Ersatz für Seymour Duncan SH4

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Mein Equipment:

Klampfe: Squier Series 24
Amp: Laney AOR 100 / Laney GH100
Box: eine alte Jackson 2x12er mit Eminence Legend 1218
Tuning: Drop C
Genre: Postmetal / Doom / Sludge (meistens)

Ich würde gerne meinen SH4 an der Bridge rauswerfen da mich dessen Hochmitten-Peak ungemein nervt. Also irgendwas mit einem relativ neutralen Frequenzganzgang wäre toll. Schön wäre auch wenn der neue Pickup ein wenig aufgeräumter klingen würde, der AOR macht schon genug Rotz ;-) .

in der engeren Auswahl stehen bis jetzt:
  • Tesla Plasma 3
  • SD SH5
  • Dimarzio Tone Zone
  • Dimarzio 36th Anniversary
Liege ich damit völlig daneben oder gibt es noch andere PUs die ich in Betracht ziehen sollte?

Danke schon mal im Vorraus.
 
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Mit dem SH-5 Custom von Seymour Duncan liegst Du schon mal nicht falsch. Das ist ein aufgemotzter PAF und klingt im Vergleich zum SH-4 JB ziemlich ausgeglichen. Mit Drop C hat er auch keine Probleme, ein tieferes Tuning habe ich mit ihm aber auch noch nicht ausprobiert. Wenn Du auch Wert auf Leadsounds legst, wird Dir in der Hinsicht der JB vielleicht etwas besser gefallen, in der Disziplin ist der Custom manchmal etwas "hart", dafür liefert er im Rhythmusbereich ein fettes Brett wie eine Wand. Die Bässe sind auch schön straff.

Die beiden DiMarzios habe ich noch nicht gespielt und kann nur das wiedergeben, was ich bisher so gehört habe (Videos, Soundclips...), aber der Tone Zone soll schon ziemlich warm, dick und dunkel klingen. Der PAF 36th Anniversary geht noch mehr in die Richtung eines "klassischen" PAFs. Trotz Alnico V-Magneten sind die Mitten nicht so gescoopt. Im Vergleich zum SH-5 ist er schon etwas mehr in die Vintagerichtung gevoict. Der SH-5 hat auch diesen PAF-Vibe, klingt aber durch den erhöhten Output und das straffe Klangbild etwas moderner. Vielleicht wirst Du den Amp auch noch etwas boosten müssen.

Wenn ich an Sludge, Doom Metal etc. höre, denke ich immer an outputstarke, nicht allzu straffe, analytische Pickups. So etwas in Richtung Bareknuckle Warpig, Gibson Iommi Humbucker oder Seymour Duncan Slug.
 
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Wenn du nen straffen aufgeräumten sound mit guter Saitentrennung möchtest würd ich dir zum Suhr Doug Aldrich raten .
 
Schon mal danke für die Tips,

den SD PAF (sh-1?) hatte ich schon verbaut, da dieser mir aber zu höhenlastig / kreischig klang flog der als erstes raus ... ich bin mir aber gerade nicht mehr ganz sicher wie ihn der Vorbestizer geklemmt hatte, nicht das die Spulen in Reihe geschalten waren und ich habe es nicht mitbekommen ...
 
Den 36th hätte ich dir jetzt auch empfohlen.
 
Der SH-1 '59 ist schon ziemlich gescoopt in den Mitten, hat dafür aber viele Höhen und Bässe. Etwas ähnliches im Seymour Duncan-Programm, allerdings mittiger wäre der SH-18 Whole Lotta Humbucker.
Ich würde, wenn es im PAF-Segment bleiben sollte dann schon eher zum DiMarzio 36th, denn dem SH-1 raten.
Kann natürlich auch sein, dass der SH-1, den Du gehört hast vielleicht parallel oder gesplittet oder parallel geschaltet war. Dann ist der Sound auch ne ganze Ecke dünner und klingt höhenreicher.
 
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Ich mag den Duncan SH-10, ist outputmäßig eine nette Alternative
zum SH-4 und macht gerade in Sachen Lead eine gute Figur.
Persönlich kann ich den SH-5 gar nicht empfehlen, in einer Strat kommt er zwar etwas besser als in was Paula ähnlichem, aber gefallen hat er mir weder da noch dort. Die zahlreichen positive. Reviews dazu kann ich teilweise nicht verstehen, kommt mir manchmal vor, als würden Leute nur aus dem gelesenen herausempfehlen ohne das Ding je gespielt zu haben..

Die Laneys sind selbst ungemein bright und sind möglicherweise der Grund für die nervenden Hochmitten. Hab selber einen VH100R (=Lead des GH100) und da hilft der dumpfste Pickup nix ;-)
Ich würd dir, bevor du in einen Pickup investierst, der dir dann erst nicht gefällt, erst ein EQ Pedal für den Effektloop der Laneys ans Herz legen, danach kannst du wenn du magst Pickups tauschen, aber ein anderer Amp könnte die Hochmitten des SH-4 wiederrum ganz gut vertragen.

Überleg dir gut, ob du wirklich auf was Paf mäßiges umsteigen willst, denn das Anspracheverhalten wird sich dadurch auch ändern und macht im schlimmsten Fall dann gar keinen Spaß mehr zu spielen, wenn man den SH-4 gewohnt ist.

..probier lieber erst mal einen EQ, mit dem lässt sich am Ende sowieso viel mehr machen..
 
Der SH-5 ist wirklich was für klassischen Metal, finde ich. Mir wäre er für Doom/Sludge schon wieder zu "aufgeräumt", denn er ist wirklich sehr konkret, punchy und direkt. Singende Soli sind auch nicht so sein Ding, da muss viel vom Amp und von der Gitarre kommen. ich vermute mal, Zwachis Aversion kommt davon, dass der Custom einen einfach nicht so "trägt", das ist beim JB in der Tat ganz anders. In meinen habe ich allerdings einen AlNiCo 8-Magneten eingebaut und damit war er dann in einer meiner Lieblingsgitarren ein Volltreffer. Da hat er dann auch diese gewisse Kompression, die vielen - auch mir - durchaus angenehm ist.

Der SH-10 ist ein sehr guter HB, aber auch eher differenziert und höhenreich. Bei Eurer tiefen Stimmung ist das aber vielleicht kein Fehler, da würde ich mich dem Kollegen anschließen. Einen Tone Zone würde ich dafür jedenfalls nicht empfehlen, denn der hat eh tierisch fette Bässe und Tiefmitten und kann dann ganz gerne etwas ins Matschige abdriften, vor allem in Gitarren mit kurzer Mensur.

Vielleicht würdest du mit einem Gibson 500T ganz gut fahren, der hat für meine Ohren auch keine übermäßigen Peaks, drückt gut und macht eine schöne "Wand".

PAFs spiele ich sehr gerne in der Paula, weil die - so sie was taugt - schon von Holz und Konstruktion sehr fleischig klingt und ich da bei heißeren PUs immer das Gefühl habe, dass der Amp sich einfach dran verschluckt. Die Series 24 geht ja nun auch eher in diese Richtung, denn das waren ja die umbenannten Guild-Solidbodies der DeArmond-Serie. Ich gebe Zwachi recht, dass das eine Umgewöhnung wäre, aber zumindest der DP223 hat schon einen ganz satten Output, den ich am oberen Ende des üblichen PAF-Levels ansiedeln würde. Dem würde ich ohne weiteres Doom-Tauglichkeit bescheinigen, mit den entsprechenden Anpassungen am Amp. Er ist aber eben nicht so bequem zu spielen wie zB der 500T.

Gruß, bagotrix
 
Erst mal vielen Dank für die Anworten.

Die Laneys sind wirklich recht ... sagen wir ... präsent :), was aber bei tiefen Stimmungen wirklich hilfreich ist um nicht im Gemumpfe zu versinken. Meistens spiele ich eh den AOR, der hat das nicht ganz so ausgeprägt. Ausserdem spielt sich das meiner mein
Ich habe meine Klampfe an einem Soldano Sp77, einem Marshall JVM und dieversen anderen Amps probiert, dieser Hochmittennöck nervt mich überall, zwar mal mehr oder weniger aber er ist da.

Was versteht ihr denn unter anderem Ansprechvverhalten bei den Paffs? (Paffen? ;-))

An einen EQ habe ich auch schon gedacht ... wenn dann aber was 19zölliges da ich schon ein Rack habe. Wobei sich das immer wie "von hinten durch die Brust ins Auge" anfühlt ... Meine Meinung.
 
Was versteht ihr denn unter anderem Ansprechvverhalten bei den Paffs? (Paffen? ;-))

Paffs ..... :confused:

Also Humbucker komprimieren durch ihre Bauweise mehr als Single Coils.
Aber PAFs haben für HB eben einen geringen bis max moderaten Output.
Ist man jetzt PUs mit höherem Output gewöhnt, können PAFs schon mal
ungewohnt leiser und "dünner" klingen. Willst du viel Crunchiges spielen,
ist das geil. Spielst du viel High gain, aber evtl eben nicht ....

Und ja der gleiche PU klingt auch für mich in einer Les Paul immer etwas
lauter und fleischiger, als in einer Schraubhals Gitarre.
 
Ich bin mir nicht so sicher, ob man die Hochmitten vom JB so einfach mit einem EQ rausregeln kann, aber ein Versuch ist es wert.

Der Tipp mit dem Gibson 500T ist aber auch nicht schlecht. Der Pickup liefert wirklich eine schöne, dicke Wand.

Ein PAF klingt im Gegensatz zu vielen "heißen" Pickups mit viel Output in den meisten Fällen offener und luftiger. Das Frequenzband ist auch nicht so fokussiert wie z.B. beim JB mit seinem sehr ausgeprägtem Hochmittenpeak. Heiße Pickups komprimieren meistens stärker und liefern von Haus aus einen tragenderen, fetteren Ton. Ich finde sie daher auch etwas leichter zu spielen, allerdings geht dadurch auch zu Teilen die Dynamik verloren und die Möglichkeit seinem Spiel über unterschiedliche Anschlagsstärke mehr Ausdrucksmöglichkeiten zu verleihen. Ein heißer HB bringt durch seinen erhöhten Output einen Amp auch schneller zum zerren. Bei vielen outputschwachen PUs muss man mehr um den Ton kämpfen, dafür bleibt der Klang klarer, einzelne Töne lassen sich besser raushören und der Sound wird nicht einfach nur zugekleistert.
Das ist jetzt mal sehr generell beschrieben. Es gibt z.B. auch sehr offen klingende Humbucker mit guter Saitentrennung, die trotzdem einen ziemlich hohen Output haben.
Bei heutigen Amps braucht man nicht unbedingt mehr Pickups mit hohem Output, da sie schon von Haus aus mehr als genug Zerre liefern. Trotzdem sind diese Modelle immer noch sehr beliebt, da das Voicing, der Grundklang meistens doch etwas aggressiver und straffer abgestimmt ist, als z.B. bei einem "warm" klingenden PAF mit Alnico 2-Magnet. Das ist alles eine Sache des persönlichen Geschmacks. Moderne Pickups für die härtere Gangart werden heutzutage eigentlich fast immer auch so entwickelt, dass sie gut mit tiefen Tunings zurecht kommen und eine gewisse Klarheit, auch bei viel Gain beibehalten. Das war zu den Anfangszeiten der "Hotrodded"-Humbucker Anfang der 70er noch anders. Ein DiMarzio Super Distortion oder ein Seymour Duncan SH-4 JB sind jetzt nicht unbedingt für besonders straffe und gute Saitentrennung bei tiefen Tunings bekannt. Der Markt hat aber mittlerweile für jeden Anwendungszweck und jede Gitarre etwas im Programm.

Wie ich schon mal geschrieben habe, würde ich für Doom Metal jetzt nicht unbedingt den analytischsten und feinzeichnensten Pickup wählen. Andererseits sollte er bei tiefen Tunings auch nicht matschen, weil man sonst nur undefinierten Klangbrei wahrnimmt.

Am besten kannst Du Dir die Unterschiede klar machen, wenn Du mal in einem Laden unterschiedliche Gitarren spielst. Einmal Gitarren mit PAF-Derivaten (z.B. Classic '57, Burstbucker...) und dann Gitarren mit outputstarken Pickups, ruhig auch mal aktive Pickups, wie EMGs. Die "alten" EMGs komprimieren z.B. ziemlich stark. Die Unterschiede kann man trotz unterschiedlicher Gitarren gut wahrnehmen.
 
Ich bin mir nicht so sicher, ob man die Hochmitten vom JB so einfach mit einem EQ rausregeln kann, aber ein Versuch ist es wert.

Naja kann man wohl schon etwas, aber er bleibt mMn immer noch ein undynamischer Rabauke .....
 
Also in meiner G&L Invader (extrem knackige und drahtige Hardtail-Powerstrat) klingt der JB traumhaft ausgewogen und differenziert, obwohl das sonst nicht sein Stärke ist (was aber eher an der Gitarre liegt, vor allem der Brücke, als amp PU). Der Pearly Gates (Bridge), sonst meine 'Geheimwaffe' in vielen Gitarren, ging in der Invader wiederum garnicht.
Also alles eine Frage der passenden Kombination.

-----:-----

Rein technisch betrachtet, komprimieren PUs nicht (und damit auch nicht verschieden), weil ein nichtlineares Dynamikverhalten physikalisch nicht möglich ist, also zumindest nicht das was ein Kompresser machen würde. Subjektiv ja, weil ein lauterer (und womöglich hochmittiger) Pickup bring den Amp mehr in die Zerre und Kompression, dto wenn der PU zu nah an den Saiten ist und schon in sich anfängt zu zerren (magnetisch)... aber ersteres zumindest kann man per EQ und Pegel vor dem Amp wunderbar ausgleichen, ist halt (unnötiger) Aufwand (weil/wenn man einen passenderen PU reinschrauben kann).
 
Der JB ist ja ursprünglich auch mal für eine Tele mit 250K-Potis entwickelt worden (Tele-Gib für Jeff Beck). Ein "richtiger" Allrounder ist er nicht wirklich, dafür klingt er doch schon sehr "speziell". Der Grund, warum er so gehypt wird ist wohl, dass er einer von Seymour Duncans persönlichen Lieblings-PUs ist. In der "richtigen" Gitarre, kann der SH-4 JB auch wirklich sehr gut klingen, in der "falschen" wiederum gar nicht.

Wenn ich einen "Allrounder" suche, würde ich mich für einen Hot-PAF entscheiden. Nicht zu wenig, auch nicht zu viel, ausgewogenes Frequenzbild, ohne irgendeinen Bereich zu stark zu betonen oder zu vernachlässigen und straff genug in den Bässen, um auch mal "härteres" und "schnelleres" spielen zu können, ohne gleich zu matschen. Mit Zerre und tieferen Tönen sollte er auch kein Problem haben.

Für mich wäre das z.B. ein Häussel Vin+ mit Alnico 5-Magnet. Die Keramikoption ist interessant, wenn es vermehrt in die härtere Schiene geht.
Etwas "moderner" und "straffer", der Seymour Duncan Custom, Custom Custom oder Custom 5 (alle gleich, bis auf den Magneten) mit Alnico 8-Magnet. Schade, dass Seymour Duncan, trotz vielfachem Wunsches von Forenusern, diesen PU nicht ins reguläre Programm aufnimmt.
 
Richtig, in manchen Gitarren funktioniert der JB sehr gut, obwohl ich generell kein Fan bin.

Allerdings scheint der entweder nicht immer gleich auszufallen, oder bei Duncan hat sich im Laufe der Jahrzehnte das Rezept geändert. Denn ich hatte mal einen JB, der traumhaft gut klang, druckvoll, aber differenziert, singend, aber nicht nölig. Das war einer vom Anfang der 80er und steckte in meiner damaligen Hauptgitarre (Fender HM Strat). Etliche Jahre später hat aber eine Spule den Geist aufgegeben. Der Ersatz-JB klang leider gar nicht mehr so gut, und ich hab auch nie einen anderen PU gefunden, mit dem die Klampfe wieder so geil geklungen hätte. Die ist dann tatsächlich aus PU-Frust in die zweite Reihe gewandert.

Interessanterweise konnte ich aus der funktionierenden Hälfte des JB mit der überlebenden Spule eines kaputten Pearly Gates einen Hybriden zimmern, der einen tollen Sound als HalsPU (!) abliefert.

Gruß, bagotrix
 
Wenn der SH4 nicht zu 100% empfohlen wird, werfe ich erneut den DA-B von Suhr in den Raum.
Ein gemoddeter SH4 ohne die penetranten Mitten, stattdessen mehr Hochmitten, tightes, wirklich super tightes Bottom End und singt sehr schön. Sowohl in Mahagony als auch Linde.
Klingt sehr mächtig und eine perfekte Saitentrennung inklusive...
 
Die heutigen Modelle des JB sollen angeblich auch nicht mehr ganz baugleich mit den frühen Modellen sein.
Im Seymour Duncan Custom Shop gibt es auch unterschiedliche Versionen vom JB. Die 35th Anniversary haben Roughcast-Magneten und sollen angeblich so konstruiert sein, wie die Originale.
Roughcast-Magnete sind auch etwas "smoother" in den Höhen
Dann gibt es auch noch das "Concept Set", dass ein Replika der PUs aus der Tele-Gib sein soll. Der Steg-HB hat auch einen Alnico 2-Magneten verbaut.
Der Warren De Martini-Signature-PU soll ja auch nahe mit dem JB verwandt sein und hat ebenfalls einen Alnico 2-Magneten, der Allan Holdsworth-PU ist im Prinzip auch ein JB mit 2 Reihen an Schrauben und Alnico 2.
Ich kann mir schon vorstellen, dass das etwas abgerundete Höhenspektrum dem JB ganz gut tut.
 
Die Idee der Chapman Guitar mit dem einen 35th Anniversary SH4 Trembucker am Steg finde ich klasse.
Passt eig nicht ganz mit der Saitenführung ist zudem ein Sondermodell aber passt diesmal perfekt.
 

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