Frage zu Grenzfläche in Bassdrum

MP_Cap
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Hallo zusammen!

Ich hab da mal ne Frage zu den Grenzflächenmikros für die Bassdrum. Die Suche half mir dabei nicht so direkt, ich hoffe, ihr habt vielleicht ein paar Ideen.

Ich spiel nun schon seit ca. 4 Jahren in einer Band. Und schon von Anfang an hatte ich den Wunsch, einen richtig derben Bassdrumsound aus der PA zu bekommen, so wie ihn fast alle größeren Bands zu Tanzabdenden oder Konzerten haben. Ich meine damit einen richtig kräftigen, aber prägnanten "Ton" mit viel Attack, sodass das Publikum auch nach 20m noch einen ordentlichen Rumms in der Magengrube verspürt.

Doch bis jetzt hab ich einen solchen Sound noch nie aus meiner Bassdrum herausbekommen. Ich hab schon fast alle möglichen (EQ-)Einstellungen, Mikrofonpositionen,... ausprobiert (und das an 4 verschiedenen PA's), Techniker gefragt, aber vergebens.
Ich habe im Augenblick ein Stagg Großmembranmikro, das ich schon an einer größeren Mackie, einer Actor und einer Deacon probiert habe. Die Bassdrum ist eine 20" Basix Custom mit handteller-großem Resonanzloch und Remo Powerstroke Fellen. Die Felle sind in mittlerer Stimmung und Dämpfung erfolgt durch eine Dämpfmatte aus akustischem Schaumstoff. Ihr Klang ohne Abnahme gefällt mir gut, sodass es eigentlich (so hoffe ich) nicht an der Trommel liegen dürfte.
Das Mischpult ist ein älteres Dynacord. Das Signal wird nur ein wenig durch den Kompressor gejagt, keine Gates oder ähnliches. Ohne Bearbeitung des Signals hört man nur einen tiefen, dumpfen Ton mit viel Nachhall.


Demnächst haben wir ein Auftritt in einem größeren Saal und ich wollte da mal ein Grenzflächenmikro versuchen. Da wir von unserem Verleiher eine Deacon + 2 Subs bekommen, halte ich es für eine gute Idee mal das Stagg bei Seite zu legen und ein Grenzflächenmikro (keine Ahnung welches, hoffe ein Beta91) an einer größeren Anlage zu probieren. Nur hab ich relativ wenig Ahnung, wie ich das am besten testen soll.

Könnt ihr mir vielleicht sagen, welche die beste Testumgebung ist, wie ich den EQ, Kompressor einstellen soll um einen adäquaten Vergleich zu erhalten? Muss ich bei der Positionierung, Dämpfung etc. oder bei irgendwelchen anderen Einstellungen irgendwas beachten?


Würde mich sehr freuen, wenn ihr ein paar Ideen hättet, denn ich kann mir nicht vorstellen, das eine Deacon nicht in der Lage ist so einen Sound zu produzieren. Bei einem Bandcontest mit gestellter Anlage durfte ich schon mal auf einem Beta 91 spielen, das hing aber auch an einer Dynacord V-System mit 4 Doppel-18" und 4 Einzel-18" Subs! Und da war er plötzlich, mein Wunschsound! Wie geht das???

Danke im Voraus!
CS Martin
 
Eigenschaft
 
Ein Beta 91 kann schon mal eine sehr guten Job machen. Die Grenzflächen von Crown sind übrigens auch sehr gut, wenn auch bei uns nicht soverbreitet. Voraussetzung für den Wumms ist allerdings, dass Deine Bassdrum schön gestimmt ist und die Anlage die Bässe gut rüberbringt. EQs und Kompressor musst Du probieren, da gibt es keine Allerweltseinstellungen. Übrigens gab es im Drumbereich vor kurzem noch ein Diskussion über Grenzflächen in Bassdrums. Bei MSA findest Du ein schönes Bild.
 
Hi!

Danke für die Antwort!

Also, ich denke schon, dass meine BD gut gestimmt ist. Dafür gibts ja wieder keine Richtlinien, der Sound muss in den Ohren des Drummers gut sein. Und das ist er. Oder gibt es da für die Live-Abnahme auch etwas zu beachten?

Und was meinst Du eigentlich mit "die Anlage muss den Bass gut rüberringen"? Die Deacon ist mit 18" bestückt, die sollten doch reichen, oder sind aktive Anlagen prinzipiell nicht solche Bassmonster?
Wir sind jetzt auf eine HK Projector umgestiegen, da wäre ich schon sehr enttäuscht, wenn die nicht einen solchen Sound erzeugen könnte.

CS Martin
 
18-Zöller sind nicht unbedingt der Maßstab. Den tiefsten Wumms, den ich kenne, haben die Mayday erprobten FÖÖN E24SE und da stecken 2 12-Zöller drinnen. :)
 
Zur Stimmung der Bassdrum:
Nach meinem Emfinden ist es speziell bei Bassdrums so, dass ein guter Natursound nicht unbedingt Garant für guten abgenommenen Klang ist...
Wenns um Rock oder ähnlichen, modernen Sound mit viel Tiefbass und Klick obenrum geht
würde ich an deiner stelle mal versuchen die Bassdrum sehr Locker zu stimmen, dass die Felle so an der schlabbergrenze sind und dann die Bassdrum stark dämpfen, so dass unabgenommen nur so klick klick hörbar ist....
das ist meiner Erfahrung nach einfacher zum Mischen....
Die Grenzfläche unterstützt diesen Sound dann noch..
wenn dann immer noch was nachdröhnt ev. mal ein gate probieren (aber vorsicht, mache Gates, vor allem wenn sie zu Kurz eingestellt sind klauen tiefbass und/oder Knacken)
 
Hi!

Genau das ist der Sound, den ich ja haben möchte! Ein kurzer prägnanter Wumms, der den Leuten das Mark durchschüttelt. Also denkst Du ich sollte die Bassdrum etwas tiefer stimmen? Vielleicht bringts was. Muss ich mal probieren.
Problem ist jetzt folgendes: Ich weiss, dass Grenzflächenmikros in der Bassdrum wohl für die Live-Abnahme das Beste sind. Nur muss ich den Rest der Band auch davon überzeugen. Und damit ich sie überzeugen kann, muss der Vergleichssound zwischen Großmenbran und Grenzfläche schon deutlich hörbar sein. Und da habe ich die Befürchtung, dass eine Deacon mit ihren "nur" 3,2 kW zu klein ist. Die Befürchtung habe ich auch bei unserer neuen Projector.
Weil wenn die Anlage einen solchen druckvollen Bassdrumsound nicht rüberbringen kann, dann brauche ich auch kein Grenzflächenmikro.

Im Augenblick klingt die Bassdrum nicht wie Bassdrum. Zwar kommt ein lauter Rumms aus den Subs, aber der klingt noch zu lange nach, hat noch viele Obertöne und man merkt ihn nicht. Deswegen wollte ich mal eine Grenzfläche testen, ob die meinen Wunschsound erzeugt. Aber wenn ich von vornherein weiss, dass eine Deacon oder eine Projector zu klein dafür ist, brauche ich das nicht.
Aber wenn sie doch reichen sollten, würde ich gerne mal wissen, was ich da für eine Vergleichsumgebung schaffen muss, damit man einen Unterschied zwischen den Mics hört.


Das war echt ein geiler Sound den wir auf der V-System hatten, so einen hätte ich gerne wieder. Jetzt sagt mir bitte nicht, das man für meinen Wunschsound so ein Riesenteil von Anlage braucht :) ;)

CS Martin
 
Jetzt sagt mir bitte nicht, das man für meinen Wunschsound so ein Riesenteil von Anlage braucht
Nein brauchst Du nicht.
Vor ca.14 Tagen war ich in einem kleinem Berliner Club,dort stand eine Anlage von Dynacord leider habe ich nicht darauf geachtet welche es denn nun genau war.
Irgend was in dieser Leistungsklasse.
Wichtig für deinen Wunschsound sind gute Subs ob nun 15" oder 18" sei mal dahin gestellt,noch wichtiger sind aber gute Strom liefer fähige Endstufen.
Erst diese Kombi macht es möglich.
Natürlich auch ein richtiges Mikro( z.B )und einen guten Mann am Mixer ,der auch damit umgehen kann.
 
Hi!

Die Hk's sind ja aktive Anlagen, da sollten die internen Endstufen doch genug Saft liefern? Also könnte man doch prinzipiell hier die Diskussion vom Zaun brechen, ob passive Anlagen besser für Live-Musik sind als aktive. Aber sind sie eigentlich nicht. Denn bei uns hat zum Fasching ne Band auf einer kleinen Yamaha gespielt, kleiner als eine Deacon, die haben damit aber auch einen ganz ordentlichen Sound produziert. Tief, kurz, und man hat ihn sogar fast gespürt.

Ergo ich mache irgendwas noch falsch. Denn was die kleine Yamaha schafft, sollte auch eine Deacon oder Projector können.

Was denkt ihr? Würde sich das lohnen wenn ich auf der Deacon einen Vergleich mache zwischen Beta91 und Großmembran? Oder kann ich mir das schenken, weil eh kein Unterschied hörbar sein wird? Ich hab da echt keine Idee

CS Martin
 
Also wenn du sagst, dass du ein richtigen Wumms hast dann macht es imho keinen Sinn über die minimalen Unterschiede bei hochwertigen Mikros (egal ob Grenzfläche oder nicht) zu diskutieren. Hier stimmt schon was vor dem Mikro nicht oder deine EQ-Einstellungen sind total fürn den Arsch.

Mit einer Deacon o.Vgl. sollte man schon einen vernünftigen Sound hinkriegen. Nimm die Grenzfläche und leg sie einfach in die Basedrum, nicht direkt auf den Boden, leg noch ein paar Stofffetzen oder Teppichreste rein, aber die liegen vermutlich eh schon drin.
Bei einer Grenzfläche kannst du vermutlich auch auf ein Gate oder einen Kompressor im Signalweg verzichten.

EQ: Die BD hat ihren WOUUUUUUUUM irgendwo zwischen 60 und 120hz. DAs kannst ein bisschen anheben, je nach GEschmack PA und BD. Der Bereich um die 200-400Hz klingt immer etwas mumpfig bzw. hölzern, nimm ihn zurück.
Den Kick je nach Geschmack zwischen 2-5khz, hier etwas anheben.
Wenn du Höhen noch anhebst bekommst du noch etwas mehr Luft in den Mix, aber nicht übertreiben

Prinzipiell klingen etwas breitere Qs beim EQ etwas runder und voller, allerdings sollten sie gerade im Bassbereich nicht so breit sein, dass du gleich alles drum herum auch noch mit anhebst oder absenkst. Bei den meisten Pulten musst dir darüber allerdings keine GEdanken machen, da die EQs nicht voll parameterisch sind.
 
Hallo Leutz!

Also, wir hatten jetzt am WE den Gig. Aber ich erzähl einfach mal:
Ich hab meine Bassdrum nochmal nachgestimmt auf tiefstmögliche Tonhöhe und die akustische Dämmmatte drinne gelassen. Innen lag das Beta 91 und zusätzlich hab ich das Stagg noch etwa in der Mitte des Kessels plaziert und 30° auf das Schlagfell gerichtet.
Das Signal ging über ein Soundcraft LX-7 und einen Kompressor an eine passive FÖÖN (weiss leider nicht die genaue Modellbezeichnung) mit 6 15" Subs und 2 Tops.
Also schon ohne EQ-Änderungen und Kompressor war ein deutlicher Unterschied im Sound hörbar, wie bereits erwartet. :D
Das Beta hatte eindeutig mehr Punch, letztlich waren aber zum Feintuning doch noch ein paar EQ-Änderungen nötig. Ich selber habs nur kurz gehört, aber was ich da aus der PA gehört habe, hat mich auf jeden Fall von den Grenzflächen überzeugt. Nichtsdestotrotz liefen beide Mikros zusammen, das Stagg hat nochmal schön Bässe dazu gezaubert.

Also ich glaube, ich werde dauerhaft auf das Beat umsteigen, denn das ist echt eine lohnende Investition!
Vielen Dank euch allen für die netten und hilfreichen Tipps.

CS Martin
 
Mit FÖÖN hast Du ja auch über was Feines gespielt. Da muss man scih über Druck keine Sorgen machen. Freut mich.
 
Auch wenn der thread schon älter ist, will ich noch meinen Senf dazugeben.

Ich vermute, dass Dein Traumsound, wie er auf dem Konzert war, durch die Kombination der beiden Mikros entstand.

Das heißt, dass Du entäuscht sein könntest, wenn Du "nur" das Beta in der Bass hast.
Zumindest mir ging es so.
Bei mir liegt ein e901 drin.
Bei Ausrichtung auf's Schlagfell kam fast nur Attack raus, bei Ausrichtung auf's Resonanzfell nur Mumpf.
Seit ich das Mic um 90° gedreht habe (also parallel zu den Fellen ausgerichtet), bin ich zufrieden.
Da hilft nur ausprobieren.

Hab' mal irgendwo gelesen, dass für die Bass genau deshalb gerne zwei Mikros verwendet werden:
Grenzfläche für Attack und das zweite (basstaugliche) Mic für den Ton.
U. U. muss dann noch bei einem der Mics die Phase gedreht werden.
 
Den klassischen klick und schub sound krieg ich eigentlich immer mit folgender methode raus;

lockeres bd fell
gut aber nicht übertrieben gedämpft
beta91 rein und zwar in das letzte drittel kurz vor dem reso fell am besten unterhalb des lochs
Standardpult mit 2x semiparametrischem eq (zb A&H GL's oder ä...)

mit dem unteren paramitsichen eq versuchen so viel holz wie möglich zu ziehen (irgendwo zwischen 100 und 200 dürftest du da gute ergebnisse erziehlen) Zieh ruhig ordendlich raus (-15db was halt geht). Versuch dann mit dem Lowshelf den Schub wieder herzustellen den dir die parametrik mit rausgezogen hat (ruhig +10db oder ähnliches). Klappt das nicht dann ist die untere parametrik zu tief.

Mit der zweiten parametrik versuchst du erst den nervigen batsch batsch Fell Sound zu finden (wohl irgendwo zwischen 700 und 2k) und ziehst in auch wieder ordendlich raus.
Sollte es jetzt noch am klick fehlen dann bedieh dich am Highshelf.. bei nem Beta91 aber eher unwarscheinlich.

Und fertig ist die Metallica Metall Pauke :redface:). Für Tanzmusik zwar eher unpassend aber wenn du den klick mit dem Highshelf ziehst tuts das auch und wenn die band mal härter spielt einfach die HS wieder rein und spaß haben :redface:)
 

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