Noch eine Ergänzung:
Viele sehr bekannte Geiger spielen ohne Stütze: Anne-Sophie Mutter, Christiane Edinger. Letztere war meine Lehrerin an der Hochschule, und sie brachte mich dazu, es nach 12 Jahren mit Stütze mal ohne Stütze zu probieren.
Es dauerte einige Wochen (mit sehr regelmäßigem und konsequenten Üben) bevor ich die Umstellung geschafft habe, und jetzt ist es viel besser; 10 Jahre später spiele ich immer noch ohne.
Man hat besseren Kontakt zur Geige, weil sie direkt am Körper liegt, die Finger müssen dadurch exakter greifen.
Die Geige liegt nicht auf der Schulter, sondern auf dem Schlüsselbein. Wichtig ist, dass man nicht die Schulter hochzieht, idealerweise sollten ein paar Zentimeter zwischen Schulter und Geige liegen.
Die Geige hält bei dieser Technik nicht mehr von selbst, man muss sie quasi mit der linken Hand oben halten, der einzige Moment, wo man ein bisschen mit dem Kinn gegen das Schlüsselbein drücken muss, ist beim Lagenwechsel abwärts. Man bekommt einen besseren Kontakt mit den Fingern zum Griffbrett, und man hat auch mehr Bewegungsfreiheit (gut besonders bei Kammermusik, und beim Anzeigen von Einsätzen u.ä.)
Gruß Tommok