Ersatztaste für Roland JV80 gesucht

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volker123
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Hallo !
Ich habe einen JV80 rel. günstig kaufen können, der leider durch den auslaufenden rote Epoxyd-harz unter den Tasten heftig verschmutzt war.
Musste nun die Tastatur komplett zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen.
Leider ist mir heute beim Zusammenbau eine Taste des Manuals, die D-Taste, auf den Steinboden gefallen, und eine Ecke abgesplittert.
Habe nun nur eine Firma in USA gefunden die eine Ersatztaste anbietet, dies würde mich nun aber mit Porto fast 30 EUR kosten.
Kennt jemand eine Adresse in Deutschland oder Europa, wo ich eine Ersatztaste herbekommen kann ?
Gibt es evtl. Möglichkeiten mit Kunstharz so eine Ecke plastisch nachzubilden ? ( Es fehlt kein Riesenstück )

Danke schonmal im Voraus !
 
Eigenschaft
 
Den Splitter wieder ankleben und sorgfältig beischleifen wäre wahrscheinlich die beste Option.

Ansonsten mal bei Roland nachfragen, vielleicht können die dir helfen. Obwohl ich da wenig Hoffnung habe, seit die sich in Sachen Entwicklung etc. aus Europa sehr zurückgezogen haben...

Ich habe eine Taste kürzlich mit Gorilla-Plastic repariert - hat 3 Anläufe gebraucht, und über Langzeitstabilität kann ich noch nichts sagen, aber bis jetzt hält es. Ist halt nicht dasselbe weiß wie die Taste, man wird die Ecke also sehen. https://www.musiker-board.de/threads/alte-korg-bx3-wiederbelegen.635523/#post-7840615
 
Danke für die Hinweise !
Habe schonmal eine Taste beim Raven von Quasimidi mit einer heftigen Delle beischleifen und polieren können, dass man den Schaden nur noch mit der Lupe sehen kann.
Werde mich mal nach dem Spezial-Plastikmaterial umschauen.

Roland hat mir leider geantwortet, dass sie keine Ersatzteile ( Tastatur ) für das Gerät mehr liefern können.
Der Service von Roland war früher immer spitzenmässig, da hat sich nach meinem Wissen auch einiges geändert.

LG
 
Der Service von Roland war früher immer spitzenmässig, da hat sich nach meinem Wissen auch einiges geändert.
Ja, die haben vor ein paar Jahren den größten Teil ihrer europäischen Niederlassungen (u.a. in Hamburg) dichtgemacht bzw. radikal zusammengelegt. Seitdem gibt es im Wesentlichen noch Sales-Leute, die dann irgendwie auch sowas wie Service machen. Das waren mal deutlich mehr Leute. Leider.
 
Ja aber bitte nicht vergessen wie alt der JV80 nun ist. Da sollte man wirklich nicht erwarten, dass die noch Ersatzteile für ein fast 30 Jahre altes Gerät haben. Über andere Dinge kann man diskutieren, aber keine Ersatzteile für uralte Elektronik würde ich jetzt nicht in direkte Verbindung mit der Servicequalität von Roland oder anderer Firmen setzen.
 
Über andere Dinge kann man diskutieren, aber keine Ersatzteile für uralte Elektronik würde ich jetzt nicht in direkte Verbindung mit der Servicequalität von Roland oder anderer Firmen setzen.
Ich kenne jemanden, der bis vor ein paar Jahren bei Roland gearbeitet hat. Als die Abteilungen hier aufgelöst wurden, haben die anscheinend riesige Bestände an alten Geräten und Ersatzteilen entsorgt. Das hat eben doch was miteinander zu tun. Klar darf man ab einem gewissen Alter von Elektronik nicht mehr erwarten, dass ein Hersteller alle Ersatzteile in beliebigen Mengen vorrätig hat. Aber es gibt Hersteller, die eben einen solchen Fundus durchaus pflegen - und andere, die das nicht (mehr) tun.
 
Ich erwarte normal auch nicht, dass ich nach 20 Jahren oder mehr noch ein Ersatzteil für ein Gerät bekomme.
In der heutigen Zeit wo fast nichts mehr überhaupt noch reparierbar oder modular gebaut wird, bekommt man ja oft schon nach 3 Jahren keine Ersatzteile mehr.

Aber man sollte nicht verdrängen, dass Roland eine Weltmarke ist und früher immer solide Qualität in der Verarbeitung geliefert hat.
Bei Neupreisen von damals nach meinem Wissen 2.000 DM für den JV80 und über 3.000 DM für die XP80 habe ich als Kunde irgendwie die Erwartung, dass ich auch nach 5 oder 10 Jahren noch ein Ersatzteil geliefert bekomme.

Das war bis vor einigen Jahren auch bei 20 Jahre alten Geräten bei Yamaha und Roland oft nach meinen Wissen kein Problem.
Nicht alles , aber so Teile wie z. B. Knöpfe, Kappen oder Tasten konnte man jedenfalls kostenpflichtig nachbestellen.

Das hat sich aber geändert und dies ist hier dass, was mir aufstösst.

Zudem ist das mit dem roten Harzkleber der sich auflöst ein Hersteller-Problem ab Werk eingebaut - bei nach meinem Wissen dem Roland D70, JV80 undd JV90 sowie JV1000 und sogar noch beim XP80.
Das habe ich jedenfalls aus den Foreneinträgen diverser Musiker-Webseiten- leider meist englischsprachig - herauslesen können.
Gibt hier ja auch mind. einen Eintrag dazu.
Da gab es dann in einem Fall wohl auch tatsächlich noch einen Kunden, der angeblich in 2014 von Roland Japan auf Anfrage und Direktkontakt mit dem Hersteller und nach Einsenden von Beweisfotos und Seriennummer des Keyboardes noch einen kostenlosen Austausch einer kompletten Tastatur (bis auf Versandkosten ) in England hinbekommen hat.
Das erwarte ich natürlich nicht, aber eine Taste nachzubestellen bei einem hochwertigen Keyboard, das finde ich eine Serviceoption, die nicht nach 3 Jahren erlöschen darf. Da bin ich natürlich weit drüber !
Nur war das vor ca. 4 Jahren wohl noch durchaus möglich vom selben Hersteller !

Ich habe mir jetzt mal ein Gorilla-Plastik Testpaket mit 2 Mal je 50 Gramm Material für 7 EUR bestellt. Die Menge müsste für meine Reparatur mehr als ausreichen. Ich werde dann mal berichten, wie sich das Material verarbeiten lässt.
Habe eh noch genug zu tun, da ich auch noch alle Mikroschalter austauschen möchte, da einige 4-5 Betätigungen brauchen um zu reagieren.
 
Verarbeiten lässt sich das prima. Du brauchst auch nicht gleich ein ganzes Päckchen aufzulösen, es reicht erstmal ein Esslöffel voll. Erwarte nicht, dass das Material von allein an der Taste haftet: im ersten Schritt modellierst du einfach an der Bruchstelle das fehlende Stück nach. Wenn es ausgehärtet ist, klebst du es fest und danach kannst du es beischleifen.
Man sollte wissen, dass sich das Gorilla-Plastik zwar gut modellieren aber weniger gut sägen, bohren oder schleifen lässt, vor allem mit jeder Art von Maschinen (Dremel). Durch die Reibungshitze wird das Zeug wieder weich und zieht Fäden - also besser nur mit Handwerkzeugen nachbearbeiten, sachte und mit Geduld.
 
Danke für die Hinweise mit dem Dremel - Hatte mir das vorgestellt dass ich das erstmal nur grob modelliere und dann abschleife.
Das würde dann wohl mit dem Material nicht klappen.

Ich habe übrigens eben eine Seite bei EBAY UK ( North Music )gefunden, die einzelne Ersatztasten für 5,70 EUR / Stück für den JV 80 anbot.
Habe mir nun für insgesamt 10 EUR eine neue Taste bestellt inkl. Versandkosten. Das finde ich einen wirklich fairen Preis.

Das ist die einfachste und schnellste Methode. Hatte da nur mit Google und deutschen Suchbegriffen nix gefunden.
Erst mit " Roland JV80 replacement key" tauchte dieser Verkäufer erst in den Ergebnissen auf.

Das mit der Modelliermasse werde ich dann mal in aller Ruhe versuchen, wenn alles andere wieder repariert wurde.
LG
 
Danke für die Hinweise mit dem Dremel - Hatte mir das vorgestellt dass ich das erstmal nur grob modelliere und dann abschleife.
Das würde dann wohl mit dem Material nicht klappen.
Das geht im Prinzip schon. Man kann auch grob modellieren und wenn das Material beginnt, fest zu werden, mit einem Cuttermesser noch was in Form schneiden - und den Rest dann schleifen. Man kann auch mit dem Dremel arbeiten, nur wird das dann kein Finish, und man trägt ggf. zuviel ab. Schleifen geht auch, man muss nur drauf achten, dass das Material nicht warm wird dabei (auch nicht oberflächlich).
"Grobe" Arbeiten gehen schnitzend mit dem Messer besser als schleifend - am Ende nochmal fein abschleifen geht auch. Ob es mit dem Dremel mit langsamer Drehzahl und wenig Druck auch geht, habe ich noch nicht probiert.
 
So, ich antworte mir hier auf meinen eigenen Thread noch einmal, da ich nun sehr vieles erledigt habe.

Habe 2 neue Tasten von "North Music" mir bestellt, die rel. schnell und gut verpackt geliefert wurden, und sogar mit einer neuen Rückhaltefeder kamen.
Darüber habe ich mich echt gefreut, da mir eine Mini-Feder beim Abmontieren verschwunden war.
Die neu gekauften Tasten waren nicht neu aber neuwertig, Wie gesagt war bei meiner einen alten Originaltaste eine Ecke abgesplittert. Bei der zweiten war unten am Rand ein Stück rausgebrochen, als ich versucht hatte, das Metallplättchen rauszunehmen. Die Defekt der zweiten Taste war nur kosmetisch und nicht funktionsstörend. Es war nur zu sehen, wenn man von unten oder seitlich unten gegen die Tastatur schaute, es gefiel mir aber nicht.
Die Kontakte auf der Tastaturplatine und die Kontakte auf der Silikonmatte - die schwarzen Mini Nupsis, musste ich 3 Mal säubern mit Isopropanol Alkohol
und Wattestäbchen, bis schliesslich nun alle 61 Tasten wieder gehen. Erst nach und nach kamen die wieder zum Leben. Anfangs ging die halbe Tastatur gar nicht.

Das Auswechseln der Micro-Schalter gestaltete sich auch alles andere als einfach. Neue passende Schalter hab ich in den Niederlanden bestellt, weil sie dort am günstigsten waren.
Ich habe zum Glück einen Bekannten der Fernsehtechniker ist, und mir den guten Tipp gab, die alten Schalter einfach abzuknipsen mit einem Mini-Seitenschneider.
Noch besser wäre ein Mini-Hebelwerkzeug für ICs gewesen, dass ich aber nicht besitze.
Das Auslöten der Schalter hat sich durch den Hinweis viel einfacher gestaltet. Vorher waren mir die Beine einfach nicht rausgegangen mit Entlötlitze oder Lötpumpe.
Die eine Platine des JV 80 ist rel. gut zu erreichen und auszubauen, um die Schalter zu wechseln. Aber die Hauptplatine musste ich im Gerät lassen, da alle Verbindungskabel zu der Platine mit
Lötkontakt-steckern aufgebracht waren, die man alle auslöten hätte müssen, und wo sich keine Stecker abziehen liessen. Habe die Platine dann hochkant gestellt und dann vorsichtig daran gearbeitet. Es gehen nun alle Microschalter wieder, nur von den Umschaltern macht mir der NR 14 Bank-Schalter immer mal minimale Aussetzer. Das ist mir erst beim dritten Testen nun aufgefallen, da es sporadisch auftritt.
Es ist hier vor allem wichtig, die Microschalter möglichst sauber auf der Platine anzulöten, sprich bündig und nicht schräg. Da musste ich etliche noch nachlöten.

Habe nun für das gesamte Projekt über 70 EUR nur für Material ausgegeben, und mind. 25 Stunden Zeit investiert. Es sollte sich jeder gut überlegen, ob
das für ihn sinnvoll ist. Ich kann verstehen, wenn eine Musiker-Werkstatt so ein Gerät ablehnt zu reparieren, wenn das mit dem roten Harz auftritt.
Oder halt soviele Arbeitsstunden kalkuliert.
Der eklige Harz war hier das zeitaufwändigste Problem.

Hoffe meine Angaben können hier noch anderen weiterhelfen !
 
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