Floating Mini-Humbucker und Western-Gitarrensaiten

TurTur
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Guten Tag, nehme mir gerade meine Neuerwerbung vor,




Die Gitarre soll zusätzlich mit einem floating Mini-Humbucker versehen werden,

https://www.thomann.de/de/shadow_az48_jazzhumbucker.htm

der typischerweise am Halsende befestigt werden soll.
Die Gitarre wird mit Cleartone Western-Gitarrensaiten(80/20 Bronce) ausgeliefert, die ich gegen Thomastik Jazz-Swing Flatwounds tauschen
wollte. Soweit alles prima.
Allerdings hat die Gitarre mit den Bronce-Saiten akustisch einen sehr speziellen, bezaubernden Klang, so daß die Saiten auf jeden Fall bleiben werden.
Bronce-Saiten haben in der Masse wesentlich weniger magnetisierbares Metall am Start, was aber benötigt wird um den Humbucker
zum arbeiten zu bringen.
Ich weiß aber auch, daß es für Akustikgitarren Schalllochtonabnehmer gibt, die ja auch so arbeiten.
Macht mein Vorhaben Sinn, klingt das?
 
Eigenschaft
 
Aus eigener Erfahrung möchte ich folgende Empfehlungen aussprechen. Sehr gute Ergebnisse habe ich auf einer akustischen, vollmassiven Archtop mit einem Dearmond 1100 Rh.Chief gemacht. Ich kann je nach Laune jede beliebige Saite spielen, von akustischen Bronze oder Phos.Bronze bis zu elektrischen Rounds oder Flats. Z.Zt. sogar Gypsy strings... durch die verstellbaren Polpieces gibt es praktisch keine Lautstärke Unterschiede, man muss sie nur der jeweiligen Saitenwahl anpassen. Alles klingt wunderbar homogen. .. Ähnlich gute Erfahrung habe ich mit einem alten Framus Electra Pickup. Auch hier ist die Saiten Wahl nach Lust und Laune möglich und es klingt sehr homogen. Das Ergebnis ist nur minimal schlechter als mit dem Dearmond.... Beides sind Single coils....
Den Shadow Humbucker gibt ... oder gab... es auch mit verstellbaren Polpieces... darauf würde ich achten. Meine Erfahrungen mit einem Shadow A.Zoller und einem Kent Armstrong Humbucker ... beide mit geschlossenenem Gehäuse. .. waren bei akustischen Saiten nicht befriedigend...
 
@442344 Entschuldige die späte Reaktion, aber ich habe gerade erst gesehen, daß sich doch noch jemand
erbarmt hat. Schönen Dank für die positiven Informationen. Kannst Du bezüglich der Saiten etwas über die Auswirkung auf den Klang sagen,
so auf der Schiene dunkler/weicher+härter/brillianter?
 
Komplexes Thema - ich versuche mal ... natürlich rein subjektiv ... meine Eindrücke wiederzugeben...

Für den rein akustischen Einsatz ist die Lage relativ klar. Flats für diesen "typischen" Jazz Ton ("dunkler/weicher"), dann über Rounds bis zu akustischen Saiten zu nahezu Flattop Sound ("härter/brillianter").... Mit entsprechender Anschlagtechnik und Position der Schlaghand sind natürlich weite Spektren an Sounds mit jedem Saitentyp möglich .... genau das macht den Reiz und die Vielfältigkeit einer akustischen Archtop für mich aus ... Mit Flats wird man allerdings nicht den vollen akustischen Ton erreichen, den man beispielsweise für Fingerpicking benötigt... Auf der anderen Seite steht dann wieder dieses unvergleichliche Spielgefühl und dieser einmalige Ton von Flatwounds .... Das ist bei mir auch tagesformanhängig, deshalb halte ich es mittlerweile so, verschiedene Saitentypen auf mehreren Gitarren zur Verfügung zu haben ...

hauptsächlich empfehle ich auf einer akustischen Archtop allerdings Akustiksaiten ... welche Präferenz man hat, muss wahrscheinlich jeder für sich selbst herausfinden ... für mich sind beschichtete Saiten in mittlerer Stärke erste Wahl, aber auch Silk+Bronze und , wie gesagt, z.Zt. Gypsy Saiten Medium von Optima hervorragend ... selbst das oft problematische strumming ist damit sehr ausgewogen .... generell ziehe ich Phos.Bronze vor Bronze vor (auch auf Flattops)....

Für den elektrischen Einsatz sind natürlich Flats eine Hausnummer. Fett, harmonisch, definiert... Aber auch hier sind mit nahezu allen Saiten und der richtigen Ampeinstellung alle Sounds möglich ... letztendlich hilft wahrscheinlich nur ausprobieren ... Eine gute Archtop ist wohl die universellste Gitarre überhaupt ... das macht einfach Spaß...
Die Wahl des Tonabnehmers ist natürlich entscheidend, das habe ich in meinem ersten Post bereits beschrieben ...

Wenn man einen bestimmten Sound sucht, wird man sicherlich mit einer völlig anderen Kombination glücklich, für mich ist die Vielfältigkeit wichtig, deshalb ist meine Empfehlung, wie gesagt, rein subjektiv... Ich hoffe, es hilft trotzdem etwas weiter...
 
Ja, schön jemand in der Leitung zu haben, der sich so intensiv mit dem Thema auseinandersetzt und interessant
sind Deine Einlassungen für mich allemal.
Das Fass zum überlaufen und den folgenden Kauf einer Archtop brachte eine Nummer von George Benson auf dem
Album "White Rabbit", sonst tönt Herr Benson hier ja auch sehr gut, aber das Gitarrespiel und der Sound
bei dem Stück "California Dreaming", wohl auch weil ich das Stück mag, gaben dann den letzten Kick mir 1999 eine
Epiphone Emperor Regent (floating PU) zu kaufen. War natürlich die komplett falsche Wahl, darauf, daß dieser typische weiche
Jazzsound auch auf die Art des Tonabnehmers und den Ort des Einbaus zurück zu führen ist, bin ich erst
später gekommen. Das war aber überhaupt nicht schlimm denn mit Daddario Flatwounds bespannt gab es
diesen auch sehr schönen (Soundbeschreibungen können albern wirken, vor allen Dingen wenn man sie selbst schreibt)
knochig/brillianter/hölzerner klingenden Ton. (Uff..., ging glaube ich, noch mal gut.)
Nach den momentanen Erfahrungen mit oben vorgestellter Gitarre werde ich da aber auch mal Akustiksaiten drauf
spannen, denn obwohl komplett laminiert, klingt sie auch akustisch ganz manierlich.
Ja, Flatwounds haben ihren ganz eigenen Charme, ein wenig das Aschenputtel unter den Saiten, auf eine Tele gespannt
gibt es auch Aha-Erlebnisse.
Die oben gestellte Frage war leider nicht ganz präzise, in erster Linie interessiert mich der Unterschied zwischen Akustik
und Elektrogitarrensaiten bei PU-Betrieb.
 
Meiner Meinung nach ist der unterschied bei elektrischem Spiel gar nicht mal so groß. ... abgesehen von Flats und entsprechende Amp und Pickup (Polpieces) Einstellung vorausgesetzt. ... hier ist natürlich die bereits oben erwähnte Wahl des Pickup entscheidend , der möglichst beide Saitentypen .... akustische und elektrische. .. homogen abbildet... für reine elektrische Spielweise und z.b. diesen o.g. George Benson Sound würde ich Flats bevorzugen, wobei hier die Wahl der Gitarre großzügig ausgelegt werden kann... ich habe beispielsweise eine Epi Casino und eine Epi SG mit Flats bespannt. .. spielt und klingt hervorragend. ... die erwähnte Tele geht bestimmt auch prima ... Mike Stern fällt mir hier ein .... für Ihre o.g. Epi Archtop würde ich beispielsweise Phos.Bronze medium von Elixir nehmen (damit es auch unverstärkt gut klingt) und einen Dearmond PU.... die Epi Emperor würde ich eventuell sogar mit Flats spielen. ...
 
@442344 :hat: Danke für Deinen Einsatz.


Edit:Bleibt aber noch offen hier.
Wenn noch jemand Erfahrungen zu oben angesprochenen Fragen hat, möge er, wenn er mag,
sich melden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr gern geschehen. ...
 

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