Er tut dir gut

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Hallo, Forum, ich bin's mal wieder.

Ähm... folgender Text ist jetzt etwa ein Jahr alt, und wohl einer meiner autobiografischsten. Ich habe ihn auch schon ein paar Mal vorgespielt, hat auch den "Test" aufmerksamer Zuhörer bestanden, die daran nichts auszusetzen fanden. Heißt, er hat bereits auf der Bühne funktioniert und man muss ihn wohl nicht fundamental umbauen.

Ich stelle ihn hier rein, weil ich euch, deren Meinung ich schätze, ungern was halbgares "vorwerfe"... auf der anderen Seite aber interessiert es mich, wie objektive Kenner den Text sehen, ihn aufnehmen.

Wie gesagt ist der Text "fertig" und soll, ehrlich gesagt, vor allem zu eurem Vergnügen dienen - einen "Arbeitstext" stelle ich auch bei Gelegenheit wieder rein. Etwaige Änderungsvorschläge sind aber natürlich immer willkommen.

Das alles gesagt, here we go.

ER TUT DIR GUT

Er tut dir gut, ist besser als ich es je für dich war
Macht deine Welt plötzlich so hell und klar
Während ich nur immer mehr Schatten kannte
Die zuerst in mir und dann in dir brannten

Er tut dir gut, mit seiner offenen, ehrlichen Art
Er ist direkt, aber dabei nicht unnötig hart
Ich kannte nur die Faust, wollt ich dich jemals erreichen
Dein fragender Blick zeugte davon als immerwährendes Zeichen

Ich war nicht schlecht, nur halt nicht gut
Verlangte Liebe, Lust, Wahrheit, noch mehr Mut
Verlangte so viel von dir und deinem Leben
Und konnte dir nur so wenig dafür geben

Er tut dir gut, das höre ich, wenn du von ihm erzählst
Du hast gefunden wovon du nicht wusstest, dass es dir fehlt
Vielleicht hab ich dir geholfen, war ein Stein auf deinem Weg
Den du nun guten Gewissens beiseite legst

Er tut dir gut, wie es das so selten gibt
Wahrscheinlich weil er dich wirklich liebt
Ich habe auch geliebt, doch könnt ich nicht sagen, wen oder was
Dich manchmal, fast immer – aber leider nur fast

Ich war nicht schlecht, nur halt nicht gut
Verlangte Liebe, Lust, Wahrheit, noch mehr Mut
Verlangte so viel von deinem Leben
Und konnte dir nur so wenig dafür geben

Es war nicht schlecht, oft sogar wirklich gut
Wir fanden Liebe, Lust, Wahrheit in unserem Mut
Blick ich zurück auf unser gemeinsames Leben
Konnte es nichts Schöneres geben
 
Eigenschaft
 
So Mondluchs,

Ein sehr sehr schöner Text - evtl. gäbs ein paar Stellen wo man mäckeln könnte; will ich aber nicht.

Das Ding steht für dich und is auch gut so.

Man liest raus, dass du dich beschäftigt hast, mit dem Text, dem Thema.

Der Twist zum positiven am Ende müsste für mich jetzt so nicht sein; aber im richtigen (musikalischen Kontext) bestimmt gut und richtig.
"Ich kannte nur die Faust" - oke, daran würde ich mich schon stören.

Alles, von mir nicht erwähnte zeichnet ein sehr schönes, sehr trauriges aber auch "erwachsenes" Bild. Da gehört i-wie schon was dazu, so nen Text zu schreiben; wie der "Neue" "Ihr" gut-tut. Dafür hast du meinen Respekt.

Sehr berührend i-wie...mehr fällt mir grad nicht ein.

Dug
 
Hallo mondluchs,

die Thematik gefällt mir sehr gut. Einzelne prägnante Aussagen sind gut getroffen und haben was Lakonisches ("Ich war nicht schlecht, nur halt nicht gut"). Im Gegensatz dazu stehen aber zu viele etwas schwerfällige Satzkonstrukte, die man meiner Meinung ähnlich simplifizieren könnte. Dann würde die Sprache homogener rüberkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey ihr Beiden,

danke für euer Feedback.

@antipasti
Etwas lakonisches, ja... ich verwende das Wort selten in meinem aktiven Sprachgebrauch, aber das trifft es wohl. Wegen den Satzkonstruktionen:

"Während ich nur immer mehr Schatten kannte
Die zuerst in mir und dann in dir brannten"

Steht nicht ganz korrekt da, bin draufgekommen dass ich es so singe:

"Während ich immer nur neue Schatten kannte
Die zuerst in mir, und dann in dir schwarz brannten"

Weiter unten steht noch eine weitere Ausbesserungen, wo ich etwas simplifiziert. Gibt es abgesehen davon noch besonders holprige Stellen, die dir aufgefallen sind?

@Duggy
Mäckel ruhig - es ist Gott sei Dank lang genug her, dass ich bereits Distanz zum Text und zum Geschehenen entwickelt habe. ;)

Das positive Ende... ich habe tatsächlich überlegt, es zu überarbeiten. Es ist sicher auch eine persönliche Nachricht an sie gewesen, es ist wohl die Stelle, die mir am Wichtigsten war damals, weil ich das zwischen uns beiden auch nicht so verteufeln wollte... weiß aber nicht, ob dass jetzt für einen objektiver Beobachter wie dich oder andere hier so interessant ist. Ob es nicht vielleicht spannender wäre, abschließend zu sagen, dass es nicht das Richtige war.

Mit der Faust hast du Recht - ich wollte ein Bild finden, welches ausdrückt, dass ich nicht einfühlsam genug war, aber es impliziert viele andere Bedeutungen. Der "fragende Blick" in der Zeile danach sollte klarstellen, dass es um eine Metapher geht, aber naja - ich hab jetzt eine Version, wo ich auch antipastis Vorschlag der Simplifizierung eingebaut habe. Es gibt zwar eine Wortwiederholung, aber sie klingt nicht so schlecht, wie ich finde.

Statt

"Er tut dir gut, mit seiner offenen, ehrlichen Art
Er ist direkt, aber dabei nicht unnötig hart
Ich kannte nur die Faust, wollt ich dich jemals erreichen
Dein fragender Blick zeugte davon als immerwährendes Zeichen"

kommt

"Er tut dir gut, mit seiner offenen, ehrlichen Art
Er ist direkt, aber dabei nicht unnötig hart
Ich war nur direkt, dachte ich muss es sein
Für uns, und ließ dich dabei allein"

Mir war sehr wichtig, dass der Text nicht verbittert rüberkommt, sondern tatsächlich eher ein... Abschiedslied ist, könnte man sagen. Freut mich jedenfalls, wenn er dich so berührt hat. :)


Weitere Meinungen und Anmerkungen sind gerne willkommen.

Freue mich noch über andere Meinungen zu dem Text.
 

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