Erklärung zu "C7#9/G" ?

F
Faber
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.05.10
Registriert
20.02.10
Beiträge
6
Kekse
0
Hallo,
wer ist so nett und erklärt mir Schritt für Schritt diesen Akkord: c7r9g..JPG?
Das einzige was mir klar ist, ist das g im Bass. Ich kenne diese Notation auch gar nicht.

Supernett, vielen Dank!
 
Eigenschaft
 
Das ist ein (Dur) Dominat-Sept-Akkord (kleine 7) mit übermäßiger None (#9), die Quinte (5) im Bass.
 
Ahhhhh :great: Danke!
 
Genau. Der 7/#9 ist ja auch als Hendrix-Chord bekannt und ist wie schon gesagt ein Dur Septakkord mit übermäßiger None. C7#9 -> C E G Ais Dis

In deinem Fall steht das G im Bass.
 
Nicht ganz. Es ist kein Ais, sondern ein Bb wegen der kleinen Septime, die den Akkord zu einem Dominantseptakkord macht. Hendrix-Akkord ist wohl die beste Bezeichnung für diesen Akkord, der bei Gitarristen gleich verstanden wird.

Vielleicht kann man es auch so sagen:
Das G spielt der Bass, das C7/#9 spielt die Gitarre. Der Keyboarder spielt beides...
 
Wobei die Funktionalität über das Klischee hinaus sehr interessant ist bzw. wie Hendrix ihn wohl gesehen hat (beziehe mich dabei hauptsächlich auf Live Aufnahmen). Hendrix wird ihn wohl zusätzlich als eine Art "Tonika-Blues" Variante betrachtet haben, also I7#9, weil mir so war, dass er ihn öfter mal als E7#9 benutzte, wobei das Zentrum eine modal-mollare Variante von einem E-Mol-Blues war. Mal nach hören, lang ist her und ich kann mich daher auch irren.
 
Du, der Gitarrist greift den Akkord, den interessieren keine Funktionen, der spielts halt einfach, und das paßt, wenn man spielen kann...
Weshalb ihn keine Funktionen interessieren... :D:D:D
 
He he okay, das mag wohl sein :D

War aber immer sehr angenehm überrascht was Mr. Hendrix da so macht :) Muss aber gesteht, ist schon extrem lange her als ich mich mit seine Musik befasst habe, und mir ist dann halt noch der E7#9 in Erinnerung geblieben als "Tonika" Variante (zumindest hab ich mir das damals so erklärt, wegen Ermangelung anderer möglichen Erklärungen).
Hoffe hab das jetzt nicht verwechselt, er hat da noch andere "komische" Sachen :D Muss noch mal die Aufnahmen raus suchen und gib dann mal Feedback ob dass das war was ich meine :D
 
Du, der Gitarrist greift den Akkord, den interessieren keine Funktionen, der spielts halt einfach, und das paßt, wenn man spielen kann...
Weshalb ihn keine Funktionen interessieren... :D:D:D

Das hab ich jetzt aber mal überhört:D

Bei Purple Haze könnte man den E7#9 schon als Tonika sehen.
 
Hallo,
wer ist so nett und erklärt mir Schritt für Schritt diesen Akkord:Anhang anzeigen 140873?
Das einzige was mir klar ist, ist das g im Bass. Ich kenne diese Notation auch gar nicht.

Supernett, vielen Dank!

Hi,

erklärt wurde der Akkord ja schon, und ich denke dass Hendrix diesen Akkord so gut wie nie einsetzte. Hendrix gebraucht in vielen seiner Stücken einen X7#9, z.B.in Purple Haze bei 0:30, in Voodoo Child bei 1:50 oder auch in Foxy Lady bei 0:38, das ist richtig. Aber er benutzt ihn ausschließlich tonisch und zudem nie als Terzquartakkord, also mit Quinte im Bass.

C7#9/G ist eigentlich eine eher seltene Angelegenheit. Da er die Quinte im Bass befiehlt, kann seine Chordscale nicht MM7 (Alt.) sein, sondern wird fast immer HT-GT sein. Somit kommt er als subV7/X eher nicht in Frage.
Die Voicingsstrukturen dieses Akkordes bestehen meist aus einer Mischung von Lo's im unteren Bereich und Hi's im Oberen.
Als Anwendungsbeispiel fällt mir jetzt spontan nur Corcovado (Quiet Nights of Quiet Stars) von Carlos Jobim ein.
Dieser Standard ist in den meisten Realbook einfach verfänglich notiert so dass dieser Akkord in besagtem Stück meist gar nicht erkannt wird.

Als Terzquartakkord sollte der Bass stufenweise weitergeführt werden. Als Folgeakkorde für C7#9/G käme somit eventuell F#-7, F-7 oder etwa auch Ab-7 in Frage. Natürlich muss der Akkord dann auch eventuell enharmonisch anders benannt werden.


CIAO
CUDO
 
Das hab ich jetzt aber mal überhört:D

Bei Purple Haze könnte man den E7#9 schon als Tonika sehen.
Klar. Da sind wir aber bei einem Problem der Harmonielehre...

Denn: Es kann auch ein maj7-Akkord als Dominante fungieren... wat nu?

Die AST funktioniert aber auch nicht überall. Es gibt Skalen, die man über Funktionen spielen kann, die aber so keine Akkordskales zulassen. Noch viel mehr aber gibt es Funktionen, über die man jede Menge Skalen spielen kann... wat nu?

@Cudo. Ein Gitarrist spielt beispielsweise ein Gm7, der Basser aber ein C.
Der Gitarrist wird Bein und Stein schwören, daß es sich hierbei ganz sicher um einen Gm7-Akkord handeln muß...wat nu?

Eines habe ich hier bis zum Exzess gelernt:
Analysiere nie einen Akkord außerhalb seines harmonischen Umfeldes - zumindest mit den klassischen Methoden.
 
Klar. Da sind wir aber bei einem Problem der Harmonielehre...

Denn: Es kann auch ein maj7-Akkord als Dominante fungieren... wat nu?
Ja, ist sicherlich schwierig. Auch für mich gibt es durchaus Situationen wo ein maj7 einen (abstrakten) dominant Charakter hat. Z.B. haben Gegenpole in vielen Situationen für mich klar eine D7-T oder D7-S Beziehung, in anderen sind sie nur T- oder S-Vertreter. Es macht tatsächlich einen sehr großen unterschied wann z.B. eine Harmonie folgt (dabei gehe ich jetzt gar nicht mal von schwerer/leichter Position im Takt aus, das ist sowieso klar).

Platt gesagt hat ein Abmaj7 im C-Kontext SDM-Funktionalität. Tja, blöd nur wenn es über eine subV (also wenn wir Abmaj7 als neue Tonika auffassen. Nach deinem Bild würde es wohl Verlagerung des Systemtones sein) geführt wird, und sich darauf gleich im Gegenpol auflöst. Blöd auch wenn diese Wirkung gar nicht mehr Subdominatisch(moll) klingen will, beim erbrechen nicht. Gut, formt man den Abmaj7 mal um wird auch eventuell klar woher die Verwandtschaft kommt, die so gar nichts mehr in diesem speziellen Kontext mehr mit SDM zu tun hat, aber auch nicht mit Modulation!! Bei einer andere passenden Situation (anders angesteuert) wäre Abmaj7 dann doch SDM. Die ein und die selbe Harmonie im gleichen tonalen Zentrum aber unter ganz anderen Bedingungen!! :eek:
Sich das im übrigen über MI zu erklären (ungeachtet dessen Funktionalität) ist natürlich für die ganz bequemen Jazzer sehr zu begrüßen, kriegen sie doch gleich ein paar Skalen in die Hand, auch wenn sie nicht wissen wie sie mit diesen Tönen was machen können. Wie den auch, ohne das wissen der Funktionalität?! Und Melodik ist ja auch nochmal ein Thema für sich, wo selbst ich viel Nachholbedarf habe.

Triviales Beispiel wäre auch die Interpretation der II, III, VI, wo sich die Klassiker (so weit ich weiß) nicht mal einige werden und sicherlich auch viele "Fehle" in Funktionsanalysen zu finden sind. Interessant ist nämlich das sogar eine VI in bestimmten Fällen (VI-V) nicht dem T-Bereich sondern eher dem S-Bereich zuzuordnen ist, was eine sehr großen unterschied macht. Und auch kann man sich - abseits der FT und dem elementar Satz - VI-V sicherlich auch mit vielen anderen Möglichkeiten erklären - die einfachste ist immer es als T-Vertreter aufzufassen -, wo ich aber passen muss, weil mich das erst mal nicht weiter tangiert hat.

Nächstes Beispiel, wo ich dann sehr überrascht bin (vor allem von AST Nutzern) ist, wie man den G7sus4 im C-Kontext auffasst. Ja, ja, dann könne die Leute auf einmal, je nach dem welche Harmonie kam und darauf folgt, es entweder als S Sehen/Hören oder als D, was auch richtig ist, aber um so überraschender. Dinge gibt es, und ich erkläre mir, das die da auf einmal richtig hören können nur dadurch, das irgendjemand ihnen da so gesagt hat und sie es einfach übernehmen :D

Die AST funktioniert aber auch nicht überall.
Meiner Meinung nach funktioniert die AST eigentlich mehr oder weniger nicht wirklich gut, noch schlimmer ist die FT. Aber der Vorteil der FT ist zumindest, die Schulung des Gehörs und das man eben damit funktional-harmonisches Denken lernt. Wobei man sage muss das Sikora als AST Nutzer/Lehrer ganz klar Beispielcharakter hat, weil er mehr oder weniger wirklich funktional denkt und er auch versucht diese in seinem Buch zu vermitteln. Etwas das bei anderen AST-Büchern zu kurz kommt oder erst gar nicht behandelt wird. Da geht es da doch nur um Skalenwi***. Aber man muss auch klar sagen das die Lehre von Sikora viel auf Konditionierung abzielt, was auch nur verständlich ist.

@Cudo. Ein Gitarrist spielt beispielsweise ein Gm7, der Basser aber ein C.
Der Gitarrist wird Bein und Stein schwören, daß es sich hierbei ganz sicher um einen Gm7-Akkord handeln muß...wat nu?
Tritt sich das C nur als Durchgang hervor, und die Passage ist vom Wesen her als Gm zu beobachten, ist es das eben, mal salopp gesagt. Es kann aber tatsächlich auch ein C7/9/11 (bzw. C7sus4, wegen der 3 die ja viele nicht mit 11 mögen :D) Verbindung sein, da entscheidet dann halt wo das C vorkommt. Wenn es auf "gerader" (vorgezogener/verschleppter Takt zähle ich auch darunter) Position auftaucht dann wird es ein 7/11 sein. Und dann kann mir der Gitarrist sonst was erzählen.

Aber wie angedeutet sein sollte, es hängt davon ab im welchen harmonischen Kontext das auch so auftaucht, wie du bereits auch unten andeutest. (Oben gehe ich jetzt mal von aus das Gm7 Im7 ist und mit C im Bass dann ein IV7sus4 :D)

Eines habe ich hier bis zum Exzess gelernt:
Analysiere nie einen Akkord außerhalb seines harmonischen Umfeldes - zumindest mit den klassischen Methoden.
Eben, bringt auch nichts. Aber wir sind uns einige, das ich zumindest mit dem Einwand der Tonika-Variante im Hendrix-Kontext ein Umfeld geliefert habe, auch wenn ich erst mal aus dem Stegreif kein Titel benennen konnte und mich da auf mein Gedächtnis verlassen habe :D
 
Zuletzt bearbeitet:
100% Zustimmung. Du sprichst mir aus der Seele, auch, was die FT angeht, die vor allem das Ohr schult.

Nochmal zurück zum Beispiel. Den Akkord gibt's auch im Realbook irgendwo, bin neulich drübergestolpert, weiß leider nimmer wo.

Aber egal. Eine Variante gibt's ja noch, das Beispiel zeigt mehr als tausend Worte:

|C7#9 - C7#9/Bb - C7#9/Ab - C7#9/G| ***Hust*** Der Gitarrero wird da nicht viel von mitbekommen, wenn der Bass rumorgelt...warum auch.

Weiterhin darf man auch nicht vergessen, daß der Akkord auch als DD funktioniert, weshalb beispielsweise ein F#7/9/#11/13 auch funktioniert. Nur ist der Akkord dann kein C-Dur Akkord mehr, sondern ein G-Dur-Akkord...

Auch kann er gut vor Dbj7 stehen. Oder Fj7, oder... :D:D:D
 
Ab offminers Beitrag hab ich schon nichts mehr verstanden :( Da aber das Thema C7#9/G offensichtlich so interessant ist, verrate ich die weiteren Akkorde von dem Lied :)

Das Lied ist im Bossa Nova Stil, der Basston spielt im Wechsel die Quinte (oder wie man das auchimmer ausdrückt, ihr dürft mich gerne verbessern!).

Intro:
||: Cmadd9 | G7b13 | Cmadd9 | G7b13 :||

Strophe:
Cmadd9 | C7#9/G
Cmadd9 | C7#9/G
Fm | Db&#8710;9 (<- noch nie gesehen, was bedeutet das &#8710;-Dreieck?)
Eb&#8710;9 D&#8710;9 Db&#8710;9

Refrain:
Gm7 | Ab&#8710;
Gm7 | Fm | E&#8710;

Wenn ihr weiter philosophieren wollt, bitte ich euch Abkürzungen wie HT unf FT zumindest einmal auszuschreiben :p

Ansonsten schön, dass mein Thema so interessant ist :great:
 
Das Dreieck ist eine andere/kürzere Schreibweise für Maj7-Akkorde.

LG, Thoms
 
FT = Funktionstheorie, basiert auf Akkordverhältnisse, verwendet Begriffe wie Tonika (T ind Dur, t in Moll), Dominante (D,d), Subdominante (S,s) usw., wurde im Prinzip von Hugo Riemann weitgehend fertigentwickelt.

AST = Akkord-Skalen-Theorie, basiert auf Tonleitern=Skalen, verwendet die klassische Stufenbezeichnung I, II usw., die dann mit Erweiterungstönen wie 7, MA7, b9, 9, #9 usw. eine genaue Skala definieren.

Einige Skalen sind symmetrisch, weshalb sie nach ihren Abständen benannt werden, die bekanntesten:
GT = Ganzton, also C-D-E-F#-G#-A#(-C) und die auf C#, das sind genau zwei Stück.
HTGT = Halbton-Ganzton, C-Db-D#-E-F#-G-A-Bb(-C) und zwei weitere.
GTHT = na, was ist das wohl...?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben