das gab es wirklich schon früher. war nur nicht so offensichtlich, da es z.b. noch kein internet gab. auch war die auswahl noch nicht ganz so üppig wie heute. z.b. gab es für junge musiker der härteren gangart damals kaum eine alternative zu marshall. es gab einfach noch nichts großartiges anderes, das auch bezahlbar war. Engl, H & K und Boogie waren erst so langsam im kommen, aber unbezahlbar. genauso wie Soldano oder Rivera. standard waren damals JCM800/900 und plexis. ab und zu vielleicht mal ein alter Hiwatt (geile teile !!!) oder ein Laney, aber doch eher selten. heute fallen mir spontan an die 20 amphersteller ein, die alle wirklich brauchbares abliefern, und daß zu preisen, wovon man früher nur geträumt hat.
hat man nun aber seinen marshall mal gehabt ging der "ärger" erst richtig los. welchen verzerrer benutze ich ? also holt man sich ein pedal nach dem anderen, bis man ungefähr das erwischt hat, was man suchte/brauchte und daheim wußte man nicht wohin mit den ganzen nicht mehr benötigten dingern. man bedenke: sowas wie ebay gab es auch noch nicht.
tonabnehmer ist bei mir nach sechs monaten das erste mal rausgeflogen. sooooo schlecht kann ich doch gar nicht spielen, wie meine gitarre klkingt
. bis auf etwas weniger nebengeräusche hat es nix gebracht aber ich hatte wenigstens einen 200 mark tonabnehmer in meiner 600 mark klampfe. ich war gott !!! als ich dann mit meiner sg standard angekommen bin nach zwei jahren, war ich dann nicht mehr von dieser welt. die waren alle sowas von neidisch auf mich, aber hey, dafür hattet ihr nun euren führerschein
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sodele, sg, marshall und verzerrer waren da. fehlt noch ein "angemeßenes" multi. da galt dann die devise "mehr ist mehr", also so viele regler und lustige blinklichter wie möglich und natürlich alles an effekten, was es so gibt. wirklich zufrieden war man aber trotzdem nie mit dem sound, weil wenn man so ein ding schon hat, will es auch eingesetzt werden. am besten immer alles auf einmal. daß das dann nur noch matscht war natürlich nicht sinn der sache, also alles wieder von vorne
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mein erster gitarrenlehrer ist fast jede woche mit einer neuen klampfe angekommen. eine woche später war die von der woche zuvor meist nicht mehr wiederzuerkennen, da sie total verbastelt war. der hat z.b. immer die hälse seiner gitarren untereinander ausgetauscht und die tonabnehmer.
oder einer meiner kumpels damals. kauft sich für 2000 mark ne Jackson Kelly. der ging in den laden. legt das geld auf den tisch und gibt die gitarre direkt dem techniker um sich emgs einbauen zu lassen. wohlbemerkt ohne die gitarre auch nur einmal zuhause oder im proberaum getestet zu haben. im laden hat er meist unplugged auf ihr gespielt. gott war ich neidisch...
trotzdem hab ich es auf vier gitarren in meinen ersten drei jahren spielen gebracht. verwenden tu ich heute keine mehr von denen...
heute gilt für mich die devise "weniger ist mehr". soll heißen: am liebsten direkt rein in einen amp. wenn es sein muß noch ein booster, um den letzten "kick" rauszukitzeln und die soli abzuheben und evtl. noch ein leichtes delay für die leads. mehr brauch und will ich nicht mehr. mein traumamp von heute hat genau zwei regler: an/aus und laut/leise. an gitarren hab ich drei stück. eine mit geschraubtem, eine mit geleimten und eine mit durchgehendem hals...
gruß
ps: zeiten ändern sich. gewohnheiten nicht. vor allem nicht bei gitarristen
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