Frage zu den Modes

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amdstw
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Hi,

habe zum Thema bereits jede Menge Lessons angeschaut und vieles gelesen, aber irgendwo fehlt mir noch ein Missing Link. Ich finde es mittlererweile lustig, dass die meisten Videos zum Thema damit anfangen, dass "viele kennen sich mit dem Thema nicht aus oder sind dadurch sehr verwirrt, nun möchte ich alle Unklarheiten beseitigen..." und am Ende weiß man genauso viel wie vorher, bzw. die unklaren Fragen bleiben unbeantwortet. Dafür sieht man zum 100.sten Mal wie die einzelnen Kirchentonleiter aufgebaut sind.:)

Nun eine konkrete Frage, die in meinem Fall wahrscheinlich nun wirklich die letzten Unklarheiten beseitigen könnte:
Wenn ich eine Begleitung habe in der Tonart A und ich möchte einen lydischen "Effekt" durch mein Solospiel erzeugen, wie schaffe ich das:
1) ich spiele A-lydisch aus Grundton A
oder
2) ich spiele D-lydisch aus Grundton D, die IV. Stufe v. A-Dur

Danke im voraus für eine klare Antwort!
 
Eigenschaft
 
Wenn Du Dich in A Dur befindest und willst, dass es nach Lydisch klingt, nimmst Du natürlich A Lydisch.
Was dabei passiert, nennt man einen modalen Austausch. Anstellt der A Dur Tonleiter (Ionisch) tritt vorübergehend A Lydisch. Ionisch wird hierbei durch Lydisch ersetzt. Genau diesen Effekt setzt man sehr gerne auch für Schlußakkorde ein, z.B.
| B-7 E13 | Ama7/#11 |.

Die andere Sache ist, wenn Du in A Dur bist und DMA7 als IVMA7 spielst. Hier wechselst Du zur Subdominante, deren Chordscale D Lydisch heißt. Wie der Name Chordscale sagt, handelt es sich hierbei um eine, aus einem Akkord hergeleitete Skala. Es ist die stufenweise Aneinanderreihung der Töne des Akkordes DMA13/#11, ein Pool von Tönen, bezogen auf den Grundton der IV Stufe. Hier tritt der "lydische" Effekt nicht so in den Vordergrung wie beim ersten Fall, da unser Ohr die Subdominante mit diesem Sound direkt assoziiert.

Also musst Du die verschiedenen Anwendungen der Modi als Modal Interchange oder als Chordscale unterscheiden lernen.

Ein weiterer Anwendungsfall für die Modi ist natürlich das modale Spiel. Hier erklingt der Modus nicht nur vorübergehend wie beim Modal Interchange, sondern er ist sozusagen Tonika, tonales Zentrum auf Dauer einer ganzen Passage oder sogar eines ganzen Stückes.


CIAO
CUDO
 
Das erklärt mir einiges. Mir war nicht bewusst, dass man mit z.B. "lydisch spielen" zwei verschiedene Sachen meinen kann (Mod. Exch. und Chordskale). Für mich hieß bisher lydisch (oder dorisch etc.) spielen immer den modalen Austausch bzw. modales Spiel, da man gerade dabei eine spezielle Stimmung/"Effekt" betonen möchte.

Danke!
 

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