel
 

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