Flatwound-Saiten auf E-Gitarre ?

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Beatler
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Wie man sieht, besitze ich eine Hagstrom F20T.
Ich brauch dafür neue Saiten und überlege ob Flatwound-Saiten richtig wären. Auf meinem Beatles-Bass sind welche drauf, nur wie klingen sie auf E-Gitarre ?
 
Eigenschaft
 
Matt und dumpf.

Und nicht, dass du die auf die Rickie machst ;)
 
Hi Beatler,

sie klingen halt matter und weicher und die Höhen sind nicht so ausgeprägt.

In den 60ern wurde viele Gitarren mit Flatwounds bespannt, da es z.T. keine anderen gab.

Heute benutzt man sie vor allem auf Jazzgitarren (sowohl bei akustischen Archtops als auch bei Jazz-Omas in der Art einer Gibson ES-175 sowie auch manchmal auf Semiakustiks). Einem Test steht nichts entgegen, du musst nur drauf achten, dass die dicken Saiten etwas steifer sind als gleichstarke Roundwounds. Ich selbst spiele welche auf meiner ES-175 und erreiche damit den "typischen" Jazzklang, den ich möchte.

Greetz :)
 
Lieber Beatler

*zu spät der Peter hat schon alles wesentliche gesagt*.

Ich spiele Flats auch gerne für Surf (0.13-0.56) Sie müssen bloss verhältnismäßig dick und "steif" sein um einen knackigen Sound zu produzieren. Erhoffe Dir bitte aber kein Sustain^^
 
also ich hab ne hagstrom im sg format und möchte einen möglichst genauen 60er sound. ich bin sehr beat orientiert und da frag ich mich ob das passt weil ihr jazz sagt und das beißt sich doch n bisschen oder ? ich mag schon tiefe bässe aber klare höhen sind mir bald noch n bisschen wichtiger weiß aber dass in den 60er flats benutzt wurden.
 
Probier's doch einfach aus ... wenn dir der Sound nicht zusagt, machst du sie einfach wieder runter und ziehst "mal andere Saiten" auf.

Ich drehe auf meiner ES-175 zusätzlich noch ein ganzes Stück die Höhen weg, damit ich einen sehr weichen - fast dumpfen - Sound erhalte. Die e- und h-Saiten der Flatwounds sind ja ganz normale Saiten, also hast du beim Akkord- oder Solospiel auf den hohen Saiten ja einen "ganz normalen" Sound.

Ich sag's nochmal: einfach ausprobieren! :D

Greetz :)
 
hey danke naja mals sehen
 
Ich kann auch nur sagen: Einfach ausprobieren und wenn es Dir nicht gefällt...runter damit.
Hast Du schon bestimmte Saiten ins "Auge gefasst"?
 
also ich hab ne hagstrom im sg format und möchte einen möglichst genauen 60er sound. ich bin sehr beat orientiert und da frag ich mich ob das passt weil ihr jazz sagt und das beißt sich doch n bisschen oder ? ich mag schon tiefe bässe aber klare höhen sind mir bald noch n bisschen wichtiger weiß aber dass in den 60er flats benutzt wurden.

Hallo,

mehr als die Gitarre oder die Saiten entscheidet der Amp darüber, ob der Sound im 60s Style daherkommt. Transistoramp oder auf Vintage gestylter Pseudoröhrenamp geht schonmal garnicht.
Schau mal, über welche Amps die damals ihren Sound produziert haben - darin liegt das Geheimnis. Dann ist es vollkommen egal, welche Gitarren oder Saiten verwendet werden.

Es wurden im Beat, so nehme ich an, vorwiegend Akkorde geschlagen oder geschrammelt, wie man will. Daß heißt, daß ein aufgedrehter 30 ( oder mehr ) Watt Röhrenamp keinen Matsch, sondern klar identifizierbare Akkorde erklingen lassen mußte, ohne großartig das Zerren anzufangen. Deshalb nahm man gerne SInglecoilgitarren, die aber einerseits in den Höhen zu heftig rangingen. Um dem entgegenzuwirken, kann man Flatwounds aufziehen, damit Akkorde runder klingen ohne grelle Höhen.

Ich glaube, die Flatwounds übertragen den aus der Holzkonstruktion resultierenden Resonanzcharakter besser als normale Saiten, die noch den metallischen, drahtigen Charakter hinzufügen.

Gruß,
Joachim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In den 60ern wurde viele Gitarren mit Flatwounds bespannt, da es z.T. keine anderen gab.

Nein, das war nicht der eigentliche Grund. Diese "geschliffenen" Drähte wurden seinerzeit als
spezielle E-Gitarren-Saiten angepriesen. Der Vorteil für uns Anfänger war 1. die hielten länger (wir hatten ja nichts, damals;)) 2. die quietschten nicht.
kurz und gut, man hielt sie einfach für moderner.:)

@Joa
gut beschrieben
 
Diese "geschliffenen" Drähte wurden seinerzeit als
spezielle E-Gitarren-Saiten angepriesen.

Ah, danke für die Korrektur :great:

... ich hab ja erst in den 70ern angefangen und da gab es schon die vielgerühmten "Fender Rock'n'Roll 10er" :D

Greetz :)
 
noch ein kleiner Tipp:
Falls jemand sich solche Saiten zugelegt und die entsprechenden Erfahrungen gemacht hat, nicht wegschmeissen.
Ich habe Flatwounds auf eine alte Framus Amateur (Wandergitarre mit Sperrholz-Blechklang) aufgezogen - die klingt damit wesentlich besser. Manche "Erfindungen" kommen erst zweckentfremded zu Ehren:D
 
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ich hab n vox AD15 is nich das wahre aber für mich reichts und ne kleine röhre is drin.
 
Die Aussage "es gab keine anderen Saiten" fand ich auch komisch. :gruebel: Habs aber mal so stehen lassen.
Es bedarf ja eines weiteren Arbeitsschritts, aus Roundwoundsaiten Flatwounds zu machen.
Zuerst war also die Roundwound da - oder ein purer Draht ohne Wicklung.

Die Jungs kamen mit der enormen Leistungssteigerung der Amps damals nicht klar. Entweder sie gewöhnten sich ein akurateres Greifen an oder es mußten Saiten her, die das nervige Quitschen verringerten. Es ist eine ganz andere Geschichte, über einen großen Amp zu spielen. Es wird jeder Furz oder Fehler beim Spiel peinlich laut übertragen.:D

Amp: Man braucht schon ne Kiste, die atmet und lebt. Das waren halt die klassischen Amps mit Röhrengleichrichtern - Federhall und Tremolo an Bord, denen man heute nachtrauert. Ich denke, es ist schon wichtig, mit der Beatära auch deren Sound 1-1 zu verbinden, denn darüber definiert sich größtenteils der Beat - über puritische, ungeschminkte Sounds.

Gruß,
Joachim
 
Hi Joa,

nach meiner Kenntnis werden Flatwounds mit flachem Draht umwickelt, Roundwounds mit rundem.

Im Workshop von Silence findet man eine genauere Abhandlung über den Aufbau von Round- und Flatwounds: https://www.musiker-board.de/vb/zub...ssenswertes-ber-ein-st-ck-draht-workshop.html

Lt. dieser FAQ von Heike (hier geht es allerdings um Bassaiten) gab es zuerst die Flatwounds, dann erst die Roundwounds: https://www.musiker-board.de/vb/sai...n-eine-elementare-einf-hrung.html#post3307780

Eine weitere Quelle: Saitenkiste

Das "Schleifen" von Roundwounds zu sogenannten "Groundwounds" gab und gibt es allerdings auch.

Greetz :)
 
Ahaaa! Da bin ich platt. Bin nämlich von den Groundwounds ausgegangen.

Ganz schön aufwendig stell ich mir die Herstellung der Flatwounds vor - und auch das Wickelverfahren erfordert bestimmt viel mehr Präzision als bei den Roundwounds.
Lebendiger können diese Saiten auf keinen Fall klingen, denn sie sind ja steifer.
Bei einer mittelmäßigen Gitarre geht der Sound wahrscheinlich in den Keller.

Danke für die Korrektur und die Infolinks.

Joachim
 
Bei gleicher Saitenstärke sind die Flatwounds generell "steifer" als die Roundwounds. D.h. Bendings lassen sich schwerer ziehen. Deswegen sind die Flachen für Blues weniger zu empfehlen, dafür besser für Jazz u.ä.
Das liegt wohl auch am Material, d.h. dem Saitenkern. Deswegen fühlen sich m.E. auch die nicht ummantelten e- und h-Saiten ein bisschen sperriger an.
Flatwounds haben weniger Oberfläche als die Runden und nehmen nicht so viel Schmutz auf, schon deshalb sind die Saiten langlebiger.
 
Flatwounds haben weniger Oberfläche als die Runden und nehmen nicht so viel Schmutz auf, schon deshalb sind die Saiten langlebiger.
Die geringere Schmutzaufnahme der Flatwounds hat glaub damit zu tun, dass durch die flache Oberfläche und die Art der Wicklung weniger eindringt.
 
......
Flatwounds haben weniger Oberfläche als die Runden und nehmen nicht so viel Schmutz auf, schon deshalb sind die Saiten langlebiger.

...dafür klingen sie auch ab Werk schon wie hundert Jahre gespielt. ;)
...eben ohne Brillianz und Höhen und werden deshalb von Jazzern gerne gespielt.

Im übrigen gibt es auch noch etwas dazwiwschen, nämlich Halfwounds!
 

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